Stabile Entwicklung der heimischen Wirtschaft trotz anhaltender Schuldenkrise
Die jüngsten Daten zur
internationalen Wirtschaftslage deuten insgesamt auf ein Anhalten des Aufschwunges
hin, sind aber etwas uneinheitlich. In den USA, in Lateinamerika und Südostasien
bleibt das Wachstum robust. Die Entwicklung im Euro-Raum ist hingegen nach wie vor
von der Schuldenkrise geprägt. In Österreich sind die Konjunkturaussichten unabhängig
davon weiterhin stabil. Die Inflation war im März leicht rückläufig, und die Zahl
der unselbständig aktiv Beschäftigten stieg im April weiter.
Der Konjunkturbericht entsteht
jeweils in Zusammenarbeit aller Mitarbeiter des WIFO. • Wissenschaftliche Assistenz:
Christine Kaufmann, Martha Steiner • Abgeschlossen am 9. Mai 2012. • E-Mail-Adresse:
Christian.Glocker@wifo.ac.at
INHALT
Positive, aber wechselhafte Signale der
Weltwirtschaft
Stabile Konjunkturaussichten für Österreich
Preisauftrieb leicht rückläufig
Weiterhin stabile Entwicklung des Tourismus
Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit
VERZEICHNIS
DER ABBILDUNGEN
Abbildung 1: Internationale Konjunktur
Abbildung 2: Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests
Abbildung 3: Wirtschaftspolitische Eckdaten
Die Erholung der Weltwirtschaft hält an, vor allem in den asiatischen und
lateinamerikanischen Schwellenländern sowie in den USA expandierte die Wertschöpfung
im Frühjahr. Der weltweite Konjunkturaufschwung
ist jedoch sehr fragil. Die zentralen Risiken stammen zum einen aus geopolitischen
Spannungen, die eine neue Erdölpreishausse auslösen könnten, zum anderen aus der
anhaltenden Staatsschuldenkrise, welche vor allem im Euro-Raum die realwirtschaftliche
Erholung schwächt. Die Versorgung der
Banken mit Liquidität durch die Europäische Zentralbank reichte nicht aus, um die
Krisenländer auch nur für ein halbes Jahr zu stabilisieren. Ein hoher Bestand an
Problemkrediten in Verbindung mit steigender Arbeitslosigkeit dämpft in mehreren
Ländern an der EU-Peripherie den Ausblick. Darüber hinaus trägt die strikte Konsolidierungspolitik
im Euro-Raum wesentlich zu den verhaltenen Konjunkturaussichten bei.
Die aktuelle
Entwicklung der österreichischen Wirtschaft unterscheidet sich vom Durchschnitt
des Euro-Raumes. Zum einen verringerten sich die Finanzmarktrisiken vor allem in
den letzten drei Monaten. Zum anderen ist der Konjunkturausblick günstiger. Zwar stieg im aktuellen WIFO-Konjunkturtest der Indikator der aktuellen Lagebeurteilungen in der
Sachgütererzeugung nur geringfügig, er lag jedoch weiterhin im positiven Bereich.
Auch die Erwartungen zur Entwicklung von Produktionstätigkeit und Verkaufspreisen
in den kommenden Monaten bleiben trotz des Rückgangs gegenüber dem Vormonat positiv.
In der Bauwirtschaft meldeten erstmals seit fast vier Jahren mehr Unternehmen eine
gute als eine schlechte Geschäftslage.
Die Inflation schwächte
sich im März 2012 gegenüber dem Vormonat leicht ab und erreichte mit 2,4% (gemäß
Statistik Austria) die niedrigste Rate seit Jänner 2011. Die stärksten Preiserhöhungen
wurden im Jahresabstand in den Ausgabengruppen "Wohnung, Wasser und Energie",
"Verkehr" und "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" festgestellt.
Im April waren 252.000 Arbeitslose beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt. Die Arbeitslosenquote
betrug im April saisonbereinigt nahezu unverändert 7,0% (gemäß österreichischer
Definition).
Im Frühjahr 2012 verringerten sich die akuten Risiken für die Weltkonjunktur gegenüber dem vergangenen Herbst deutlich. Nachdem
sich die Stimmung von Unternehmen und privaten Haushalten im 2. Halbjahr 2011 stark
verschlechtert hatte, hellte sie sich seit der Jahreswende in den meisten Regionen
auf. So nahm die weltweite Industrieproduktion seit Dezember 2011 nach einem halben
Jahr der Stagnation wieder zu, und auch der Welthandel zog spürbar an (laut CPB
World Trade Monitor), sodass die Weltwirtschaft zu Jahresbeginn merklich an Schwung
gewann.
In
den Schwellenländern ist die Konjunktur weiterhin gedämpft.
