28. März 2000 • Wieder Dämpfung der Baukonjunktur in Westeuropa • Margarete Czerny

Die Bauwirtschaft gewann in Westeuropa Ende der neunziger Jahre erstmals seit Jahren wieder etwas an Dynamik. Die 15 in der Forschungskooperation "Euroconstruct" vertretenen Länder  ) erzielten 1999 ein reales Produktionswachstum von 3%, nach +0,8% in den Jahren 1997 und 1998. Diese Expansion wird sich im Jahre 2000 nur geringfügig, in den folgenden zwei Jahren jedoch etwas stärker abschwächen: Für das Jahr 2000 erwartet die westeuropäische Bauwirtschaft eine Rate von +2,6%, in den Jahren 2001 und 2002 von jeweils +1½%. Der in den neunziger Jahren deutlich rückläufige Anteil der Bauproduktion am Bruttoinlandsprodukt (1996 10,2%) stabilisierte sich zwar zuletzt, wird aber bis zum Jahr 2002 auf 9,7% sinken. In den MOEL wird sowohl für das Jahr 2000 als auch für 2001 und 2002 eine Beschleunigung des Wachstums der Bautätigkeit erwartet.

Träger des relativ konstanten Anstiegs der Bauproduktion in den Jahren 1999 und 2000 ist die verstärkte Expansion des Hochbaus im Bereich des Nichtwohnbaus und des Tiefbaus. Auch der Wohnungsneubau hat sich in Europa etwas erholt.

Die österreichische Baukonjunktur schwächte sich 1999 nach einem kräftigen realen Produktionszuwachs von 4,3% (1998) wieder deutlich ab (real +1,3%). Auch für das Jahr 2000 sind die Perspektiven gedämpft, die Produktion wird real um 1,5% steigen, in den Jahren 2001 und 2002 um jeweils 2%. Damit bleibt das prognostizierte Wachstum der Bauwirtschaft weit unter jenem der Gesamtwirtschaft von 2,8% (2000 und 2001) bzw. 2,6% (2002).

Grund der ungünstigen Konjunkturaussichten für die Bauwirtschaft ist vor allem der Rückgang der Nachfrage nach Wohnbauten. Der Wohnungsneubau wird aufgrund der Bedarfssättigung zurückgehen, im privaten Sanierungsbereich fallen mit dem Auslaufen der Steuerbegünstigung für die Auflösung der Mietzinsreserven Anfang 2000 Investitionsanreize weg. Stütze der Baukonjunktur wird der Bürobau sein, im Straßen- und Bahnbau werden infolge der restriktiven Budgetpolitik gedämpfte Investitionen erwartet. In den anderen Bausparten wird die Nachfrage schwach sein.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte dem WIFO-Monatsbericht 3/2000!