Sachgütererzeuger planen
2011 deutliche Investitionssteigerung
Ergebnisse des WIFO-Investitionstests
vom Frühjahr 2011
Die österreichischen
Sachgütererzeuger planen 2011 um nominell 17% mehr zu investieren als im Vorjahr.
Am stärksten sollen die Investitionen in der Produktion von Investitionsgütern steigen
vor der Herstellung von Vor- und Zwischenprodukten. Unterdurchschnittlich ist der
Anstieg in den Konsumgüterbranchen. Dagegen wird die Bauwirtschaft ihre Investitionen
im laufenden Jahr nominell um 2% kürzen.
Der WIFO-Investitionstest wird
seit 1996 im Rahmen des harmonisierten Programms in Zusammenarbeit mit der Europäischen
Kommission (GD ECFIN) durchgeführt und von dieser auch finanziell unterstützt. Detaillierte
Ergebnisse finden sich im Tabellenanhang. • Begutachtung: Marcus Scheiblecker •
Wissenschaftliche Assistenz: Eva Jungbauer • E-Mail-Adressen: Martin.Falk@wifo.ac.at, Andrea.Kunnert@wifo.ac.at, Gerhard.Schwarz@wifo.ac.at
INHALT
Kräftige Steigerung der Industrieinvestitionen
Unterschiede nach Branchenklassen
Rückgang der
Investitionen in Bauten
Immaterielle Anlagen, Marketing und Werbung,
Forschung und Entwicklung
Investitionskürzung trotz leichter
Umsatzsteigerung in der Bauwirtschaft
VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND
ABBILDUNGEN
Übersicht 1: Investitionen der Sachgütererzeugung
Übersicht 3: Struktur der Investitionen der Sachgütererzeugung
Übersicht 4: Entwicklung der Investitionen und des Umsatzes der Sachgütererzeugung
Übersicht 5: Umfang der Erhebung in der Sachgütererzeugung
Übersicht 6: Bruttoanlageinvestitionen und Investitionskennzahlen der Bauwirtschaft
Abbildung 1: Konjunktureinschätzung in der Bauwirtschaft
Die im WIFO-Investitionstest
befragten Unternehmen der Sachgütererzeugung planen 2011 die Investitionen in Maschinen,
Fahrzeuge und Bauten gegenüber dem Vorjahr nominell um 17% zu steigern. In der Bauwirtschaft
werden die Investitionen hingegen neuerlich geringer ausfallen als im Vorjahr (–2%). Für Österreichs Gesamtwirtschaft rechnet das
WIFO in seiner Prognose 2011 mit einem Anstieg der Bruttoanlageinvestitionen um
real 3,8%[a]).
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Der WIFO-Investitionstest |
Im April und Mai 2011 erfragte das
WIFO Investitionsabsichten und Umsatzerwartungen der Unternehmen. Rund 600 Betriebe
aus den Bereichen Sachgütererzeugung und Bauwirtschaft beteiligten sich an der
Erhebung. Der Investitionstest wird seit 1963
durchgeführt und ist seit 1996 Teil des gemeinsamen harmonisierten Programms für
Konjunkturumfragen in der Europäischen Union. Dieses Programm wird von der Europäischen
Kommission (DG ECFIN) auch finanziell unterstützt. |
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Die Investitionen der österreichischen
Sachgütererzeuger werden 2011 wesentlich höher ausfallen als im Vorjahr. 2010 kürzten
die Unternehmen die Bruttoanlageinvestitionen laut WIFO-Investitionstest um 9%,
2009 sogar um 20%. Heuer ist dagegen eine Steigerung um 17% geplant. Damit wird
das Investitionsvolumen in der österreichischen Sachgütererzeugung aber noch um
16% unter dem Höchstwert von 2008 liegen. Zwischen 2008 und 2010 brachen die Investitionen
um 28% ein; seit Beginn der detaillierten Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 1976
waren mehrfach Investitionsausfälle in dieser Größenordnung zu verzeichnen.
