14. April 2003 • Österreich-Tourismus baut internationale Wettbewerbsposition weiter aus • Egon Smeral

Im Jahr 2002 erreichte der Tourismus in Österreich mit 27,3 Mio. Gästeankünften einen neuen Rekordwert. Der Beitrag des Tourismussektors zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung (BIP) stieg auf 9,6%.

Im Jahresdurchschnitt 2002 wuchsen die Einnahmen im internationalen Reiseverkehr schwächer als im Jahr davor, jedoch mit rund +5% deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft. Die Wachstumsverlangsamung geht in erster Linie auf die Entwicklung in der Wintersaison zurück, in der Sommersaison belebte sich die Auslandsnachfrage trotz internationaler Konjunkturschwäche und der Hochwasserkatastrophe.

Die Reisenachfrage der Österreicher schwächte sich nach dem kräftigen Zuwachs im Jahr 2001 ebenfalls ab. Die Aufwendungen für Inlandsaufenthalte stiegen nominell nur geringfügig, real stagnierten sie. Die Ausgaben der Österreicher für Auslandsreisen wurden gegenüber 2001 nicht mehr gesteigert und gingen real um 3% zurück.

Trotz der Wachstumsverlangsamung schnitt der Tourismus in Österreich im internationalen Vergleich hervorragend ab: Im Jahr 2002 gewann Österreich – gemessen an den internationalen europäischen Zahlungsströmen – weiterhin Marktanteile und erreichte einen Wert von 5,7%. Damit war Österreich das einzige europäische Land, das signifikante Marktanteilsgewinne verbuchte (+6,1% gegenüber dem Vorjahr).

Die Ursachen dieser Verbesserung der Wettbewerbsposition sind vielfältig: Die Positionsgewinne können zum Teil auf Qualitäts- und Strukturverbesserungen zurückgeführt werden, aber auch auf eine erfolgreiche Vermarktung Österreichs als qualitativ hochwertige Kurzurlaubsdestination mit hohem Erlebniswert im Zentrum Europas. Weiters wirkte sich die wachsende Verunsicherung der Gäste in Bezug auf deren Sicherheitsbedürfnis (Terrorangst, Kriegsgefahr) aus. In diesem Zusammenhang zog Österreich Vorteile daraus, dass es als sicheres, bequem mit dem Auto erreichbares Urlaubsland gilt. In der Sommersaison machten die genannten positiv wirkenden Struktureffekte die von der internationalen Konjunkturschwäche ausgehenden dämpfenden Effekte mehr als wett und bewirkten eine Belebung der Auslandsnachfrage, wogegen in der Wintersaison die schwache Wirtschaftsdynamik stark durchschlug.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 4/2003! Tabellen und Graphiken zu den Presseaussendungen des WIFO finden Sie jeweils auf der WIFO-Website, http://titan.wsr.ac.at/wifosite/wifosite.search?p_typeid=98&p_language=1&p_type=0.