Die Verlangsamung der Expansion war in vielen Schwellenländern wirtschaftspolitisch
erwünscht, da zuvor Überhitzungserscheinungen wie stark steigende Immobilienpreise,
eine kräftige Kreditausweitung sowie ein beschleunigter Verbraucherpreisauftrieb
aufgetreten waren. Angesichts der weltweiten Konjunkturdämpfung Ende 2011 setzte
die Geldpolitik in vielen Schwellenländern im Frühjahr 2012 umfangreiche expansive
Maßnahmen, um einer Verlangsamung der Wirtschaftsentwicklung entgegenzuwirken. Die
Composite Leading Indicators der OECD für Brasilien, China und Indien geben ein
leicht positives Bild wieder. Ähnlich
entwickelt sich die Wirtschaft in anderen asiatischen und lateinamerikanischen Schwellenländern.
Für die osteuropäischen Länder ist wegen der engen Handels- und Finanzmarktverflechtungen
mit den europäischen Industrieländern der Ausblick weiterhin gedämpft.
In
den USA festigte sich die Konjunktur im Laufe des Jahres 2011.
Obwohl die öffentliche Konsumnachfrage in den USA seit mehr als einem Jahr
kontinuierlich sinkt, war das Budgetdefizit im Fiskaljahr 2011 mit 8,7% des Bruttoinlandsproduktes
immer noch sehr hoch. Umfangreiche Konsolidierungsanstrengungen werden aufgrund
der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen wohl erst im Jahr 2013 beschlossen werden.
Trotz des Rückgangs der Investitionen der Unternehmen und der Stagnation der Staatsausgaben
wuchs die Wirtschaft nach ersten Schätzungen im I. Quartal 2012 gegenüber dem Vorquartal
um 0,5% und damit etwas schwächer als in der Vorperiode (+0,7%). Vor allem die Konsumausgaben
der privaten Haushalte nahmen beträchtlich zu, getrieben von einem kräftigen Anstieg
der Autokäufe.
Die Indikatoren weisen auf eine Festigung der positiven Entwicklung hin.
Trotzdem verlor die Erholung auf dem Arbeitsmarkt überraschend an Kraft. Im April wurden mit
115.000 nur halb so viele neue Stellen geschaffen wie im Februar. Die Arbeitslosenquote
lag im April bei 8,1%. Die Arbeitsmarktdaten bestätigten die Mahnungen der Zentralbank
vor zu großem Optimismus. Als Reaktion darauf verabschiedete die Regierung Mitte
April ein heftig kritisiertes Gesetz: Der "Jobs Act" soll mehr Arbeitsplätze
generieren, indem neugegründeten Unternehmen weniger Lasten auferlegt werden. Buchhaltungsregeln
und Offenlegungspflichten werden für sie erleichtert[a]). Dieses Gesetz wird wohl kurzfristig positive
Impulse bringen, seine Nachhaltigkeit ist jedoch sehr umstritten. Bleibt es für
längere Zeit in Kraft, so könnte es bereits jetzt den Keim für künftige Finanzmarktkrisen
bilden, da es Regeln, die nach den Bilanzskandalen bei Enron und WorldCom im Sarbanes-Oxley-Gesetz
für Neugründungen eingeführt wurden, teilweise wieder zurücknimmt. Der erhöhte Finanzmarktstress
nach dem Zusammenbruch von Enron und WorldCom im Zuge der Bilanzskandale hatte 2002
sehr weitreichende negative reale Folgen für die Wirtschaft der USA sowie für die
internationalen Finanzmärkte[b]).
Der weltweite Konjunkturauftrieb
ist noch sehr fragil. Die zentralen Risiken für die weitere Entwicklung stammen
zum einen aus geopolitischen Spannungen, die eine neue Erdölpreishausse auslösen
könnten, zum anderen aus der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum.
Das anhaltend hohe Niveau
der Rohstoffpreise und geopolitische Spannungen erhöhen den Druck auf den Rohölpreis.
Abbildung 1: Internationale Konjunktur |
Saisonbereinigt, 2005 = 100, gleitende
Dreimonatsdurchschnitte |
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Q: Europäische Kommission, Deutsche Bundesbank,
ISM (Institute for Supply ManagementTM), ifo (Institut für Wirtschaftsforschung),
OECD. – 1) Produzierender Bereich. |
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Zwar hat
sich der Erdölpreis, nach einem
Höchstwert von 128 $ Mitte März, nun bei ungefähr 110 $ je Barrel (Brent) stabilisiert;
die Auswirkungen einer potentiellen oder
tatsächlichen Unterbrechung der Rohöllieferungen
durch den Iran – den weltweit drittgrößten Exporteur von
Erdöl – auf die Erdölversorgung und die Rohölpreise wären dennoch groß,
wenn dies nicht durch eine Ausweitung
anderer Anbieter ausgeglichen wird. Nach einer Schätzung des Internationalen
Währungsfonds (World Economic Outlook, April 2012) würde eine Unterbrechung der iranischen Exporte den Rohölpreis um etwa 20%
bis 30% steigen lassen. Die Steigerung durch andere Erdölproduzenten oder die Freigabe
von Erdölreserven könnten dieser Entwicklung nur kurzfristig entgegenwirken.
