WIFO

 

Internationalisierungshemmnisse für innovative Unternehmen in der EU

 

Innovative Unternehmen exportieren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit und erzielen einen höheren Anteil ihrer Umsätze im Export als Nichtinnovatoren. Die Innovations- und Exporttätigkeiten von Unternehmen sind somit eng verknüpft. In Betrieben, die sowohl exportieren als auch Innovationen einführen, wachsen Beschäftigung und Produktivität im Durchschnitt schneller als in anderen Unternehmen. Innovationshemmnisse wirken sich daher negativ auf die Exporttätigkeit von Unternehmen aus. Umgekehrt können Handelshemmnisse die Innovationstätigkeit einschränken. Innovative Branchen sind insgesamt auch stärker davon betroffen als Branchen, in denen Nichtinnovatoren überwiegen.

 

Der vorliegende Bericht beruht auf einer Studie des WIFO in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), die im Auftrag der Europäischen Kommission (Generaldirektion Industrie und Unternehmen) im Rahmen des Projektes INNO-Grips erstellt wurde: Werner Hölzl, Jürgen Janger, Andreas Reinstaller, Isabel Stadler, Fabian Unterlass (WIFO), Stephanie Daimer, Thomas Stehnken (ISI), Barriers to Internationalisation and Growth of EU's Innovative Companies. PRO INNO Europe: INNO-Grips II Studie (Dezember 2010, 285 Seiten, kostenloser Download: http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?fid=23923&id=41059&typeid=8&display_mode=2). • Begutachtung: Michael Böheim (WIFO), Paul Cunningham (Universität Manchester, Manchester Institute of Innovation Research), Bernd Ebersberger (Management Center Innsbruck) • Wissenschaftliche Assistenz: Irene Langer, Elisabeth Neppl-Oswald, Eva Sokoll, Gabriele Wellan (WIFO) • E-Mail-Adresse: Andreas.Reinstaller@wifo.ac.at

 

INHALT

Zusammenhang zwischen Exporttätigkeit und Innovationen

Wirkung von Innovationshemmnissen

Exportbarrieren für innovative Unternehmen

Zusammenfassung und wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen

Literaturhinweise

 

VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

Übersicht 1: Ländergruppen und Datenverfügbarkeit im Community Innovation Survey. 4

Übersicht 2: Branchengliederung anhand der Innovationsintensität 7

Übersicht 3: Arbeitsproduktivität von Exporteuren und Nichtexporteuren nach Länder- und Branchengruppen. 9

Übersicht 4: Bedeutung ausgewählter Innovationshemmnisse nach Ländergruppen. 15

Übersicht 5: Exportneigung und Exportintensität von Unternehmen in der EU. 18

Übersicht 6: Externe Exportbarrieren nach Branchengruppen. 19

Abbildung 1: Verteilung der Innovatoren- und Nichtinnovatorentypen. 13

Abbildung 2: Bedeutung wichtiger Innovationshemmnisse. 14

Abbildung 3: Schnell wachsende kleine und mittlere Unternehmen nach Innovatorentyp und Ländergruppe. 17

Abbildung 4: Bedeutung der nichttarifären Handelshemmnisse für Unternehmen aus der EU im Jahr 2006. 20

 

 

Seit dem Beschluss der Lissabon-Agenda im Jahr 2000 ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen durch eine Stärkung ihres Innovationspotentials ein zentrales Anliegen der Europäischen Union. Dadurch sollte ihre Position gegenüber Mitbewerbern aus dem Nicht-EU-Raum gestärkt, ihre Produktivität gesteigert und ihre Expansion außerhalb des Gemeinsamen Marktes gefördert werden. Dies sollte wiederum zur nachhaltigen Sicherung von Beschäftigung und der Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Ziele schwierig umzusetzen sind. So sind, wie die Mitteilung der Europäischen Kommission zur Leitinitiative "Union der Innovation" (Europäische Kommission, 2010A) unterstreicht, die Rahmenbedingungen für Innovationen in der EU vielfach ungünstiger als bei wichtigen Mitbewerbern (vgl. auch Europäische Kommission, 2010B). Andererseits stellt sich die Frage, ob innovative Unternehmen in der EU nicht auch durch Handelshemmnisse im internationalen Wettbewerb behindert werden und dadurch auf wichtigen internationalen Märkten weniger erfolgreich sind als Mitbewerber aus anderen Ländern, die unter Umständen keine solche Hemmnisse zu überwinden haben oder sie besser bewältigen.

