WIFO

 

Leichte Erholung der Cash-Flow-Marge für 2010 prognostiziert

 

Cash-Flow und Eigenkapital der österreichischen Sachgütererzeugung

 

Im Jahresdurchschnitt 2009 lag die Cash-Flow-Umsatz-Relation in der österreichischen Sachgütererzeugung mit 10,0% leicht unter dem Wert von 2008, aber deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 11,9%. 2010 wuchs die reale Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung um 6,9%. Diese erste Erholung nach dem tiefen Einbruch von 2009 (14,3%) dürfte die Entwicklung der Ertragskraft beeinflusst haben: Die Cash-Flow-Umsatz-Relation stieg gemäß der Schätzung mit einem dynamischen panelökonometrischen Modell für 22 Branchen der Sachgütererzeugung auf 11,6%. Die Eigenkapitalquote entsprach 2009 mit 37,7% dem Durchschnitt der europäischen Vergleichsländer.

 

Der Autor dankt Gerhard Fiam (OeNB) für seine Unterstützung. Begutachtung: Jürgen Janger • Wissenschaftliche Assistenz: Dagmar Guttmann, Gerhard Schwarz, Eva Sokoll • E-Mail-Adressen: Werner.Hoelzl@wifo.ac.at, Dagmar.Guttmann@wifo.ac.at, Gerhard.Schwarz@wifo.ac.at, Eva.Sokoll@wifo.ac.at

 

INHALT

Cash-Flow- und Eigenkapitalquote im internationalen Vergleich

Heterogenität auf der Branchenebene

Literaturhinweise

 

VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

Übersicht 1: Die Kostenentwicklung in der Sachgütererzeugung. 5

Übersicht 2: Schätzgleichungen zur Prognose der Cash-Flow-Umsatz-Relation. 6

Übersicht 3: Die Cash-Flow-Quote in Österreich nach Branchen. 9

Übersicht 4: Internationaler Vergleich der Cash-Flow-Quote in der Sachgütererzeugung. 14

Übersicht 5: Internationaler Vergleich der Eigenkapitalquote in der Sachgütererzeugung. 15

Übersicht 6: Cash-Flow-Quote und Eigenkapitalquote nach Sektoren in Österreich und in 7 EU-Ländern. 16

Abbildung 1: Konjunkturbeurteilung der Unternehmen in der Sachgütererzeugung. 3

Abbildung 2: Vertrauensindikator der Industrie (saisonbereinigt) 4

Abbildung 3: Die Cash-Flow-Quote und Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Sachgütererzeugung. 12

 

 

Ende 2008 und im Jahr 2009 wurde die österreichische Sachgütererzeugung von der weltweiten Wirtschaftskrise erfasst. 2010 zeigte sich eine erste Konjunkturerholung, die reale Wertschöpfung der Sachgütererzeugung stieg im Vorjahresvergleich um 6,9%. Insgesamt ergab sich damit eine deutliche konjunkturbedingte Verbesserung der Stundenproduktivität um etwa 5%.

Ab Ende 2008 spiegelte der WIFO-Konjunkturtest den Einbruch in der österreichischen Sachgütererzeugung wider. Die Einschätzungen zur Konjunktur verschlechterten sich bis Mitte 2009 (Abbildung 1). 2010 entwickelte sich die Produktion infolge der Erholung der Weltkonjunktur sehr dynamisch. Die Erwartungen zur Produktionsentwicklung und zur Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten verbesserten sich rasch und erreichten das Vorkrisenniveau. Auch die realisierten Auftragsbestände stiegen 2010 kräftig. 2011 ist mit einer Abflachung der Konjunktur zu rechnen. Ein ähnliches Bild zeichnet der Vertrauensindikator der Europäischen Kommission (Abbildung 2) für das Jahr 2010 für die EU 15 insgesamt und für Deutschland. 2011 schätzen die deutschen Unternehmen die Konjunktur optimistischer ein als jene in Österreich.

Den Aufschwung geben auch die Meldungen im WIFO-Investitionstest wieder: 2010 kürzten die österreichischen Sachgütererzeuger ihre Bruttoanlageinvestitionen nominell um 13,6%, nachdem bereits 2009 mit 20% der stärkste Rückgang seit Einführung des Investitionstests 1963 gemessen worden war (Falk Kunnert Schwarz, 2011). 2011 dagegen wollen sie deutlich mehr investieren als im Vorjahr (nominell +21,9%). Die Sachgüterproduktion dürfte daher 2011 das durch die Krise gedrückte Vorjahresniveau real um 8,5% übersteigen.

