Krise der Europäischen
Währungsunion schwächt Österreichs Wirtschaft
Das weltwirtschaftliche
Umfeld schwächt sich weiter ab. Insbesondere im Euro-Raum belastet die Krise die
Wirtschaft. In den asiatischen Schwellenländern ist die Eintrübung ebenfalls spürbar.
Diese Entwicklungen dämpfen die Konjunktur in Österreich. In der Sachgütererzeugung
verlangsamt sich das Wachstum. Bauwirtschaft und Dienstleistungssektor entwickeln
sich aber noch robust. Als Folge dieser Entwicklung verschlechtert sich die Situation
auf dem Arbeitsmarkt. Die Inflation bleibt hingegen niedrig.
Der Konjunkturbericht entsteht
jeweils in Zusammenarbeit aller Mitarbeiter des WIFO. • Wissenschaftliche Assistenz:
Christine Kaufmann, Martha Steiner • Abgeschlossen am 8. August 2012. • E-Mail-Adresse:
Stefan.Ederer@wifo.ac.at
INHALT
Weltwirtschaft verliert weiter an Schwung
Krise der Europäischen Währungsunion hält an
Österreichs Wirtschaft schwächt sich ab
Nächtigungszahlen entwickeln sich günstig
Beschäftigung konstant, Arbeitslosigkeit steigt
Weiterhin mäßige Preissteigerungen
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
Abbildung 1: Internationale Konjunktur
Abbildung 2: Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests
Abbildung 3: Wirtschaftspolitische Eckdaten
Die Weltwirtschaft wächst
weiterhin mäßig, die Zeichen einer Konjunkturabschwächung mehren sich jedoch. Diese
Dämpfung resultiert in erster Linie aus der Krise im Euro-Raum und einer Verlangsamung
des Wachstums in den asiatischen Schwellenländern. In den USA und in Lateinamerika
ist die Konjunktur hingegen noch verhältnismäßig robust.
Im Euro-Raum ist in den
nächsten Monaten mit einer weiteren Eintrübung der Konjunktur zu rechnen. Die Unsicherheit
der privaten Haushalte und Unternehmen ist angesichts der anhaltenden Krise des
Vertrauens in die öffentlichen Finanzen und das Finanzsystem der Europäischen Währungsunion
hoch. Dies und die drastischen Konsolidierungsbemühungen der öffentlichen Haushalte
in einer Vielzahl von Ländern dämpfen die Nachfrage. Die Konjunkturindikatoren deuten
auf eine Vertiefung der Rezession in mehreren südeuropäischen Ländern hin. Auch
in Deutschland flaut die bislang kräftige Konjunktur etwas ab. Die Wirtschaft des
Euro-Raumes insgesamt dürfte im II. und III. Quartal schrumpfen.
In Österreich ist die Konjunktur
nach wie vor robust. Die Abschwächung des internationalen Umfelds infolge der Krise
der Europäischen Währungsunion bremst jedoch auch die Entwicklung in Österreich.
Laut WIFO-Konjunkturtest verlangsamt sich das Wachstum in der – in einem hohen Ausmaß exportorientierten – Sachgütererzeugung in den nächsten Monaten merklich.
Bauwirtschaft und Dienstleistungssektor entwickeln sich hingegen nach Einschätzung
der Unternehmen weiterhin gut.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt
trübt sich in Österreich weiter ein. Saisonbereinigt stieg die Zahl der unselbständig
aktiv Beschäftigten seit April nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit erhöht sich wieder,
im Juli waren 228.000 Arbeitslose vorgemerkt (+8,6% gegenüber dem Vorjahr). Die
saisonbereinigte Arbeitslosenquote betrug nach österreichischer Berechnungsmethode
im Juli 7,1%, gemäß Eurostat im Juni 4,5%. Die Zahl der Arbeitslosen in Schulungen
stieg, jene der offenen Stellen verringerte sich. Die Inflation ist aber weiter
niedrig: Der markante Rückgang der Rohstoff- und Energiepreise seit April 2012 dämpft
den Preisauftrieb. Der Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr betrug
im Juni 2,2%. Die Inflationsrate liegt damit in Österreich etwas unter dem Durchschnitt
des Euro-Raumes (2,4%).