Das derzeit hohe Niveau
der Rohstoffpreise geht jedoch nicht nur auf die Erdölpreise zurück, auch das Niveau
der Preise von Industrierohstoffen, Nahrungs- und Genussmitteln ist weiterhin sehr
hoch. Diese Entwicklung ist vor allem auf Sondereffekte zurückzuführen: Nahrungs-
und Genussmittel etwa verteuerten sich nach Ernteausfällen infolge der Trockenheit
in Teilen Argentiniens, Brasiliens und Paraguays (Klimaphänomen "la niña").
Hinsichtlich der Industriegüter resultiert ein hoher Preisdruck aus den Exportbeschränkungen
Chinas für seltene Erden.
Die Verteuerung
von Rohöl und anderen Rohstoffen drückt das bereits schleppende Wachstum der realen Haushaltseinkommen zusätzlich
und erhöht die Produktionskosten, sodass die Rentabilität sinkt. Diese Faktoren
beeinträchtigen die Erholung des privaten Konsums und der Investitionen
in allen Wirtschaftsregionen, mit Ausnahme der Nettoexporteure von Rohstoffen. Kurzfristig könnten
sich die Auswirkungen verschärfen, wenn die negativen Preisschocks das allgemeine Verbrauchervertrauen dämpfen oder
über negative Rückkopplungseffekte zusätzliche Verwerfungen auf den Finanzmärkten
hervorrufen.
Die Staatsschuldenkrise flammt
im Euro-Raum wieder auf, die Spannungen auf den Märkten für Staatsanleihen nehmen
zu.
Die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum bildet nach wie vor das größte Abwärtsrisiko
für die Weltwirtschaft. Vorübergehend stimmte zuversichtlich, dass der Schuldenschnitt
Griechenlands die Finanzmärkte nicht erschütterte, obwohl er als "Kreditereignis"
gewertet wurde. Die befürchteten negativen Auswirkungen der damit verbundenen Auszahlung
von Kreditversicherungen (Credit Default Swaps – CDS) auf die Stabilität
der Finanzmärkte blieben aus. Allerdings lebte die Euro-Krise in Spanien und Italien auf, seit Anfang März steigen die Zinssätze
für spanische und italienische Staatsanleihen. Sie sind damit wieder ähnlich hoch
wie im November, als umfangreiche Stabilisierungsmaßnahmen umgesetzt wurden. Der
Liquiditätsschub der Europäischen Zentralbank (EZB) für Europas Banken reichte somit
nicht aus, um die Krisenländer auch nur für ein halbes Jahr zu stabilisieren. Auch wenn viele Krisenländer
Konsolidierungsanstrengungen unternehmen, ist offen, ob dadurch das Vertrauen der
Finanzmärkte in eine nachhaltige Refinanzierung der Staatsschulden zurückgewonnen
werden kann. Zusätzlich erscheinen die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten in sich widersprüchlich: Einerseits wird eine Haushaltskonsolidierung gefordert, andererseits
wächst das Misstrauen, wenn die Konsolidierung das Wachstum dämpft. Der Versuch, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen,
ist dennoch essentiell, da sich Krisen auf den Finanzmärkten selbst verstärken können[c]). Die so entstehende Abwärtsspirale
konnte bisher weder durch stets vergrößerte Brandmauern (ESM, EFSF) noch durch liquiditätszuführende
Maßnahmen der EZB stabilisiert werden.
Die Erholung der Wirtschaft
wird im Euro-Raum durch negative Entwicklungen auf den Finanzmärkten gebremst.
Innerhalb des Euro-Raumes steht
vor allem Spanien unter erhöhtem Finanzmarktstress. Die Wirtschaft geriet erneut in die Rezession – das BIP sank im I. Quartal gegenüber dem Vorquartal
um 0,4%. Darüber hinaus wurde die Bonitätsbewertung spanischer Staatsanleihen Ende
April um zwei Stufen gesenkt. Das bereits hohe Niveau an Kreditausfällen wird aufgrund
des anhaltenden Anstieges der Arbeitslosigkeit weiter zunehmen. Dies erfordert stets
höhere Rückstellungen für Problemkredite[d]), was das Kreditwachstum und somit auch das realwirtschaftliche
Wachstum zusätzlich hemmt. Diese Entwicklung birgt ein
hohes Maß an Gefahren für den gesamten Euro-Raum. Vor allem mit den spanischen Finanzmärkten
eng verflochtene Volkswirtschaften wie z. B. Frankreich könnten über widrige makrofinanzielle
Entwicklungen ihrerseits in eine Rezession geraten.