Im Gefolge der Verbesserung der Weltkonjunktur 2010 stiegen die Rohstoffpreise wieder deutlich (+53,5%) und machten damit den Preisverfall von 2009 (21,5%) mehr als wett. Die Europäische Zentralbank reagierte auf die Finanzmarktkrise 2009 mit einer erheblichen Senkung der Zinssätze; sie behielt diesen Kurs 2010 bei, sodass die Zinskonditionen für Unternehmenskredite günstig blieben (2,4%). Zugleich erhöhten die Banken aber die Risikoaufschläge im erwarteten Rahmen. Der real-effektive Wechselkursindex sank gegenüber dem Vorjahr um 2,7%, die Lohnstückkosten verringerten sich um 5,5%. Dies dürfte die Ertragslage der Unternehmen 2010 verbessert haben.

 

Abbildung 1: Konjunkturbeurteilung der Unternehmen in der Sachgütererzeugung

Salden aus positiven und negativen Einschätzungen in % aller Meldungen

Q: WIFO-Konjunkturtest.

 

 

 

Abbildung 2: Vertrauensindikator der Industrie (saisonbereinigt)

Q: Europäische Kommission, GD Wirtschaft und Finanzen, Business and Consumer Surveys, http://ec.euro pa.eu/economy_finance/db_indicators/surveys/time_series/index_en.htm.

 

 

Übersicht 1: Die Kostenentwicklung in der Sachgütererzeugung

 

Industrierohstoffpreise, auf Euro-Basis

Lohnstückkosten

Zinssatz für Unternehmenskredite in %

Real-effektiver Wechselkursindex

1990 = 100

Veränderung gegen das Vorjahr in %

2000 = 100

Veränderung gegen das Vorjahr in %

I. Quartal 1999 = 100

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

1990

100,0

.

96,7

+1,4

.

1991

91,4

8,6

101,6

+5,0

.

1992

82,4

9,8

107,9

+6,2

.

1993

74,9

9,2

115,9

+7,4

.

104,5

1994

85,7

+14,5

114,7

1,1

.

104,4

0,1

1995

90,8

+5,9

113,9

0,6

.

107,5

+3,0

1996

84,5

6,9

110,7

2,8

6,6

103,9

3,4

1997

96,0

+13,6

104,5

5,6

6,1

99,2

4,6

1998

83,5

13,1

105,0

+0,5

5,7

99,5

+0,3

1999

85,0

+1,9

103,7

1,2

4,8

98,1

1,4

2000

105,8

+24,4

100,0

3,6

6,3

94,1

4,1

2001

98,7

6,7

101,1

+1,1

6,3

93,9

0,2

2002

91,2

7,6

102,3

+1,2

5,2

94,4

+0,5

2003

88,6

2,9

103,3

+0,9

4,2

97,5

+3,3

2004

100,7

+13,6

101,5

1,7

3,6

98,5

+1,0

2005

115,3

+14,5

100,8

+0,0

3,5

97,5

1,0

2006

151,2

+31,1

97,3

3,4

4,1

97,0

0,5

2007

160,1

+5,9

95,0

2,3

5,1

97,7

+0,7

2008

156,1

2,5

96,1

+1,1

5,5

98,3

+0,6

2009

122,6

21,5

109,1

+13,5

2,8

98,7

+0,4

2010

188,1

+53,5

103,1

5,5

2,4

96,1

2,7

Q: WIFO, OeNB, HWWA.

 

Leider liegen zur Entwicklung der Ertragslage keine Frühindikatoren vor. Deshalb muss auf eine Prognose der Cash-Flow-Quote zurückgegriffen werden. Basis der Prognose sind Kennzahlen der BACH-Datenbank ("Bank for Accounts of Companies Harmonized"), die eine harmonisierte Datengrundlage für die Auswertung von Bilanzdaten europäischer Länder bietet. Trotz der Harmonisierung sind die Zahlen aber nur bedingt vergleichbar. Die österreichischen Daten werden von der Oesterreichischen Nationalbank bereitgestellt (Bilanzstatistik der OeNB), ergänzt um Informationen für kleinere Unternehmen aus dem Bilanzdatensatz der KMU-Forschung Austria.

 

Übersicht 2: Schätzgleichungen zur Prognose der Cash-Flow-Umsatz-Relation

 

Cash-Flow-Umsatz-Relation

b

0,51

0,14

0,06

z-Wert

6,85**

3,63**

0,44

NT = 198

 

0,71

 

 

 

 

Relation Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zum Umsatz

b

0,46

0,23

0,05

z-Wert

5,63**

3,58**

0,65

NT = 198

 

0,62

Die Verzerrungskorrektur der Schätzung folgt Bruno (2003), Bun Kiviet (2003) sowie Kiviet (1995). Die Standardabweichung der Schätzer wird durch Bootstrapping (1.000 Replikationen) ermittelt. Fixe Sektoreffekte sind nicht ausgewiesen.  . . . sektorspezifische Cash-Flow-Quote (logarithmiert, um eine Periode verzögert),  . . . synthetischer sektoraler Konjunkturindikator,  . . . EU-Konjunkturindikator,  . . . Rohstoffpreisindex,  . . . sektorspezifisches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (logarithmiert, um eine Periode verzögert), ** . . . signifikant auf einem Niveau von 1%, * . . . signifikant auf einem Niveau von 5%.