Das WIFO hat im Auftrag der Europäischen Kommission die Wechselwirkung zwischen Innovations- und Exporttätigkeit auf der Unternehmensebene und die Bedeutung von Innovations- und Handelshemmnissen für Unternehmen in der EU untersucht. Dabei wurde analysiert, wieweit sich das Innovations- und Exportverhalten in Abhängigkeit vom wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungsstand der EU-Länder unterscheidet und ob sich dies auf die Wahrnehmung und Gewichtung unterschiedlicher Hemmnisse durch die Unternehmen auswirkt. Ein wichtiges Ziel der Studie war damit einerseits, empirische Ansatzpunkte für eine differenzierte Innovations- und Internationalisierungspolitik auf der EU-Ebene zu liefern. Andererseits sollte die relative Bedeutung und Rolle innovations- und handelspolitischer Maßnahmen zur Stärkung der Innovationskraft europäischer Unternehmen überprüft werden.

 

Klassifikation der EU-Länder nach dem technologischen Profil der Wirtschaft

Reinstaller Unterlass (2011) klassifizieren mit Hilfe einer Input-Output-Analyse die EU-Länder entsprechend der direkten und indirekten technologischen Intensität ihrer Wirtschaft sowie des BIP pro Kopf. Sie führen dazu eine statistische Clusteranalyse unter Verwendung der Daten in Knell (2008) durch. Die direkte Forschungs- und Entwicklungsintensität entspricht den F&E-Ausgaben im Unternehmenssektor eines Landes; die indirekte F&E-Intensität entspricht den in die Produktion inländischer und ausländischer Investitionsgüter und Vorleistungen fließenden F&E-Investitionen, die wiederum in der Produktion der heimischen Waren verwendet werden. Die indirekte F&E-Intensität ist somit ein Indikator für den technologischen Stand der Warenproduktion in einem Land, aber auch für das Ausmaß des Technologietransfers durch Investitionsgüter und Vorleistungen. Das Ziel dieser Klassifikation ist, den Begriff der "Technologiegrenze" (Acemoglu Aghion Zilibotti, 2006) zu operationalisieren. Die Ländergruppen und die Datenverfügbarkeit im Community Innovation Survey zeigt Übersicht 1.

 

 

 

Übersicht 1: Ländergruppen und Datenverfügbarkeit im Community Innovation Survey

Q: Reinstaller Unterlass (2011). Dunkle Schraffierung: Daten verfügbar. – 1) Finnland und Schweden würden eine eigene Gruppe bilden, wurden aber wegen der besseren Vergleichbarkeit der Ländergruppen in die Ländergruppe 1 integriert.

 

Die zentralen Fragen der Studie wurden vorwiegend quantitativ anhand ökonometrischer Schätzverfahren untersucht. Die Datengrundlage für diese Untersuchungen bildeten drei Wellen der Europäischen Innovationserhebung (CIS) für die Jahre 1998/2000, 2002/2004 und 2004/2006. Diese Daten werden auf der Grundlage des "Oslo-Handbuches" der OECD (OECD, 2005) seit 1998 in regelmäßigen Abständen europaweit erhoben. Die Unternehmensdaten (Mikrodaten) wurden von Eurostat für 21 EU-Länder im Safe Centre in Luxemburg bereit gestellt. Die Daten der Europäischen Innovationserhebung in Österreich standen nicht zur Verfügung und konnten daher in der Analyse nicht berücksichtigt werden.

