19. Februar 1997 • Aufholprozeß im Osten. Der Arbeitsmarkt in den Bundesländern im 2. Halbjahr 1996 • Norbert Geldner

Zwischen März und November 1996 verringerte sich der negative Vorjahresabstand der Beschäftigtenzahl laufend, im Dezember wurde das Vorjahresniveau sogar wieder überschritten. Das suggeriert eine Erholung auf dem Arbeitsmarkt, beruht aber im wesentlichen auf unüblichen Saisonbewegungen in der Bauwirtschaft (im Dezember begannen Effekte der Jahresdurchrechnung der Arbeitszeit zu wirken). Von diesen kurzfristigen Ausschlägen abgesehen, schrumpfte die Gesamtbeschäftigung in zwei Jahren um rund 30.000 (etwa –0,5% pro Jahr).

Dieser Rückgang konzentriert sich allerdings auf drei Bundesländer. Kärnten verzeichnete massive Verluste im Tourismus und keine ausreichende Dynamik in der Industrie, um dem entgegenzuwirken; in Vorarlberg verlor der Textilbereich massiv Arbeitsplätze; in Wien trifft der Personalabbau im öffentlichen Dienst, aber auch in den marktorientierten Dienstleistungsbereichen besonders schwer.

In Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark nimmt die Beschäftigtenzahl dagegen zu – in Niederösterreich vor allem, weil die zentralörtlichen Dienste um Autarkie bemüht sind; im Burgenland und seit kurzem auch in der Steiermark ergeben sich deutliche Hinweise auf eine Strukturverbesserung in der Sachgüterproduktion.

Abbildung 1: Unselbständig Beschäftigte

Saisonbereinigt, I. Quartal 1993 = 100

Unselbständig Beschäftigte

Q: Arbeitsmarktservice, eigene Berechnungen.