21. Februar 2002 Volkswirtschaftliche Auswirkungen einer fahrleistungsabhängigen Lkw-Maut Kurt Kratena, Wilfried PuweinDie Lkw-Maut verteuert den Straßengüterverkehr auf dem hochrangigen Straßennetz entsprechend der zurückgelegten Strecke. Dadurch bildet sie einen Anreiz zur besseren Auslastung des Transportraums. Das Fuhrgewerbe kann hier Rationalisierungsmöglichkeiten leichter nutzen als der Werkverkehr. Die Lkw-Maut deckt einen zusätzlichen Teil der externen Kosten des Straßengüterverkehrs. Dies stärkt die Wettbewerbsstellung der Bahn. Das WIFO geht in seiner Schätzung der volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Lkw-Maut in der Variante A von einem Satz von 0,14 € je Fahrzeugkilometer eines 4-achsigen Lkw (Mauteinnahmen in der Höhe von 322 Mio. €), in der Variante B von 0,25 € (Mauteinnahmen 576 Mio. € ) im Jahr 2004 aus. Die Einnahmen werden vollständig in das hochrangige Straßennetz investiert. 58% der Mauteinnahmen entfallen auf den Binnenverkehr, 14% auf den Einfuhr-, 12% auf den Ausfuhrverkehr und 16% auf den Transitverkehr in- und ausländischer Lkw. Rund 27% der Mauten werden von Transporten mit ausländischen Lkw aufgebracht. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Lkw-Maut im Jahr 2004 werden mit Hilfe des Makromodells MULTIMAC geschätzt. Die wichtigsten Ergebnisse sind:
Übersicht 1: Zusammenfassung der Ergebnisse 2004
Die Kostenbelastung durch die Einführung der Lkw-Maut beeinträchtigt Produktionsstandorte im Burgenland relativ am stärksten, während sie für Wien und Vorarlberg die geringsten Effekte hat . Die Lkw-Maut hat positive Auswirkungen auf die Umwelt. Sie bewirkt Produktionsumstellungen im Sinne einer Verringerung des Transportaufkommens. Zum Teil werden Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert. Die bessere Auslastung des eingesetzten Lkw-Laderaums senkt die leistungsspezifischen Lärm- und Schadstoffemissionen. Die Einführung der Lkw-Maut ist im Sinne der wirtschaftspolitischen Zielsetzungen Wachstum, Beschäftigung und Umweltschutz. Sie mindert aber die Preisstabilität und verschlechtert leicht das außenwirtschaftliche Gleichgewicht. Die Auswirkungen sind jedoch insgesamt relativ gering. Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 2/2002! |