25. Oktober 2000 • Lebensversicherung 1999 Wachstumsmotor der österreichischen Privatversicherungswirtschaft • Thomas Url

Die österreichische Privatversicherungswirtschaft verzeichnete 1999 ein kräftiges Umsatzwachstum. Der Anstieg der Prämieneinnahmen um 7,4% gegenüber dem Vorjahr geht mit einer starken Strukturverschiebung zwischen den einzelnen Versicherungszweigen einher: In den letzten 15 Jahren hat sich der Anteil der Lebensversicherung an den Prämieneinnahmen (Abbildung 1) nahezu verdoppelt. Die Unsicherheit über die Höhe künftiger öffentlicher Pensionsleistungen und die attraktive Verzinsung bei geringem Risiko hatten einen Anstieg der Prämieneinnahmen um 16,8% auf 66 Mrd. S zur Folge. Damit erhöhte sich der Anteil der Eigenvorsorge an den gesamten Ausgaben zur Altersvorsorge auf 13,9% (1998: 12,4%). Die durchschnittliche Rendite der Kapitalanlagen in der Lebensversicherung betrug 1999 7,3% und lag damit um mehr als 3 Prozentpunkte über der Sekundärmarktrendite für Bundesanleihen (1999 4,1%).

Abbildung 1: Prämieneinnahmen nach Versicherungssparten

Q: Bundesministerium für Finanzen.

Obwohl Einmalerläge das Lebensversicherungsgeschäft dominieren, war 1999 auch eine Zunahme der Renten- und Erlebensversicherung zu verzeichnen. Dieses Produkt dient direkt der privaten Altersvorsorge. Dem vergleichsweise schwachen Wachstum der Neuabschlüsse von 1,8% stand eine deutliche Zunahme der durchschnittlichen jährlichen Prämienzahlung von 15.900 S (1998) auf 17.400 S (1999) gegenüber. In der Gruppenversicherung wurde die Zahl der Verträge für Renten- und Erlebensversicherungen sogar mehr als verdoppelt. Damit haben die Privatversicherer in der betrieblichen Altersvorsorge Marktanteile gewonnen.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 10/2000!