Leichter Anstieg der Ertragskraft
der Sachgütererzeugung erwartet. Cash-Flow, EGT und Eigenkapital in Österreich
Aufgrund der kräftigen
Sachgüterkonjunktur (Warenproduktion +11,4%) dürfte die Cash-Flow-Umsatz-Relation
2011 auf 11,8% gestiegen sein. Ähnlich dürfte sich das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit von 7,5% des Umsatzes im Jahr 2010 auf 7,8% im Jahr 2011 erhöht
haben. Der Anstieg der Cash-Flow-Quote auf ein Niveau, das etwas über dem langjährigen
Durchschnitt von 11,7% liegt, korrespondiert mit der Erholung der Wertschöpfung
in der Sachgütererzeugung auf das Niveau vor der Krise. Ähnlich zog die Eigenkapitalquote
2010 gegenüber dem Vorjahr leicht an (auf 39,6%). Sie lag damit etwas unter dem
Durchschnitt der europäischen Vergleichsländer (41,8%).
Begutachtung: Jürgen Janger
• Wissenschaftliche Assistenz: Eva Jungbauer, Elisabeth Neppl-Oswald, Eva Sokoll
• E-Mail-Adressen: Klaus.Friesenbichler@wifo.ac.at, Werner.Hoelzl@wifo.ac.at, Eva.Sokoll@wifo.ac.at, Elisabeth.Neppl-Oswald@wifo.ac.at, Eva.Jungbauer@wifo.ac.at
INHALT
Die Cash-Flow-Umsatz-Relation der
Sachgütererzeugung
Cash-Flow- und Eigenkapitalquoten im
internationalen Vergleich
Heterogenität auf der Branchenebene
VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND
ABBILDUNGEN
Übersicht 1: Die Kostenentwicklung in der Sachgütererzeugung
Übersicht 2: Schätzgleichungen zur Prognose der Cash-Flow-Umsatz-Relation
Übersicht 3: Die Cash-Flow-Quote in Österreich nach Branchen
Übersicht 4: Internationaler Vergleich der Cash-Flow-Quote in der Sachgütererzeugung
Übersicht 5: Internationaler Vergleich der Eigenkapitalquote in der
Sachgütererzeugung
Abbildung 1: Konjunkturbeurteilung der Unternehmen in der Sachgütererzeugung
Abbildung 2: Vertrauensindikator der Industrie im internationalen Vergleich
In Österreich stieg die
gesamtwirtschaftliche Produktion 2011 real um 3,1%. Die kräftige Konjunktur stand
auf breiter Basis, da sämtliche Hauptkomponenten der Nachfrage positive Wachstumsbeiträge
lieferten. Besonders kräftig stieg die Auslandsnachfrage nach heimischen Waren (real
+7,7%). Die Bruttoinvestitionen (+14%) und auch die Bruttoanlageinvestitionen (+5,7%)
zogen deutlich an. Von diesem freundlichen Konjunkturumfeld profitierte die Sachgütererzeugung.
Nachdem ihre Bruttowertschöpfung im Krisenjahr 2009 zu Herstellungspreisen um 15,3%
eingebrochen war, erholte sie sich 2010 deutlich (+7,4%) und expandierte 2011 um
11,4%, sodass die Warenproduktion wieder das Vorkrisenniveau erreichte (Scheiblecker et al., 2012).
Diese Entwicklungen werden
im Zeitablauf durch den WIFO-Konjunkturtest bestätigt: Die Konjunkturindikatoren
für die österreichische Sachgütererzeugung begannen Mitte 2008 zu sinken und spiegelten
bis Mitte 2009 eine stark negative Dynamik wider. Die Erwartungen (Produktion und
Geschäftslage in sechs Monaten) kündigten Mitte 2009 eine Trendwende an, die 2010
und 2011 in eine Erholung mündete. 2011 weiteten die Unternehmen ihre Investitionen
real um 7,3% aus (nominell +9,1%). 69,5% der Unternehmen orientierten sich in ihrer
Investitionsplanung 2011 (teils sehr) stark an der optimistischen Beurteilung der
Nachfrageentwicklung. Somit basierte die Investitionsausweitung 2011 in erster Linie
auf den konjunkturbedingt positiven Absatzerwartungen (Falk et al., 2012).
Das Muster der Kostenentwicklung
der Sachgütererzeugung ähnelte 2011 dem Konjunkturmuster (Übersicht 1): Nach der
empfindlichen Verteuerung der Industrierohstoffe 2010 (+53,5%) verflachte der Anstieg
2011 auf +8,7% und entsprach damit etwa dem Anstieg des Erdölpreises. Die Lohnstückkosten
sanken 2011 um 4,5% (2010 –5,7%). Der
Rückgang der Kreditzinssätze spiegelte die Reaktion der Europäischen Zentralbank
auf die Finanzmarktkrise 2009 wider. Im Jahr 2011 war der Kreditzinssatz mit 2,9%
geringfügig höher als im Vorjahr (2,4%).
2012 dürfte neuerlich ein
schwieriges Jahr für Österreichs Sachgütererzeugung werden. Bereits gegen Jahresende
2011 war die Konjunkturabschwächung im Ausland spürbar – der Export war gegenüber der Vorperiode rückläufig.
