WIFO

 

Der Wandel der Anforderungen an die Wirtschaftsforschung: Die Entwicklung des WIFO seit 1980

 

Die Entwicklung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung ist durch einen kontinuierlichen Wandel der Anforderungen gekennzeichnet. Nach 1980 musste das wirtschaftspolitische System an die Situation einer offeneren Volkswirtschaft und liberalisierter internationaler Kapitalmärkte angepasst werden. Die komplexeren Fragestellungen erforderten bessere Statistiken, umfangreiche Datenbanken, Rechenanlagen, neue Analyse- und Prognosemethoden, zunehmend komplexe Modelle. Die großen Themen: Altern, Globalisierung oder Wettbewerb bei differierenden Kostenstrukturen gewannen an Bedeutung. Das WIFO bemüht sich in allen diesen Projekten um innovative Lösungen und ist dabei der internationalen Diskussion vielfach voraus.

 

Der Autor dankt Bernhard Binder, Julia Hudritsch, Elisabeth Neppl-Oswald und Ilse Schulz für die Bereitstellung und Aufarbeitung des Materials sowie Felix Butschek und Hans Seidel für wertvolle Anregungen. • E-Mail-Adresse: Gunther.Tichy@wifo.ac.at

 

INHALT

Persönliche Vorbemerkung

Tempora mutantur et nos mutamur in illis

Professionalisierung von Ökonomie und Wirtschaftsforschung

Die "Verwissenschaftlichung" der Wirtschaftsforschung

Der Wechsel der Themen

Das heikle Thema Wirtschaftspolitik

Pluralismus als Markenzeichen österreichischer Ökonomie

Literaturhinweise

 

VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

Übersicht 1: Anteil einzelner Themenfelder an den Publikationen des WIFO.. 7

Abbildung 1: Entwicklung des Personalstandes. 5

 

 

 

Persönliche Vorbemerkung

Ich muss einleitend um Verständnis für eine persönliche Bemerkung bitten. Anders als Butschek, der als Wirtschaftshistoriker über die Anfänge des WIFO, und Seidel, der über seine Periode als Leiter berichtet, fällt mir die Charakterisierung einer Periode zu, die ich bloß als halb Außenstehender, als Konsulent beobachten konnte. Zwar war ich im Institut 1960/1966 Referent für Währung, Geld- und Kapitalmarkt und nach einem Forschungsstipendium an der Columbia University 1967/1974 Referent für Konjunkturanalyse und -prognose sowie seit 1970 auch Mitglied des Führungsteams; doch weil ich unruhig werde, wenn ich zu lange in derselben Umgebung lebe und arbeite, wechselte ich zunächst in die Girozentrale und Bank der Österreichischen Sparkassen (1974/1978), dann an die Karl Franzens-Universität Graz (1978/1997), und 1992/2005 leitete ich auch das Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Dem WIFO, seinen Leitern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bin ich seit meinem Ausscheiden vor fast vier Jahrzehnten allerdings nicht bloß als Konsulent, Gutachter und damit zwangsläufig auch Kritiker seiner Arbeiten verbunden, sondern auch in Wertschätzung und Hingabe ob das meiner Analyse nützt oder schadet müssen andere entscheiden.

Tempora mutantur et nos mutamur in illis

Die Zeiten ändern sich, wir müssen uns mit ihnen ändern; das galt immer und überall, und es gilt natürlich auch für das Institut für Wirtschaftsforschung. In diesem Sinn hielt ich in der Jubiläumsschrift am Ende der Ära Nemschak Anfang 1973 fest: "28 Jahre in ihrer 46-jährigen Geschichte stand die institutionelle Wirtschaftsforschung in Österreich unter der Leitung von Professor Nemschak. In dieser Zeit ist das Institut nicht nur erheblich größer geworden und hat an Einfluß und Ansehen gewonnen, es erweiterte seinen Wirkungskreis weit über den ursprünglichen Bereich der Konjunkturforschung; teils folgte es dabei den Entwicklungsgesetzen unserer Wissenschaft, teils den Erfordernissen der Wirtschaftspolitik, teils finanziellen Bedürfnissen. Andererseits drangen internationale Organisationen, insbesondere die OECD, die Kommission der Europäischen Gemeinschaften, die ECE, im Ausland auch staatliche Stellen und Hochschulinstitute in den traditionellen Bereich der Konjunkturforschung. Konjunkturforschung ist längst nicht mehr wie in der Zwischenkriegszeit was die Konjunkturforschungsinstitute machen" (Tichy, 1973). Man muss bloß den Namen Nemschak durch die Namen Seidel, Kramer oder Aiginger ersetzen, um die Entwicklung seit 1980 zu charakterisieren die Institutsgeschichte ist durch eine erstaunliche Kontinuität des raschen Wandels und der Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse von Wirtschaft und Gesellschaft gekennzeichnet.

