20. Februar 2004 • Erholung der Investitionen, aber zurückhaltende Pläne in der Sachgütererzeugung. Investitionen in Informationstechnologie haben Talsohle durchschritten • Martin Falk, Margarete Czerny, Gerhard Schwarz

Die Unternehmen der Sachgüterzeugung rechnen 2004 mit einer geringfügigen Abnahme der Investitionen (nominell –0,3%). Dagegen planen die im WIFO-Investitionstest erfassten Versorgungsbetriebe (Elektrizitätsversorgung, Verkehrs- und Versorgungsbetriebe und Sondergesellschaften) eine kräftige Ausweitung (nominell +20%). In der Bauwirtschaft werden die Investitionen gegenüber dem Vorjahr um 4% zunehmen. Steigende Ausgaben für Informationstechnologien zeigen, dass hier auch die Talsohle durchschnittlich ist.

Die Unternehmen der Sachgütererzeugung beabsichtigen im Jahr 2004 etwas weniger zu investieren als im Vorjahr (nominell –0,3%). Insgesamt werden die Investitionen 2004 im dritten Jahr in Folge zurückgehen. Gegenüber dem Frühjahr 2003 wurden die Pläne für 2003 im aktuellen WIFO-Investitionstest um etwa 2 Prozentpunkte nach unten korrigiert – offenbar wurden einige geplante Projekte aufgeschoben. Im Frühjahr 2003 waren die Sachgütererzeuger für 2003 noch von einer nominellen Zunahme der Investitionen um 1,8% gegenüber 2002 ausgegangen.

In der Sachgüterzeugung werden sich die Investitionen 2004 sehr unterschiedlich entwickeln. Während die Kfz-Branche (nominell –21,1%) und die Investitionsgüterindustrie (–19,5%) eine deutliche Kürzung beabsichtigen, planen die Hersteller von Vor- und Zwischenprodukten eine Ausweitung (+12,1%). Die Verschiebung der Investitionsstruktur zugunsten der Maschinen sowie Informations- und Kommunikationstechnologien setzt sich fort, in neue Bauten wird deutlich weniger investiert als im Vorjahr.

Die Investitionen der Bauwirtschaft werden heuer voraussichtlich nominell um 4% steigen. Im Jahr 2003 dürfte ein Zuwachs um 6,7% gegenüber dem Vorjahr realisiert worden sein.

Die befragten Betriebe in der Elektrizitätsversorgung und im Verkehrs- und Versorgungssektor planen eine kräftige Ausweitung (nominell +20%). Damit wird das Investitionsniveau von 2000 übertroffen.

Im WIFO-Investitionstest vom Herbst 2003 wurden die Unternehmen zum zweiten Mal nach ihren Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien gefragt. Diese umfassen Computer-Hardware, Software sowie Telekommunikation.

Die Sachgütererzeuger wollen heuer wesentlich mehr für Hard- und Software ausgeben als im Vorjahr (Hardware +10,4%). Offenbar wurden die Investitionspläne zeitlich gestreckt oder aufgeschoben. Mit der zu erwartenden Steigerung der Ausgaben der Sachgütererzeugung für Computer-Hardware und dem damit verbundenen erhöhten Bedarf an interner und externer Schulung und Beratung sowie Anpassung der Software könnte die Talsohle in der Software- und Datenverarbeitungsindustrie durchschritten sein.

Für die Investitionen in Software wird heuer ein Anstieg um 4% gegenüber dem Vorjahr erwartet. 2003 wurden die Softwareinvestitionen um 39% gesteigert, beträchtlich stärker als in der Umfrage vom Frühjahr 2003 geplant (+27,7%).

Der Anteil der Informations- und Kommunikationstechnologien ist allerdings in der Sachgüterzeugung mit 4,6% der Gesamtinvestitionen (2003) gering; 2004 wird er 5,1% betragen (5,6% der Ausrüstungsinvestitionen). Dabei entfallen 2,2 Prozentpunkte auf Software, 2,3 Prozentpunkte auf Hardware und 0,1 Prozentpunkt auf Telekommunikation.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 2/2004!