In den Ländern an der Peripherie
der EU ist die Arbeitslosigkeit weiterhin hoch.
Die enormen Ungleichgewichte zwischen den Ländern des Euro-Raumes spiegeln
sich nicht nur in Finanzmarktkennzahlen, die zunehmende Heterogenität zeigt sich
in vielen Bereichen. Die Arbeitslosenquote lag laut Eurostat im März im Euro-Raum
saisonbereinigt bei 10,9%, im Durchschnitt der EU bei 10,2%. Am höchsten war sie
mit 24,1% in Spanien, am niedrigsten mit 4,0% in Österreich. Auch die Veränderung
der Arbeitslosenquote divergiert zwischen den EU-Ländern beträchtlich: Während sich
die Quote gemäß EU-Definition etwa in Österreich, Irland und Slowenien verringerte,
erhöhte sie sich in Spanien[e]), Portugal und Italien
im Februar und März weiter.
Trotz der expansiven geldpolitischen
Maßnahmen ist der Preisauftrieb weiterhin mäßig. Die Inflationsrate lag im März 2012 im Euro-Raum bei 2,7% (Jänner und Februar
jeweils 2,7%), in der EU insgesamt bei 2,9% (Jänner und Februar jeweils 2,9%). Vor
diesem Hintergrund und angesichts des neuerlichen Aufflammens der Schuldenkrise
ist im Euro-Raum weiterhin mit einer sehr lockeren Geldpolitik zu rechnen.
Das aktuelle Indikatorenbild
ist vom neuerlichen Aufflammen der Staatsschuldenkrise geprägt.
Der
Economic Sentiment Indicator (ESI) der Europäischen Kommission blieb im April in
der EU insgesamt stabil. Im Euro-Raum sank er deutlich und glich so die Aufwärtsentwicklung
des I. Quartales 2012 wieder aus. Der Rückgang resultierte vor allem aus der Schwächung
des Vertrauens in die weitere Entwicklung von Industrie und Dienstleistungen. Während
sich das Vertrauen in der Industrie in der EU insgesamt geringfügig verschlechterte,
sank es im Euro-Raum stark. Sowohl im Durchschnitt der EU als auch im Euro-Raum
sanken die Produktionserwartungen; die Auftragseingänge werden vor allem in den
Euro-Ländern negativ beurteilt.
Das
Vertrauen im Dienstleistungssektor blieb in der EU insgesamt weitgehend unverändert,
trübte sich jedoch im Durchschnitt des Euro-Raumes erheblich ein. Während sich die
Nachfrageerwartungen in den Nicht-Euro-Ländern wesentlich verbesserten, trugen im
Euro-Raum sowohl die Erwartungen zur Nachfrageentwicklung als auch die Einschätzung
der Geschäftslage zum negativen Bild bei.
Nach
einer positiven Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2012 trübte sich das
Verbrauchervertrauen zuletzt sowohl im Euro-Raum als auch in der EU insgesamt stark
ein. Dies war vor allem auf die pessimistischen Erwartungen zur allgemeinen Wirtschaftslage
und auf die finanzielle Situation der privaten Haushalte zurückzuführen. Im Gegensatz
dazu verbesserte sich das Vertrauen im Einzelhandel in der EU insgesamt deutlich
und in den Euro-Ländern etwas.
Die heimische Wirtschaft entwickelt
sich trotz des neuerlichen Aufflammens der Staatsschuldenkrise günstig. Die makrofinanziellen
Risiken nehmen ab, der wirtschaftliche Ausblick ist stabil.
Die aktuelle
Entwicklung der österreichischen Wirtschaft unterscheidet sich vom Durchschnitt
des Euro-Raumes: Zum einen nahmen in Österreich vor allem in den letzten drei Monaten
die Finanzmarktrisiken erheblich ab, zum anderen ist der Konjunkturausblick günstiger.
Die deutliche Verschärfung des Finanzmarktstresses in einigen Euro-Ländern
hatte – paradoxerweise – durchaus positive Folgen
für den österreichischen Finanzmarkt. Durch die Staatsschuldenkrise nimmt die Zahl
der staatlichen Schuldner, deren Anleihen als sicher gelten, kontinuierlich ab.