In der Gesamtwirtschaft
gingen die Bruttoanlageinvestitionen 2009 nach Angaben von Statistik Austria nominell
um 7,1% zurück, wurden 2010 aber bereits wieder um 1,6% gesteigert. Damit war der
Konjunkturabschwung im Investitionsverhalten der Industrie viel stärker ausgeprägt
als in der Gesamtwirtschaft und dauerte auch länger.
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Übersicht 1: Investitionen der Sachgütererzeugung |
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ÖNACE-Gliederung |
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2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
|
||||
Nominell Mio. € |
8.642 |
6.879 |
6.247 |
7.297 |
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
+0,9 |
–20,4 |
–9,2 |
+16,8 |
|
||||
Nominell Mio. € |
8.270 |
6.558 |
5.789 |
6.627 |
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
–0,4 |
–20,7 |
–11,7 |
+14,5 |
Q: WIFO-Investitionstest. Hochschätzung. |
||||
|
Laut dem aktuellen WIFO-Investitionstest
wird die Sachgütererzeugung 2011 7,3 Mrd. € investieren, nach 6,2 Mio. € im Jahr
2010 und 6,9 Mrd. € im Jahr 2009. Dies entspricht einer Investitionsquote (Investitionen
in Prozent des Umsatzes) von 4,3%, nach 3,9% 2010 und 4,5% 2009.
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Übersicht 2: Investitionskennzahlen
der Sachgütererzeugung – Investitionsintensität,
Investitionsquote |
||||||||
Nach ÖNACE-Obergruppen |
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Investitionsintensität |
Investitionsquote |
|||||||
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
|
Investitionen pro Kopf der Beschäftigten in € |
Investitionen in % des Umsatzes |
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|
||||||||
Sachgütererzeugung insgesamt |
14.733 |
12.459 |
11.314 |
13.216 |
4,8 |
4,5 |
3,9 |
4,3 |
|
||||||||
Vorprodukte |
14.290 |
13.276 |
10.843 |
12.197 |
5,4 |
5,5 |
4,5 |
4,6 |
Kraftfahrzeuge |
26.832 |
23.418 |
21.301 |
34.092 |
4,4 |
4,9 |
3,8 |
5,4 |
Investitionsgüter |
12.066 |
7.944 |
6.792 |
9.205 |
4,1 |
3,0 |
2,4 |
2,9 |
Langlebige Konsumgüter |
11.698 |
12.387 |
10.821 |
13.874 |
5,7 |
5,5 |
4,6 |
5,7 |
Nahrungs- und Genussmittel |
13.157 |
12.464 |
13.948 |
14.122 |
3,6 |
3,5 |
3,9 |
3,9 |
Kurzlebige Konsumgüter |
15.519 |
11.538 |
14.103 |
13.512 |
6,3 |
5,2 |
6,1 |
5,6 |
Q: WIFO-Investitionstest. Hochschätzung. |
||||||||
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Übersicht 3: Struktur
der Investitionen der Sachgütererzeugung |
||||
Nach ÖNACE-Obergruppen |
||||
|
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|||
2010 |
2011 |
|||
Gebäude1) |
Ausrüstungen2) |
Gebäude1) |
Ausrüstungen2) |
|
Anteile an den Investitionen in % |
||||
|
||||
Sachgütererzeugung insgesamt |
16,2 |
81,3 |
18,5 |
79,7 |
|
||||
Vorprodukte |
15,4 |
79,7 |
17,0 |
78,1 |
Kraftfahrzeuge |
2,4 |
97,5 |
5,9 |
89,9 |
Investitionsgüter |
15,7 |
85,3 |
18,6 |
77,7 |
Langlebige Konsumgüter |
10,2 |
88,2 |
14,3 |
101,3 |
Nahrungs- und Genussmittel |
13,9 |
83,3 |
20,9 |
80,1 |
Kurzlebige Konsumgüter |
38,3 |
62,6 |
38,1 |
63,7 |
Q: WIFO-Investitionstest. Hochschätzung. – 1) Einschließlich in Bau befindlicher Gebäude, Um- und Zubauten, ohne Grundstücke. – 2) Maschinen, Geräte, Fahrzeuge, Mobiliar und sonstige Sachanlagen, ohne Grundstücke. |
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|
Mit der für heuer geplanten
Expansion der Investitionen in der Sachgütererzeugung um 17% wird das nominelle
Vorkrisenniveau (2008) allerdings nicht erreicht, sie liegen dann noch um 18% darunter.