 

Curriculum

Prof. i.R. Dr. Gunther Tichy wurde am 19. März 1937 in Wien geboren. Das Studium der Rechte absolvierte er an der Universität in Wien. Seine Habilitation aus Volkswirtschaftslehre und -politik erwarb er 1976 an der Universität Wien. Professor Tichy war 1960/1966 Sachbearbeiter für Währung, Geld-, Kapitalmarkt und nach einem Forschungsstipendium an der Columbia University New York bis 1974 Referent für Konjunkturanalyse und -prognose am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung, seit 1970 auch Mitglied der Leitung. 1974/1978 wechselte er als Stabsdirektor in eine Wiener Bank, bis 1997 war er Professor für Volkswirtschaftslehre und -politik an der Karl Franzens-Universität Graz, und teilweise überlappend 1992/2005 Leiter des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind österreichische Wirtschaftspolitik, Konjunktur, Währung und Industrieökonomie.

 

Geburtstagsfeiern machen durch die dabei übliche Standortbestimmung und Rückschau die Dynamik der Veränderungen und damit auch die Notwendigkeit anhaltend rascher Veränderung bewusst. Ob sich die Dynamik nun beschleunigt, wie die meisten glauben, oder nicht, das Tempo war und ist beachtlich. Nicht bloß die Aufgaben der Wirtschaftsforschung haben erheblich zugenommen, mehr noch ihre Komplexität. Um die Mitte der 1970er-Jahre war das europäische wie das österreichische Aufholwachstum zu Ende gegangen, Öl- und Stahlkrise wie die zunehmende Konkurrenz von Billiglohnländern erforderten eine Umorientierung von der Grundstoffindustrie zur hochwertigen Verarbeitung und zu Dienstleistungen, von Investition zu Innovation, von Fertigprodukten zu Zulieferungen und Vernetzung. In den 1980er-Jahren sprach man von "Eurosklerose" und meinte damit nicht den Euro, der erst 20 Jahre später geschaffen wurde, sondern den europäischen Rückstand an Dynamik gegenüber Japan (Vogel, 1979), man diskutierte ob das EFTA-Mitglied Österreich "europareif" wäre. Politisch dominierten unangefochten die beiden Großparteien und die Sozialpartnerschaft, man vertraute der Politik und mehr noch den Experten. "Mitte der 1970er-Jahre ging eine politische und ökonomische Ära zu Ende"[a]). Ende der 1980er-Jahre fiel der Eiserne Vorhang, und Österreich wurde erstmals zum Nettoauslandsinvestor; man sah Wien als Drehscheibe Mitteleuropas. Der soziale Konsens erodierte allmählich, und die politische Landschaft wurde vielfältiger. Eine neue Generation sah sich vor neuen Aufgaben; die alten Institutionen passten nicht mehr, die Probleme waren erheblich komplexer geworden.

Die komplexeren Fragestellungen erforderten bessere Statistiken, umfangreiche Datenbanken, Rechenanlagen, neue Analyse- und Prognosemethoden, zunehmend komplexe Modelle. Die Zahl der Ökonomen stieg erheblich, Professionalisierung und Wissenschaftlichkeit der "Branche" nahmen zu, neue Themen wurden relevant, und der Charakter der wirtschaftspolitischen Beratung änderte sich: Teils ist das Folge der Aufgabenverlagerung durch die Globalisierung, teils der zunehmenden politischen und innerparteilichen Heterogenität, des Mangels an dominierenden Führungspersönlichkeiten, und des abnehmenden Vertrauens in die Politik. An die Stelle der Beteiligung der Wissenschaft an der (wirtschafts-)politischen Diskussion und Meinungsbildung (etwa im Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen) traten Gutachten und Gegengutachten, die gelegentlich eher der Unterstützung der jeweiligen politischen Positionen als der Erarbeitung echter und fairer Kompromisse dienen.

Professionalisierung von Ökonomie und Wirtschaftsforschung

Noch bedeutender für die Entwicklung des WIFO als diese Änderungen in Wirtschaftsstruktur und Politik war die zunehmende Bedeutung der Volkswirtschaftslehre und -politik im letzten Vierteljahrhundert. Diese Entwicklung, die in Österreich infolge des Nachholbedarfes noch viel stärker ausgeprägt war als in anderen Industrieländern, muss am Beginn dieser Untersuchung stehen; sie kann an der steigenden Zahl der Volkswirte und Volkswirtinnen wie an ihrer Professionalisierung festgemacht werden. In Österreich gab es zwar in der frühen Zwischenkriegszeit exzellente, überwiegend theoretisch ausgerichtete Ökonomen, doch heimische Intrigen wie nationalsozialistische Politik vertrieben sie rasch. Bis Mitte der 1960er-Jahre konnte man in Österreich Volkswirtschaftslehre überhaupt nicht studieren. 1980 gab es deshalb in Österreich nur wenige professionell ausgebildete Ökonomen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des WIFO hatten Abschlüsse in Jus, Betriebswirtschaft oder Staatswissenschaften; Rothschild (gleichfalls Jurist) und Steindl waren in England mit der modernen Volkswirtschaftslehre vertraut geworden. Die Leistungen des Instituts in dieser früheren Periode müssen unter dem Aspekt des weitgehend "autodidaktischen" Qualifikationserwerbes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders gewürdigt werden. Erst in den frühen 1970er-Jahren kamen in Wien ausgebildete Volkswirte und Volkswirtinnen sowie auch Absolventen und Absolventinnen des IHS an das Institut. Unter den Leitern ist Aiginger der erste mit formaler volkswirtschaftlicher Ausbildung.