Das WIFO erwartet in seiner aktuellen Konjunkturprognose (Juni 2012) heuer ein reales
Wertschöpfungswachstum von lediglich 0,6%. Bruttoanlageinvestitionen (+1,1%) und
Exporte (+3,5%) werden weniger stark steigen als im Vorjahr. Eine Eintrübung zeigen
zuletzt auch der WIFO-Investitionstest und der WIFO-Konjunkturtest. Der Index der
aktuellen Lagebeurteilungen und die Kennzahl zu den unternehmerischen Erwartungen
verschlechtern sich seit Februar 2012. Der Rückgang ist zwar bislang gering, zuletzt
fiel aber auch die Konjunktureinschätzung auf Österreichs wichtigsten Exportmärkten
wesentlich ungünstiger aus (Abbildung 1)[a]).
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Abbildung 1: Konjunkturbeurteilung
der Unternehmen in der Sachgütererzeugung |
Salden aus positiven und negativen Einschätzungen
in % aller Meldungen |
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Q: WIFO-Konjunkturtest. |
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Übersicht 1: Die Kostenentwicklung
in der Sachgütererzeugung
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Industrierohstoffpreise auf Euro-Basis |
Lohnstückkosten |
Zinssatz für Unternehmenskredite in % |
Real-effektiver Wechselkursindex |
||||
1990 = 100 |
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
2000 = 100 |
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
I. Quartal 1999 = 100 |
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
||
|
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2000 |
105,8 |
+24,4 |
100,0 |
–2,8 |
6,3 |
94,1 |
–4,1 |
2001 |
98,7 |
–6,7 |
99,4 |
–0,6 |
6,3 |
93,9 |
–0,2 |
2002 |
91,2 |
–7,6 |
100,2 |
+0,8 |
5,2 |
94,4 |
+0,5 |
2003 |
88,6 |
–2,9 |
102,1 |
+1,9 |
4,2 |
97,5 |
+3,3 |
2004 |
100,7 |
+13,6 |
99,8 |
–2,3 |
3,6 |
98,5 |
+1,0 |
2005 |
115,3 |
+14,5 |
98,1 |
–1,7 |
3,5 |
97,5 |
–1,0 |
2006 |
151,2 |
+31,1 |
94,8 |
–3,4 |
4,1 |
97,0 |
–0,5 |
2007 |
160,1 |
+5,9 |
92,6 |
–2,3 |
5,1 |
97,7 |
+0,7 |
2008 |
156,1 |
–2,5 |
97,4 |
+5,2 |
5,5 |
98,3 |
+0,6 |
2009 |
122,6 |
–21,5 |
112,0 |
+15,1 |
2,8 |
98,7 |
+0,4 |
2010 |
188,1 |
+53,5 |
105,6 |
–5,7 |
2,4 |
96,1 |
–2,7 |
2011 |
204,5 |
+8,7 |
100,9 |
–4,5 |
2,9 |
96,8 |
+0,7 |
Q: WIFO, OeNB, HWWI. |
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|
Abbildung 2: Vertrauensindikator
der Industrie im internationalen Vergleich |
Saisonbereinigt |
|
Q: Europäische Kommission, GD Wirtschaft und Finanzen,
Business and Consumer Surveys, http://http://ec.europa.eu/economy_finance/db_indicators/surveys. |
|
Für die Ertragslage der
Sachgütererzeuger liegen leider keine Frühindikatoren vor. Deshalb muss auf eine
Schätzung der Cash-Flow-Quote zurückgegriffen werden. Die Basis der Quasi-Prognose
– prognostiziert wird ein Wert der Vergangenheit
– sind Kennzahlen der BACH-Datenbank ("Bank
for Accounts of Companies Harmonized"), die eine harmonisierte Datengrundlage
für die Auswertung von Bilanzdaten europäischer Länder bietet. Trotz der Harmonisierung
sind die Kennzahlen aber nur bedingt vergleichbar. Die österreichischen Daten werden
von der Oesterreichischen Nationalbank bereitgestellt (Bilanzstatistik der OeNB)
und ergänzt um Informationen für kleinere Unternehmen aus dem Bilanzdatensatz der
KMU-Forschung Austria.
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Übersicht 2: Schätzgleichungen
zur Prognose der Cash-Flow-Umsatz-Relation |
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|
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|
Cash-Flow-Umsatz-Relation |
|||
b |
0,51 |
0,14 |
–0,06 |
z-Wert |
6,67** |
2,82** |
–0,71 |
NT = 198 |
|||
|
|||
|
0,61 |
||
|
|
|
|
|
|
|
|
Relation
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zum Umsatz |
|||
b |
0,37 |
0,25 |
–0,01 |
z-Wert |
5,08** |
3,55** |
–0,12 |
NT = 198 |
|||
|
|||
|
0,50 |
||
Die Verzerrungskorrektur
der Schätzung folgt Bruno (2003), Bun – Kiviet (2003) sowie Kiviet (1995). Die Standardabweichung der Schätzer
wird durch Bootstrapping (1.000 Replikationen) ermittelt. Fixe Sektoreffekte sind
nicht ausgewiesen. |
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|
|
Daten und Definitionen |
Die Cash-Flow-Quote ist ein Indikator
für die Fähigkeit von Unternehmen, aus den eigenen Umsatzerlösen Investitionen zu finanzieren oder Gewinne auszuschütten. Sie spiegelt die
Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens
wider. Die Eigenkapitalausstattung ist über die reine Haftungsfunktion hinaus
vor allem wegen ihrer Vertrauenswirkung bei Kunden und Lieferanten in Bezug auf
die künftige Zahlungsfähigkeit sowie die Autonomie der Unternehmen in der Abwicklung
risikoreicher Finanzierungsvorhaben von Bedeutung. Der Cash-Flow eines Unternehmens entspricht dem in einer Periode aus eigener
Kraft erwirtschafteten Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben. In Abgrenzung
zur Außenfinanzierung (durch Beteiligungskapital,
Fremdkapital oder Subventionen) sowie zur Finanzierung aus Vermögensumschichtungen
(Veräußerungen, Lagerabbau usw.) als weiterem Bestandteil der Innenfinanzierung
beruht die Selbstfinanzierung i. w. S.
auf drei Elementen: zurückbehaltenen erwirtschafteten Gewinnen (Selbstfinanzierung i. e. S.), erwirtschafteten Gegenwerten
von Abschreibungen und erwirtschafteten
Rückstellungsgegenwerten mit Verpflichtungscharakter
gegenüber Dritten (Schäfer, 1998). Die Cash-Flow-Umsatz-Relation (Cash-Flow-Quote)
wird als Anteil des Cash-Flows an den Umsatzerlösen gemessen. Der Cash-Flow wird
dafür folgendermaßen definiert: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + Normalabschreibungen auf das Anlagevermögen + Abschreibungen auf Finanzanlagen
und Wertpapiere des Umlaufvermögens [± Dotierung und Auflösung von langfristigen
Rückstellungen] [± Dotierung und Auflösung von Sozialkapital] = Cash-Flow Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(EGT) ist eine Zwischenposition in der Gewinn und Verlustrechnung, die sich als
der Summe des Betriebs- und des Finanzergebnisses definiert. Das EGT bietet als
Ertragskennzahl zwei Vorteile. Zum einen berücksichtigt es nur die gewöhnliche
Geschäftstätigkeit – außerordentliche Einflüsse
bleiben unberücksichtigt. Zum anderen erleichtert es die Vergleichbarkeit zwischen
Gesellschaftsformen und länderspezifischen Steuersystemen, da es Steuern nicht
enthält. Die Eigenkapitalquote als Maß für die finanzielle Unabhängigkeit gegenüber
Dritten wird als Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme errechnet. Das Eigenkapital
umfasst sowohl das bilanzielle Eigenkapital als auch unversteuerte Rücklagen.
Die Bilanzsumme setzt sich aus Anlagevermögen, Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten
zusammen. Die BACH-Datenbank Die BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies Harmonized) wird seit 1987 von der Europäischen Kommission (DG ECFIN) in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Ausschuss der Bilanzzentralen (European Committee of Central Balance Sheet Offices) erstellt. Ihr Ziel ist es, internationale Vergleiche zwischen ausgewählten EU-Ländern sowie Japan und den USA zu ermöglichen. Derzeit sind aggregierte Jahresabschlussdaten in folgender Gliederung verfügbar: ·
11 Länder: Österreich, Belgien, Spanien,
Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Portugal, Polen, Japan und die
USA, ·
87 Branchen
nach NACE rev. 2 (Zweisteller): davon 24 in der Sachgütererzeugung, · 3 Größenklassen: Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz unter 10 Mio. €, von 10 bis 50 Mio. € und über 50 Mio. €. |
|
Schätzungen für das Jahr 2011
zeigen einen leichten Anstieg der Cash-Flow-Umsatz-Relation der österreichischen
Sachgütererzeuger auf 11,8% (2010: 11,4%).
Die Daten zur Cash-Flow-Umsatz-Relation
stehen in der Gliederung der Wirtschaftsklassifikation der EU nach Branchen zur
Verfügung (NACE rev. 2, Zweisteller). Wegen der Umstellung von NACE rev. 1.1 auf
NACE rev. 2 basiert die Prognose auf kurzen Zeitreihen, denn die Kennzahlen liegen
erst ab 2000 vor. Allerdings fehlen für die Tabakindustrie sowie die Kokerei und
Mineralölverarbeitung Angaben, sodass für die ökonometrischen Schätzungen nur 22
der 24 Branchen berücksichtigt werden konnten. Die ökonometrische Schätzung für
das Jahr 2011 stützt sich auf Daten der Periode 2000 bis 2010.
|
Das panelökonometrische Modell zur Cash-Flow-Schätzung |
Die Prognose der Cash-Flow-Entwicklung
auf Branchenebene verwendet einen panelökonometrischen Ansatz. Durch das Zusammenspielen
der Branchendaten kann trotz eher kurzen Zeitreihen eine relativ verlässliche
ökonometrische Schätzung der Cash-Flow-Quote für 2011 gewonnen werden. Die geschätzte
Spezifikation folgt der industrieökonomischen Literatur und geht davon aus, dass
die Ertragskraft und damit auch die Selbstfinanzierungskraft von Unternehmen im
Zeitverlauf persistente Unterschiede aufweist (Mueller, 1990, Aiginger – Pfaffermayr, 1997, Peneder – Pfaffermayr, 2003). Weil die Branchen in der Sachgütererzeugung
darüber hinaus durch Eintrittsbarrieren und versunkene Investitionen charakterisiert
sind, wird ein Ausgleich der Ertragskraft über die Branchen hinweg langsamer erfolgen.
Dem wird durch fixe Brancheneffekte Rechnung getragen. Das ökonometrische Modell
enthält zudem die um eine Periode verzögerte Cash-Flow-Quote, um die partielle
Anpassung an externe Schocks abzubilden. Weitere erklärende
Variable sind ein synthetischer Konjunkturindikator
wobei die einzelnen Indikatoren als
Prozentwerte in die Berechnung eingehen. Die Saldenreihen weisen einerseits eine
hohe Korrelation mit der Entwicklung der Cash-Flow-Umsatz-Relation sowie mit dem
Wachstum der Sachgüterproduktion auf. Andererseits bilden sie auch unbeobachtbare
strukturelle Unterschiede sowie Unterschiede in der Kostenentwicklung nach Branchen
ab. Für die Prognose sollte dieser Indikator einen ausreichenden Vorlauf besitzen.
Die Korrektur der Werte um 2 sichert, dass die Werte in der eckigen Klammer stets
positiv sind. Formal ist das ökonometrische Prognosemodell
wie folgt spezifiziert:
Die Schätzung des dynamischen Panelmodells
verwendet den Ansatz von Kiviet (1995)
und Bruno (2003). Die Prognose der durchschnittlichen
Cash-Flow-Quote für die gesamte Sachgüterproduktion ergibt sich als gewichtetes
Mittel der Branchenprognosen, wobei der Definition der Cash-Flow-Quote entsprechend
die Umsatzanteile der einzelnen Branchen als Gewichte verwendet werden. Die Umsatzgewichte
werden als deterministisch angenommen und mit den Veränderungsraten der Industrieproduktion
zwischen 2010 und 2011 für das Jahr 2011 fortgeschrieben. Die Schätzergebnisse für die Periode
2001 bis 2010 sind in Übersicht 2 ausgewiesen. Alle erklärenden Variablen einschließlich
der fixen Brancheneffekte sind signifikant. Der signifikante Parameter der um
eine Periode verzögerten Cash-Flow-Quote impliziert, dass exogene Einflüsse auf
die Ertragsentwicklung, wenn auch mit relativ geringer Persistenz, mehrere Perioden
nachwirken. Insgesamt zeigt das geschätzte Modell eine hinreichend gute Schätzgüte
(Abbildung 3), wobei das |
|
|
||||||||||||
Übersicht 3: Die Cash-Flow-Quote
in Österreich nach Branchen |
|
|||||||||||
|
|
|
||||||||||
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
20111) |
|
|
Cash-Flow in % des
Umsatzes |
|
|||||||||||
|
|
|||||||||||
Herstellung von
Nahrungs- und Futtermitteln |
6,2 |
7,0 |
8,1 |
7,5 |
6,5 |
6,7 |
6,9 |
6,4 |
7,6 |
7,5 |
7,2 |
|
Getränkeherstellung |
16,0 |
21,3 |
16,7 |
16,2 |
15,9 |
17,0 |
18,1 |
11,3 |
14,3 |
16,1 |
16,7 |
|
Tabakverarbeitung |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
|
|
Herstellung von Textilien |
10,6 |
8,4 |
8,1 |
7,5 |
8,2 |
6,6 |
11,1 |
8,5 |
5,9 |
12,1 |
10,3 |
|
Herstellung von Bekleidung |
1,9 |
2,8 |
3,6 |
6,3 |
2,1 |
3,5 |
5,3 |
4,9 |
5,2 |
7,3 |
5,4 |
|
Herstellung von
Leder, Lederwaren und Schuhen |
6,3 |
2,4 |
3,6 |
5,5 |
14,8 |
8,8 |
9,1 |
11,7 |
12,3 |
16,9 |
12,5 |
|
Herstellung von
Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) |
11,2 |
7,9 |
7,0 |
8,4 |
7,9 |
9,5 |
9,8 |
7,2 |
8,1 |
9,7 |
9,3 |
|
Herstellung von
Papier, Pappe und Waren daraus |
22,3 |
20,0 |
18,2 |
14,7 |
13,1 |
15,8 |
13,7 |
11,8 |
12,6 |
12,0 |
13,8 |
|
Herstellung von
Druckerzeugnissen, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern |
10,3 |
8,2 |
9,8 |
10,6 |
9,4 |
14,0 |
14,0 |
9,6 |
14,1 |
7,1 |
8,6 |
|
Kokerei und Mineralölverarbeitung |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
|
|
Herstellung von chemischen Erzeugnissen |
11,3 |
12,2 |
9,6 |
10,5 |
9,6 |
12,9 |
16,1 |
9,0 |
17,2 |
20,6 |
16,7 |
|
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen |
22,3 |
19,6 |
16,2 |
12,3 |
19,5 |
20,6 |
21,6 |
12,8 |
17,7 |
20,4 |
19,6 |
|
Herstellung von
Gummi- und Kunststoffwaren |
10,6 |
11,1 |
10,5 |
11,1 |
13,5 |
9,6 |
10,0 |
9,8 |
11,3 |
11,5 |
12,0 |
|
Herstellung von
Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden |
17,2 |
14,9 |
15,0 |
14,2 |
11,4 |
15,2 |
23,0 |
13,1 |
11,5 |
12,6 |
13,9 |
|
Metallerzeugung und -bearbeitung |
15,5 |
10,0 |
11,0 |
11,6 |
11,9 |
12,0 |
16,8 |
14,1 |
13,3 |
11,8 |
12,2 |
|
Herstellung von Metallerzeugnissen |
11,7 |
12,6 |
12,1 |
10,8 |
12,6 |
11,5 |
11,3 |
10,4 |
10,3 |
8,4 |
9,8 |
|
Herstellung von
Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen |
27,7 |
24,1 |
19,0 |
17,5 |
10,3 |
11,6 |
11,6 |
7,6 |
11,2 |
12,4 |
13,0 |
|
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen |
12,4 |
13,4 |
17,0 |
14,2 |
10,6 |
13,5 |
13,3 |
12,2 |
11,9 |
14,2 |
14,2 |
|
Maschinenbau |
11,1 |
11,2 |
8,7 |
10,0 |
10,0 |
12,0 |
11,4 |
11,3 |
9,9 |
11,3 |
11,7 |
|
Herstellung von
Kraftwagen und Kraftwagenteilen |
12,3 |
9,1 |
8,6 |
8,0 |
7,3 |
9,2 |
9,2 |
6,0 |
6,4 |
6,8 |
7,8 |
|
Sonstiger Fahrzeugbau |
10,9 |
10,8 |
8,0 |
6,7 |
5,5 |
5,9 |
5,8 |
11,2 |
15,5 |
13,2 |
11,4 |
|
Herstellung von Möbeln |
8,6 |
6,1 |
6,6 |
7,1 |
6,5 |
6,1 |
5,2 |
6,9 |
6,1 |
5,5 |
6,1 |
|
Herstellung von sonstigen Waren |
22,5 |
19,8 |
17,6 |
15,2 |
15,8 |
19,6 |
19,7 |
13,3 |
20,0 |
8,8 |
12,2 |
|
Reparatur und
Installation von Maschinen und Ausrüstungen |
4,9 |
5,0 |
5,3 |
9,7 |
9,0 |
8,7 |
12,7 |
10,9 |
10,8 |
9,9 |
9,2 |
|
|
|
|
||||||||||
Herstellung von Waren insgesamt |
13,2 |
12,1 |
11,5 |
10,9 |
10,6 |
11,9 |
12,8 |
10,0 |
10,6 |
11,4 |
11,8 |
|
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit in % des Umsatzes |
8,6 |
7,1 |
6,7 |
5,9 |
6,4 |
7,9 |
9,2 |
6,5 |
6,7 |
7,6 |
7,8 |
|
Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts
of Companies Harmonized)(http://www.bachesd.banque-france.fr/?lang=en). – 1) Schätzung. |
||||||||||||
|
Im gewichteten Durchschnitt
der Sachgütererzeugung ergibt sich auf dieser Basis für 2011 eine Cash-Flow-Quote
von 11,8% (siehe Kasten "Das panelökonometrische Modell zur Cash-Flow-Schätzung").
Die geringe Steigerung um 0,4 Prozentpunkte gegenüber 2010 spiegelt die günstige
Konjunktur 2011 wider. Auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nahm
in Relation zum Umsatz zu (Übersicht 3). Die Krise dämpfte die aggregierte Cash-Flow-Umsatz-Marge
der Sachgütererzeugung vor allem 2008, mit 10% lag die Kennzahl um etwa 15% unter
dem Durchschnitt der Periode 2000/2010 (11,7%; 2009: 10,6%). Der trotz der Rezession
geringe Rückgang erklärt sich durch einen gleichzeitigen Einbruch von Geschäftserfolg
und Umsatz. Parallel dazu entwickelte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit[b]).
2011 divergierte die Entwicklung
in den einzelnen Branchen: Ein Anstieg der Cash-Flow-Quote ergibt sich in den Schätzungen
für die Herstellung von sonstigen Waren (+3,4 Prozentpunkte), die Papierindustrie
(Papier, Pappe und Waren daraus: +1,8 Prozentpunkte) und die Herstellung von Druckerzeugnissen
sowie die Vervielfältigung von Ton-, Bild und Datenträgern (+1,5 Prozentpunkte).
Rückläufig war die Quote in der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen (–4,4 Prozentpunkte), von chemischen
Erzeugnissen (–4 Prozentpunkte) und von Bekleidung
(–1,9 Prozentpunkte). Die Branchenschätzungen sind
mit größerer Vorsicht zu betrachten als die aggregierte Schätzung, weil sie nicht
auf getrennten Koeffizienten für die Ertragsentwicklung auf Branchenebene beruhen,
sondern auf einem synthetischen Konjunkturindikator für alle Branchen, der Niveauunterschiede
der Ertragskraft zwischen den Branchen berücksichtigt. Die heterogenen Wirkungen
der Veränderung der Rahmenbedingungen in den einzelnen Branchen können nur eingeschränkt
abgebildet werden.
|
Abbildung 3: Cash-Flow-Quote
und Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Sachgütererzeugung |
|
Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts
of Companies Harmonized), WIFO-Berechnungen. |
|
Die Cash-Flow-Quote der österreichische
Sachgütererzeugung lag 2010 mit 11,4% über dem Durchschnitt der acht untersuchten
EU-Länder von 10,9%, aber leicht unter dem langjährigen Durchschnitt von 11,7%.
Die Cash-Flow-Quote der
österreichischen Sachgütererzeugung lag 2010 mit 11,4% über dem Durchschnitt der
Vergleichsländer von 10,9%. Nur die Niederlande wiesen mit 20,3% und Belgien mit
11,6% höhere Quoten aus als Österreich. In den meisten Ländern ist die Quote über
die Zeit recht konstant und schwankt nur geringfügig um den Mittelwert. Der Variationskoeffizient
– die Standardabweichung im Verhältnis zum Mittelwert
– beträgt für Österreich 11,7%, für Spanien 15,5%
und für Italien nur 6%. Deutlich stärker schwankt die Ertragskraft der Sachgütererzeugung
in den Niederlanden (28,1%; Übersicht 4).
In Polen – dem einzigen neuen EU-Land, für das Daten vorliegen
– betrug die Cash-Flow-Quote im Durchschnitt 2000/2010
10,4%. Im Jahr 2008 brach sie wie in den anderen Ländern um 2,6 Prozentpunkte ein.
Nachdem sie sich 2009 auf 10,5% erholt hatte, fiel sie 2010 erneut auf 9,7% und
lag somit unter dem Durchschnitt der hier untersuchten Länder.
Übersicht 4: Internationaler
Vergleich der Cash-Flow-Quote in der Sachgütererzeugung |
||||||||||||||
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|
|
|
||||||||||
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Ø 2000/ |
Standardabweichung |
Variationskoeffizient |
|
Cash-Flow in % des Umsatzes |
||||||||||||||
9 EU-Länder |
|
|
|
|
||||||||||
Österreich |
14,0 |
13,2 |
12,1 |
11,5 |
10,9 |
10,6 |
11,9 |
12,8 |
10,0 |
10,6 |
11,4 |
11,7 |
1,235 |
0,105 |
Belgien |
9,9 |
8,4 |
9,0 |
9,5 |
10,3 |
10,0 |
11,0 |
10,3 |
9,9 |
12,5 |
11,6 |
11,31) |
1,328 |
0,117 |
Spanien |
9,1 |
8,1 |
8,0 |
8,6 |
9,5 |
9,0 |
8,8 |
8,8 |
6,3 |
5,5 |
7,4 |
8,1 |
1,259 |
0,155 |
Frankreich |
9,4 |
8,3 |
10,0 |
9,0 |
9,2 |
9,7 |
9,3 |
9,7 |
8,3 |
8,5 |
10,1 |
9,2 |
0,647 |
0,070 |
Deutschland |
9,2 |
7,2 |
6,6 |
6,7 |
6,5 |
6,9 |
7,6 |
8,0 |
6,6 |
5,8 |
9,1 |
7,3 |
1,093 |
0,150 |
Italien |
8,6 |
8,4 |
8,3 |
8,2 |
8,3 |
8,1 |
8,2 |
8,3 |
7,1 |
7,3 |
7,7 |
8,0 |
0,479 |
0,060 |
Niederlande |
. |
14,5 |
13,1 |
14,0 |
18,5 |
25,6 |
23,0 |
27,6 |
22,1 |
13,1 |
20,3 |
19,22) |
5,387 |
0,281 |
Portugal |
11,5 |
10,4 |
10,7 |
10,6 |
10,9 |
10,6 |
9,1 |
9,1 |
8,0 |
8,0 |
8,8 |
9,8 |
1,224 |
0,125 |
Polen |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
11,2 |
11,6 |
9,0 |
10,5 |
9,7 |
10,43) |
1,068 |
0,102 |
|
|
|
|
|
||||||||||
Mittelwert |
10,2 |
9,8 |
9,7 |
9,8 |
10,5 |
11,3 |
11,1 |
11,8 |
9,7 |
9,1 |
10,7 |
4) |
|
|
Median |
9,4 |
8,4 |
9,5 |
9,2 |
9,9 |
9,9 |
9,3 |
9,7 |
8,3 |
8,5 |
9,7 |
4) |
|
|
Ohne Niederlande und Polen |
|
|
|
|
||||||||||
Mittelwert |
10,2 |
9,1 |
9,2 |
9,2 |
9,4 |
9,3 |
9,4 |
9,6 |
8,0 |
8,3 |
9,4 |
9,2 |
0,600 |
0,065 |
Median |
9,4 |
8,4 |
9,0 |
9,0 |
9,5 |
9,7 |
9,1 |
9,1 |
8,0 |
8,0 |
9,1 |
8,9 |
0,574 |
0,064 |
Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies
Harmonized), WIFO-Berechnungen. –
1) Durchschnitt 2008/2010. Aufgrund einer
Änderung der Stichprobe mit den Vorjahren nur eingeschränkt vergleichbar. – 2) Durchschnitt
2001/2010. – 3) Durchschnitt 2006/2010. – 4) Einschließlich Belgiens. |
||||||||||||||
|
Mit 39,6% lag die Eigenkapitalquote
der österreichischen Sachgütererzeugung 2010 leicht unter dem Durchschnitt der europäischen
Vergleichsländer (41,8%).
Die Eigenkapitalquote der
österreichischen Sachgütererzeuger lag 2010 mit 39,6% leicht unter dem Durchschnitt
der europäischen Vergleichsländer von 41,8%. Am höchsten war der Eigenkapitalanteil
in den Niederlanden (58,3%) und in Belgien (48,3%), am niedrigsten in Portugal (34,8%).
Deutschland wies eine geringere Quote als Österreich aus (32,4%). Über die Zeit
ist die Eigenkapitalquote noch konstanter als die Cash-Flow-Marge. Der Variationskoeffizient
lag für Österreich in der Periode 2000/2010 bei nur 3,8%. In Deutschland (3,5%)
und Belgien (2,9%) schwankte die Eigenkapitalquote weniger. Am größten war die Variation
in Portugal (9,6%) und den Niederlanden (8%).
|
||||||||||||||
Übersicht 5: Internationaler
Vergleich der Eigenkapitalquote in der Sachgütererzeugung |
||||||||||||||
|
|
|
|
|
||||||||||
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
Ø 2000/ |
Standardabweichung |
Variationskoeffizient |
|
Eigenkapital
in % der Bilanzsumme |
||||||||||||||
9 EU-Länder |
|
|
|
|
||||||||||
Österreich |
37,7 |
35,8 |
36,2 |
36,0 |
35,1 |
37,0 |
38,3 |
38,3 |
35,7 |
37,7 |
39,6 |
37,0 |
1,404 |
0,038 |
Belgien |
36,9 |
37,0 |
36,3 |
38,5 |
37,0 |
40,5 |
43,1 |
46,6 |
46,2 |
48,9 |
48,3 |
47,81) |
1,396 |
0,029 |
Spanien |
42,4 |
41,8 |
40,9 |
41,1 |
40,5 |
39,1 |
38,0 |
37,3 |
39,0 |
37,9 |
41,3 |
39,9 |
1,750 |
0,044 |
Frankreich |
34,8 |
32,6 |
32,7 |
33,6 |
35,1 |
37,0 |
37,0 |
36,0 |
33,5 |
34,4 |
36,5 |
34,8 |
1,644 |
0,047 |
Deutschland |
28,2 |
29,1 |
30,1 |
29,7 |
30,0 |
29,9 |
30,3 |
31,0 |
30,0 |
30,4 |
32,4 |
30,1 |
1,049 |
0,035 |
Italien |
29,4 |
29,4 |
30,0 |
30,0 |
31,1 |
31,5 |
31,7 |
31,6 |
33,7 |
34,8 |
35,1 |
31,7 |
2,053 |
0,065 |
Niederlande |
. |
52,1 |
48,0 |
48,5 |
48,8 |
53,2 |
54,4 |
59,3 |
55,5 |
58,8 |
58,3 |
53,72) |
4,311 |
0,080 |
Portugal |
41,7 |
41,9 |
42,8 |
43,8 |
43,6 |
44,2 |
37,1 |
36,5 |
35,9 |
35,2 |
34,8 |
39,8 |
3,831 |
0,096 |
Polen |
. |
. |
. |
. |
. |
. |
49,9 |
50,5 |
46,8 |
49,8 |
49,9 |
49,43) |
1,464 |
0,030 |
|
|
|
|
|
||||||||||
Mittelwert |
35,9 |
37,5 |
37,1 |
37,6 |
37,7 |
39,0 |
40,0 |
40,8 |
39,6 |
40,9 |
41,8 |
4) |
|
|
Median |
36,9 |
36,4 |
36,2 |
37,2 |
36,1 |
38,0 |
38,0 |
37,3 |
35,9 |
37,7 |
39,6 |
4) |
|
|
Ohne Niederlande und Polen |
|
|
|
|
||||||||||
Mittelwert |
35,9 |
35,4 |
35,6 |
36,1 |
36,1 |
37,0 |
36,5 |
36,8 |
36,3 |
37,1 |
38,1 |
36,4 |
0,771 |
0,021 |
Median |
36,2 |
34,2 |
34,4 |
34,8 |
35,1 |
37,0 |
37,1 |
36,2 |
34,7 |
35,0 |
35,1 |
35,4 |
1,014 |
0,029 |
Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies
Harmonized), WIFO-Berechnungen. –
1) Durchschnitt 2008/2010. Aufgrund einer Änderung der Stichprobe mit
den Vorjahren nur eingeschränkt vergleichbar. –
2) Durchschnitt 2001/2010. – 3) Durchschnitt
2006/2010. – 4) Einschließlich
Belgiens. |
||||||||||||||
|
Die Eigenkapitalquote ist,
stärker als die Cash-Flow-Quote, ein Strukturindikator. Sie wird von der unternehmens-
und branchenspezifischen Kapitalintensität und dem Risiko bestimmt. Im internationalen
Vergleich ist die Nichtneutralität der Finanzierungsformen zu beachten: Wenn Zinszahlungen
für Bankkredite steuerlich absetzbar sind, ist die Fremdfinanzierung für Unternehmen
billiger als die Eigenfinanzierung. Daraus ergeben sich trotz oft gleicher branchenspezifischer
Rahmenbedingungen Unterschiede in der Kapitalstruktur (Übersicht 5).
Die Cash-Flow-Quote und in
einem geringeren Ausmaß auch die Eigenkapitalquote der österreichischen Sachgütererzeugung
variierten im Durchschnitt 2000/2008 zwischen den Branchen deutlich.
Die aggregierte Cash-Flow-Quote
der gesamten Sachgütererzeugung ist in Österreich weitgehend stabil. Auf der Branchenebene
zeigt sich aber eine erhebliche Heterogenität. Im Zeitraum 2000/2010 waren die ertragreichsten
Branchen die Tabakverarbeitung (Cash-Flow-Quote 26,5%), die Herstellung von pharmazeutischen
Erzeugnissen (19,6%), von Glas und Glaswaren, Keramik und die Verarbeitung von Steinen
und Erden (13,9%) sowie die Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus (12,3%).
Am niedrigsten war die Quote in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen
(5,9%), Möbeln (6,4%) und Bekleidung (6,6%). Auch zwischen den Ländern bestehen
beträchtliche Niveauunterschiede. So wies die pharmazeutische Industrie in Belgien
eine Cash-Flow-Quote von 41,7% aus, in Spanien dagegen von nur 14,8%; in Österreich
entsprach die Quote in dieser Branche etwa dem Mittelwert der Vergleichsländer.
Der Korrelationskoeffizient für den langfristigen Durchschnitt in Österreich und
den sieben Vergleichsländern betrug 0,78.
