25. März 2004 • Stabile Entwicklung des Cash-Flows 2003 • Michael Pfaffermayr, Michael Peneder

Die Cash-Flow-Quote der österreichischen Sachgütererzeugung entsprach gemäß der WIFO-Schätzung 2003 mit 11,0% der Umsätze etwa jener des Jahres 2002. Angesichts der Konjunkturschwäche entwickelte sich die Selbstfinanzierungskraft damit in beiden Jahren bemerkenswert stabil. Ein ähnliches Bild zeigt der internationale Vergleich (Daten liegen nur bis zum Jahr 2001 vor): Während 2001 die meisten Länder einen zum Teil markanten Rückgang verzeichneten, wurde in Österreich das Vorjahresniveau gehalten. Allerdings weist die Eigenkapitalquote weiterhin einen Rückstand von fast 5 Prozentpunkten gegenüber dem Durchschnitt der europäischen Vergleichsländer auf.

Die Konjunkturschwäche im Jahr 2003 beeinträchtigte die Ertragsentwicklung in der österreichischen Sachgütererzeugung weniger als erwartet. Angesichts der Stagnation der Produktion (+0,3%) und des Rückgangs der Investitionen (–2,2%) fiel die durchschnittliche Cash-Flow-Quote mit 11,0% (WIFO-Schätzung auf Basis der Bilanzdaten der Oesterreichischen Nationalbank) unerwartet hoch aus. Gegenüber 2002 ergibt sich ein Rückgang um nur 0,3 Prozentpunkte. Zu den Ursachen dieser Stabilität gehören die weitere Verbilligung von Rohstoffen auf Euro-Basis (–2,9%) und der mäßige Anstieg der Lohnstückkosten (+0,2%).

Gestiegen ist die Cash-Flow-Quote 2003 gemäß der WIFO-Schätzung in 5 der 10 untersuchten Sektoren. Am stärksten verbesserte sich die Selbstfinanzierungskraft in den Sektoren Metallerzeugung, Textil, Bekleidung, Leder sowie elektrotechnische Ausrüstungen und Geräte. Die Hersteller von Waren aus Steinen und Erden sowie die chemische Industrie verzeichneten die größten Ertragseinbußen.

International vergleichbare Daten liegen nur bis zum Jahr 2001 vor. Auch hier behauptete sich die österreichische Sachgütererzeugung mit einer Cash-Flow-Quote von 11,2% trotz der allgemeinen Konjunkturabschwächung gut – mit Ausnahme von Finnland verzeichneten alle untersuchten Länder einen Rückgang. Der österreichische Wert entsprach dem EU-Durchschnitt. Außergewöhnlich hoch war die Cash-Flow-Umsatz-Relation weiterhin in Finnland (20,3%), den Niederlanden (15,2%) und Schweden (14,7%). Wie in Österreich entsprach die Quote in Dänemark (11,9%) oder Portugal (10,7%) etwa dem Durchschnitt. In allen anderen Ländern, wie z. B. Frankreich oder Belgien, blieb sie unter der 10%-Marke. Am niedrigsten war die Cash-Flow-Quote in Deutschland, das mit 7,7% im Jahr 2001 hinter Italien zurückgefallen ist.

Die Eigenkapitalausstattung der österreichischen Sachgütererzeugung lag bis Ende der achtziger Jahre weit unter dem europäischen Durchschnitt. Der beeindruckende Aufholprozess in den neunziger Jahren scheint allerdings im Jahr 2001 unterbrochen: Die Eigenkapitalquote erreichte in Österreich 35,4% der Bilanzsumme und war damit noch wesentlich niedriger als im Durchschnitt der europäischen Vergleichsländer (39,8%).

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 3/2004!