 

Schätzungen für das Jahr 2010 zeigen eine Verbesserung der Cash-Flow-Umsatz-Relation der österreichischen Sachgütererzeuger auf 11,6% (2009: 10,0%).

Die Daten zur Cash-Flow-Umsatz-Relation stehen in der Gliederung der Wirtschaftsklassifikation der EU nach Branchen zur Verfügung (NACE rev. 2 Zweisteller). Wegen der Umstellung von NACE rev 1.1 auf NACE rev. 2 basiert die Prognose auf kurzen Zeitreihen, denn die Kennzahlen liegen erst ab 2000 vor. Allerdings fehlen für die Tabakindustrie sowie die Kokerei und Mineralölverarbeitung Angaben, sodass für die ökonometrischen Schätzungen nur 22 der 24 Branchen berücksichtigt werden konnten. Die ökonometrische Schätzung für das Jahr 2010 stützt sich auf Daten der Periode 2000 bis 2010.

 

Daten und Definitionen

Die Cash-Flow-Quote ist ein Indikator für die Fähigkeit von Unternehmen, aus den eigenen Umsatzerlösen Investitionen zu finanzieren oder Gewinne auszuschütten. Sie spiegelt die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens wider. Die Eigenkapitalausstattung ist über die reine Haftungsfunktion hinaus vor allem wegen ihrer Vertrauenswirkung bei Kunden und Lieferanten in Bezug auf die künftige Zahlungsfähigkeit sowie die Autonomie der Unternehmen in der Abwicklung risikoreicher Finanzierungsvorhaben von Bedeutung.

Der Cash-Flow eines Unternehmens entspricht dem in einer Periode aus eigener Kraft erwirtschafteten Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben. In Abgrenzung zur Außenfinanzierung (durch Beteiligungskapital, Fremdkapital oder Subventionen) sowie zur Finanzierung aus Vermögensumschichtungen (Veräußerungen, Lagerabbau usw.) als weiterem Bestandteil der Innenfinanzierung beruht die Selbstfinanzierung i. w. S. auf drei Elementen: zurückbehaltenen erwirtschafteten Gewinnen (Selbstfinanzierung i. e. S.), erwirtschafteten Gegenwerten von Abschreibungen und erwirtschafteten Rückstellungsgegenwerten mit Verpflichtungscharakter gegenüber Dritten (Schäfer, 1998).

Die Cash-Flow-Umsatz-Relation (Cash-Flow-Quote) wird als Anteil des Cash-Flows an den Umsatzerlösen gemessen. Der Cash-Flow wird dafür folgendermaßen definiert:

     Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

+   Normalabschreibungen auf das Anlagevermögen

+   Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens

  Dotierung und Auflösung von langfristigen Rückstellungen]

  Dotierung und Auflösung von Sozialkapital]

=   Cash-Flow

Die Eigenkapitalquote als Maß für die finanzielle Unabhängigkeit gegenüber Dritten wird als Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme errechnet. Das Eigenkapital umfasst sowohl das bilanzielle Eigenkapital als auch unversteuerte Rücklagen. Die Bilanzsumme setzt sich aus Anlagevermögen, Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzungsposten zusammen.

Da für das Jahr 2009 keine alle Branchen umfassenden Informationen für die Abschreibungen zur Verfügung standen, wurden die Abschreibungen für 2009 auf Branchenebene extrapoliert. Die Abschreibungen entwickelten sich demnach gleichmäßiger als das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, der Schätzfehler dürfte somit klein sein.

Die BACH-Datenbank

Die BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies Harmonized) wird seit 1987 von der Europäischen Kommission (DG ECFIN) in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Ausschuss der Bilanzzentralen (European Committee of Central Balance Sheet Offices) erstellt, um Vergleiche zwischen EU-Ländern zu ermöglichen. Derzeit sind aggregierte Jahresabschlussdaten in folgender Gliederung verfügbar:

·       9 Länder: Österreich, Belgien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Portugal, Polen,

·       87 Branchen nach NACE rev. 2 (Zweisteller), davon 24 in der Sachgütererzeugung,

·       3 Größenklassen: Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz unter 10 Mio. €, von 10 bis 50 Mio. € und über 50 Mio. €.

