25. November 2002 • Berufliche und sektorale BeschäfTIgungsprognose für Oberösterreich. Methoden und Ergebnisse des regionalen Berufs- und Sektormodells für Oberösterreich • Ulrike Huemer, Helmut Mahringer

Strukturwandel und Veränderungen im Produktionssystem bringen Änderungen der Tätigkeitsprofile und der nachgefragten Qualifikationen mit sich. Die notwendigen Anpassungen an diese neuen Anforderungen des Arbeitsmarktes benötigen aber Zeit. Vor diesem Hintergrund können mittel- bis langfristige Prognosen der Nachfrage nach Arbeitskräften die frühzeitige Erkennung des künftigen Qualifikationsbedarfs erleichtern und damit individuelle sowie politische Planungsprozesse unterstützen. Das WIFO und Joanneum Research Wien haben ein solches Prognoseinstrument entwickelt und für das Bundesland Oberösterreich eine Prognose bis zum Jahr 2008 vorgelegt.

In dem von der Industrie geprägten Bundesland schreitet die Dienstleistungsorientierung voran. Die Prognoseergebnisse weisen einen Anstieg der Beschäftigung im Dienstleistungsbereich aus: 2008 werden rund 65% der unselbständig Beschäftigten in Dienstleistungsunternehmen arbeiten, 2000 waren es 61%. Entsprechend büßen die Bereiche Landwirtschaft, Bergbau und Sachgüterproduktion an Bedeutung ein. Gleichwohl wird mittelfristig die ausgeprägte Sachgüterorientierung (insbesondere Maschinen- und Fahrzeugbau) eine Stärke der oberösterreichischen Wirtschaft bleiben. Im Dienstleistungsbereich werden sich vor allem unternehmensbezogene Dienstleistungen (Beschäftigung +6,1% pro Jahr), der Gesundheitssektor (+2,4% pro Jahr) und EDV-Dienstleistungen (+8,3% pro Jahr) als dynamisch erweisen.

Die Prognoseresultate für die Berufslandschaft Oberösterreichs zeigen Beschäftigungsgewinne von kundenorientierten und hochqualifizierten Tätigkeiten. In Berufen mit akademischem Anforderungsprofil werden bis 2008 rund 5.800 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse entstehen, in Tätigkeiten, die eine Reifeprüfung bzw. daran anschließende nichtuniversitäre Ausbildung voraussetzen, rund 15.200. Dagegen werden Hilfstätigkeiten im handwerklichen Bereich durch fachlich anspruchsvollere Arbeiten ersetzt. Im Dienstleistungsbereich steigt die Nachfrage nach angelernten Arbeitskräften jedoch infolge der Branchendynamik leicht, obwohl auch dort höhere Qualifikationen wesentlich stärker an Bedeutung gewinnen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 11/2002!