30. November 2005 • Altersspezifische Beschäftigungsprognose für Oberösterreich nach Branchen • Ulrike Huemer

Im Industriebundesland Oberösterreich schreitet der Strukturwandel auch in den nächsten Jahren voran. Vielfach zieht die merkliche Verlagerung der Wirtschaftsaktivitäten von der Sachgütererzeugung in den Dienstleistungssektor Beschäftigungsverluste nach sich. Gleichzeitig stellt die demographische Alterung der Bevölkerung den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen: In den nächsten Jahren werden geburtenstarke Jahrgänge vom Haupterwerbsalter in die Altersgruppe der über 44-Jährigen wechseln. Vor diesem Hintergrund wird "active ageing" – d. h. die aktive Einbindung älterer Arbeitskräfte in den Arbeitsprozess und die Aktivierung jener Arbeitskräfte, die bisher nicht erwerbstätig waren – immer wichtiger.

Die Zahl der unselbständigen Beschäftigungsverhältnisse wird in Oberösterreich bis 2010 um 0,9% p. a. auf 563.500 steigen. Getragen wird diese Entwicklung insbesondere von den Wachstumsbranchen "Forschung und Entwicklung, unternehmensbezogene Dienstleistungen", "Datenbanken und Datenverarbeitung" sowie dem Gesundheits- und Unterrichtswesen. In der Sachgütererzeugung verzeichnen einige Branchen (Maschinenbau, Herstellung von Metallerzeugnissen) mäßige Zuwächse, insgesamt ist die Arbeitskräftenachfrage jedoch rückläufig.

Die Beschäftigungsexpansion im Dienstleistungsbereich geht mit einer überproportionalen Ausweitung der Beschäftigung von Frauen einher (2002/2010 +24.600). Verstärkt wird diese Tendenz durch den anhaltenden Trend zur Teilzeitbeschäftigung und die Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen.

Neben dem Strukturwandel der Wirtschaft stellt die demographische Alterung der Bevölkerung den Arbeitsmarkt vor eine große Herausforderung. Gemäß den mittel- und langfristigen Bevölkerungsprognosen erhöht sich der Anteil der Bevölkerung zwischen 45 und 64 Jahren, während der Anteil der 25- bis 44-Jährigen zurückgeht. Um die Anpassung an diese Veränderungen möglichst gut zu bewältigen, wird "active ageing", d. h. die aktive Einbindung älterer Arbeitskräfte in den Arbeitsprozess und die Aktivierung jener Arbeitskräfte, die dem Arbeitsmarkt bislang nicht zur Verfügung standen, immer wichtiger. Zentrales Anliegen muss es sein, einerseits ältere Arbeitskräfte für einen Verbleib im Erwerbsleben bis zum Erreichen des Regelpensionsantrittsalters zu motivieren, andererseits ihre Arbeitsfähigkeit – in Bezug auf individuelle Kompetenzen und Fähigkeiten sowie die Gesundheit – zu erhalten. Lebenslanges Lernen, adäquate Arbeitsbedingungen und eine geeignete Arbeitsplatzgestaltung sind dafür wesentliche Voraussetzungen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 11/2005!