 

Die aggregierte Cash-Flow-Quote sank bereits 2008 deutlich auf 10,2% (2007: 13,3%). 2009 blieb sie mit 10,0% fast konstant. Die Wirtschaftskrise war demnach bereits 2008 spürbar. 2009 blieb der Einbruch aus, möglicherweise weil viele Unternehmen ihr Geschäftsergebnis nahezu parallel zum Umsatzeinbruch halten konnten. Eine Rolle könnte auch spielen, dass für manche Unternehmen das Geschäftsjahr nicht mit dem Kalenderjahr zusammenfällt. Der gewichtete Durchschnitt der 22 analysierten Branchen von 10,2% lag 2008 nach den hohen Werten von 2006 und 2007 deutlich unter dem Durchschnitt der Periode 2000/2009. Für 2010 lässt die Schätzung des dynamischen panelökonometrischen Modells (siehe Kasten "Das panelökonometrische Modell zur Cash-Flow-Prognose") mit 11,6% eine wesentlich höhere Cash-Flow-Quote erwarten (+15,2% gegenüber 2009). Diese erhebliche Steigerung spiegelt die massive Konjunkturverbesserung im Jahr 2010 wider. Die Prognose für das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zeigt ebenfalls eine kräftige Zunahme gegenüber 2009 (+19,4%; Übersicht 3).

 

 

Übersicht 3: Die Cash-Flow-Quote in Österreich nach Branchen

 

 

 

 

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010 1)

 

Cash-Flow in % des Umsatzes

 

 

 

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

7,5

6,2

7,0

8,1

7,5

6,4

6,6

6,4

5,4

7,4

7,3

 

Getränkeherstellung

10,5

16,0

21,3

16,7

16,2

16,8

17,1

17,9

11,5

14,2

16,2

 

Tabakverarbeitung

.

.

.

.

.

.

.

.

.

0,0

0,0

 

Herstellung von Textilien

9,6

10,6

8,4

8,1

7,5

6,4

7,3

8,4

6,9

3,9

5,6

 

Herstellung von Bekleidung

3,4

1,9

2,8

3,6

6,3

3,1

3,6

5,4

4,5

4,1

4,2

 

Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen

9,9

6,3

2,4

3,6

5,5

10,8

11,5

14,8

12,7

11,4

11,1

 

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel)

8,3

11,2

7,9

7,0

8,4

7,5

9,4

9,7

7,3

7,2

7,9

 

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

13,0

22,3

20,0

18,2

14,7

13,3

15,7

14,9

11,7

11,0

13,6

 

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

15,2

10,3

8,2

9,8

10,6

9,4

14,0

14,3

11,3

12,8

12,1

 

Kokerei und Mineralölverarbeitung

.

.

.

.

.

.

.

.

.

0,0

0,0

 

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

4,8

11,3

12,2

9,6

10,5

11,0

14,4

17,3

10,7

15,7

16,6

 

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

23,9

22,3

19,6

16,2

12,3

16,6

19,4

19,4

15,0

17,1

17,0

 

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

10,5

10,6

11,1

10,5

11,1

11,1

9,4

10,3

9,6

9,9

11,0

 

Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

17,7

17,2

14,9

15,0

14,2

11,0

14,4

23,6

14,4

11,0

13,0

 

Metallerzeugung und -bearbeitung

14,4

15,5

10,0

11,0

11,6

12,2

12,4

16,7

13,7

12,6

13,5

 

Herstellung von Metallerzeugnissen

12,2

11,7

12,6

12,1

10,8

12,4

11,4

10,7

10,2

9,4

10,7

 

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

65,8

27,7

24,1

19,0

17,5

19,1

16,8

17,7

7,1

9,5

12,3

 

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

13,2

12,4

13,4

17,0

14,2

11,4

13,6

14,0

12,5

12,0

13,2

 

Maschinenbau

12,7

11,1

11,2

8,7

10,0

10,2

12,6

12,1

11,5

9,2

10,3

 

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

13,8

12,3

9,1

8,6

8,0

8,3

10,3

8,9

8,1

6,9

8,7

 

Sonstiger Fahrzeugbau

5,9

10,9

10,8

8,0

6,7

0,4

15,3

13,6

6,6

15,5

13,1

 

Herstellung von Möbeln

7,7

8,6

6,1

6,6

7,1

6,3

6,0

5,2

5,6

5,2

5,8

 

Herstellung von sonstigen Waren

23,9

22,5

19,8

17,6

15,2

15,8

20,2

20,3

14,0

8,9

12,5

 

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

15,6

4,9

5,0

5,3

9,7

9,2

7,6

11,7

10,6

10,0

8,6

 

 

 

 

Herstellung von Waren insgesamt

14,0

13,2

12,1

11,5

10,9

11,0

12,7

13,3

10,2

10,0

11,6

 

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in % des Umsatzes

9,4

8,6

7,1

6,7

5,9

6,6

7,4

9,7

6,8

6,7

8,0

 

Q: BACH-Datenbank (http://www.bachesd.banque-france.fr/?lang=en). 1) Schätzung.

 

Die Verbesserung der Cash-Flow-Quote dürfte fast alle Branchen betroffen haben. Besonders deutlich war die Erholung in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+2,9 Prozentpunkte), in der Getränkeherstellung (+2,0 Prozentpunkte), der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik und der Verarbeitung von Steinen und Erden (+2,0 Prozentpunkte)[a]). Weil die unterschiedliche Ertragsentwicklung der einzelnen Branchen über die Angaben der Unternehmen in die Schätzung des synthetischen Konjunkturindikators eingeht und nicht durch Koeffizienten, können die heterogenen Wirkungen der Veränderung der Rahmenbedingungen nur eingeschränkt abgebildet werden.