Die Anzeichen einer weiteren
Abschwächung der Weltwirtschaft mehren sich. Die Krise der Europäischen Währungsunion
dämpft das weltweite Wachstum. Auch in den asiatischen Schwellenländern ist eine
Verlangsamung der Konjunktur spürbar. In den USA und in Lateinamerika expandiert
die Wirtschaft noch robust.
Die Weltwirtschaft wächst
weiterhin mäßig. Im Mai nahm der Welthandel laut CPB gegenüber dem Vormonat real
um 2,5% zu (April –0,8%), im aufgrund der starken
Schwankungen der Vormonatsveränderungen aussagekräftigeren gleitenden Dreimonatsdurchschnitt
betrug der Anstieg 0,6%. Die Euro-Krise schlägt sich jedoch auch im internationalen
Handel deutlich nieder: Die realen Warenimporte des Euro-Raumes und Osteuropas waren
rückläufig. Auch die Importe der asiatischen Schwellenländer expandierten nur mäßig.
Wesentlich kräftiger stiegen sie in den USA, in Japan und Lateinamerika. Die Industrieproduktion
erhöhte sich weltweit im Mai laut CPB im Vormonatsvergleich um 0,5%; im gleitenden
Dreimonatsdurchschnitt war die Rate ebenso hoch. Welthandel und Industrieproduktion
wurden in den ersten fünf Monaten 2012 nur geringfügig ausgeweitet.
In den USA bleibt die Konjunktur
robust. Die Wirtschaft wuchs im II. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4% (I.
Quartal +0,5%). Den größten Beitrag leisteten dazu die Konsumausgaben der privaten
Haushalte und die Investitionen. Der Außenhandel dämpfte das Wachstum hingegen aufgrund
einer kräftigen Expansion der Importe. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt jedoch
weiter angespannt: Die Arbeitslosenquote war saisonbereinigt im Juli mit 8,3% zwar
um knapp 1 Prozentpunkt niedriger als im Juli des Vorjahres, ist jedoch seit Jahresbeginn
nahezu unverändert hoch. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im Juli im Vormonatsvergleich
um 163.000.
Die vorlaufenden Konjunkturindikatoren
deuten auf eine weitere Verlangsamung der Konjunktur im 2. Halbjahr hin. Der ISM
Purchasing Manager Index sank seit März deutlich und lag im Juli knapp unter der
50-Punkte-Marke[a]). Nachdem sich die Beurteilung der Auftragseingänge
in der Industrie zuvor verschlechtert hatte, zog sie im Mai und Juni wieder leicht
an. Die Verbraucherumfragen ergeben ein gemischtes Bild: Der Consumer Sentiment
Indicator war im Juli weiter rückläufig, der Consumer Confidence Indicator erhöhte
sich hingegen wieder. Seit Anfang 2012 nahm das Konsumentenvertrauen laut beiden
Indikatoren deutlich ab. Der OECD Leading Indicator für die USA war im Mai leicht
rückläufig.
Auch in Asien ist eine
Abschwächung der Konjunktur zu beobachten. In China wuchs die Wirtschaft im II.
Quartal mit +1,8% gegenüber dem Vorquartal bereits zum dritten Mal in Folge um weniger
als 2%, allerdings wieder geringfügig stärker als im I. Quartal (+1,6%). Der Einkaufsmanagerindex
für die chinesische Industrie ging im Juli laut National Bureau of Statistics of
China weiter zurück und lag nur mehr knapp über der 50-Punkte-Marke. In Japan stieg
der Tankan-Index der Zentralbank für das Geschäftsklima in der Sachgütererzeugung
im II. Quartal wieder leicht, blieb aber negativ. In Lateinamerika hingegen war
die Konjunktur zuletzt robust, der OECD Leading Indicator für Brasilien stieg im
Mai neuerlich.
