Wirtschaftschronik
III. Quartal 2011
Abgeschlossen am 30. September
2011 • E-Mail-Adresse: Angelina.Keil@wifo.ac.at
INHALT
Nach 70 Jahren verlieren
die USA die Bewertung "AAA" durch die Ratingagentur Standard & Poors.
Die Agenturen signalisieren mit der Abstufung der Bonität von Ländern und Banken
die kritische Situation der internationalen Märkte. In der EU wird versucht, mit
Hilfe der European Financial Stability Facility (EFSF) die Verschuldungskrise einiger Euro-Länder
zu bewältigen. Um das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen, soll die EFSF erweitert
werden. Das Europäische Parlament verabschiedet das Economic-Governance-Paket, um die europäische
Wirtschaftspolitik in Zukunft effizienter überwachen und koordinieren zu können. |
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Europäischer Rat: Vorsitz
1. Juli: Polen übernimmt von Ungarn den Vorsitz
im Europäischen Rat.
Deutschland: "Energiewende"
2. Juli: Der Deutsche Bundestag verabschiedet
ein Gesetzespaket zur "Energiewende". Darin wird der schrittweise Ausstieg
aus der Stromerzeugung aus Kernenergie bis 2022 vorgegeben. Im Gegenzug wird der
Ausbau der Nutzung von erneuerbaren Energieträgern beschleunigt. Finanziert wird
die Strategie durch eine Anhebung der Umlagen für erneuerbaren Energie auf den Strompreis.
Über Förderungen von jährlich 3 Mrd. € sollen jährlich 2% der Gebäude energetisch
saniert werden.
Griechenland: Hilfspaket
4. Juli: Die "Troika" (EU, EZB,
IWF) gibt die fünfte Tranche des Kreditprogrammes (12 Mrd. €) für Griechenland frei.
Voraussetzung für die Auszahlung der Mittel ist die Zustimmung der Finanzminister
aller Euro-Länder, die 8,7 Mrd. € bewilligen, und des IMF, der mit 3,3 Mrd. € beteiligt
ist. Einschließlich dieser Teilsumme flossen bisher 65 Mrd. € des ersten Hilfspaketes
von 110 Mrd. € an Griechenland.
WTO:
China
5. Juli: Die WTO verurteilt Chinas Ausfuhrbeschränkungen für 9 knappe und für
die Stahlerzeugung wichtige Rohstoffe (darunter Bauxit, Koks, Magnesium, Mangan,
Siliziumkarbid und Zink). Die EU, die USA und Mexiko klagten China 2009 wegen der
Verhängung von Exportquoten und -zöllen. Das Urteil wird als Präzedenzfall für weitere
mögliche Klagen gegen Chinas Ausfuhrpolitik hinsichtlich der "seltenen Erden"[a]) gesehen.
Dänemark: Schengen-Raum
Dänemark, ein Mitglied
des Schengen-Raumes, führt wieder Grenzkontrollen gegenüber den Schengen-Ländern
ein.
Portugal: Rating
6. Juli: Die Bonität Portugals wird von der
Ratingagentur Moody's um vier Stufen auf Ba2 herabgesetzt.
Irland: Rating
12. Juli: Die Ratingagentur Moody's stuft die
Bonität Irlands von Baa3 auf Ba1 (Ramsch) herunter.
EZB: Zinssätze
13. Juli: Die Europäische Notenbank erhöht
die Zinssätze um 25 Basispunkte. Die Einlagefazilität beträgt nun 0,75%, die Hauptrefinanzierungsfazilität
1,50% und der Spitzenrefinanzierungssatz 2,25%.
Italien: Sparpaket
14. Juli: Italien verabschiedet ein Sparpaket im Ausmaß
von 48 Mrd. €. Es sieht das Einfrieren
der Gehälter im öffentlichen Dienst bis 2014, Einsparungen im Gesundheitswesen über
Gebührenerhöhungen und die Anpassung des Pensionsalters an die höhere Lebenserwartung
vor. Die
Maßnahmen fallen zu einem Großteil in die Jahre 2013 und 2014.