 

Das panelökonometrische Modell zur Cash-Flow-Prognose

Die Prognose der Cash-Flow-Entwicklung auf Branchenebene verwendet einen panelökonometrischen Ansatz. Durch Poolen der Branchendaten kann trotz eher kurzer Zeitreihen eine relativ zuverlässige ökonometrische Schätzung der Cash-Flow-Quote gewonnen werden. Die geschätzte Spezifikation folgt der industrieökonomischen Literatur und geht davon aus, dass die Ertragskraft und damit auch die Selbstfinanzierungskraft von Unternehmen im Zeitverlauf persistente Unterschiede aufweist (Mueller, 1990, Aiginger Pfaffermayr, 1997, Peneder Pfaffermayr, 2003). Weil die Branchen in der Sachgütererzeugung darüber hinaus durch Eintrittsbarrieren und versunkene Investitionen charakterisiert sind, wird ein Ausgleich der Ertragskraft über die Branchen hinweg langsamer erfolgen; dem wird durch fixe Brancheneffekte Rechnung getragen. Das ökonometrische Modell enthält zudem die um eine Periode verzögerte Cash-Flow-Quote, um die partielle Anpassung an externe Schocks abzubilden.

Weitere erklärende Variable ist ein synthetischer Konjunkturindikator auf der Branchenebene  auf Basis der subjektiven Einschätzung der Unternehmen aus dem WIFO-Konjunkturtest. Zusätzlich wurden die Rohstoffpreise  berücksichtigt. Leider stehen keine branchenspezifischen Strukturdaten zur Erklärung der Cash-Flow-Quote zur Verfügung. Der synthetische Konjunkturindikator auf der Branchenebene wird aus den Jahresdurchschnittswerten der Salden aus optimistischen und pessimistischen Angaben (in Prozent aller Antworten) zur Beurteilung der aktuellen Auftragsbestände (AB), der Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten (GL) sowie zur Preisentwicklung (PR) nach folgender Formel berechnet (Oppenländer, 1996):

,

wobei die einzelnen Indikatoren als Prozentwerte in die Berechnung eingehen. Die Saldenreihen weisen einerseits eine hohe Korrelation mit der Entwicklung der Cash-Flow-Umsatz-Relation sowie mit dem Wachstum der Sachgüterproduktion auf. Andererseits bilden sie auch unbeobachtbare Strukturunterschiede sowie Unterschiede in der Kostenentwicklung nach Branchen ab. Für die Prognose sollte dieser Indikator einen ausreichenden Vorlauf besitzen. Die Korrektur der Werte um 2 stellt sicher, dass die Werte in der eckigen Klammer stets positiv sind.

Formal ist das ökonometrische Prognosemodell wie folgt spezifiziert:

,

.

Die Schätzung des dynamischen Panelmodells verwendet den Ansatz von Kiviet (1995). Die Prognose der durchschnittlichen Cash-Flow-Quote für die gesamte Sachgütererzeugung ergibt sich als gewichtetes Mittel der Branchenprognosen, wobei der Definition der Cash-Flow-Quote entsprechend die Umsatzanteile der einzelnen Branchen als Gewichte verwendet werden. Die Umsatzgewichte werden als deterministisch angenommen und mit den Veränderungsraten der Industrieproduktion zwischen 2009 und 2010 für das Jahr 2010 fortgeschrieben.

Da für 2009 keine Informationen zu den durchschnittlichen Abschreibungen zur Verfügung standen, wurde dasselbe Modell auch für die Prognose des Ergebnisses aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit verwendet.

Die Schätzergebnisse für die Periode 2001 bis 2009 sind in Übersicht 2 ausgewiesen. Alle erklärenden Variablen einschließlich der fixen Brancheneffekte sind signifikant. Der signifikante Parameter der um eine Periode verzögerten Cash-Flow-Quote impliziert, dass exogene Einflüsse auf die Ertragsentwicklung, wenn auch mit relativ geringer Persistenz, mehrere Perioden nachwirken. Insgesamt zeigt das geschätzte Modell eine hinreichend gute Schätzgüte (Abbildung 3), wobei das  von 0,7 nicht überbewertet werden soll es ist wesentlich von den fixen Brancheneffekten determiniert.

 

 

 

Abbildung 3: Die Cash-Flow-Quote und Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Sachgütererzeugung

Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies Harmonized), WIFO-Berechnungen.

 

 

Cash-Flow- und Eigenkapitalquote im internationalen Vergleich

Die Cash-Flow-Quote der österreichischen Sachgütererzeugung lag 2009 mit 10,0% über dem Durchschnitt der 7 EU-Länder, aber unter dem langjährigen Durchschnitt von 11,9%.