Da Individualdaten wie jene der Europäischen Innovationserhebung eine hohe Heterogenität aufweisen, wurden die Analysen nicht nur für den Gesamtdatensatz, sondern auch für bestimmte Länder- und Branchentypen durchgeführt. Diese Klassifikation basiert auf der ökonomischen Theorie (siehe Kasten "Klassifikation der EU-Länder nach dem technologischen Profil der Wirtschaft" und "Branchenklassifikation nach der Innovationsintensität") und erlaubt spezifischere Aussagen, als eine Analyse, die solche Unterschiede nicht berücksichtigt.

Zusammenhang zwischen Exporttätigkeit und Innovationen

Wie Mayer Ottaviano (2007) zeigen, sind Unternehmen, die durch Exporte oder Direktinvestitionen im Ausland tätig sind, wirtschaftlich überdurchschnittlich erfolgreich. Sie sind im Durchschnitt produktiver, schaffen mehr Arbeitsplätze und haben eine höhere Wertschöpfung als vergleichbare Unternehmen, die nicht im Ausland tätig sind. Exportaktivitäten sind eng mit der Produktivität des Unternehmens verknüpft. Unternehmen müssen z. B. versunkene Kosten in Kauf nehmen, um exportieren zu können (Greenaway Kneller, 2007); gleichzeitig müssen sie produktiver sein, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Nur die produktivsten Unternehmen exportieren daher ("Selbstausleseprozess"). Umgekehrt werden Unternehmen mit geringer Produktivität durch den intensiveren Wettbewerb auf internationalen Märkten auf nationale Märkte zurückgedrängt oder vollkommen vom Markt verdrängt (Melitz, 2003).

 

Branchenklassifikation nach der Innovationsintensität

Peneder (2010) hat anhand der Mikrodaten der dritten Welle der Europäischen Innovationserhebung (CIS 3) eine Klassifikation entwickelt, die Unternehmen und Branchen aufgrund des "technologischen Regimes" (Winter, 1984, Malerba Orsenigo, 1995) untergliedert. Branchen werden anhand folgender Kriterien charakterisiert: Wahrscheinlichkeit einer Innovation je investierte Geldeinheit (opportunity conditions), Möglichkeiten Innovationen zu schützen und davon zu profitieren (appropriability conditions) und wie wichtig es in einer Branche ist, dass dort verwendetes Wissen auf bestehendem Wissen aufbaut (cumulativeness of knowledge). Unterschiedliche Kombinationen dieser Kriterien bestimmen das Innovationsverhalten und die Unternehmensdemographie in einer Branche sowie deren Lebenszyklus maßgeblich. Branchen, die einander hinsichtlich dieser Kriterien ähnlich sind, können in Gruppen zusammengefasst werden. Die hier verwendete Untergliederung auf der Basis von Peneder (2010) zeigt Übersicht 2.

 

Die Produktivität eines Unternehmens ist direkt mit seinem Innovationspotential verbunden. Wie eine Vielzahl von Untersuchungen aufgrund der Arbeiten von Griliches Mairesse (1984) und Crepon Duguet Mairesse (1998) zeigen, besteht ein enger positiver Zusammenhang zwischen Investitionen in Innovationsaktivitäten (Forschung und Entwicklung, Produkt- und Prozessinnovationen) und der Produktivität eines Unternehmens. Unternehmen, die mehr in Innovationen investieren, sind durchschnittlich produktiver als weniger innovative Unternehmen. Zwischen Innovations- und Exportaktivitäten besteht nach überwiegender Meinung ebenfalls ein positiver Zusammenhang. So wirken sich nach Zhao Li (1997) für China, Smith Madsen Dilling-Hansen (2002) für Dänemark oder Hessels (2007) für die Niederlande F&E-Investitionen positiv auf eine Reihe von Exportindikatoren aus. Nach Roper Love (2002) exportieren in Deutschland und Großbritannien Unternehmen, die Produktinnovationen eingeführt haben, mit höherer Wahrscheinlichkeit als Unternehmen, für die das nicht gilt. Sterlacchini (2001) für Italien, Cassiman Golokov (2007) und Cassiman Martinez-Ros (2007) für Spanien sowie Becker Egger (2009) für Deutschland weisen hingegen einen positiven Zusammenhang zwischen Produktinnovationen und der Exportintensität eines Unternehmens (Anteil der Umsätze auf Exportmärkten am Gesamtumsatz) nach. Prozessinnovationen scheinen von nachgeordneter Bedeutung zu sein und wirken sich in der Analyse von Becker Egger (2009) nur geringfügig auf die Exportintensität aus.