Die Professionalisierung der Branche machte sich in zweifacher Hinsicht bemerkbar: Erstens nahm die "Konkurrenz" zu. In Etappen wurden die volkswirtschaftlichen Abteilungen der Nationalbank, des Finanzministeriums, zum Teil auch anderer Ministerien und der Banken ausgebaut, aber auch die österreichischen Hochschulen wendeten sich zunehmend empirischen Arbeiten zu. Außeruniversitäre Sozialforschungsinstitute wurden gegründet, und allmählich traten auch internationale und nationale Consultants als Konkurrenten auf. Zweitens aber bedingte die Professionalisierung zwangsläufig eine Spezialisierung[b]).

Das WIFO hielt sich in dem neuen Environment gut; das betrifft nicht bloß die Personalausweitung, sondern auch die Publikationstätigkeit. Die Mitarbeiterzahl stieg kontinuierlich von 80 zu Beginn der 1980er-Jahre auf derzeit 110 (+37%), die der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Autorinnen und Autoren) überproportional von 33 auf 55 (+67%). Obwohl die wissenschaftliche Leistung des Instituts neben den Autorinnen und Autoren zu einem erheblichen Teil auf dem Beitrag der (überwiegend) Damen und Herren der wissenschaftlichen Assistenz beruht, um die Universitätsinstitute das WIFO zu Recht beneiden, hat deren Anteil infolge der enormen informationstechnischen Rationalisierung und der Zuarbeit des 1971 gegründeten Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Rechenzentrums (WSR) abgenommen. Infolge dieser Verschiebung von der frauendominierten wissenschaftlichen Assistenz zu den männerdominierten Wissenschaftern sank die Frauenquote von 56% 1980 auf zuletzt 42%; im wissenschaftlichen Stab verdoppelte sie sich allerdings nahezu, von 17% auf 30%.

Besonders eindrucksvoll ist die Publikationstätigkeit des Institutes. Rein zahlenmäßig haben sich die Publikationen (ohne Pressenotizen) seit den 1980er-Jahren mehr als verdoppelt, von rund 90 pro Jahr in den 1980er-Jahren auf etwa 230 in den letzten zehn Jahren. Die Monatsberichte bestanden vor 1963 zu gut drei Vierteln aus ausführlichen referatsspezifischen Konjunkturberichten mit einer zusammenfassenden "Einleitung" und etwa zwei eher kurzen Aufsätzen[c]). Größere analytische Arbeiten erschienen als Beilagen (etwa 4 pro Jahr) oder Sonderhefte (etwa 1 pro Jahr).

Ab 1963 wurden die referatsspezifischen Konjunkturberichte in die "Einleitung" integriert, sodass seither der Hauptteil der Monatsberichte aus Aufsätzen besteht. Von rund 40 pro Jahr in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre verdoppelte sich deren Zahl bis 2000, ging inzwischen allerdings auf etwa 60 zurück, teils infolge ihres größeren Umfangs, teils zugunsten anderer Publikationen. 1966 wurde die Broschürenreihe Studien und Analysen gegründet[d]), 1984 die WIFO Working Papers, die inzwischen die stattliche Zahl von 428 erreicht haben, 1996 die englische Publikation Austrian Economic Quarterly (seit 2001 ausschließlich online). Dazu kommt eine von Jahr zu Jahr stark wechselnde Zahl von Monographien. Seit 1974 gibt das WIFO überdies die Zeitschrift Empirica heraus, seit 1984 gemeinsam mit der Nationalökonomischen Gesellschaft NOeG, in der allerdings bestimmungsgemäß der geringere Teil der Beiträge aus der Feder von Institutsmitgliedern stammt.

 

Abbildung 1: Entwicklung des Personalstandes

Q: WIFO.

 

Beachtlich ist der Produktivitätszuwachs: Die jährliche Gesamtzahl der Publikationen des WIFO (ohne Pressenotizen) nahm seit den 1980er-Jahren um 170% zu (Durchschnitt der 2000er-Jahre), deutlich stärker als die Zahl der Autorinnen und Autoren (+67%) bzw. des Gesamtpersonals (+37%). Das ist einerseits der besseren Ausstattung mit elektronischem und informationstechnischem Kapital zu danken, andererseits aber auch der höheren (formalen) Qualifikation der Belegschaft.

