17. August 2004 • 2004 deutliche Belebung der Investitionstätigkeit. Ergebnisse des WIFO-Investitionstests vom Frühjahr 2004 • Margarete Czerny, Martin Falk, Gerhard Schwarz

Die Unternehmen der Sachgütererzeugung planen 2004 eine nominelle Steigerung ihrer Investitionen um 6,6% (real +5,8%), die erfassten Versorgungsbetriebe (Elektrizitätsversorgung, Verkehrs- und Versorgungsbetriebe und Sondergesellschaften) sogar um nominell 23,6%. In der Bauwirtschaft dürften die Investitionen gegenüber dem Vorjahr um 3,5% zunehmen.

Nach dem tiefen Einschnitt im Jahr 2002 und der Stagnation 2003 wollen die Unternehmen der Sachgüterzeugung ihre Investitionen heuer erstmals seit 2001 deutlich erhöhen. Der geplante Anstieg ist allerdings viel geringer als in den Aufschwung- und Boomphasen Ende der neunziger Jahre.

In der Herbsterhebung des WIFO waren die Unternehmen der Sachgütererzeugung für 2004 noch von einer Stagnation der Investitionen ausgegangen (–0,3%). Sie haben damit ihre Pläne um fast 7 Prozentpunkte nach oben revidiert. Dies resultiert einerseits aus einer Reaktion auf die verbesserten Konjunkturaussichten. Zum anderen realisierten die Unternehmen gemäß den Erhebungsergebnissen ihre ursprünglichen Investitionsabsichten für 2002 und 2003 nicht vollständig, sodass ein beträchtlicher Nachholbedarf besteht. Insgesamt brach die Investitionstätigkeit 2002 mit –15,3% wesentlich stärker ein als im Herbst 2003 gemeldet (Hochschätzung vom Herbst 2003: 2002 nominell –10,2%). 2003 stagnierten die Investitionen in der Sachgütererzeugung.

Die Erholung der Investitionen 2004 steht auf relativ breiter Basis. Lediglich in der Investitionsgüter- und Kfz-Industrie wird ein Rückgang erwartet.

Wie sich bereits in der Herbsterhebung abzeichnete, wollen die Sachgütererzeuger heuer deutlich mehr in Hardware (nominell +6,9%, 2003 +23%), Software (+10%, 2003 +18%) und Telekommunikation investieren als im Vorjahr.

Die Bauwirtschaft plant für das laufende Jahr eine deutliche Steigerung ihrer Investitionen in Maschinen und Geräte (+17,8% gegenüber dem Vorjahr). Getragen wird diese Entwicklung vor allem von der guten Konjunktur im Tiefbau, während der Boom im Hochbau inzwischen abgeklungen ist. Trotz der Ausweitung des Investitionsvolumens in den Jahren 2003 und 2004 wird heuer um etwa ein Drittel weniger investiert als Ende der neunziger Jahre.

In der Elektrizitätswirtschaft ist heuer mit einer beträchtlichen Zunahme der Investitionen zu rechnen (+23,9%). Dies deutet auf ein Ende der Strukturanpassungen in diesem Sektor hin. Auch die österreichischen Verkehrs- und Versorgungsbetriebe wollen heuer mehr investieren als im Vorjahr (+8,3%). 

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 8/2003!