Zugleich nimmt aber die Nachfrage nach sicher geltenden Anlagen aufgrund der Liquiditätsschwemme
von EZB und Federal Reserve Bank einerseits und der zunehmenden Risikoaversion der
Finanzinvestoren andererseits überproportional zu. Das damit verbundene Ungleichgewicht
auf dem Markt für als sicher geltende Vermögensanlagen dämpft die Renditen dieser
Anlagen beträchtlich. Zu diesen Vermögensanlagen zählen neben den Staatsanleihen
von Deutschland und den USA auch immer öfter jene von Österreich. Seit März sank
die Sekundärmarktrendite auf österreichische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von
10 Jahren signifikant und festigte sich seit Anfang Mai bei einem Wert um 2,6%. Diese für Österreich günstige Entwicklung steht in
starkem Kontrast zu jener in Italien und Spanien. Die damit verbundene Stabilisierung
des Finanzsektors zeigt sich in zweierlei Form: Zum einen verringerten sich die
Überschussreserven der Banken im April gegenüber dem Vormonat abermals stark (–54
Mio. €). Zum anderen sanken neben Zinssätzen für Staatsanleihen auch jene für Unternehmenskredite
im März gegenüber dem Vormonat deutlich (rund –0,3 Prozentpunkte auf 2,7%). Beide Entwicklungen festigen
die Expansion des Kreditwachstums in Österreich und stützen damit den Aufschwung
der Realwirtschaft.
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Abbildung 2: Ergebnisse
des WIFO-Konjunkturtests |
Indizes der aktuellen Lagebeurteilung und der
unternehmerischen Erwartungen, saisonbereinigt |
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Q: WIFO-Konjunkturtest. Angaben in Indexpunkten
(Prozentpunkten) zwischen +100 und –100.
Werte über 0 zeigen insgesamt positive, Werte unter 0 negative Erwartungen an. |
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Die positive Entwicklung auf dem österreichischen Finanzmarkt beruht sowohl
auf soliden Fundamentaldaten der heimischen Wirtschaft als auch auf einem weiterhin
stabilen Ausblick. Der Index der aktuellen
Lagebeurteilungen in der Sachgütererzeugung, der die Entwicklung in den vergangenen
Monaten und die aktuelle Situation der Unternehmen zusammenfasst, stieg laut dem
jüngsten WIFO-Konjunkturtest zwar nur geringfügig, lag damit aber weiterhin im positiven
Bereich. So meldeten die Unternehmen insgesamt einen geringfügigen Anstieg der Produktion
gegenüber dem Vorquartal. Auch die Auftragslage wurde leicht überdurchschnittlich
beurteilt: 72% der Unternehmen meldeten ausreichende oder mehr als ausreichende
Auftragsbestände. Die Kapazitätsauslastung war mit 83% durchschnittlich, der Anteil
der Unternehmen, die ihre aktuellen Produktionskapazitäten als zu gering einschätzen,
sinkt allerdings seit einem Jahr und war zuletzt mit unter 10% im langfristigen
Vergleich sehr niedrig.
Der Index der unternehmerischen
Erwartungen für die kommenden drei Monate sank im April allerdings etwas und ist
nun wieder knapp negativ. Die Erwartungen zur Entwicklung von Produktion und Verkaufspreisen
in den kommenden Monaten sind dennoch positiv. Skeptisch sind die Unternehmen dagegen
bezüglich der weiteren Entwicklung von Beschäftigung und eigener Geschäftslage.
In der Bauwirtschaft ist der
Ausblick positiv, erstmals seit vier Jahren melden mehr Unternehmen eine gute als
eine schlechte Geschäftslage.
In der Bauwirtschaft hielt
der Index der aktuellen Lagebeurteilungen auch im April sein hohes positives Niveau,
war aber etwas niedriger als im März. Die Bauunternehmen meldeten im WIFO-Konjunkturtest
eine stabile Entwicklung der Bautätigkeit in den vergangenen Monaten, und auch die
Auftragslage wurde überdurchschnittlich bewertet: 76% der Unternehmen verfügten
über ausreichende oder mehr als ausreichende Auftragsbestände (langfristiger Durchschnitt
63%). Sehr günstig wurde auch die aktuelle Geschäftslage eingeschätzt: Nach der
schwierigen Lage in den vergangenen Jahren meldeten erstmals seit fast vier Jahren
mehr Unternehmen eine gute als eine schlechte Geschäftslage.
Nicht nur die aktuelle
Lage wurde in der Bauwirtschaft gut beurteilt, auch der Index der unternehmerischen
Erwartungen war deutlich positiv. Insbesondere erwarteten deutlich mehr Unternehmen
einen Anstieg der Baupreise als einen Rückgang. Die Einschätzung der Beschäftigungsentwicklung
war dagegen günstiger als im langfristigen Mittel der Branche, ließ aber keine Zunahme
der Dynamik erwarten.
Die Indikatoren deuten auf
eine weiterhin stabile Entwicklung im Dienstleistungssektor hin.
Im Dienstleistungssektor
war der Index der aktuellen Lagebeurteilungen im April nach wie vor deutlich positiv.