Eine weitere Zunahme im Jahr 2012 ist wahrscheinlich, doch erwartet das WIFO eine
Verlangsamung des Investitionswachstums, weil der Aufschwung bereits abflaut. Aus
theoretischer Sicht hängt die Investitionsnachfrage von der derzeitigen und künftigen
Ertragslage, von den Finanzierungsmöglichkeiten, Kapitalnutzungskosten und Zinssätzen
ab. Investitionsentscheidungen sind in hohem Maße in die Zukunft gerichtet und daher
schwierig zu prognostizieren. Jedenfalls ist die Erwartung einer Gewinnsteigerung
ein maßgeblicher Faktor für eine Zunahme der Investitionsneigung. Die Ertragslage
verbesserte sich zuletzt wegen der günstigen Produktionsentwicklung merklich. Zudem
besteht aus der Rezession noch ein Rückstau aufgeschobener Investitionsprojekte,
der nicht in einem Jahr vollständig abgebaut werden kann.
Ein weiterer Bestimmungsfaktor
der Investitionen sind die aktuellen und künftigen Zinssätze. Derzeit ist das Zinsniveau
anhaltend niedrig, es wird wahrscheinlich nur langsam angehoben werden. Die Finanzierungsmöglichkeiten
für Unternehmen entwickeln sich nach der Wirtschaftskrise unklar. Während der Krise
dürften die Finanzierungskosten aufgrund von Risikoaufschlägen gestiegen sein. Restriktive
Finanzierungsbedingungen betreffen in erster Linie kleine und mittlere Unternehmen.
Laut WIFO-Investitionstest brachen die Investitionen von Unternehmen mit weniger
als 250 Beschäftigten in der Krise insgesamt nicht viel stärker ein als jene der
größeren Unternehmen (–40% gegenüber
–34%), doch drosselten die kleinen Unternehmen ihre
Investitionen bereits 2007, die größeren Unternehmen erst 2009. 2011 planen die
Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten eine spürbar stärkere Ausweitung der
Investitionen als die Großunternehmen (+27% gegenüber +21%).
Angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung
werden die Investitionen 2011 auf breiter Basis ausgeweitet; exportorientierte Unternehmen
planen den stärksten Anstieg. So sehen die Kfz-Hersteller 2011 eine Steigerung um
nominell 60% vor. Die Investitionen im Kfz-Sektor würden dann das Vorkrisenniveau
übertreffen. Allerdings liegen von einigen großen Kfz-Herstellern noch keine Investitionspläne
für das laufende Jahr vor, sodass das tatsächliche Ausmaß der Investitionsausweitung
im Kfz-Sektor noch sehr unsicher ist. Die anderen Investitionsgüterbranchen rechnen
mit einem Anstieg der Investitionen um nominell 36%. Insgesamt ergibt dies für den
Investitionsgütersektor 2011 eine Steigerung um 45%. Nachdem dieser Sektor der Sachgütererzeugung
von der Krise am stärksten betroffen gewesen war, verzeichnet er nun die deutlichste
Erholung. Die Hersteller von langlebigen und kurzlebigen Konsumgütern werden 2011
nominell um nur 7,6% mehr investieren als im Vorjahr. Die Vor- und Zwischenproduktbranchen
planen 2011 eine nominelle Ausweitung um 12,4%, die etwa dem Durchschnitt entspricht.