Die Unsicherheit der privaten
Haushalte und Unternehmen infolge der Krise der Europäischen Währungsunion und die
drastischen Konsolidierungsmaßnahmen der öffentlichen Haushalte schwächen die Nachfrage
im Euro-Raum. Im II. und III. Quartal 2012 zeigen die Konjunkturindikatoren einen
Rückgang der Wirtschaftsleistung an.
In der EU belasten das
sinkende Vertrauen in die öffentlichen Finanzen und das Finanzsystem sowie die drastischen
Konsolidierungsprogramme in vielen Ländern weiterhin die Wirtschaft. Bislang konnten
die EU-Länder kein umfassendes und glaubwürdiges Konzept zur Lösung dieser Krise
vorlegen. Die Renditen der Staatsanleihen von Irland und den meisten südeuropäischen
Ländern sind weiterhin so hoch, dass die langfristige Stabilisierung der Staatsschuld
nur schwer möglich erscheint. Die anhaltende Unsicherheit von privaten Haushalten
und Unternehmen belastet zusätzlich die Nachfrage.
Nachdem die Wirtschaft
des Euro-Raumes im IV. Quartal 2011 geschrumpft war, wuchs sie auch im I. Quartal
2012 nicht. Einige Länder befinden sich in einer Rezession. In Spanien sank die
gesamtwirtschaftliche Produktion im II. Quartal gegenüber dem Vorquartal nach vorläufiger
Berechnung um 0,4% (IV. Quartal 2011 und I. Quartal 2012 –0,3%). Auch in Großbritannien schrumpfte die Wirtschaft
im Vorquartalsvergleich mit –0,7% zum
dritten Mal in Folge und deutlich stärker als in den zwei Quartalen davor. In Schweden,
Polen, Finnland, der Slowakei und Deutschland nahm das BIP im I. Quartal (zuletzt
verfügbare Daten) dagegen noch verhältnismäßig kräftig zu.
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Abbildung 1: Internationale Konjunktur |
Saisonbereinigt, 2005 = 100, gleitende
Dreimonatsdurchschnitte |
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Q: Europäische Kommission, Deutsche Bundesbank,
ISM (Institute for Supply ManagementTM), ifo (Institut für Wirtschaftsforschung),
OECD. – 1) Produzierender Bereich. |
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Für die nächsten Monate
ist mit einer weiteren Abschwächung der Konjunktur im Euro-Raum zu rechnen. Die
Indikatoren des Konjunkturtests der Europäischen Kommission vom Juli weisen im Euro-Raum
insgesamt und in den meisten EU-Ländern nach unten. Die Vertrauensindikatoren der
Verbraucher und der Industrie gingen im Euro-Raum weiter zurück. Im April waren
die Auftragseingänge der Sachgütererzeugung ebenfalls rückläufig, sie stagnieren
seit Jahresbeginn weitgehend. Auch die Industrieproduktion verringerte sich von
Jänner bis Mai 2012 kontinuierlich. Von dieser Entwicklung bleibt auch Deutschland
nicht verschont: Vertrauensindikatoren, Auftragseingänge und Industrieproduktion
gingen in den jeweils letzten verfügbaren Monaten zurück. Der ifo-Geschäftsklimaindex
war im Juli erstmals knapp im negativen Bereich. Gemäß dem Konjunkturindikator des
Euroframe-Netzwerkes (Euro Growth Indicator) dürfte die Wirtschaft im Euro-Raum
im II. und III. Quartal schrumpfen.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt
verschlechtert sich im Euro-Raum zusehends. Die Arbeitslosenquote verharrte saisonbereinigt
im Juni mit 11,2% auf dem höchsten Niveau seit der Schaffung der Währungsunion.
Besonders dramatisch ist die Situation in Spanien (24,8%) und Griechenland (aktuellster
Wert: April 22,5%). In Irland, Portugal und der Slowakei lag die Arbeitslosenquote
ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt des Euro-Raumes. In Griechenland, Italien,
Portugal und Spanien stieg sie in den vergangenen Monaten stark, in Deutschland
verringerte sie sich jedoch merklich.