So berichteten die Unternehmen von einem Anziehen der Nachfrage im I. Quartal 2012
und schätzten ihre aktuelle Geschäftslage überwiegend als gut ein – der Überhang war aber geringer als im Sommer 2011.
Auch der Index der unternehmerischen
Erwartungen zeigt für den Dienstleistungssektor eine zuversichtliche Stimmung an.
Der Anteil der optimistischen Meldungen war hinsichtlich aller Dimensionen größer
als der Anteil der pessimistischen. Die Einschätzung der Entwicklung von Nachfrage,
Beschäftigung und Geschäftslage in den kommenden Monaten lag dagegen unter dem Durchschnitt
der letzten 15 Jahre. In Summe deutet dies auf eine weiterhin gute, wenn auch nicht
herausragende Entwicklung der Dienstleistungsbranchen in den kommenden Monaten hin.
Der Preisauftrieb ließ im
März etwas nach, rohstoffintensive Güter bergen weiterhin ein großes Inflationspotential
in sich.
Die Inflationsrate schwächte
sich im März 2012 gegenüber dem Vormonat leicht ab und lag bei 2,4% (Februar 2,6%,
Jänner 2,8%). Das war der niedrigste Wert seit Jänner 2011 (2,4%). Angetrieben wurde
die Teuerung insbesondere durch die Entwicklung in der Ausgabengruppe "Wohnung,
Wasser und Energie" (durchschnittlich +3,4%), und zwar überwiegend wegen der
Verteuerung von Haushaltsenergie (+4,9%, Heizöl +10%, Gas +11%). Die Wohnungsmieten
stiegen um 4,4%, die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich
um 3,0%. Deutlich überdurchschnittlich stiegen die Preise auch in den Ausgabengruppen
"Verkehr" (+3,0%, Treibstoffpreise +8%) und "Nahrungsmittel und alkoholfreie
Getränke" (+2,9%). Die Nahrungsmittelpreise zogen insgesamt um 2,2% an. Der
Verteuerung von Fleisch und Fleischwaren (+6%), Brot und Getreideerzeugnissen (+4%),
Molkereiprodukten und Eiern (+4%) sowie Gemüse (+2%) stand eine Verbilligung von
Obst gegenüber (–21%).
Laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex
(HVPI) lag die Teuerungsrate im März 2012 bei 2,7% und entsprach damit dem Durchschnitt
des Euro-Raumes.
Abbildung 3: Wirtschaftspolitische Eckdaten |
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Q: Arbeitsmarktservice
Österreich, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, OeNB,
Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. –
1) Ohne Personen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, ohne Präsenzdiener,
ohne in der Beschäftigungsstatistik erfasste Arbeitslose in Schulung. |
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Die Tourismusumsätze stiegen
in den ersten fünf Monaten der Wintersaison 2011/12 gegenüber dem Vorjahr deutlich.
Die Tourismusumsätze waren
in den ersten fünf Monaten der Wintersaison 2011/12 (November 2011 bis März 2012)
nach vorläufigen Berechnungen um 2,9% höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres
und erreichten damit ein Volumen von 10,91 Mrd. €. Die Zahl der Übernachtungen stieg
um 2,1%. Real stagnierten die Umsätze, der reale Aufwand je Nächtigung sank hingegen
um 2,1%. Während die Nächtigungsnachfrage aus dem Ausland das Vorjahresniveau um
1,8% übertraf, wurde auf dem inländischen Markt eine Steigerung um 3,1% verzeichnet.
Sehr gegensätzlich entwickelten sich die Nächtigungen im März (Reisende aus dem
Inland +6,8%, aus dem Ausland –10,0%, insgesamt
–6,6%).
Auf den für Österreich
bedeutenden ausländischen Herkunftsmärkten entwickelte sich die Nächtigungsnachfrage
in der Wintersaison 2011/12 gemäß bisher vorliegenden Daten (November bis März)
aus Russland (+18,2%) und der Schweiz (+15,7%) sehr gut, auch aus den USA (+6,8%),
aus Frankreich (+5,2%), Großbritannien (+4,0%), Schweden (+3,3%) und Tschechien
(+3,2%) waren überdurchschnittliche Zuwächse zu verzeichnen. Die Nächtigungszahlen
von Reisenden aus Deutschland (+1,1%) und Rumänien (+0,6%) nahmen ebenfalls etwas
zu, während die Nachfrage aus Italien (–0,1%)
annähernd stagnierte. Unter dem Vorjahresniveau blieben hingegen die Übernachtungen
von Gästen aus den Niederlanden (–1,4%), aus
Belgien (–2,5%), Ungarn (–4,1%),
Polen (–6,1%) und Dänemark (–6,2%).