Die Cash-Flow-Quote der österreichischen Sachgütererzeugung war 2009 mit 10,0% höher als in allen Vergleichsländern mit Ausnahme der Niederlande, Belgiens und Polens (Übersicht 4). Im Durchschnitt der neun verfügbaren EU-Länder betrug sie 9,1% (ohne Niederlande und Polen). In den letzten Jahren entwickelte sich die Quote in Österreich auch günstiger als in den meisten Vergleichsländern.

International ist die Cash-Flow-Quote über die Zeit recht konstant und schwankt nur geringfügig um den Mittelwert (Variationskoeffizient Österreich 11,7%, Spanien 14,5%, Deutschland 14,2%, Polen 10,8%). In Polen dem einzigen neuen EU-Land, für das Daten verfügbar sind lag die Cash-Flow-Quote im Durchschnitt 2006/2009 bei etwa 10,6%.

Mit 37,7% entsprach die Eigenkapitalquote der österreichischen Sachgütererzeugung 2009 dem Durchschnitt der europäischen Vergleichsländer (37,0%).

Die österreichischen Sachgütererzeuger wiesen 2009 eine Eigenkapitalquote von 37,7% auf. Sie entsprach damit etwa dem Durchschnitt der neun europäischen Vergleichsländer (ohne Niederlande und Polen) von 37,0%. Auch der Mittelwert der Periode 2000/2009 wich kaum vom Durchschnitt ab (Österreich 36,7%, Vergleichsländer 36,3%). Neben dem Ausreißer Niederlande (53,2%) wiesen Belgien (41,1%), Spanien (39,8%) und Portugal (40,3%) im Zeitraum 2000/2009 eine wesentlich höhere durchschnittliche Eigenkapitalquote aus (Übersicht 5).

Die Eigenkapitalquote ist stärker als die Cash-Flow-Quote ein Strukturindikator. Sie wird von der unternehmens- und branchenspezifischen Kapitalintensität und dem Risiko bestimmt. Im internationalen Vergleich spielt überdies die Nichtneutralität der Finanzierungsformen eine Rolle. Ist die Unternehmensfinanzierung über Bankenkredite wegen der Absetzbarkeit der Zinszahlungen für die Unternehmen billiger als der Aufbau von Eigenkapital, so wird dies Auswirkungen auf die Finanzstruktur der Unternehmen haben. Die Charakteristika der einzelnen Branchen und die Unternehmensbesteuerungssysteme sind zeitlich relativ stabil. Daher schwankt die Eigenkapitalquote über die Zeit weniger als die Cash-Flow-Quote (Variationskoeffizient Österreich 4,1%). Die Länder mit wesentlich höherem Variationskoeffizienten wie Belgien (11,5%) und Portugal (9,1%) sind durch einen Entwicklungstrend charakterisiert: In Belgien stieg die Eigenkapitalquote in der Sachgütererzeugung zwischen 2000 und 2009 von 36,9% auf 48,9%, während sie in Portugal von 41,7% auf 35,1% sank.

 

Übersicht 4: Internationaler Vergleich der Cash-Flow-Quote in der Sachgütererzeugung

 

 

 

 

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Ø 2000/
2009

Standardabweichung

Variationskoeffizient

Cash-Flow in % des Umsatzes

9 EU-Länder

 

 

 

Österreich

14,0

13,2

12,1

11,5

10,9

11,0

12,7

13,3

10,2

10,0

11,9

1,385

0,117

Belgien

9,9

8,4

9,0

9,5

10,3

10,0

11,0

10,3

9,9

12,5

10,1 1)

1,105

0,110

Spanien

9,1

8,1

8,0

8,6

9,5

9,0

8,8

8,8

6,3

6,0

8,2

1,194

0,145

Frankreich

9,4

8,3

10,0

9,0

9,3

8,7

8,4

8,8

7,6

7,8

8,7

0,729

0,084

Deutschland

9,2

7,2

6,6

6,7

6,5

6,9

7,6

8,0

6,6

5,5

7,1

1,008

0,142

Italien

8,6

8,4

8,3

8,2

8,3

8,1

8,2

8,3

7,1

7,3

8,1

0,488

0,060

Niederlande

-

14,5

13,1

14,0

18,5

25,6

23,0

27,6

22,1

13,1

19,0 2)

5,699

0,299

Portugal

11,5

10,4

10,7

10,6

10,9

10,6

9,1

9,1

8,0

7,9

9,9

1,271

0,129

Polen

.

.

.

.

.

.

