8. Juni 2000 • Österreichische Bauwirtschaft wächst unterdurchschnittlich • Margarete Czerny

Das Wachstum der österreichischen Bauwirtschaft hat sich nach +4% im Jahre 1998 bereits 1999 deutlich verringert (+1,5%). Heuer wird die reale Bauproduktion voraussichtlich um nur 1% steigen. Auch für die Jahre 2001 und 2002 kann nur mit einer geringfügigen Zunahme um 1,0% und 1,5% gerechnet werden.

Dämpfend wirkt vor allem die Schwäche des Wohnungsneubaus, der angesichts der Überkapazitäten sowohl heuer als auch in den nächsten zwei Jahren weiterhin rückläufig sein wird. Zugleich fallen mit dem Auslaufen der Steuerbegünstigung für die Auflösung der Mietzinsreserven Anreize für Sanierungsinvestitionen weg. Durch neue Förderungsinitiativen im Sanierungssektor (thermische Sanierung) werden künftig Impulse erwartet.

Im Infrastruktursektor wird aufgrund der jüngsten Budgetkonsolidierungsmaßnahmen mit einem Rückgang der öffentlichen Investitionen gerechnet. Stärkere Kürzungen der Ermessensausgaben betreffen besonders den Bundesstrassenbau, die Infrastrukturinvestitionen werden in der Folge bis 2002 merklich gedämpft (2000 +1%, 2001 –1,7%, 2002 +0,2).

Nur der Bürobau sowie der sonstige Wirtschaftsbau profitieren derzeit von der günstigen allgemeinen Konjunktur und von der guten Industriekonjunktur (+4,5% im Jahr 2000, +3,6% bis +3,1% in den Jahren 2001 und 2002). In den meisten anderen Bausparten ist die Nachfrage sowohl heuer als auch in den nächsten zwei Jahren sehr schwach.

Abbildung 1: Bauprognose für Österreich bis 2002

Q: Euroconstruct, WIFO.

Die 49. Euroconstruct-Konferenz findet am 8. und 9. Juni 2000 im Julius-Raab-Saal der Wirtschaftskammer Österreich statt (Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien).