20. August 2002 • Weiterer Rückgang der Investitionen in der Bauwirtschaft • Gerhard Schwarz

Die Baukonjunktur brach Anfang 2002 neuerlich ein und dürfte sich im weiteren Jahresverlauf kaum erholen. Vor allem die Hochbaubetriebe leiden unter Auftragsmangel. Im Tiefbau ist die Auftragslage etwas günstiger.

Nach dem Einbruch zu Jahresbeginn zeigte der WIFO-Konjunkturtest im Frühsommer eine leichte Erholung der Baukonjunktur, seither entwickelt sich die Produktion aber wieder verhalten. Die Unternehmen schätzen den weiteren Verlauf der Baukonjunktur überwiegend ungünstig ein. Mehr als ein Drittel der Unternehmen leidet unter Auftragsmangel. Deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt bleibt die Beurteilung der Auftragsbestände im Hochbau, ein überwiegender Teil der Unternehmen meldet einen Rückgang. Die Auftragsbestände im Tiefbau haben sich hingegen erholt, allerdings ist das Beschäftigungsniveau erheblich gesunken. Die Beschäftigungserwartungen sind trotz der Hochsaison im Sommer pessimistisch. Die jüngste Besserung betraf den Tiefbau und auch den sonstigen Hochbau, nicht aber den Wohnungsneubau. Deutlicher Auftragsmangel herrscht insbesondere in einzelnen Sparten des Baunebengewerbes.

Dieses Konjunkturbild spiegelt sich in den Plänen für Maschinen- und Gerätekäufe für das Jahr 2002. Nach den vorläufigen Schätzungen wird die Bauwirtschaft demnach heuer 644 Mio. € an Bruttoanlageinvestitionen tätigen, nominell um 8% weniger als 2001. Die Investitionen werden vorwiegend der Rationalisierung und Ersatzbeschaffung dienen, Kapazitätserweiterungen sind in geringem Ausmaß im Tiefbau vorgesehen. Besonders zurückhaltend agieren weiterhin die Klein- und Mittelbetriebe, während die Industrie vor allem im Tiefbau größeren Spielraum für die Anschaffung von Maschinen und Geräten hat.

Die Talsohle der Baukonjunktur dürfte heuer erreicht sein. Mit einem stärkeren Wachstumsimpuls kann erst 2003 gerechnet werden. Er wird in erster Linie vom Tiefbau, teilweise auch vom Wirtschaftsbau getragen sein. Der Wohnungsbau wird weiterhin schwach bleiben, doch sollten ausgehend von dem derzeit niedrigen Niveau leichte Zuwächsen möglich sein.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 8/2002!