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Übersicht 4: Entwicklung
der Investitionen und des Umsatzes der Sachgütererzeugung |
|||
Nach ÖNACE-Obergruppen |
|||
|
|||
Hochgeschätzte Investitionen |
|||
2009 |
2010 |
2011 |
|
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
|||
|
|||
Sachgütererzeugung insgesamt |
–20,4 |
–9,2 |
+16,8 |
|
|||
Vorprodukte |
–12,4 |
–18,3 |
+12,5 |
Kraftfahrzeuge |
–23,2 |
–9,0 |
+60,0 |
Investitionsgüter |
–38,4 |
–14,5 |
+35,5 |
Langlebige Konsumgüter |
+0,3 |
–12,6 |
+28,2 |
Nahrungs- und Genussmittel |
–6,8 |
+11,9 |
+1,2 |
Kurzlebige Konsumgüter |
–32,4 |
+22,2 |
–4,2 |
|
|||
Hochgeschätzter Umsatz |
|||
2009 |
2010 |
2011 |
|
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
|||
|
|||
Sachgütererzeugung insgesamt |
–15,5 |
+5,0 |
+7,2 |
|
|||
Vorprodukte |
–14,2 |
+1,2 |
+8,4 |
Kraftfahrzeuge |
–31,6 |
+19,7 |
+11,4 |
Investitionsgüter |
–15,1 |
+5,3 |
+12,9 |
Langlebige Konsumgüter |
+4,6 |
+3,6 |
+3,1 |
Nahrungs- und Genussmittel |
–6,2 |
+0,6 |
+2,3 |
Kurzlebige Konsumgüter |
–18,3 |
+3,9 |
+4,5 |
Q: WIFO-Investitionstest. Hochschätzung. |
|||
|
Die Investitionen werden 2011
auf breiter Basis ausgeweitet. Am stärksten sollen sie in der Produktion von Investitionsgütern
steigen vor der Herstellung von Vor- und Zwischenprodukten. Unterdurchschnittlich
ist der Anstieg in den Konsumgüterbranchen.
Die Sachgütererzeuger wollen 2011 um 30% mehr in Bauten (neue Gebäude, bauliche Anlagen) investieren als im vergangenen Jahr. Dagegen sollen in Ausrüstungen nur um 13% mehr investiert werden. Auf Bauten entfällt in der Sachgütererzeugung etwas weniger als ein Fünftel der Bruttoanlageinvestitionen. Der größte Anteil entfällt auf Maschinen, Fahrzeuge und Geräte.
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Übersicht 5: Umfang
der Erhebung in der Sachgütererzeugung |
||||
Nach ÖNACE-Obergruppen |
||||
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|||
Zahl der Meldungen |
Beschäftigte 2010 |
Repräsentationsgrad in % |
||
Gemeldet |
Insgesamt |
|||
|
||||
Sachgütererzeugung insgesamt |
476 |
151.194 |
592.148 |
25,5 |
|
||||
Vorprodukte |
260 |
76.406 |
238.497 |
32,0 |
Kraftfahrzeuge |
17 |
12.415 |
32.991 |
37,6 |
Investitionsgüter |
92 |
28.577 |
149.180 |
19,2 |
Langlebige Konsumgüter |
32 |
12.013 |
43.072 |
27,9 |
Nahrungs- und Genussmittel |
33 |
7.703 |
72.177 |
10,7 |
Kurzlebige Konsumgüter |
41 |
12.734 |
54.573 |
23,3 |
Q: WIFO-Investitionstest. |
||||
|
Der WIFO-Investitionstest
erfasst auch die Investitionen in immaterielle Anlagen (vor allem erworbene und
selbsterstellte Computerprogramme, Patente, aber auch Urheberrechte und andere gewerbliche
Schutzrechte und Lizenzen). Auf diese Position entfallen in der Sachgütererzeugung
etwa 6% der gesamten Investitionen (materiell und immateriell). 2011 sollen die
Investitionen in immaterielle Anlagen um 4% steigen, nachdem auch diese Ausgaben
2010 im Gefolge der Wirtschaftskrise um 11% gekürzt wurden. In der Gesamtwirtschaft
blieben sie 2010 gegenüber dem Vorjahr stabil. Insgesamt weisen die immateriellen
Investitionen das größte Wachstumspotential auf. Zwischen 2000 und 2010 stieg ihr
Anteil an den Bruttoanlageinvestitionen von 6,2% auf 8,2% (laut VGR von Statistik
Austria).