Der Preisauftrieb verlangsamt
sich dagegen weiter. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Euro-Raum
im Juni um 2,4%. Zur Dämpfung der Inflation trug insbesondere der deutliche Rückgang
der Rohstoff- und Energiepreise bei. Rohöl (Brent) kostete im Juni mit durchschnittlich
95 $ je Barrel um etwa 30 $ weniger als im März. Der HWWI-Index der Rohstoffpreise
ohne Energie war im Juni auf Dollarbasis um fast 20% niedriger als im Vorjahr. Im
Juli stiegen die Rohstoff- und Energiepreise allerdings wieder, Rohöl kostete im
Durchschnitt 102 $. Die Kerninflation (HVPI ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel)
blieb im Euro-Raum mit +1,8% gegenüber dem Vorjahr im Juni stabil. In Griechenland,
Irland und Spanien lag die Inflation zuletzt unter dem Ziel der EZB von 2%.
Die Abschwächung der Weltwirtschaft
belastet die österreichische Wirtschaft. Insbesondere in der Sachgütererzeugung
dürfte sich die Expansion deutlich verlangsamen. In der Bauwirtschaft und im Dienstleistungssektor
bleibt die Konjunktur robust. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert
sich. Die Inflation bleibt niedrig.
Die Abschwächung des internationalen
Umfeldes belastet Österreichs Wirtschaft anhaltend. In der Sachgütererzeugung verschlechterte
sich der Index der aktuellen Lagebeurteilungen laut WIFO-Konjunkturtest im Juli
zum fünften Mal in Folge. Seit Mai übersteigen die negativen Beurteilungen bereits
die positiven. Die Produktionstätigkeit bezeichneten die Unternehmen im Juli aber
als unverändert gegenüber dem Vormonat. Auftragsbestände und Kapazitätsauslastung
übertreffen den langfristigen Durchschnitt noch leicht. Die Aussichten für die kommenden
Monate verschlechtern sich nach Einschätzung der Unternehmen weiter. Der Index der
unternehmerischen Erwartungen ist seit März rückläufig und lag im Juli deutlich
im negativen Bereich. Sowohl die eigene Geschäftslage als auch die Situation der
Gesamtwirtschaft wurden pessimistischer eingeschätzt.
In der Bauwirtschaft entwickelt
sich die Konjunktur hingegen weiter günstig. Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen
laut WIFO-Konjunkturtest verbesserte sich im Juli etwas und lag deutlich im positiven
Bereich. Auch die Bautätigkeit und die Auftragsbestände werden weiterhin positiv
beurteilt. Der Index der unternehmerischen Erwartungen verschlechterte sich allerdings
im Juli etwas; die optimistischen Einschätzungen übertreffen jedoch weiterhin die
pessimistischen deutlich. Auch im Dienstleistungsbereich ist die Abschwächung der
Konjunktur noch nicht zu spüren. Sowohl die aktuellen Lagebeurteilungen als auch
die unternehmerischen Erwartungen sind überwiegend positiv.
Im Mai und Juni 2012 überstiegen
die Tourismusumsätze das Vorjahresniveau nach vorläufigen Berechnungen um 3,1% (real +0,9%). Der reale Aufwand je Nächtigung
– ein wichtiger Qualitätsindikator – sank um 2,2%. Damit setzte sich der Trend zu kostengünstigeren Angeboten
fort. Auch die Zahl der Übernachtungen war in den ersten zwei Monaten der Sommersaison
2012 höher als im Vorjahr (+3,3%). Die Nächtigungsnachfrage aus dem
Ausland stieg um 4,9%, während die Übernachtungen der inländischen Reisenden mit
+0,7% annähernd stagnierten.
