8. Juni 2000 • Bauwirtschaft wird in Ost-Mitteleuropa zum Wachstumsmotor • Margarete Czerny

Die Wachstumsperspektiven der Bauwirtschaft für 2000 bis 2002 sind in Westeuropa und Ost-Mitteleuropa unterschiedlich: Insgesamt expandiert der Bausektor in Ost-Mitteleuropa merklich stärker als in Westeuropa. Während sich in Westeuropa die Nachfrage tendenziell abschwächt, zeichnet sich in Ost-Mitteleuropa in den nächsten zwei Jahren eine deutliche Beschleunigung des Wachstums ab (2000 knapp +5%, 2001 +6½%, 2002 +8%).

Die Bauwirtschaft könnte in den MOEL in den nächsten Jahren zum Wachstumsmotor der Gesamtwirtschaft werden – ein Impuls, der dringend notwendig ist. Im Bereich der Infrastrukturinvestitionen besteht beträchtlicher Nachholbedarf. Das Bemühen um einen raschen EU-Beitritt veranlasst zudem alle MOEL, ihre Infrastruktur zu verbessern und Investitionen mit ausländischer Beteiligung zu forcieren. Nach dem Rückschlag durch die Krise in Tschechien und der Slowakei dürfte der Tiefpunkt 1999 überwunden sein, sodass beide Länder wieder in eine Phase stabilen Wachstums eintreten können. Nach einem besonders schwachen Anstieg im Jahre 1999 (+2%) wird die Bauproduktion im Jahr 2000 mit etwa +5% und 2001 und 2002 mit +6½% bzw. +8% kräftig gesteigert. Am höchsten ist die erwartete Expansion in der Slowakei und in Ungarn. In Ungarn wächst die Bauwirtschaft um durchschnittlich 10% pro Jahr. Auch in Polen werden Zuwächse von 5½ bis 8% erwartet. Unter den baltischen Ländern hat Lettland die Spitzenposition übernommen und weist bis 2002 die besten Wachstumsperspektiven auf.

Abbildung 1: Bauprognose für Ost-Mitteleuropa bis 2002

Q: Euroconstruct, WIFO.

Die 49. Euroconstruct-Konferenz findet am 8. und 9. Juni 2000 im Julius-Raab-Saal der Wirtschaftskammer Österreich statt (Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien).