18. Mai 1999 • Festigung des Aufschwunges nivelliert regionale Konjunktur. Die Wirtschaft in den Bundesländern 1998 • Norbert Geldner

Das regionale Gefälle der Wirtschaftsentwicklung verflachte im Jahr 1998 merklich. Das erklärt sich im wesentlichen aus dem Ausreifungsprozeß des Konjunkturzyklus, also der Ergänzung des Exportbooms um die Komponenten der binnenwirtschaftlichen Nachfrage.

Immer noch wuchs allerdings die Wirtschaft in jenen Bundesländern rascher, die schon in der ersten Phase des Aufschwungs den größten Nutzen aus der internationalen Konjunkturbelebung hatten ziehen können – den "Industrie-Bundesländern" Steiermark und Oberösterreich. Kärnten, Tirol und Vorarlberg schlossen zu ihnen auf, Niederösterreich und das Burgenland gewinnen aus der Dezentralisierung innerhalb der Ostregion. Arbeitsmarktdaten nach Bezirken lassen den Schluß zu, daß auch andere Zentralräume vor ähnlichen Strukturproblemen stehen wie Wien.

In Salzburg resultiert möglicherweise aus dem sehr intensiven Gründungsboom der späten sechziger und frühen siebziger Jahre heute erhöhter Reorganisationsbedarf.

Die Beschäftigung wuchs in sieben Bundesländern um 1% bis 11/2%, nur in Wien und Salzburg blieb sie im Vorjahresvergleich nahezu unverändert. Hohe Produktivitätszuwächse weisen vor allem im Burgenland und in der Steiermark auf ein hohes Tempo des Strukturwandels hin.

Übersicht 1: Wachstum und Beschäftigung der Bundesländer 1998

 

BIP real (erste Schätzung)

Beschäftigung (bereinigt)

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

     

Wien

+ 2,1

+ 0,2

Niederösterreich

+ 3,6

+ 1,5

Burgenland

+ 3,9

+ 1,1

Steiermark

+ 4,3

+ 1,2

Kärnten

+ 3,8

+ 1,0

Oberösterreich

+ 4,0

+ 1,5

Salzburg

+ 1,8

+ 0,3

Tirol

+ 3,6

+ 1,3

Vorarlberg

+ 3,0

+ 1,6

     

Österreich

+ 3,3

+ 1,0

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 5/1999!