9. Dezember 1999 • Belebung der Exporte • Ewald Walterskirchen

Der Konjunkturaufschwung gewinnt in Österreich dank verbesserter internationaler Rahmenbedingungen an Dynamik. Die Exporte und die Konjunkturumfrage weisen nicht nur in Österreich, sondern in der gesamten EU aufwärts. Nach einem schwachen 1. Halbjahr zeichnet sich für die zweite Jahreshälfte ein stärkeres Wachstum der Produktion ab.

Die Konjunktur hat seit dem Sommer merklich an Schwung gewonnen. Damit bestätigte sich die Einschätzung des WIFO, daß in der zweiten Jahreshälfte 1999 der durch die Finanzkrisen ausgelöste Rückschlag überwunden wird. War die Wirtschaftsleistung im 1. Halbjahr noch gedrückt, so weisen die ersten Daten und insbesondere die Unternehmererwartungen im 2. Halbjahr deutlich aufwärts.

Vor allem die Dynamik der Ausfuhr nahm im Laufe des Jahres zu. Die Exporterlöse (laut OeNB) waren im I. Quartal noch um 1½% unter dem Vorjahresniveau geblieben, im III. Quartal überstiegen sie es hingegen um 7%. Die Auftriebstendenz der Exporte setzte (saisonbereinigt) schon im I. Quartal ein und beschleunigte sich im weiteren Jahresverlauf.

Besonders deutlich kommt die Konjunkturbelebung in den Unternehmensumfragen zum Ausdruck. Die Industrieunternehmen schätzen Auftragslage, Produktionserwartungen und Geschäftslage von Befragung zu Befragung günstiger ein.

Investitionstätigkeit und Konsum blieben auch in der Schwächephase der Exportwirtschaft robust, seit dem Sommer sind sie zusätzlich durch Spillover-Effekte vom Export begünstigt.

Die Arbeitsmarktlage hat sich im Herbst weiter verbessert: Im November gab es um 43.600 Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr, die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen verringerte sich um 21.700; der Großteil dieses Rückgangs geht auf verstärkte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zurück.

Die Inflationsrate zog im Oktober auf 0,8% an. Der Preisauftrieb kommt von den internationalen Rohwarenmärkten: Rohöl ist (auf Schillingbasis) um gut 80% teurer als vor einem Jahr.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 12/1999!