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Abbildung 2: Ergebnisse
des WIFO-Konjunkturtests |
Indizes der aktuellen Lagebeurteilung und der
unternehmerischen Erwartungen, saisonbereinigt |
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Q: WIFO-Konjunkturtest. Angaben in Indexpunkten
(Prozentpunkten) zwischen +100 und –100.
Werte über 0 zeigen insgesamt positive, Werte unter 0 negative Erwartungen an. |
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Unter den für Österreich
bedeutenden ausländischen Herkunftsländern entwickelte sich in diesem Zeitraum besonders
die Zahl der Nächtigungen von Gästen aus Russland (+22,5%), den USA (+9,3%), der
Schweiz (+8,9%), Ungarn (+8,2%) und den Niederlanden (+8,0%) überdurchschnittlich.
Auch aus Dänemark (+3,8%), Polen (+2,7%), Deutschland (+1,8%), Großbritannien (+1,2%)
sowie Schweden (+1,0%) war ein Zuwachs zu verzeichnen. Während die Nachfrage aus
Belgien (+0,8%) und Frankreich (+0,5%) weitgehend stabil war, gingen die Übernachtungszahlen
aus Tschechien (–3,4%), Rumänien (–4,4%) und Italien (–8,2%) zurück.
Die Situation auf dem österreichischen
Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter, der Beschäftigungsaufbau ist zum Erliegen
gekommen. Die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten war im Juli laut Schätzung
des Sozialministeriums um 40.000 höher als im Vorjahr (+1,2%), saisonbereinigt veränderte
sie sich jedoch gegenüber dem Vormonat nicht. Im Juli waren mit 228.000 um 18.000
Arbeitslose mehr vorgemerkt als im Vorjahr (+8,6%). Saisonbereinigt stieg die Zahl
der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich um 1,4%. Die Zahl der Personen in Schulungen
war um knapp 5.000 höher als im Vorjahr. Die Zahl der offenen Stellen sank um 3.800.
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat geringfügig
(0,1 Prozentpunkt) und betrug gemäß österreichischer Berechnungsmethode im Juli
7,1%, nach Eurostat-Definition im Juni 4,5%.
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Abbildung 3: Wirtschaftspolitische Eckdaten |
Unselbständig
aktiv Beschäftigte1), in 1.000, saisonbereinigt |
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Q: Arbeitsmarktservice
Österreich, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, OeNB,
Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. –
1) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, ohne Präsenzdiener,
ohne in der Beschäftigungsstatistik erfasste Arbeitslose in Schulung. |
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Aufgrund der mäßigen Konjunktur
und der zunehmenden Spannungen auf dem Arbeitsmarkt bleibt die Inflation niedrig.
Der Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr betrug im Juni 2,2%. Den
größten Beitrag zur Teuerung leisteten die Kategorien Wohnen, Wasser und Energie
sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke.
Die harmonisierte Inflationsrate
(HVPI) lag im Juni mit ebenfalls 2,2% unter dem Durchschnitt des Euro-Raumes (2,4%),
die Kerninflation (HVPI ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel) hingegen leicht
darüber.
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Crisis of European Monetary Union Weakens
Austrian Economy – Summary |
The
global economic environment continues to weaken. The crisis exerts major strain
particularly on the economies in the euro area. The slowdown is also noticeable
in Asia's emerging markets. These developments dampen economic activity in Austria.