Die "Verwissenschaftlichung" der Wirtschaftsforschung

Die "Verwissenschaftlichung" der Wirtschaftsforschung zeigt sich zunächst an der Qualifikation der Belegschaft: Derzeit sind 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habilitiert, zahlreiche weitere haben Lehraufträge an Universitäten oder Fachhochschulen. Universitätsangehörige arbeiten zunehmend an Institutsstudien mit, und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WIFO publizieren in wissenschaftlichen Journalen. Die zunehmende Komplexität der Fragestellungen und die damit zwangsläufig verbundene Spezialisierung der wissenschaftlichen Belegschaft zwangen zu verstärkter Zusammenarbeit: Der Anteil der Monatsberichtsartikel mit mehr als einem Autor stieg seit den 1980er-Jahren von 19% auf 31%, bei den gesamten Publikationen sogar von 20% auf fast 40%. Das erforderte auch Änderungen in der Organisation. Die Qualität der Arbeiten wird durch ein gutes Dutzend wissenschaftlicher Gutachterinnen und Gutachter gesichert, die Leitung und wissenschaftliche Belegschaft beraten sowie Institutsarbeiten begutachten. Überdies hat das WIFO seit 2006 einen wissenschaftlichen Beirat von 16 herausragenden ausländischen Persönlichkeiten. An die Stelle der zwölf Referate der 1980er-Jahre sind fünf Forschungsbereiche getreten: "Makroökonomie und europäische Wirtschaftspolitik", "Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit", "Industrieökonomie, Innovation und internationaler Wettbewerb", "Strukturwandel und Regionalentwicklung" sowie "Umwelt, Landwirtschaft und Energie".

Die Professionalisierung der Branche, international wie in Österreich, war nur möglich, weil allmählich auch die sachlichen Voraussetzungen für wissenschaftliche Arbeit geschaffen wurden: Die Verbesserung der Statistik machte (nicht bloß in Österreich) mehr und bessere Daten verfügbar, längere Zeitreihen und der Aufbau von Datenbanken (in Österreich so gut wie ausschließlich durch das WIFO) ermöglichten die Anwendung formaler Methoden. Die Anschaffung einer leistungsfähigen Computeranlage und die Gründung des WSR (1971) ermöglichten dem WIFO 1974 die Konstruktion eines ersten ökonometrischen Modells (Schebeck Thury, 1974); die Ergänzung der empirischen Analysen des Instituts durch formale Methoden war angesichts der zunehmenden Verflechtung und wechselseitigen Beeinflussung der Variablen unverzichtbar. Heute arbeitet das Institut mit mehreren Modellen: einem Quartalsmodell (für USA, Euro-Raum und Österreich), einem regionalen Input-Output-Modell und einem dynamischen ökonometrischen Input-Output-Modell für Österreich.

Die Arbeiten des Instituts spiegeln die "Verwissenschaftlichung" nicht bloß in der Verwendung komplexer Methoden, Modelle und ökonometrischer Verfahren wider, sondern vor allem auch in der Basierung auf theoretischen Ansätzen, die nicht zuletzt in den Literaturhinweisen zum Ausdruck kommt, und in der zunehmenden Ähnlichkeit der Institutsarbeiten mit Arbeiten in wissenschaftlichen Journalen.

Die Professionalisierung war nicht bloß möglich Folge der besseren personellen und sachlichen Kapazitäten , sie war wegen der erhöhten Komplexität der Wirtschaft und der Fragestellungen auch zwangsläufig. Allerdings: "There ain't no such thing as a free lunch": Das alte Petitum von Nemschak, jeder Betriebsrat müsse die Monatsberichte lesen können, konnte unter dem Aspekt der zunehmenden Komplexität und der Verwissenschaftlichung trotz aller Bemühungen nicht mehr in vollem Umfang aufrechterhalten werden; die Komplexität erzwingt, dass die Lektüre der Institutsarbeiten zunehmend Fachkenntnisse erfordert. Das Institut bemüht sich diesen Nachteil durch klare Zusammenfassungen und gut lesbare Pressenotizen zu kompensieren.

Schließlich ließen Verwissenschaftlichung und 15 Jahre bewusst forcierte Internationalisierungsstrategie den Anteil internationaler Aufträge auf inzwischen 27% steigen. Die Krönung dieser Anstrengungen ist der Zuschlag für das große vierjährige EU-Projekt "WWWforEurope: Welfare, Wealth and Work ein neuer Wachstumspfad für Europa" im Februar 2012, bei dem das WIFO als lead manager die Arbeit von Expertinnen und Experten aus 33 wissenschaftlichen Institutionen aus 12 EU-Ländern und den Disziplinen Ökonomie, Ökologie, Geschichte, Politikwissenschaft und Gender Studies koordiniert.