11,2

11,6

9,0

10,5

10,6 3)

1,141

0,108

 

 

 

 

Mittelwert

10,2 

9,8 

9,7 

9,8 

10,5 

11,2 

11,1 

11,8 

9,6 

8,9 

 

 

 

Median

9,4 

8,4 

9,5 

9,2 

9,9 

9,5 

9,1 

9,1 

8,0 

7,9 

 

 

 

Ohne Niederlande und Polen

 

 

 

Mittelwert

10,2 

9,1 

9,2 

9,2 

9,4 

9,2 

9,4 

9,5 

7,9 

8,1 

9,1 

0,662

0,073

Median

9,4 

8,4 

9,0 

9,0 

9,5 

9,0 

8,8 

8,8 

7,6 

7,8 

8,7 

0,624

0,072

Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies Harmonized), WIFO-Berechnungen. 1) Durchschnitt 2008/09. 2) Durchschnitt 2001/2009. 3) Durchschnitt 2006/2009.

 

 

 

Übersicht 5: Internationaler Vergleich der Eigenkapitalquote in der Sachgütererzeugung

 

 

 

 

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Ø 2000/
2009

Standardabweichung

Variationskoeffizient

Eigenkapital in % der Bilanzsumme

9 EU-Länder

 

 

 

Österreich

37,7

35,8

36,2

36,0

35,1

37,2

38,5

38,7

34,2

37,7

36,7

1,490

0,041

Belgien

36,9

37,0

36,3

38,5

37,0

40,5

43,1

46,6

46,2

48,9

41,1 1)

4,745

0,115

Spanien

42,4

41,8

40,9

41,1

40,5

39,1

38,0

37,3

39,0

38,2

39,8

1,750

0,044

Frankreich

35,6

33,3

33,4

34,3

35,2

37,1

37,1

36,2

34,0

34,8

35,1

1,407

0,040

Deutschland

28,2

29,1

30,1

29,7

30,0

29,9

30,3

31,0

30,0

29,7

29,8

0,743

0,025

Italien

29,4

29,4

30,0

30,0

31,1

31,5

31,7

31,6

33,7

34,8

31,3

1,804

0,058

Niederlande

.

52,1

48,0

48,5

48,8

53,2

54,4

59,3

55,5

58,8

53,2 2)

4,243

0,080

Portugal

41,7

41,9

42,8

43,8

43,6

44,2

37,1

36,5

35,9

35,1

40,3

3,674

0,091

Polen

.

.

.

.

.

.

49,9

50,5

46,8

49,8

49,3 3)

1,654

0,034

 

 

 

 

Mittelwert

36,0

37,5

37,2

37,7

37,7

39,1

40,0

40,8

39,5

40,9

 

 

 

Median

36,9

36,4

36,2

37,2

36,1

38,1

38,0

37,3

35,9

37,7

 

 

 

Ohne Niederlande und Polen

 

 

 

Mittelwert

36,0

35,5

35,7

36,2

36,1

37,1

36,6

36,8

36,1

37,0

36,3

0,551

0,015

Median

36,6

34,5

34,8

35,1

35,1

37,1

37,1

36,3

34,1

34,9

35,6

1,118

0,031

Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies Harmonized), WIFO-Berechnungen. 1) Durchschnitt 2008/09. 2) Durchschnitt 2001/2009. 3) Durchschnitt 2006/2009.

 

Heterogenität auf der Branchenebene

Die Ertragskraft der gesamten Sachgütererzeugung ist in den hier untersuchten Ländern weitgehend stabil. Auf der Branchenebene zeigt sich aber eine erhebliche Heterogenität. Im Zeitraum 2000/2009 waren die ertragreichsten Branchen die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (22,4%), die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (18,2%) sowie die Herstellung sonstiger Waren (17,8%). Die Branche mit der niedrigsten Cash-Flow-Marge war in diesem Zeitraum die Herstellung von Bekleidung mit nur 3,9% vor der Herstellung von Möbeln (6,4%) und der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (6,9%). Wie der Vergleich mit 7 EU-Ländern zeigt, besitzt diese Heterogenität eine starke sektorspezifische Komponente. Der Korrelationskoeffizient für den langfristigen Durchschnitt in Österreich und den 7 Vergleichsländern beträgt 0,74.

 

Übersicht 6: Cash-Flow-Quote und Eigenkapitalquote nach Sektoren in Österreich und in 7 EU-Ländern

 

 

 

Cash-Flow in % des Umsatzes

Eigenkapital in % der Bilanzsumme

Österreich

7 EU-Länder1)

Österreich

7 EU-Länder1)

Durchschnitt 2000/2009

 

Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln

6,9

6,5

40,1

37,2

Getränkeherstellung

15,8

13,4

40,5

38,2

Tabakverarbeitung

.

21,2

.

19,9

Herstellung von Textilien

7,7

6,4

34,5

37,0

Herstellung von Bekleidung

3,9

6,6

38,3

39,5

Herstellung von Leder, -waren und Schuhen

8,9

7,8

34,1

31,8

Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren

8,4

7,3

28,7

34,1

Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus

15,5

12,3

44,7

43,4

Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von Ton-, Bild- und Datenträgern

11,6

11,0

35,5

33,8

Kokerei und Mineralölverarbeitung

.

6,9

.

