14. November 1997 • Die Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung in Österreich 1996 • Thomas Url

Die betriebliche Altersversorgung gewinnt im Zuge der Reformdiskussion des öffentlichen Systems der Altersvorsorge zunehmend an Bedeutung; sie wird neben der privaten Vorsorge als geeignetes Mittel zur Entlastung des öffentlichen Pensionssystems gesehen. Ein internationaler Vergleich zeigt die in Österreich noch relativ geringe private Verankerung: Die Vermögensanlagen der Pensionskassen erreichen in Österreich etwa 0,9% des BIP, in Deutschland 5,8%, in den Niederlanden 82,4% und in der Schweiz sogar 91,5%.

Öffentliche Pensionen und Renten dominieren die Altersvorsorge Österreichs nach wie vor; in den letzten zwei Jahren wurde die Verbreitung der betrieblichen Altervorsorge wegen der Budgetknappheit der öffentlichen Haushalte, aber auch parallel zu den Intentionen des Grünpapiers der EU-Kommission ausgeweitet. Diese Tendenz geht auch auf günstige gesetzliche Rahmenbedingungen zurück und wird vor allem von den Pensionskassen getragen. Die Verdoppelung der Zahl der Anspruchs- und Leistungsberechtigten in den Pensionskassen und der Anstieg laufender Beitragszahlungen auf das Vierfache erklären einen Großteil des Zuwachses.

Betriebe und Arbeitnehmer mit Betriebspension 1996

Nach Beschäftigtengrößenklassen

Q: WIFO-Hochrechnung.

Eine Hochrechnung der Verbreitung von Betriebspensionen in Österreich ergibt für Ende 1996 eine Steigerung der Zahl der Betriebe mit Pensionszusage von etwa 4.800 (1994) auf 6.200; der Anteil an der Gesamtzahl der Betriebe ist dort von 4,6% 1994 auf 6,1% 1996 gestiegen. Diese Entwicklung resultiert vor allem aus der zunehmenden Verbreitung der Pensionskassen bei kleineren Unternehmen im Bereich der Vermögensberatung und der sonstigen Dienstleistungen. Die Zahl der Arbeitnehmer mit einer Versorgungszusage nahm von 186.000 (Schätzung für 1994) auf 204.000 zu, ihr Anteil an den unselbständig Erwerbstätigen erhöhte sich damit von 8,6% (1994) auf 10,4%. Eine Ursache dieser Entwicklung ist neben der Geschäftsausweitung der neue Kollektivvertrag im Raiffeisen-Bankensektor.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 11/1997!