 

Übersicht 2: Branchengliederung anhand der Innovationsintensität

 

Hohe Innovationsintensität

NACE 29

Maschinenbau

NACE 30

Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen

NACE 31

Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u. Ä.

NACE 32

Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik

NACE 33

Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik

NACE 72

Datenverarbeitung und Datenbanken

NACE 73

Forschung und Entwicklung

 

Mittlere bis hohe Innovationsintensität

NACE 17

Herstellung von Textilien und Textilwaren (ohne Bekleidung)

NACE 23

Kokerei, Mineralölverarbeitung, Herstellung und Verarbeitung von Spalt- und Brutstoffen

NACE 24

Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen

NACE 25

Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren

NACE 26

Herstellung und Bearbeitung von Glas, Herstellung von Waren aus Steinen und Erden

NACE 27

Metallerzeugung und -bearbeitung

NACE 34

Fahrzeugbau

NACE 35

Sonstiger Fahrzeugbau

NACE 64

Nachrichtenübermittlung

 

Mittlere Innovationsintensität

NACE 20

Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Herstellung von Möbeln)

NACE 21

Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe

NACE 28

Herstellung von Metallerzeugnissen

NACE 36

Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren und sonstigen Erzeugnissen

NACE 62

Flugverkehr

NACE 65

Kreditwesen

NACE 74

Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen

 

Mittlere bis niedrige Innovationsintensität

NACE 10

Kohlenbergbau, Torfgewinnung

NACE 11

Erdöl- und Erdgasbergbau sowie damit verbundene Dienstleistungen

NACE 15

Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken

NACE 16

Tabakverarbeitung

NACE 22

Verlagswesen, Druckerei, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern

NACE 40

Energieversorgung

NACE 41

Wasserversorgung

NACE 66

Versicherungswesen

 

Niedrige Innovationsintensität

NACE 14

Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau

NACE 18

Herstellung von Bekleidung

NACE 19

Ledererzeugung und -verarbeitung

NACE 37

Rückgewinnung (Recycling)

NACE 51

Handelsvermittlung und Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen)

NACE 60

Landverkehr; Transport in Rohrfernleitungen

NACE 61

Schifffahrt

NACE 63

Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr; Reisebüros

NACE 67

Mit dem Kredit- und Versicherungswesen verbundene Tätigkeiten

Q: Peneder (2010).

 

Wie verschiedene Untersuchungen der Rückwirkung von Exportaktivitäten auf die Innovationsaktivitäten von Unternehmen zeigen, verbessern Exporte die Innovationsleistung von Unternehmen über Lerneffekte, Finanzierungs- und Ressourceneffekte sowie über Anreizeffekte (Kafouros et al., 2008).

·          Lerneffekte entstehen, indem Unternehmen aufgrund der Beobachtung ausländischer Mitbewerber, aber auch durch die Interaktion mit ausländischen Kunden über Produkte, Produkteigenschaften oder Produktionsprozesse und Technologien lernen. Dadurch verbessern sich auch ihre Effizienz und die Qualität ihrer Produkte (vgl. z. B. Filippetti Frenz Ietto-Gillies, 2009, Zahra Ucbasaran Newey, 2009).

·          Finanzierungseffekte entstehen, wenn durch Exporttätigkeiten ein größerer Markt erreicht wird und durch die damit einhergehende Umsatzsteigerung der Deckungsbeitrag für F&E und andere Innovationsvorhaben gesteigert werden kann (Chaplin, 2009). Von besonderer Bedeutung sind sie für "Born Globals" (vgl. Archibugi Mitchie, 1995): neugegründete Technologieunternehmen, die von Beginn an auf internationalen Märkten aktiv sind. Für diese Unternehmen sind die heimischen Märkte auch aufgrund der Neuheit oder Eigenart ihres Produktes zumeist zu klein. Andererseits erfordert die hohe F&E-Intensität dieser Unternehmen einen ausreichend hohen Cash-Flow, um F&E-Investitionen zu finanzieren. Daher sind diese Unternehmen sehr exportorientiert.