Der Wechsel der Themen

Wie Butschek und Seidel in diesem Heft zeigen, wurde das WIFO als Institut für Konjunkturforschung gegründet; seine mit minimalem Personalstand und äußerst beschränktem Zahlenmaterial erstellten monatlichen Konjunkturanalysen waren beachtlich treffsicher: Wenn das Institut auch das Ausmaß der Weltwirtschaftskrise nicht vorhersah, betonte es doch bereits im Juli 1928, dass "das Bild, das sich so darbietet . . . der typischen Konstellation der Kurven am Beginn einer Depressionsperiode" entspricht (Tichy, 1973, S. 65). Die wirtschaftspolitischen Vorschläge des Instituts können hingegen aus heutiger Sicht nicht überzeugen (Tichy, 1973, S. 66ff). Im Bereich der Theorie brillierte das Institut mit seinen von der Rockefeller Foundation finanzierten "Beiträgen zur Konjunkturforschung", von deren neun Bänden vier von Institutsmitgliedern, die übrigen von dem Institut nahestehenden akademischen Lehrern verfasst wurden. Nach dem Krieg wurde der Name von Konjunktur- in Wirtschaftsforschung geändert, und das Institut widmete sich, wie Seidel darstellt, intensiv den mit dem Wiederaufbau Österreichs relevanten wirtschaftspolitischen Fragen. Wirtschaftspolitik wurde allerdings als Domäne des Leiters betrachtet; sofern wirtschaftspolitische Arbeiten publiziert wurden, erfolgte das in Form von Beilagen und Sonderheften, ab Mitte der 1980er-Jahre von Broschüren. Die Monatsberichte konzentrierten sich auf Konjunkturanalyse, seit 1963 einschließlich Konjunkturprognose; erst ab der Mitte der 1960er-Jahre begannen andere Themen zu dominieren.

 

Übersicht 1: Anteil einzelner Themenfelder an den Publikationen des WIFO

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1927/1939

1945/1960

1961/1970

1971/1980

1981/1990

1991/2000

2001/2011

 

Anteile in %

 

 

 

 

 

 

 

 

Konjunktur

37,2

46,9

35,1

40,6

21,4

18,6

24,9

Wirtschaftspolitik

0,4

2,2

2,8

3,0

8,5

7,1

6,3

Integration

11,5

2,4

2,2

3,2

6,1

17,2

5,8

Öffentliche Hand

0,7

3,7

5,2

3,4

3,5

4,0

8,6

Finanzmärkte

1,9

2,4

3,9

2,6

4,5

3,9

6,3

Umweltfragen

1,2

2,9

3,3

Sachgüterproduktion

0,9

3,0

5,2

2,4

2,2

3,3

4,1

Investition

0,2

0,6

4,9

5,2

3,4

2,2

1,6

Technologie, Innovation

0,2

0,4

1,3

5,5

4,8

Land- und Forstwirtschaft

1,1

7,9

10,3

3,2

3,7

2,1

1,2

Arbeitsmarkt

1,3

2,2

3,0

4,0

4,1

5,7

7,6

Bildung

0,4

0,4

0,2

0,4

0,1

1,4

Außenhandel

2,4

7,9

5,2

3,2

5,0

1,5

2,2

Regionalfragen

0,6

0,9

0,6

2,4

3,4

3,5

3,2

Andere Themen

41,8

19,4

20,9

26,6

31,3

22,4

18,7

Q: WIFO-Publikationsdatenbank.

 

Fasst man alle Publikationen des WIFO zusammen, so zeigen sich markante Verschiebungen der Themenfelder (Übersicht 1). Der Anteil der Beiträge über Konjunktur, Land- und Forstwirtschaft sowie Außenhandel halbierte sich seit den 1980er-Jahren nahezu, Wirtschaftspolitik und Integration hingegen wurden zu wichtigen Themen, ihr Anteil verdoppelte sich. Entsprechend der neuen Struktur der Wirtschaft verlagerte sich auch die Struktur der WIFO-Studien von der Investition zu Innovation und Technologie, und die zunehmenden Arbeitsmarktprobleme zwangen, diesem Thema ab den 1990er-Jahren sehr viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich wandte sich das Institut auch ganz neuen Themen zu: bereits in den 1970er-Jahren Regionalfragen, in den 1980er-Jahren Umweltproblemen, und nach 2000 gewannen Bildungsprobleme zunehmende Bedeutung. Nicht verwunderlich haben im letzten Jahrzehnt auch Finanzmarktprobleme das Institut intensiv beschäftigt. Von den hier aus Platzgründen unter "Andere Themen" zusammengefassten Forschungsgebieten gewannen seit den 1980er-Jahren Einkommen, Bevölkerung, Verkehr und Bauwirtschaft an Bedeutung, wogegen sich das Institut mit Rohstoff- und Energiefragen weniger intensiv beschäftigte.