Insbesondere im Burgenland,
in Wien, aber auch in Ober- und Niederösterreich erzielten die Tourismusbetriebe
in den ersten fünf Monaten der Wintersaison 2011/12 deutliche Umsatzzuwächse. In
Vorarlberg und Tirol ergab sich eine leicht überdurchschnittliche Steigerung, in
der Steiermark und in Salzburg blieb das Ergebnis unter dem Österreich-Durchschnitt.
Nur in Kärnten setzte der Tourismus weniger um als im Vorjahr.
Die Zahl der Beschäftigten
wächst weiterhin markant, die Arbeitslosenquote betrug im April 7,0% (saisonbereinigt).
Auf dem Arbeitsmarkt sind
weitere Anzeichen der Entspannung zu beobachten. Im April nahm die Beschäftigung
kräftig zu – die Zahl der unselbständig
aktiv Beschäftigten war gemäß ersten Schätzungen des BMASK Anfang April um 54.000
höher als im Vorjahr (+1,6%). Gegenüber dem Vormonat stieg die Beschäftigtenzahl
saisonbereinigt um 2.200 (+0,1%).
Ein wesentlicher Teil der
zusätzlichen Stellen dürften Vollzeitarbeitsplätze sein, wie die Ausweitung der
Beschäftigung in der Sachgütererzeugung und in der Bauwirtschaft zeigt (Daten vom
März 2012). Besonders stark erhöhte sich auch die Zahl der Arbeitsplätze in den
wirtschaftlichen Dienstleistungen, im Gesundheitswesen und im Handel. Nur im Bereich
Beherbergung und Gastgewerbe war sie im März gegenüber dem Vormonat rückläufig.
Die Zahl der offenen Stellen
war im April um 4.000 niedriger als im Vorjahr (–11,1%).
Im April waren 252.000 Arbeitslose beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt, um 15.500
mehr als im Vorjahr (+6,6%). Die Arbeitslosenquote (gemäß österreichischer
Definition) erhöhte sich von März auf April um 0,1 Prozentpunkt auf 7,0% (saisonbereinigt).
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Methodische Hinweise und Kurzglossar |
Periodenvergleiche Zeitreihenvergleiche
gegenüber der Vorperiode, z. B. dem Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte
Effekte bereinigt. Dies schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche
Zahl von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im Text wird
auf "saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen" Bezug genommen. Die Formulierung "veränderte
sich gegenüber dem Vorjahr . . ." beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber
der gleichen Periode des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen. Die Analyse der saison-
und arbeitstägig bereinigten Entwicklung liefert genauere Informationen über den
aktuellen Konjunkturverlauf und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen
allerdings zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen
Methoden beruht. Durchschnittliche Veränderungsraten Die Zeitangabe bezieht
sich auf Anfangs- und Endwert der Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche
Rate 2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte jene
von 2009 auf 2010. Reale und nominelle Größen Die ausgewiesenen Werte
sind grundsätzlich real, also um Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden
Werte nominell ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens
angeführt. Produzierender Bereich Diese Abgrenzung schließt
die NACE-2008-Abschnitte B, C und D (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden,
Herstellung von Waren, Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen
Vergleich verwendet. Inflation, VPI und HVPI Die Inflationsrate misst
die Veränderung der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex
(VPI) ist ein Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare Messung der Inflation in der EU
und für die Bewertung der Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone (siehe auch
http://www.statistik.at/). Die Kerninflation als
Indikator der Geldpolitik ist nicht eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen
Praxis, für die Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete
Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im österreichischen
Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010) enthaltenen Güter und Dienstleistungen
in die Berechnung der Kerninflation einbezogen. WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest Der WIFO-Konjunkturtest
ist eine monatliche Befragung von rund 1.500 österreichischen Unternehmen zur
Einschätzung ihrer aktuellen und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest
ist eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer Investitionstätigkeit
(http://www.konjunkturtest.at/). Die Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil
der positiven und jenem der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten
Unternehmen. Arbeitslosenquote Österreichische Definition:
Anteil der zur Arbeitsvermittlung registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot
der Unselbständigen. Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand
und unselbständig Beschäftigten (gemessen in Standardbeschäftigungsverhältnissen).