Growth in the manufacturing industry is slowing. But the construction and services
sectors are still performing strongly. The situation in the labour market is deteriorating
as a result of this development. Inflation remains low, though. The global economy continues to grow at a moderate pace, but signs of an economic downturn are mounting. This slowdown is largely a result of the crisis in the euro area and a deceleration of growth in emerging Asia. In the USA and in Latin America, by contrast, economic activity remains relatively robust. In the euro area, economic activity is likely to decelerate further in the coming months. Uncertainty among private households and businesses is high, given the persistent crisis of confidence in public finances and the finance system of the European Monetary Union. This, in tandem with the drastic consolidation efforts launched by governments in many countries, is denting demand. Economic indicators suggest that several southern European countries will slide deeper into recession. In Germany, hitherto robust economic activity is also moderating somewhat. The economy in the euro area as a whole is likely to contract in the second and third quarters. In Austria, economic activity remains robust. However, the weakening of the global environment caused by the crisis of the European Monetary Union also acts as a drag on developments in Austria. According to WIFO's Business Cycle Survey, growth in the - highly export-oriented - manufacturing sector will decelerate appreciably in the coming months. The construction and services sectors continue to do well, however, according to the assessment given by companies. The situation in the labour market continues
to deteriorate in Austria. The seasonally adjusted number of persons in dependent
active employment has not increased further since April. Unemployment is on the
rise again, with 228,000 persons registered as unemployed in July (+8.6 percent
compared with a year earlier). The seasonally adjusted unemployment rate was 7.1
percent in July, according to the Austrian method of calculation, and 4.5 percent
in June, according to Eurostat. The number of persons enrolled in vocational training
programmes increased, that of vacancies decreased. Inflation remains low, however:
the marked decline in commodity and energy prices since April 2012 has eased price
pressures. Annual consumer price inflation stood at 2.2 percent in June. Hence,
the rate of inflation in Austria is somewhat lower than the euro area average
(2.4 percent). |
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Methodische Hinweise und Kurzglossar |
Periodenvergleiche Zeitreihenvergleiche
gegenüber der Vorperiode, z. B. dem Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte
Effekte bereinigt. Dies schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche
Zahl von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im Text wird
auf "saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen" Bezug genommen. Die Formulierung "veränderte
sich gegenüber dem Vorjahr . . ." beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber
der gleichen Periode des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen. Die Analyse der saison-
und arbeitstägig bereinigten Entwicklung liefert genauere Informationen über den
aktuellen Konjunkturverlauf und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen
allerdings zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen
Methoden beruht. Durchschnittliche Veränderungsraten Die Zeitangabe bezieht
sich auf Anfangs- und Endwert der Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche
Rate 2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte jene
von 2009 auf 2010. Reale und nominelle Größen Die ausgewiesenen Werte
sind grundsätzlich real, also um Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden
Werte nominell ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens
angeführt. Produzierender Bereich Diese Abgrenzung schließt
die NACE-2008-Abschnitte B, C und D (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden,
Herstellung von Waren, Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen
Vergleich verwendet. Inflation, VPI und HVPI Die Inflationsrate misst
die Veränderung der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex
(VPI) ist ein Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare Messung der Inflation in der EU
und für die Bewertung der Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone (siehe auch
http://www.statistik.at/). Die Kerninflation als
Indikator der Geldpolitik ist nicht eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen
Praxis, für die Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete
Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im österreichischen
Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010) enthaltenen Güter und Dienstleistungen
in die Berechnung der Kerninflation einbezogen. WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest Der WIFO-Konjunkturtest
ist eine monatliche Befragung von rund 1.500 österreichischen Unternehmen zur
Einschätzung ihrer aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest
ist eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer Investitionstätigkeit
(http://www.konjunkturtest.at/). Die Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil
der positiven und jenem der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten
Unternehmen. Arbeitslosenquote Österreichische Definition:
Anteil der zur Arbeitsvermittlung registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot
der Unselbständigen. Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand
und unselbständig Beschäftigten (gemessen in Standardbeschäftigungsverhältnissen).
Datenbasis: Registrierungen bei AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Definition gemäß ILO
und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen, die nicht erwerbstätig sind und
aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche
mindestens 1 Stunde selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die
Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den Erwerbstätigen, nicht
hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen
an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis: Umfragedaten
von privaten Haushalten (Mikrozensus). Begriffe im Zusammenhang mit der
österreichischen Definition der Arbeitslosenquote Personen in Schulungen:
Personen, die sich zum Stichtag in AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung
der Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler berücksichtigt. Unselbständig aktiv
Beschäftigte: Zu den "unselbständig Beschäftigten" zählen auch Personen,
die Kinderbetreuungsgeld beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem
Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die Zahl der
"unselbständig aktiv Beschäftigten". |
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