25. März 2004 • Welttourismus rückläufig – Österreich gewinnt weiterhin Marktanteile • Egon Smeral

Das Jahr 2003 erwies sich für den Welttourismus neuerlich als schwierig. Drei wichtige Faktoren dämpften die Entwicklung: der Irak-Konflikt, der Ausbruch der SARS-Epidemie und die internationale Konjunkturschwäche. Nach vorläufigen Berechnungen auf Basis der Zahl der Ankünfte schrumpfte der internationale Tourismus weltweit um 1,2%.

Laut Angaben der Welttourismus-Organisation (WTO) betrug das Gesamtvolumen der internationalen Touristenankünfte im Jahr 2003 rund 694 Mio. Der Rückgang ist weitgehend auf den Nachfrageeinbruch in Asien und im Pazifischen Raum im Gefolge der SARS-Angst zurückzuführen (internationale Touristenankünfte –9,3%). Nordamerika verzeichnete eine Abnahme der internationalen Nachfrage um 6,7%. In Europa wurde das Niveau der internationalen Gästeankünfte weitgehend gehalten, alle anderen Länderblöcke verzeichneten eine Steigerung.

Vor diesem Hintergrund stieg die Zahl der ausländischen Gästeankünfte in Österreich um 2,5% auf einen neuen Rekordwert von 19,1 Mio. Dieser Wachstumsvorsprung bedeutet eine weitere Verbesserung der internationalen Wettbewerbsposition Österreichs, die auch durch Berechnungen auf Basis von internationalen Zahlungsströmen bestätigt wird: Durch die Steigerung der Tourismusexporte um 4% erhöhte Österreich trotz sinkender Aufenthaltsdauer seinen Marktanteil im internationalen europäischen Tourismus um 4,8%. Damit gehört Österreich gemeinsam mit Belgien, Luxemburg, Irland und Spanien zu den Ländern mit den stärksten Marktanteilsgewinnen in Europa.

Die Ursachen dieser Verbesserung der Wettbewerbsposition sind ähnlich wie in den Vorjahren: Qualitäts- und Strukturverbesserungen sowie die erfolgreiche Vermarktung als qualitativ hochwertige Tourismusdestination. Zudem wirkt sich die wachsende Verunsicherung der Gäste in Bezug auf deren Sicherheitsbedürfnis zugunsten Österreichs aus.

Die österreichische Tourismuswirtschaft baute ihren Marktanteil hauptsächlich auf den Nahmärkten aus. Dies gilt insbesondere für Deutschland, Tschechien, die Slowakei und Ungarn. Der Effekt einer wechselkursbedingten Ablenkung in die relativ billiger gewordenen "Dollar-Reiseziele" war 2003 insgesamt gering.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 4/2004!