European Banking Authority:
Stresstest
15. Juli: Im Stresstest der European Banking
Authority (EBA) wird ein neuerlicher Konjunktureinbruch bis 2012 simuliert. Von
90 getesteten europäischen systemrelevanten Banken weisen 8 Institute eine unzureichende
Eigenkapitalquote auf: 5 spanische und 2 griechische Banken sowie die österreichischen
Volksbanken. In Summe müssten diesen Banken in den nächsten 6 Monaten 2,5 Mrd. €
zugeführt werden. Zahlungsausfälle und Wertverluste von Anleihen europäischer Krisenländer
blieben bei diesem Test unberücksichtigt.
Troika: Irland
Die Beurteilung des wirtschaftlichen
Fortschrittes Irlands durch die "Troika" (EU, EZB und IWF) fällt zufriedenstellend
aus. Im laufenden Quartal hat das Land die vereinbarten Ziele erfüllt, sodass das
Budgetdefizit 2011 unter 10,5% des BIP liegen wird. Die Auszahlung einer weiteren
Rate des Rettungsschirmes von 4 Mrd. € ist gesichert.
IWF: Japan
20. Juli: Ein Konsultationsbericht des IWF
weist auf die Schwierigkeiten Japans bei der Finanzierung des Wiederaufbaus nach
den Naturkatastrophen hin. Im laufenden Jahr werden das Staatsdefizit 10,5% des
BIP und die Staatsschuldenquote 200% des BIP übersteigen. Japans Staatsschulden
werden zu 95% von inländischen Investoren gehalten.
Griechenland: Hilfspaket
21. Juli: Die Staats- und Ministerpräsidenten
des Euro-Raumes beschließen anlässlich eines Sondergipfeltreffens ein zweites Hilfspaket
für Griechenland, an dem sich private Gläubiger freiwillig beteiligen sollen. Mit
diesem Programm im Umfang von 109 Mrd. € werden insbesondere über niedrigere Zinssätze
und längere Laufzeiten die Schuldentragfähigkeit und das Refinanzierungsprofil Griechenlands
entscheidend verbessert. Die Konditionen der Kredite im Rahmen der European Financial
Stability Facility (EFSF) werden verbessert, indem die Laufzeit
auf 15 bis 30 Jahre verlängert und der Zinssatz auf 3,5% gesenkt wird, nie jedoch
unter die Finanzierungskosten der EFSF. Die erweiterte EFSF ermöglicht der EZB,
künftig trotz hoher Bonitätsanforderung griechische Staatsanleihen als Sicherheit
zu akzeptieren und so die Liquiditätsversorgung zu gewährleisten. Der Beitrag des
privaten Sektors wird netto 37 Mrd. € ausmachen.
Japan: Wiederaufbau
27. Juli: Nachdem das japanische Parlament
im Mai 4 Bio. Yen an Budgetmitteln für den Wiederaufbau der Infrastruktur nach den
Naturkatastrophen freigab, werden zusätzlich 2 Bio. Yen an finanzieller Hilfe bereitgestellt.
USA: Budget Control Act
2. August: Der Präsident der USA, Obama, unterzeichnet
die "Budget Control Act", die Ermächtigung zur Anhebung der Staatsschuldengrenze.
In zwei Schritten wird die Schuldengrenze um insgesamt 2,4 Bio. $ angehoben. Die
erste Erweiterung um 900 Mrd. $ auf 15,2 Bio. $ erfolgt unmittelbar, um eine teilweise
Zahlungsunfähigkeit der USA abzuwenden. Ende November folgt ein zweiter Schritt
von 1,2 bis 1,5 Bio. $. Ausgabenkürzungen sollen das Defizit von 2012 bis 2021 um
1,5 Bio. $ verringern. Eine Kommission soll dieses Einsparungsprogramm erarbeiten.
Sollte keine Einigung zustande kommen, treten automatische Ausgabenkürzungen von
1,2 Bio. $ über zehn Jahre in Kraft.
USA: Rating
6. August: Die Ratingagentur Standard &
Poors stuft die Bonität der USA erstmals nach 70 Jahren von der Bestnote AAA auf
AA+ herab. Der Schritt wird mit der mangelnden Haushaltsdisziplin der USA begründet.
Troika: Portugal
12. August: Gemäß der turnusmäßigen Überprüfung
des portugiesischen Staatshaushaltes durch die Troika (EU, EZB, IWF) erfolgte die
Umsetzung des Notprogrammes bisher planmäßig. Somit soll die zweite Tranche des
Notkredites von 11,5 Mrd. € im September ausgezahlt werden.