Der Wandel der Themen spiegelt zum Teil die eigenen Interessen des Instituts, zum Teil die Interessen der Auftraggeber wider. Seit den 1980er-Jahren nahm die Bedeutung der Auftragsforschung rasch zu, sie macht derzeit (2011) 70% der Einnahmen aus Projekterträgen aus; mehr als ein Viertel davon sind Auslandsaufträge, zu zwei Dritteln Aufträge der EU. Nur ein Teil der Aufträge entspringt der Initiative der Auftraggeber; für Themen, die das WIFO für wichtig hält, versucht es Auftraggeber zu interessieren. Gelingt das nicht, bemüht sich das Institut, eigene Ressourcen einzusetzen und Kapazitäten dafür freizusetzen. Das gilt vor allem für die großen Themen: Altern, Globalisierung oder Wettbewerb bei differierenden Kostenstrukturen. Beispiele sind die Strukturberichterstattung (Schulmeister, 1985, Aiginger, 1987), das WIFO-Weißbuch (Aiginger Tichy Walterskirchen, 2006), die Studien zu Optionen der Steuerreform (Aiginger et al., 2008, Gottholmseder Handler, 2008, Picek Schratzenstaller, 2008, Thoman, 2008, Gottholmseder, 2008, Böheim, 2008, Kletzan Köppl Kratena, 2008), zur Budgetkonsolidierung (Aiginger et al., 2010) oder der derzeit laufende Schwerpunkt "Österreich 2025". Das Institut bemüht sich in allen diesen Projekten um innovative Lösungen und ist dabei der internationalen Diskussion vielfach voraus. Als ein aktuelles Beispiel seien die "Zehn Leitlinien zur Budgetkonsolidierung" (Aiginger Schratzenstaller, 2010) erwähnt, die die Budgetkonsolidierung, anders als die aktuelle in- und ausländische Politik, nicht bloß als kurzfristiges Problem sehen, sondern zugleich helfen, die langfristigen Wachstumstreiber zu stimulieren, das Wirtschaftssystem ökologisch nachhaltiger zu gestalten und den Trend einer zunehmenden Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen zu korrigieren.

Das heikle Thema Wirtschaftspolitik

Die Position des Instituts zu den Trägern der Wirtschaftspolitik hat unterschiedliche Phasen durchgemacht. In der frühen Ära Nemschak war, wie Seidel (in diesem Heft) im Detail darstellt, der Leiter des Instituts persönlich in die Wiederaufbau- und Strukturplanung involviert, und er betrachtete auch danach wirtschaftspolitische Beratung als seine persönliche Aufgabe; berühmt waren sein jährlicher Konzerthausvortrag, den in der Hochzeit der Expertokratie die Spitzen der Regierung besuchten, sowie sein Engagement für die Integration. Wirtschaftspolitische Äußerungen von Mitarbeitern des Instituts wurden hingegen nicht gerne gesehen. In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre, als sich die wirtschaftspolitische Aktivität zunehmend in den Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen verlagerte, nahmen Institutsmitglieder an dessen Arbeitsgruppen teil und lieferten wichtige Unterlagen und Diskussionsbeiträge; sie lernten dabei die wirtschaftspolitisch zentrale Aufgabe, mit Second- und Third-best-Alternativen zu operieren. Seidel nahm als (einziger) ständiger Experte regelmäßig an den Sitzungen des Beirates teil und referierte in der 1968 eingeführten Wirtschaftspolitischen Aussprache; er beriet auch in Form direkter Kontakte mit Regierungsmitgliedern, vor allem mit dem wirtschaftspolitisch dominierenden Finanzministerium.

In der Ära Kramer büßte die Sozialpartnerschaft allmählich an Bedeutung ein, und die Wirtschaftspolitische Aussprache entschlief friedlich. Einige dogmatische Positionen der Nachkriegszeit gerieten ins Wanken oder gingen unter: Die Verstaatlichung von Industrieunternehmen und Banken war in der bisherigen Form nicht mehr zu halten, das Verhältnis zum Europäischen Binnenmarkt musste über den Status einer Freihandelszone hinaus entwickelt werden, wesentliche Voraussetzungen des in der Ära Kreisky entwickelten Austro-Keynesianismus fielen weg. Das wirtschaftspolitische System musste an die Situation einer offeneren Volkswirtschaft und liberalisierter internationaler Kapitalmärkte angepasst werden. Dabei wurde eine Auseinandersetzung mit dem Neoliberalismus Reagan'scher oder Thatcher'scher Prägung fällig. Vor allem mussten die Option und die Voraussetzungen für eine Hartwährungspolitik in der Form einer engen Bindung des Schillings an die harte Deutsche Mark geklärt und konsequent aufrechterhalten werden.

