21. August 1997 • Relative Lohnstückkosten der Industrie 1996 gesunken • Alois Guger

Die internationale Arbeitskostenposition der österreichischen Industrie verbesserte sich 1996 wesentlich, nachdem sie in der ersten Hälfte der neunziger Jahre kräftig eingebüßt hatte. Durch eine schwächere Arbeitskostensteigerung (+3,4%) und anhaltend hohe Produktivitätszuwächse (4½%) sanken die Lohnstückkosten in der österreichischen Industrie um 1%, während sie im Durchschnitt der Handelspartner um ½% stiegen. Da sich seit dem Frühjahr 1995 die Währungen einiger wichtiger Handelspartner (Italien, USA, Großbritannien, Schweden) erholten und dadurch der Schilling effektiv um 1,5% abwertete, sanken die relativen Lohnstückkosten wechselkursbereinigt gegenüber dem Durchschnitt der Handelspartner um 3% und gegenüber der EU um 3½%.

Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich die internationale Arbeitskostenposition der österreichischen Wirtschaft infolge von Wechselkursschwankungen deutlich verändert: Österreich zählt trotz der relativen Verbesserung 1996 heute zu den Ländern mit den höchsten Arbeitskosten. Die Arbeitsstunde kostete 1996 in der österreichischen Industrie 270 S. Nur in der BRD (333 S) und der Schweiz (307 S) ist der Faktor Arbeit signifikant teurer. Belgien, Dänemark, und Norwegen zahlen geringfügig mehr, Finnland, Schweden und die Niederlande etwas weniger. 1991 hatte Österreich in der Hierarchie der Arbeitskosten die zehnte Stelle eingenommen.

Im Durchschnitt der EU-Länder war 1996 die Industriearbeitsstunde um 14% billiger als in Österreich. In der BRD zahlt die Industrie um 23% und in der Schweiz um 14% mehr, aber in Italien um ein Viertel, in den USA um 30% und in Großbritannien um 40% weniger als in Österreich.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 8/1997!