Leerverkäufe
12. August: Um den Turbulenzen an den Börsen
entgegenzuwirken, beschränkt die Börsenaufsicht in Frankreich, Spanien, Italien
und Belgien Leerverkäufe von bestimmten Wertpapieren wie z. B. Finanztiteln.
Japan: Rating
25. August: Die Ratingagentur Moody's senkt die
Bonität Japans um eine Stufe von Aa2 auf Aa3.
Troika: Griechenland
2. September: Griechenlands Finanzminister Venizelos
will das Defizitziel für 2011 lockern, da die Zielvorgabe (Senkung auf 7,6% des
BIP) von einem Rückgang des BIP um 3,5% ausging, nun aber für 2011 mit einer Abnahme
um über 4,5% zu rechnen ist. Weitere fiskalische Eingriffe werden als kontraproduktiv
gesehen. Die Kontrolleure der Troika, die die Prüfung Griechenlands für die Freigabe
der sechsten Tranche des ersten Hilfspaketes bestätigen sollen, reisen ab.
Spanien: Schuldenbremse
Das spanische Parlament
verabschiedet die Aufnahme einer Schuldenbremse in die Verfassung. Ab 2020 wird
das jährliche gesamtstaatliche Budgetdefizit mit höchstens 0,4% des Bruttoinlandsproduktes
festgeschrieben.
Schweiz: Mindestkursziel
7. September: Die Schweizer Nationalbank legt ein
Mindestkursziel von 1,2 Franken je Euro fest. Sie begründet diesen Schritt damit,
dass die Überbewertung des Schweizer Frankens eine Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft
bedeute und das Risiko einer Deflation berge.
Deutschland: Euro-Rettungsschirm
Die Rechtmäßigkeit der Milliardenhilfen
Deutschlands für Griechenland und des Euro-Rettungsschirmes wird vom Bundesverfassungsgericht
in Karlsruhe bestätigt und die Klage einer Gruppe von Professoren abgewiesen. Bürgschaften
für Griechenland in Höhe von 22,4 Mrd. € und die beschlossene Beteiligung am Euro-Rettungsschirm
mit 123 Mrd. € sind demnach mit dem Grundgesetz vereinbar. Die Bundesregierung wird
verpflichtet, bei weiteren Aktionen zur Rettung des Euro die Zustimmung des Haushaltsausschusses
des Bundestags einzuholen.
Troika: Irland
10. September: Nach den
Ergebnissen der Prüfung durch die Troika erfüllt Irland die Rahmenbedingungen des
Sanierungsplanes. Als weitere Tranche des Hilfsprogrammes von insgesamt 85 Mrd.
€ können 7,5 Mrd. € der Europäischen Union und 1,48 Mrd. € des IWF freigegeben werden.
G 7
12. September: Die Finanzminister
und Notenbankdirektoren der G 7 bekennen sich anlässlich eines informellen Treffens
in Marseille zu einem entschlossenen und koordinierten Vorgehen gegen eine drohende
Rezession, einigen sich aber nicht auf ein Konjunkturprogramm
Italien: Sparpaket
14. September: Das italienische
Abgeordnetenhaus verabschiedet ein weiteres Sparpaket im Ausmaß von 54,2 Mrd. €
mit dem Ziel, bis 2013 einen ausgeglichenen Haushalt vorzuweisen. Neben der Anhebung
des Mehrwertsteuersatzes von 20% auf 21% werden alle staatlichen Ausgaben gekürzt.
Jahreseinkommen von mehr als 300.000 € werden mit einer Sonderabgabe von 3% belastet.
Zusammen mit dem Sparpaket vom Juli (48 Mrd. €) sollen so bis 2014 über 100 Mrd.
€ eingespart werden.
UBS: unautorisierte Transaktionen
15. September: Die Schweizer
Bank UBS schätzt den Schaden, der dem Finanzinstitut durch unautorisierte Transaktionen
eines Mitarbeiters in London entstanden ist, auf 2 Mrd. $.
Ungarn: Fremdwährungskredite
19. September: Das ungarische Parlament verabschiedet ein Gesetz,
das eine vorzeitige Tilgung von hypothekarischen
Fremdwährungskrediten zu einem festgelegten günstigen Wechselkurs ermöglicht. Bis
Jahresende können Betroffene ihre Fremdwährungskredite zum Kurs von 180 Forint je
Schweizer Franken und 250 Forint je Euro zur Tilgung anmelden und innerhalb 60 Tagen
einmalig rückzahlen.
Italien: Rating
20. September: Standard
& Poor's stuft die Kreditwürdigkeit Italiens um eine Note von A+ auf A herab.
Bank
of America: Rating
21. September: Nachdem die Bank of America für das II. Quartal
mit 8,8 Mrd. $ den bisher höchsten
Quartalsverlust ausweist, stuft die Ratingagentur Moody's die Bonität von "A2"
auf "Baa1" herab. Die Bonität von Wells Fargo und die Citigroup wird ebenfalls
herabgestuft, da im Falle eines Konkurses ein Einschreiten der Regierung weniger
wahrscheinlich erscheint.
USA: Operation Twist
21. September: Um die langfristigen
Zinssätze zu senken, leitet die Notenbank der USA die "Operation Twist"
ein: Die Fed verkauft Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als drei Jahren
und kauft lang laufende Anleihen an. Bis Mitte 2012 sollen für den Rückkauf der
langfristigen Anleihen 400 Mrd. $ eingesetzt werden.
OPEC: Libyen
21. September: Die OPEC
anerkennt die libysche Übergangsregierung als Vertretung des Landes.
Griechenland: Sparmaßnahmen
22. September: Das griechische
Kabinett beschließt weitere Sparmaßnahmen. Im öffentlichen Dienst werden bis Ende
2011 30.000 Personen für die nächsten 12 Monate in die "Arbeitsreserve"
versetzt und erhalten nur 60% ihres Grundgehaltes. 25% dieser Beschäftigten sollen
entlassen werden. Pensionsbezüge über 1.200 € monatlich werden um 20% gekürzt, Pensionisten
unter 55 Jahre erhalten um 40% weniger Pension. Eine Sonderabgabe auf Immobilien
(jährlich 7 € je Quadratmeter Baufläche) wird bis 2014 über die Stromrechnung eingehoben.
Der Steuerfreibetrag wird von jährlich 8.000 € auf 5.000 € gesenkt.
Griechenland: Banken-Rating
23. September: Die Ratingagentur Moody's stuft die Bonität griechischer
Banken zurück. Die Emporiki Bank, eine
Tochter der französischen Crédit Agricole, und die General Bank werden um 2 Stufen
auf B3, die National Bank, die EFG Eurobank, die Alpha-Bank, die Piräus Bank, die
Attica Bank und die ATE von B3 auf Caa2 abgewertet.
G 20
25. September: Die Finanzminister
und Notenbankdirektoren der G-20-Länder treffen zu Gesprächen in Washington zusammen.
Sie verpflichten sich, alle Maßnahmen zu treffen, welche die Stabilität des Finanz-
und Bankensektors gewährleisten. Die europäische Finanzstabilitätsfazilität (EFSF)
mit einem geplanten Volumen von 440 Mrd. € sollte die größtmögliche Wirkung entfalten.
Dabei werden Modelle angedacht, die über eine Hebelwirkung das Volumen der Anleiheankäufe
aus Krisenländern ausweiten können.
Europäisches
Parlament: Economic-Governance-Paket
28. September: Das Europäische Parlament verabschiedet das Economic-Governance-Paket ("Sixpack"), das schärfere Regeln der Haushaltskontrolle im Euro-Raum und ein neues Verfahren gegen wirtschaftliche Fehlentwicklungen festschreibt. Das Paket ermöglicht
·
die haushaltspolitische
Überwachung und Koordination der Wirtschaftspolitik,
·
Durchsetzungsmaßnahmen
zur Korrektur übermäßiger makroökonomischer Ungleichgewichte,
·
die Vermeidung
und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte,
·
das Verfahren
bei einem übermäßigen Defizit und
·
setzt Anforderungen
an die Budgetrahmen der Mitgliedsländer.