Die weltpolitischen und binnenpolitischen Änderungen Globalisierung, Aufbau ökonomischer Expertise in Notenbank und Ministerien, Abschirmung der Politiker durch die Kabinette, zunehmende innere Heterogenität der Parteien, Mangel an dominierenden Führungspersönlichkeiten, abnehmendes Vertrauen in die Politik hatten eine Schwerpunktverlagerung von persönlicher Beratung zu Gutachten zur Folge. Dabei muss das Institut zwei Klippen umschiffen: Die eine besteht darin, dass gemäß der Tradition des WIFO Gutachten generell und unter dem eigenen Namen publiziert werden; zunehmend wollen jedoch Auftraggeber ihr eigenes Logo als Ausdruck ihrer Beteiligung gleichrangig mit dem Institutslogo auf dem Umschlag von Auftragsarbeiten sehen; andere Auftraggeber wollen je nach Inhalt über die Publikation der Studie selbst entscheiden. Der Gutachtenskultur und dem Vertrauen der Öffentlichkeit in Expertisen schadet beides. Die zweite Klippe betrifft die parteipolitische Polemik: Der jeweilige Autor unangenehmer Ergebnisse gehöre der jeweils anderen politischen Richtung an. Nun ist zwar richtig und gut , dass die Institutsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen politische Menschen mit einer entsprechenden Weltanschauung sind. Wenn sie sich zu politischen Fragen äußern, erfolgt das jedoch stets als Privatperson, und sie sind auch angehalten das explizit klarzustellen; insofern genießt der wissenschaftliche Stab des WIFO mehr Freiraum als in vergleichbaren Einrichtungen. Die unter dem WIFO-Logo publizierten Arbeiten sind gegen Einseitigkeit allerdings gut abgesichert: nicht bloß durch interne Diskussion sowie durch interne Seminare und Workshops, sondern auch durch das Gutachtersystem. Umfangreichere Arbeiten, wie etwa die Strukturberichterstattung, die Wettbewerbsberichte oder das Weißbuch entstehen überdies durch Zusammenarbeit ausgewogener Teams.

Pluralismus als Markenzeichen österreichischer Ökonomie

Abschließend erscheint es nicht unwichtig, auf ein Spezifikum der österreichischen volkswirtschaftlichen Denkschule und dessen Auswirkungen hinzuweisen: Anders als etwa in großen Teilen der Ausbildung in den USA, bei der den Studierenden ein Modell eingetrichert wird, das sie im Schlaf herunterbeten können, baut die österreichische Tradition auf Schulung in aufgabenadäquater Modellierung. Ich selbst habe mich immer bemüht, meinen Studenten klarzumachen, dass es ein Einheits- und Allzweckmodell nicht geben kann, dass man eine Vollbeschäftigungssituation anders modellieren muss als eine des Nachfragemangels. Dabei stand ich voll in der Tradition meiner Lehrer: Streissler hat uns etwa anhand der von ihm so genannten Keynes-Kaldor'schen Trickgleichung gezeigt, dass je nach den Annahmen über das Sparverhalten von Unternehmern und Arbeitnehmern ganz unterschiedliche Ergebnisse resultieren. Und Rothschild, ganz gewiss kein Neoklassiker, sah die Notwendigkeit unterschiedlicher Modelle für unterschiedliche Fragen genauso: "Der große Vorsprung, den die Nationalökonomie gegenüber allen anderen Sozialwissenschaften besitzt, ist die Existenz eines ausgefeilten und weithin akzeptierten Theoriegebäudes. Diese Theorie, die auf vereinfachenden Abstraktionen des Gleichgewichts und des rational-maximierenden Verhaltens der Wirtschaftssubjekte aufbaut und in der allgemeinen Gleichgewichtstheorie eine hohe formale Vervollkommnung erreichte, hat sich trotz ihrer offensichtlichen Schwächen (unzulässige Abstraktion, zu hohe Ausrichtung auf unrealistische Konkurrenzmodelle, Anlehnung an die Mechanik und Vernachlässigung von Soziologie und Psychologie) immer wieder als fruchtbare Ausgangs- und Koordinationsbasis für wirtschaftswissenschaftliche Überlegungen erwiesen. Gefährlich und erkenntnishemmend wird ein solches Theoriegebäude, wenn das Denken in seinen Kategorien den Zugang zur Wirklichkeit verstellt und alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, diese in das Schema der Theorie hineinzuzwängen. Gerade dies scheint mir für die 'neue' mikroökonomische Theorie der Arbeitslosigkeit charakteristisch zu sein" (Rothschild, 1978). Es sind nicht die Modelle, die falsch sind; falsch ist deren falsche Anwendung: die Nutzung von Modellen, die für andere Fragen durchaus hilfreich sind bzw. sein können, für Fragestellungen, zu deren Beantwortung sie nicht geeignet sind.

