29. April 2002 • 2001 ein gutes Jahr für die Landwirtschaft: Höhere Produktion und gute Preise heben Rohertrag • Matthias Schneider

Nach Berechnungen und Schätzungen des WIFO auf Basis der agrarischen Gesamtrechnung erholte sich 2001 die Produktion des Agrarsektors vom Rückschlag des Vorjahres und entsprach etwa dem längerfristigen Trend. Die Belebung wurde primär von besseren Erträgen im Pflanzenbau getragen (im Vorjahr hatten Dürreschäden das Ergebnis gedrückt). Die Agrarmärkte entwickelten sich überwiegend günstig. Die Erzeugerpreise waren um durchschnittlich 4,5% höher als im Vorjahr. Das etwas gesteigerte Angebot und die günstige Preisentwicklung ließen den Rohertrag der Land- und Forstwirtschaft um etwa 5% auf 4,8 Mrd. € (65,9 Mrd. S) steigen. Zuwächse wurden für alle wichtigen Produktionszweige mit Ausnahme der Rinderwirtschaft ermittelt.

Höhere Direktzahlungen, Agrareinkommen kräftig erholt

Die Direktzahlungen an die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe stiegen 2001 um etwa 14,3% auf 1,48 Mrd. € (20,3 Mrd. S). Die Belastung des Agrarsektors mit indirekten Steuern war rückläufig.

Der Rohertragszuwachs und eine Zunahme der Direktzahlungen ließen die aus der Land- und Forstwirtschaft erwirtschafteten Einkommen (Beitrag des Agrarsektors zum Volkseinkommen) 2001 mit mehr als +10% ungewohnt kräftig steigen. Die Abwanderung aus der Landarbeit (–2,5%) blieb auf niedrigem Niveau.

Mittelfristig ergibt sich folgendes Bild: In den Jahren 1996 bis 1999 brachen die Erträge und Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft in Summe und auch je Beschäftigten tief ein. Dank des günstigen Ergebnisses im Jahr 2000 und der sehr guten Resultate 2001 konnte der Agrarsektor nunmehr diesen Einbruch in den Einkommen insgesamt (Beitrag der Land- und Forstwirtschaft zum Volkseinkommen) zu einem guten Teil ausgleichen. Berücksichtigt man die Abwanderung aus der Landarbeit, so schloss das Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft je Beschäftigten sogar wieder weitgehend an die allgemeine Einkommensentwicklung an.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 4/2002!