Künftig müssen bei Nichteinhalten
der Budgetregeln und nach zweimaliger Mahnung durch die Europäische Kommission 0,2%
des BIP in ein Depot gezahlt werden. Verbessert sich die Budgetlage, so erhält das
Land die Einzahlung unverzinst zurück, ansonsten fließt die Zahlung als Strafe an
die European Financial Stability Facility (EFSF). Nach einer Warnung der Kommission
können die Euro-Länder mit qualifizierter Mehrheit dem verschuldeten Land empfehlen,
seine Budgetpolitik innerhalb von fünf Monaten zu ändern, jedoch kann diese Frist
auch auf drei Monate verkürzt werden. Falls keine Verbesserung der Budgetlage eintritt,
kann die Kommission dem Europäischen Rat empfehlen, mit qualifizierter Mehrheit
festzustellen, dass keine Verbesserung eingetreten ist. Kommt der Rat der Empfehlung
der Kommission nicht nach, so ist eine neuerliche Vorlage der Kommission nach einem
weiteren Monat automatisch angenommen, außer eine einfache Mehrheit der Euro-Länder
(9 Länder) stimmt dagegen. Die gleiche Vorgangsweise wird bei zu hohem Leistungsbilanzdefizit,
aber auch bei Überschüssen gelten. Werden im Scoreboard[b]) festgelegte Marken überschritten, so wird eine
Strafe im Ausmaß von 0,1% des BIP des Vorjahres schlagend.
Bei übermäßigem Defizit
(Haushaltsverschuldung über 60% des BIP) und einem Defizitverfahren muss ein Land
drei Jahre lang jenen Verschuldungsanteil, der die erlaubte Haushaltsverschuldung
übersteigt, jährlich um 5% verringern. Künftig können bereits bei der Annäherung
an die Obergrenze für das Haushaltsdefizit von 3% des BIP Sanktionen verhängt werden.
Jedes Euro-Land verpflichtet sich, eine "Schuldenbremse" einzuführen.
Die unrichtige Darstellung von Statistiken wird künftig mit Geldstrafen geahndet.
Deutschland: Garantien EFSF
29. September: Der Deutsche Bundestag stimmt für die Aufstockung der Garantien der EFSF von derzeit 123 Mrd. € auf 211 Mrd. €.
Das österreichische
Parlament stimmt der Erweiterung der European Financial Stability Facility (EFSF) zu. Damit weitet sich der
mögliche Haftungsrahmen Österreichs für die Stabilisierung des Euro von
12,24 auf 21,64 Mrd. € aus. Um bis 2015 die Stromversorgung von Atomstromimporten
unabhängig zu machen, wird die Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energieträgern
gefördert. |
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Ökostromgesetz 2012
7. Juli: Der Nationalrat beschließt das Bundesgesetz
über die Förderung der Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energieträgern (Ökostromgesetz
2012 – ÖSG 2012) Bundesgesetzblatt I Nr. 75/2011. Der
finanzielle Förderrahmen für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern
wird von 21 auf 50 Mio. € angehoben. Österreich soll damit bis 2015 unabhängig von
Atomstromimporten sein.
Maastricht-Notifikation
30. September: In der Maastricht-Notifikation
ist das gesamtwirtschaftliche Defizit für das Jahr 2010 mit 13,2 Mrd. € oder 4,6%
des BIP ausgewiesen. Der Bund trägt mit –3,6%
des BIP, die Länder (ohne Wien) mit –0,8%,
Wien mit –0,33%, die Gemeinden mit –0,08% und die Sozialversicherungsträger mit +0,22%
des BIP zur Neuverschuldung bei.
European Financial Stability
Facility
30. September: In der
Maastricht-Notifikation ist das gesamtwirtschaftliche Defizit für das Jahr 2010
mit 13,2 Mrd. € oder 4,6% des BIP ausgewiesen. Der Bund trug mit –3,6% des BIP, die Länder (ohne Wien) mit –0,8%, Wien mit –0,33%
und die Gemeinden mit –0,08% zur
Neuverschuldung bei, während die Sozialversicherungsträger einen Überschuss von
0,22% des BIP verzeichneten.
[a]) Zu den seltenen Erden zählen 17 metallische Grundstoffe: Scandium, Yttrium, Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium.
[b]) Das Scoreboard sollte aus einem begrenzten Satz ökonomischer und finanzieller Indikatoren bestehen, die für die Identifikation makroökonomischer Ungleichgewichte relevant sind, wobei bestimmte Schwellen als Richtwerte festgelegt werden. Die Zusammensetzung kann sich mit der Zeit ändern, u. a. in Abhängigkeit von den sich wandelnden Risiken für die gesamtwirtschaftliche Stabilität oder einer verbesserten Verfügbarkeit einschlägiger Statistiken.