·          Anreizeffekte entstehen aufgrund des Wettbewerbsdrucks auf internationalen Märkten. Dieser zwingt Unternehmen, laufend in Innovationen zu investieren, um im Wettbewerb bestehen zu können (vgl. Filippetti Frenz Ietto-Gillies, 2009).

Dieser in der Literatur bereits mehrfach belegte enge Zusammenhang zwischen Innovations- und Exporttätigkeiten wurde in der vorliegenden Studie erstmals für die Mehrzahl der EU-Länder untersucht.

 

Einschränkungen der verwendeten Daten

Die Daten der Europäischen Innovationserhebung (Community Innovation Survey, CIS) sind nur bedingt für eine Analyse der Exporttätigkeit von Unternehmen geeignet. Nur im CIS-3-Datensatz (Erhebungszeitraum 1998/2000) wurden Informationen zur Exportintensität der Unternehmen erhoben. In den Umfragen der Jahre 2004 (CIS 4) und 2006 (CIS 2006) wurde nur abgefragt, ob ein Unternehmen exportiert. Für diese Wellen könnten nur Aussagen zum Zusammenhang zwischen Innovationen und Exportneigung getroffen werden. Viele wichtige Gesichtspunkte im Zusammenhang mit der Exporttätigkeit von Unternehmen, wie z. B. die Wirkung von Handelshemmnissen, werden nicht erhoben. Diese konnten in den Analysen daher nicht oder nur unvollständig berücksichtigt werden. Die Daten stehen auch nicht als Panel, d. h. für jedes befragte Unternehmen über die Zeit verknüpft, zur Verfügung. Damit ist es nicht möglich, kausale Zusammenhänge zwischen Innovationen und Exporten zu untersuchen. Andererseits erlaubt die Größe des Datensatzes jedoch eine differenzierte Untersuchung der Fragestellung nach Länder- und Branchengruppen.

 

 

 

Übersicht 3: Arbeitsproduktivität von Exporteuren und Nichtexporteuren nach Länder- und Branchengruppen

Durchschnitt 2004/2006

 

 

 

 

 

 

 

 

Ländergruppe 1

Ländergruppe 2

Ländergruppe 3

Ländergruppe 4

Nichtexporteure

Exporteure

Nichtexporteure

Exporteure

Nichtexporteure

Exporteure

Nichtexporteure

Exporteure

 

Innovationsintensität der Branchengruppen

Hoch

4,92*

6,82*

1,97*

2,64*

3,64*

5,47*

1,12

1,10

Mittel bis hoch

4,84*

8,06*

2,32*

3,29*

3,06*

7,02*

0,93*

1,75*

Mittel

1,33*

2,42*

0,76

0,79

1,10*

2,08*

0,24*

0,31*

Mittel bis niedrig

3,67*

5,10*

1,09*

1,78*

2,25*

3,35*

0,36*

0,74*

Niedrig

3,23

3,61

1,01*

1,56*

1,74*

2,42*

0,35*

0,68*

Q: CIS 2006, Mikrodaten; WIFO-Berechnungen, Durchschnittliche Arbeitsproduktivität der Unternehmen in jeder Branche (auf dem NACE-Zweisteller-Niveau) in Relation zum produktivsten Unternehmen in dieser Branche über alle Länder hinweg. Zur Definition der Ländergruppen siehe Übersicht 1. * . . . statistisch signifikant sind.

 

Wie die Auswertung der Arbeitsproduktivität nach Länder- und Branchengruppen für Exporteure und Nichtexporteure zeigt, sind exportierende Unternehmen in fast jeder Untergruppe statistisch signifikant produktiver als Nichtexporteure (Übersicht 3). Ausnahmen sind die Branchen mit niedriger Innovationsintensität in Ländergruppe 1, mit mittlerer Innovationsintensität in Ländergruppe 2 und mit hoher Innovationsintensität in Ländergruppe 4. Andererseits zählen die Branchen mit hoher oder mittlerer bis hoher Innovationsintensität zu den produktivsten in jeder Ländergruppe.