Die Ausgaben für Marketing
und Werbung wurden von den Sachgütererzeugern 2009 laut WIFO-Investitionstest um
22% eingeschränkt. Diese Kürzung entsprach dem üblichen Konjunkturmuster, wonach
die Unternehmen ihre Marketing- und Werbeausgaben stark prozyklisch gestalten. Schon
2010 stiegen die Ausgaben für Marketing und Werbung wieder um 8%. Sowohl 2009 als
auch 2010 machten die Marketing- und Werbeaufwendungen 1,2% des Umsatzes aus (2008:
1,6%).
Ähnlich prozyklisch entwickeln
sich die Forschungs- und Entwicklungsausgaben. 2009 wurden sie laut WIFO-Investitionstest
im Verlauf der Krise nominell um ein Viertel gekürzt, und auch für 2010 ergibt sich
noch ein leichtes Minus von 2%. Gemessen am Umsatz betrugen die F&E-Aufwendungen
2010 2,0%, nach 2,2% im Jahr 2009 und 3,1% im Jahr 2008. Weder für die Marketing-
und Werbeausgaben noch für die F&E-Ausgaben werden im Rahmen des WIFO-Investitionstests
Pläne erhoben, sodass hier kein Ausblick auf die Entwicklung im laufenden Jahr gegeben
werden kann.
Nach einem krisenbedingt
starken Rückgang um nominell 15% im Jahr 2009 wurden die Umsätze in der Sachgütererzeugung
laut WIFO-Investitionstest 2010 wieder um 5% gesteigert. Heuer erwarten die Unternehmen
eine Zunahme der Erlöse um 7% auf 171 Mrd. €; die Umsätze bleiben damit immer noch
um 5% unter dem Niveau von 2008. Die stärksten Zuwächse erwarten die Investitionsgüterhersteller
mit +12% vor den Erzeugern von Vor- und Zwischenprodukten (+8%), die geringste Steigerung
erwarten die Hersteller von Konsumgütern (+3%).
Die Umsätze der Bauunternehmen
wachsen seit 2007 nominell nur mäßig, und auch für 2011 wird ein Anstieg von nur
2% erwartet. Diese Einschätzung spiegelt die unverändert ungünstige Konjunkturlage
der Bauwirtschaft wider. Laut WIFO-Konjunkturtest verbesserte sich die Beurteilung
der Auftragslage und der Bautätigkeit im 1. Halbjahr 2011 aber etwas. Diese Aufhellung
erfolgt jedoch von sehr niedrigem Niveau: So erreichte die abgesetzte Produktion
im I. Quartal 2011 laut Konjunkturstatistik von Statistik Austria das Niveau von
2008 noch nicht wieder.
Aufgrund der weiterhin
nur sehr zögerlichen Belebung der Baukonjunktur kürzen die Bauunternehmen ihre Investitionen
2011 neuerlich. Dabei werden die Einschränkungen im Hoch- und Tiefbau ähnlich stark
sein. Insgesamt ist ein nomineller Rückgang um 2% zu erwarten, nachdem die Investitionen
2010 um 13% gedrosselt wurden. Dieser Rückgang folgt auf eine durchschnittliche
jährliche Ausweitung der Investitionen in der Hochkonjunktur (2004/2008) um 4% (laut
VGR von Statistik Austria).
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Abbildung 1: Konjunktureinschätzung
in der Bauwirtschaft |
Salden aus positiven und negativen Einschätzungen
in % aller Meldungen |
|
Q: WIFO-Investitionstest. |
|
Die Investitionen der Bauwirtschaft
in eigene Gebäude sind aufgrund des geringen Volumens sehr volatil. Sie steigen
nach dem Einbruch der Jahre 2008 und 2009 markant, das Niveau von 2007 wird dennoch
bisher noch nicht wieder erreicht. Über drei Viertel der Investitionen der Bauwirtschaft
entfallen auf Maschinen, Ausrüstungen, Fahrzeuge usw. Diese Ausgaben werden 2011
wie bereits 2010 gekürzt. Die relativ geringe Investitionstätigkeit ging in den
letzten Jahren mit einer kontinuierlichen und teils kräftigen Ausweitung der Ausgaben
für Leasing einher. 2010 nahmen die Leasing-Ausgaben erstmals etwas ab – ebenfalls ein Hinweis auf die Schwäche der Baukonjunktur
und die geringe Auslastung der Kapazitäten.
Übersicht 6: Bruttoanlageinvestitionen
und Investitionskennzahlen der Bauwirtschaft |
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||||
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
|
Bruttoanlageinvestitionen |
||||
Nominell Mio. € |
339 |
396 |
345 |
337 |
Veränderung
gegen das Vorjahr in % |
–21,7 |
+16,6 |
–12,7 |
–2,3 |
|
||||
Investitionen pro Kopf der Beschäftigten in € |
||||
|
||||
Investitionstätigkeit insgesamt |
3.638 |
4.419 |
3.855 |
3.769 |
Hochbau |
3.422 |
3.461 |
3.378 |
3.223 |
Tiefbau |
4.197 |
6.887 |
5.085 |
5.175 |
|
||||
Investitionen in % des Umsatzes |
||||
|
||||
Investitionsquote insgesamt |
2,5 |
2,7 |
2,3 |
2,2 |
Hochbau |
2,5 |
2,3 |
2,2 |
2,1 |
Tiefbau |
2,7 |
3,4 |
2,5 |
2,5 |
Q: WIFO-Investitionstest. Hochschätzung. |
||||
|
Gemessen an der Beschäftigtenzahl
sind die Investitionen mit etwa 3.800 € im Jahr 2011 etwas geringer als im Vorjahr
(3.750 €). Auch weiterhin wird im Tiefbau wegen der geringeren Beschäftigungsintensität
pro Kopf mehr investiert als im Hochbau. Weil sich die Umsätze günstiger entwickeln
als die Investitionen, wird die Investitionsquote 2011 neuerlich sinken. Sie liegt
sowohl für Hoch- als auch für Tiefbauunternehmen bei etwa 2% des Umsatzes.
|
Planned Manufacturing Investment Expected to Increase by 17 Percent in 2011 |
Results of the WIFO Spring 2011 Investment
Survey – Summary |
According to the results of the WIFO Spring 2011 Investment
Survey, investment in manufacturing expressed in current prices is expected to
increase by 17 percent in 2011. The increase will be relatively greater for investment
in structures (+33 percent) than for investment in equipment (+15 percent). A
detailed look at broad manufacturing industry groups shows that the increase will
be most pronounced in the production of motor vehicles, investment and intermediate
goods, and less so in the consumer goods industry and in the production of food
and beverages. In 2011, manufacturing firms will also raise investment in intangible
assets (+2 percent). Construction firms intend to lower their total investments
by 2 percent. After reaching extremely low levels, a rise in their building investments
is expected for 2011. Investment in machinery, however, will be further reduced
in 2011. |
|
[a]) Ederer, St., "Hohes Tempo des Aufschwungs verringert sich. Prognose für 2011 und 2012", WIFO-Monatsberichte 2011, 84(7), S. 451-464, http://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/42233.