20. November 2001 • EUNIP-Konferenz 2001: Diskussion einer neuen industriepolitischen Agenda • Karl Aiginger

EUNIP – ein internationales Netzwerk von Wirtschaftswissenschaftern, das wissenschaftliche Grundlagen der Industriepolitik erarbeitet und Vorschläge zu ihrer Umsetzung entwickelt – veranstaltet von 29. November bis 1. Dezember in Wien ihre 5. Jahrestagung. Anlässlich dieser Konferenz diskutiert ein internationaler Kreis von Ökonomen Ansätze einer neuen industriepolitischen Agenda, die in einer breiten Definition Wettbewerbspolitik, Innovations- und Handelspolitik umfasst. Den Hintergrund bilden Analysen der Rahmenbedingung für Wachstum, der gesellschaftlichen Entwicklungen und der konjunkturellen Stabilität. Besonders in einer Periode der Globalisierung und wirtschaftlicher Ungleichgewichte, wie sie derzeit vorherrschen, empfiehlt diese Gruppe von Ökonomen eine aktive Rolle der öffentlichen Hand in der Wirtschaftpolitik.

EUNIP (European Network on Industrial Policy) wurde 1991 von Patrizio Bianchi (Ferrara), Keith Cowling (Warwick), Jacques De Bandt (Nice-Sophia Antipolis), Hans Schenk (Tilburg), Roger Sugden (Birmingham) und Johan Willner (Turku) gegründet. Die Organisation der Konferenz in Wien hat das WIFO übernommen, Programmverantwortlicher ist Karl Aiginger. Die Bundesarbeitskammer unterstützt die Tagung durch die Überlassung der Konferenzräume, die Investkredit ist Mitveranstalter. Weitere Sponsoren sind OeNB, Bank Austria, Nokia, Shell, Porr, VA Tech, Austria Tabak, Böhler Uddeholm, ÖIAG und die Raiffeisenzentralbank.

Unter den 150 Teilnehmern sind Wissenschafter aus dem EU-Raum, aus Brasilien, Mexiko, Israel, Pakistan und Südafrika. Eine große Zahl von Forschern wird aus den USA und Kanada sowie aus den Beitrittskandidatenländern in Ost-Mitteleuropa erwartet. Zu sechs industriepolitisch relevanten Themen werden führende europäische Wissenschaftler Europas einen Überblickvortrag halten. Etwa 100 weitere Papers wurden in einem Auswahlprozess akzeptiert. Die meisten Vorträge befassen sich mit Analyse und Vorschlägen zur gegenwärtigen und künftigen Wirtschaftspolitik. Themen der Arbeitskreise sind die Ursachen der gegenwärtigen Konjunkturabschwächung und der mittelfristigen Wachstumsschwäche in Europa, die Bedeutung multinationaler Unternehmen für die europäische Industrielandschaft sowie die Stromkrise in Kalifornien. In der Schlussdiskussion wird eine neue industriepolitische Agenda in einer globalisierten Weltwirtschaft skizziert.

Die Vorträge sowie das Konferenzprogramm, eine Themen- und eine Teilnehmerliste sind auf der EUNIP-Homepage online verfügbar (http://www.eunip.com). Die Teilnahmegebühr beträgt 215 € (Anmeldung bei Imperial Tours, Tel. 01/535 69 70, E-Mail wimmer@imperial-tours.com, http://www.eunip.com).