26,6

Herstellung von chemischen Erzeugnissen

11,8

10,4

39,2

41,3

Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen

18,2

19,2

35,0

43,9

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

10,4

9,9

34,9

36,5

Herstellung von Glas und -waren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden

15,3

13,9

36,8

41,5

Metallerzeugung und  -bearbeitung

13,0

9,6

40,1

37,7

Herstellung von Metallerzeugnissen

11,3

9,0

37,9

35,1

Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen

22,4

10,2

53,2

36,9

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen

13,4

10,2

33,1

34,7

Maschinenbau

10,9

9,7

32,2

35,8

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen

9,4

5,8

31,6

29,7

Sonstiger Fahrzeugbau

9,3

7,6

17,0

16,0

Herstellung von Möbeln

6,4

6,5

30,4

35,4

Herstellung von sonstigen Waren

17,8

10,3

54,0

41,2

Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

9,0

7,1

19,4

27,6

 

Herstellung von Waren

11,9

9,1

36,7

36,3

Q: BACH-Datenbank (Bank for Accounts of Companies Harmonized), WIFO-Berechnungen. Cash-Flow-Berechnung ohne Veränderung von Rückstellungen und Sozialkapital. 1) Österreich, Belgien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal.

 

Ein ähnliches Muster ergibt sich auch für die Eigenkapitalquote (Korrelationskoeffizient 0,73). Branchen mit niedriger Eigenkapitalquote in Österreich weisen auch in den Vergleichsländern eine unterdurchschnittliche Eigenkapitalquote auf. Auf der Branchenebene bestehen erhebliche Unterschiede: Während die Eigenkapitalquote im sonstigen Fahrzeugbau 2000/2009 nur 17,0% und in der Branche Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen 19,4% betrug, waren die Unternehmen in den Branchen Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (53,2%) und Herstellung von sonstigen Waren (54,0%) deutlich höher mit Eigenkapital ausgestattet.

Literaturhinweise

Aiginger, K., Pfaffermayr, M., "Explaining Profitability Differences: From Cross-Section to Panel Research", Zeitschrift für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 1997, 117, S. 85-105.

Bruno, G. S. F., "Approximating the Bias of the LSDV Estimator for Dynamic Unbalanced Panel Data Models", Economics Letters, 2003, (87), S. 361-366.

Bun, M. J. G., Kiviet, J. F., "On the Diminishing Returns of Higher Order Terms in Asymptotic Expansions of Bias", Economics Letters, 2003, (79), S. 145-152.

Falk, M., Kunnert, A., Schwarz, G., "Kräftige Belebung der Investitionen in der Sachgütererzeugung, leichte Erholung in der Bauwirtschaft. Ergebnisse des WIFO-Investitionstests vom Herbst 2010", WIFO-Monatsberichte, 2011, 84(1), S. 85-98, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/41152.

Kiviet, J. F., "On Bias, Inconsistency, and Efficiency of Various Estimators in Dynamic Panel Data Models", Journal of Econometrics, 1995, 68, S. 53-78.

Mueller, D. (Hrsg.), The Dynamics of Company Profits: An International Comparison, Cambridge University Press, Cambridge, 1990.

Oppenländer, K. H. (Hrsg.), Konjunkturindikatoren Fakten, Analysen, Verwendung, 2. Auflage, Oldenbourg, München, 1996.

Peneder, M., Pfaffermayr, M., "Mäßige Ertragsentwicklung im Jahr 2002. Cash-Flow und Eigenkapital der österreichischen Sachgütererzeugung", WIFO-Monatsberichte, 2003, 76(3), S. 179-189, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/23658.

Schäfer, H., Unternehmensfinanzen, Physica, Heidelberg, 1998.

 

Recovery of Cash Flow Margin Predicted for 2010

Cash Flow and Equity in 2010 – Summary

In 2010 the cash flow to sales ratio of the Austrian manufacturing sector is expected to have recovered from the decline associated with the economic crisis. Compared to 2008, 2009 was marked by a moderate drop to 10.0 percent. For 2010 econometric estimates based on a panel of NACE 2-digit industry data indicate a cash flow to sales ratio of approximately 11.6 percent, equivalent to an increase by 16 percent over 2009. This development can be explained by the impact that the recovery in world trade and exports had on the Austrian manufacturing sector.

Comparative international figures are available only up to 2009. They show that during the crisis the Austrian cash flow to sales ratios exceeded the average of seven countries used for comparison, but also that the ratio of 2010 will be slightly below the long-term average of 11.9 percent. The average financial structure of Austrian manufacturers remained stable in 2009, with an equity ratio of 37.7 percent, which was slightly above the European average.

Both cash flow and equity vary considerably between manufacturing industries. A comparison to other countries reveals that these variations are similar across countries and can be explained by economies of scale and production technologies.

 

 

 



[a])  Die Schätzergebnisse für die einzelnen Branchen sind mit größerer Vorsicht zu interpretieren als die aggregierte Schätzung.