Datenbasis: Registrierungen bei AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Definition gemäß ILO
und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen, die nicht erwerbstätig sind und
aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche
mindestens 1 Stunde selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die
Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den Erwerbstätigen, nicht
hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen
an allen Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis: Umfragedaten
von privaten Haushalten (Mikrozensus). Begriffe im Zusammenhang mit der
österreichischen Definition der Arbeitslosenquote Personen in Schulungen:
Personen, die sich zum Stichtag in AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung
der Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler berücksichtigt. Unselbständig aktiv
Beschäftigte: Zu den "unselbständig Beschäftigten" zählen auch Personen,
die Kinderbetreuungsgeld beziehen, sowie Präsenz- und Zivildiener mit aufrechtem
Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die Zahl der
"unselbständig aktiv Beschäftigten". |
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Stable Development of Austrian Economy Despite Persistent Debt Crisis – Summary |
Overall,
the latest data on the state of the global economy suggest that the upswing will
continue; they are somewhat mixed, however. Growth remains robust in the USA,
Latin America and South East Asia. Developments in the euro area, by contrast,
continue to be characterised by the debt crisis. Irrespective thereof, the outlook
for economic activity in Austria remains stable. Inflation receded slightly in
March, and the number of persons in dependent active employment rose further in
April. The global economy continues to recover, with value added expanding notably in the Asian and Latin American emerging economies and in the USA in spring. However, the global economic upswing is very fragile. The main risks on the one hand stem from geopolitical tensions, which could trigger yet another rise in oil prices, and, on the other hand, from the persistent sovereign debt crisis, which is weakening the recovery of the real economy especially in the euro area. The European Central Bank's provision of liquidity to banks was not sufficient to stabilise the crisis countries even for half a year. A high stock of problem loans combined with rising unemployment is dampening the outlook for several countries on the EU periphery. In addition, the strict consolidation policy pursued in the euro area contributes considerably to the subdued outlook for economic activity. The current development of the Austrian economy differs from the euro area average. On the one hand, financial market risks have decreased especially over the last three months. On the other hand, the outlook for economic activity is more favourable. The indicator of manufacturing firms' assessments of the current situation did rise only marginally in WIFO's latest Business Cycle Survey, but nevertheless remained in the positive range. Production and selling price expectations for the coming months have also remained positive, in spite of their decline compared with the previous month. In the construction sector, the number of firms reporting their business situation to be good for the first time in more than four years exceeded that of firms reporting it to be bad. Inflation receded slightly in March 2012 compared with the previous month, and at 2.4 percent (according to Statistics Austria) reached the lowest rate since January 2011. The highest year-on-year price increases were registered in the "Housing, Water and Energy", "Transport" and "Food and Non-Alcoholic Beverages" expenditure categories. In April, 252,000 people were registered as unemployed with the Public Employment Service. The seasonally adjusted unemployment rate stood almost unchanged at 7.0 percent in April (according to the Austrian definition). |
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[a]) Neugründungen
mit einem Umsatz von bis zu 1 Mio. $ werden u. a. für bis zu
fünf Jahre von der Verpflichtung befreit, ihr internes Kontrollsystem von
Wirtschaftsprüfern kontrollieren zu lassen. Mit einer besonderen Form der
Finanzierung ("crowd funding") können Unternehmen bis zu 1 Mio. $
pro Jahr von Kleininvestoren akquirieren, ohne die Anteile für den öffentlichen
Handel anmelden zu müssen. Banken dürfen begrenzt Analysen zu Unternehmen
abgeben, die sie selbst mit an die Börse bringen.
[b]) Hakkio,
S. C., Keeton, W. R., "Financial Stress: What Is It, How Can It be Measured, and Why
Does It Matter?", Federal Reserve Bank of Kansas City, Economic Review, Second Quarter, 2009,
S. 5-50; Van Roye,
B., "Financial Stress and Economic Activity in Germany and the Euro Area",
Kiel Working Paper, 2011, (1743).
[c]) Die Re-Intensivierung von unerwünschten Rückkopplungseffekten zwischen der Qualität der Finanzaktiva von Banken und dem Länderrisiko verschiedener Staaten bedeutet im Euro-Raum ein zentrales Abwärtsrisiko. Wenn Banken die Kreditvergabestandards straffen und damit das Kreditwachstum begrenzen, um Kapitalpuffer aufzubauen, könnte angesichts der daraus resultierenden Dämpfung der Wachstumsaussichten die Sorge über eine nachhaltige Finanzierbarkeit der Staatsschulden wachsen, die Zinssätze auf Staatsanleihen steigen weiter. Als Reaktion darauf werden die davon betroffenen Staaten die Konsolidierungsmaßnahmen zusätzlich verschärfen, sodass das reale Wachstum neuerlich gedämpft wird. Daraus ergibt sich eine weitere Verschlechterung der Qualität der Finanzaktiva der Banken aufgrund höherer Verluste aus Beteiligungen von Staatsschulden und einer Zunahme der notleidenden Kredite an den privaten Sektor, die eine weitere Verschärfung der Kreditrichtlinien erfordert. Eine solche Abwärtsspirale dämpft das Wachstum der Realwirtschaft nachhaltig.
[d]) 2006 machten Problemkredite in
Spanien 0,7% des gesamten Kreditbestandes aus, im Februar 2012 dagegen 8,3%.
[e]) Die Arbeitslosenquote liegt in Spanien derzeit laut INE (Instituto Nacional de ) mit 24,4% (März 2012) nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert von 24,5% (1994).