Auf der Basis dieser differenzierenden akademischen Tradition hat die österreichische Theorie wie auch die österreichischen Wirtschaftspolitik die extreme Hinwendung zu Fiskalismus, Neoliberalismus und Deregulierung als Selbstzweck ebenso wenig mitgemacht wie zu extremen No-Growth-Ideologien. Das ermöglicht es dem WIFO, an Probleme der Wirtschaftspolitik proaktiv heranzugehen und durch Teamarbeit von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit unterschiedlicher Weltanschauung eine gemeinsame Strategie wissenschaftlich zu erarbeiten.

 

Literaturhinweise

Aiginger, K., Die internationale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Österreichische Strukturberichterstattung Kernbericht 1986, WIFO, Wien, 1987 (3 Bände).

Aiginger, K., Handler, H., Schratzenstaller, M., Tichy, G., et al., Ziele und Optionen der Steuerreform. Plädoyer für einen anspruchsvollen Ansatz, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/33939.

Aiginger, K., Böheim, M., Budimir, K., Gruber, N., Pitlik, H., Schratzenstaller, M., Walterskirchen, E., Optionen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte in Österreich, WIFO, Wien, 2010, http://www.wifo.ac.at/wwa/ pubid/38441.

Aiginger, K., Schratzenstaller, M., "Budgetkonsolidierung unter schwierigen Rahmenbedingungen Zehn Leitlinien und erste Erfahrungen in der EU", WIFO-Monatsberichte, 2010, 83(12), S. 941-954, http://www. wifo.ac.at/wwa/pubid/40977.

Aiginger, K., Tichy, G., Walterskirchen, E. (Projektleitung und Koordination), WIFO-Weißbuch: Mehr Beschäftigung durch Wachstum auf Basis von Innovation und Qualifikation, WIFO, Wien, 2006, http://www.wifo. ac.at/wwa/pubid/27639 (22 Teilstudien, Zusammenfassung, darauf basierend 11 Artikel in den WIFO-Monatsberichten).

Böheim, M., Ziele und Optionen der Steuerreform: Wachstumsanreize durch die steuerliche Förderung von Forschung, Entwicklung, Innovation und Humankapital, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/ pubid/35299.

Butschek, F., Österreichische Wirtschaftsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, 2. Auflage, Böhlau, Wien, 2012.

Gottholmseder, G., Ziele und Optionen der Steuerreform: Reformoptionen für den Bereich der indirekten Steuern, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/33942.

Gottholmseder, G., Handler, H., Ziele und Optionen der Steuerreform: Reformoptionen für die Unternehmensbesteuerung, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/33943.

Kletzan, D., Köppl, A., Kratena, K., Ziele und Optionen der Steuerreform: Optionen für eine Ökologisierung des österreichischen Steuersystems, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/33944.

Picek, O., Schratzenstaller, M., Ziele und Optionen der Steuerreform: Vermögensbezogene Steuern, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/33940.

Rothschild, K., "Arbeitslose: Gibt's die?", Kyklos, 1978, 31(1), S. 26.

Schebeck, F., Thury, G., "Ein ökonometrisches Quartalsmodell für den monetären Sektor der österreichischen Wirtschaft", Empirica, 1974, 1(1), S. 98-146.

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Thoman, J., Ziele und Optionen der Steuerreform: Reform des Einkommensteuertarifs, WIFO, Wien, 2008, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/33941.

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Vogel, E. F., Japan as number one, Harvard University Press, Cambridge, MA, 1979.

 

Changing Demands on Economic Research: The Austrian Institute of Economic Research Since 1980 Summary

Over the years, the Austrian Institute of Economic Research has been called upon to respond to a constantly changing brief. After 1980, the economic policy system had to be adapted to a newly opened macroeconomy and the liberalisation of international capital markets. The rising complexity of issues required better statistical underpinnings, large-scale databases, computers, new analytical and forecasting methods, increasingly complex models. Ageing, globalisation and competition at different cost structures emerged as major issues. In all these projects, WIFO is bestirring itself to achieve innovative solutions, with the result that it is frequently very much at the cutting edge of the international discourse. Staff numbers have been greatly enlarged and internationalisation is pushed forward; international contracts now make up a quarter of all of WIFO's work.

 

 

 



[a])  Butschek, F., Österreichische Wirtschaftsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, Böhlau, Wien, 2011, S. 353.

[b])  Österreich holte damit zu dem auf, was im Ausland längst Standard war. Rothschilds Gattin war schon in den 1940er-Jahren höchst erstaunt, als sie gefragt wurde: "What type of economist is your husband?"

[c])  Bis 1963 wurden die Beiträge ohne Namensnennung der Autorinnen und Autoren publiziert.

[d])  Bis 1972 erschienen vier Ausgaben.