|
||||
Übersicht 6: Cash-Flow-Quote
und Eigenkapitalquote nach Sektoren in Österreich und anderen EU-Ländern |
||||
|
|
|
||
Cash-Flow in % des Umsatzes |
Eigenkapital in % der Bilanzsumme |
|||
Österreich |
7 EU-Länder1) |
Österreich |
7 EU-Länder1) |
|
Durchschnitt 2000/2010 |
||||
|
||||
Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln |
7,1 |
6,5 |
40,3 |
37,3 |
Getränkeherstellung |
15,8 |
13,7 |
43,3 |
40,1 |
Tabakverarbeitung |
. |
26,5 |
. |
28,4 |
Herstellung von Textilien |
8,8 |
6,5 |
34,9 |
37,0 |
Herstellung von Bekleidung |
4,2 |
6,6 |
37,7 |
39,7 |
Herstellung von Leder, -waren und Schuhen |
9,2 |
7,8 |
30,7 |
31,1 |
Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren |
8,6 |
7,2 |
29,4 |
34,2 |
Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus |
15,2 |
12,3 |
44,7 |
43,5 |
Herstellung von Druckerzeugnissen, Vervielfältigung
von Ton-, Bild- und Datenträgern |
11,1 |
10,8 |
33,5 |
33,3 |
Kokerei und Mineralölverarbeitung |
. |
7,7 |
. |
29,4 |
Herstellung von chemischen Erzeugnissen |
12,2 |
10,5 |
40,7 |
41,5 |
Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen |
18,8 |
19,6 |
32,4 |
43,9 |
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren |
10,9 |
10,0 |
32,1 |
36,1 |
Herstellung von Glas und -waren, Keramik, Verarbeitung
von Steinen und Erden |
15,1 |
13,9 |
37,6 |
41,6 |
Metallerzeugung und -bearbeitung |
12,9 |
9,4 |
39,5 |
38,2 |
Herstellung von Metallerzeugnissen |
11,2 |
8,9 |
37,8 |
35,0 |
Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen
und optischen Erzeugnissen |
19,9 |
9,9 |
51,0 |
36,4 |
Herstellung von elektrischen Ausrüstungen |
13,2 |
10,4 |
34,7 |
34,9 |
Maschinenbau |
10,9 |
9,9 |
32,0 |
36,6 |
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen |
8,8 |
5,9 |
30,9 |
29,5 |
Sonstiger Fahrzeugbau |
9,0 |
7,5 |
20,6 |
16,6 |
Herstellung von Möbeln |
6,6 |
6,4 |
29,7 |
35,2 |
Herstellung von sonstigen Waren |
17,8 |
10,4 |
52,9 |
41,3 |
Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen |
9,3 |
7,0 |
25,7 |
28,3 |
|
||||
Herstellung von Waren |
11,7 |
9,2 |
37,0 |
36,4 |
Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts
of Companies Harmonized), WIFO-Berechnungen. Cash-Flow-Berechnung ohne Veränderung von Rückstellungen und Sozialkapital.
– 1) Österreich,
Belgien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal. |
||||
|
Ein ähnliches Muster ergibt
sich für die Eigenkapitalquote. Auch hier besteht eine beträchtliche Heterogenität
zwischen den Ländern. So lag die Eigenkapitalquote in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten,
elektrischen und optischen Erzeugnissen in Deutschland im Durchschnitt 2000/2010
bei 28,5%, in Österreich dagegen bei 51% und damit etwa auf dem Durchschnittswert
der untersuchten Länder. Hier ergibt sich ein Korrelationskoeffizient von 0,69.
Aiginger, K., Pfaffermayr,
M., "Explaining Profitability Differences: From Cross-Section to Panel Research",
Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 1997, 117, S. 85-105.
Bruno,
G. S. F., "Approximating the Bias of the LSDV Estimator
for Dynamic Unbalanced Panel Data Models", Economics Letters, 2003, (87), S. 361-366.
Bun,
M. J. G., Kiviet, J. F., "On the Diminishing Returns
of Higher Order Terms in Asymptotic Expansions of Bias", Economics Letters, 2003, (79), S. 145-152.
Falk, M., Kunnert,
A., Schwarz, G., "Investitionen der Sachgütererzeugung steigen auch 2012 – Bauunternehmen investieren
weiterhin kräftig. Ergebnisse des WIFO-Investitionstests vom Herbst 2011",
WIFO-Monatsberichte, 2012, 85(1), S. 63-76, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/43377.
Kiviet,
J. F., "On Bias, Inconsistency, and Efficiency of Various
Estimators in Dynamic Panel Data Models", Journal of Econometrics, 1995, 68, S. 53-78.
Mueller,
D. (Hrsg.), The Dynamics of Company Profits: An International
Comparison, Cambridge University Press, Cambridge, 1990.
Oppenländer, K. H. (Hrsg.), Konjunkturindikatoren – Fakten, Analysen, Verwendung, 2. Auflage, Oldenbourg, München, 1996.
Peneder, M., Pfaffermayr,
M., "Mäßige Ertragsentwicklung im Jahr 2002. Cash-Flow und Eigenkapital der
österreichischen Sachgütererzeugung", WIFO-Monatsberichte, 2003, 76(3), S.
179-189, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/23658.
Schäfer, H., Unternehmensfinanzen,
Physica, Heidelberg, 1998.
Scheiblecker, M.,
et al., "Österreichs Wirtschaft im Jahr 2011: Erholung verstärkt sich",
WIFO-Monatsberichte, 2012, 85(4), S. 257-321, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/44056.
|
Recovery Increases Earnings Power in Austria's Manufacturing Industries in 2011 |
Cash Flow and Equity in Austria – Summary |
In 2011, the cash flow to sales ratio should have increased in the Austrian manufacturing sector. The rise reflects the continued recovery after the severe crisis in 2008 and 2009, which was also marked by a drop in the cash flow to revenue margin. For 2011, econometric estimates based on a panel of NACE 2-digit industry data indicate a cash flow to sales ratio by Austrian manufacturing firms of 11.8 percent, a slight increase by 0.4 percentage point over 2010. The rise can be explained by the positive development of the manufacturing sector which in 2011 saw a real growth in value added of 11.4 percent, driven by an increase in international demand of 7.7 percent and in real investments by 14 percent. Comparative international figures show that the equity ratio of Austria's manufacturing sector of 39.6 percent is slightly below the average of all sample countries of 41.8 percent. |
|
[b]) Die Ergebnisse könnten durch abweichende Bilanzstichtage beeinflusst sein. Die hier verwendeten Bilanzdaten beziehen sich nicht immer auf Kalenderjahre, werden jedoch einem Jahr zugeordnet.