Die Produktivität unterscheidet sich innerhalb der Branchengruppen zwischen den Ländergruppen erheblich. Am niedrigsten ist sie im Durchschnitt in der Ländergruppe 4 vor der Ländergruppe 2. Diese beiden Ländergruppen fassen die neuen EU-Länder zusammen. Ländergruppe 2 umfasst dabei die Länder mit durchschnittlich sehr hoher indirekter Technologieintensität wie Slowenien oder Tschechien. Diese Länder können als technologisch fortschrittlicher eingestuft werden als jene in Ländergruppe 4. Die Unternehmen in Ländergruppe 1 (mittel- und nordeuropäische Länder der EU 15) sind am produktivsten. In den südeuropäischen EU-15-Ländern sind die Unternehmen im Schnitt weniger produktiv als in der Ländergruppe 1. Das Produktivitätsniveau der Exporteure in den Branchen mit hoher oder mittlerer bis hoher Innovationsintensität ist in diesen Ländern aber nur geringfügig niedriger als in der Ländergruppe 1.

Die ökonometrische Analyse des Zusammenhangs zwischen Innovations- und Exporttätigkeit für den 21 EU-Länder umfassenden Datensatz bestätigt weitgehend bekannte Ergebnisse: Die Exportneigung innovativer Unternehmen hängt vor allem mit deren Produktivitätsniveau und Produktinnovationstätigkeit zusammen. Für die Exportintensität sind darüber hinaus einige andere Faktoren von Bedeutung, etwa die Möglichkeit, Innovationen durch Patente oder andere Maßnahmen zu schützen, oder kontinuierliche F&E-Aktivitäten. Das Gewicht dieser Faktoren ist unabhängig von der Unternehmensgröße. Zwischen den Länder- und Branchengruppen ergeben sich aber teilweise bedeutsame Unterschiede. So steigt in Branchen mit hoher Innovationsintensität die Exportneigung von Unternehmen, die eine Produktinnovation eingeführt haben. Mit abnehmender Innovationsintensität der Branchen löst sich dieser Zusammenhang auf, und die Arbeitsproduktivität (gemessen am Umsatz je Beschäftigten) wird zum bestimmenden Faktor der Exportneigung.

 

Ökonometrische Methoden

Im Detail sind die Schätzverfahren und Schätzergebnisse Reinstaller et al. (2010) zu entnehmen. Hier wird nur ein Überblick über die Methoden gegeben.

Zusammenhang zwischen Innovationstätigkeit und Exporten

Innovationsneigung und -output (Anteil des mit Marktneuheiten erzielten Umsatzes am Gesamtumsatz) sowie Exportneigung und -intensität wurden jeweils mit zweistufigen Heckman-Schätzverfahren untersucht. In der ersten Stufe wurde dabei jeweils die Innovations- bzw. die Exportneigung als abhängige Variable anhand eines Probit-Schätzmodells spezifiziert. In der zweiten Stufe wurde dann die Exportintensität oder die Innovationsintensität die abhängige Variable, die aufgrund einer Reihe erklärender Variablen mit einem Tobit- oder einem Fractional-Logit-Modell geschätzt wurde. Dabei wurde ein Korrekturterm berücksichtigt, der aus der ersten Stufe berechnet wurde. Dieses Verfahren korrigiert mögliche Stichprobenverzerrungen in der Europäischen Innovationserhebung. Zur Überprüfung der Ergebnisse wurden simultane Systeme anhand von 3SLS-Verfahren geschätzt, die mögliche Rückkopplungseffekte zwischen Innovations- und Exportverhalten modellieren. In diesem Fall wurde jedoch das Selektionsproblem vernachlässigt. Die Ergebnisse verändern sich kaum und sind somit robust. Aussagen zur Bedeutung eines Regressors beruhen auf durchschnittlichen marginalen Effekten.

Innovationshemmnisse

In der grundlegenden Spezifikation wurden auf einen Indikator für ein Innovationshemmnis als unabhängige Variable für alle Unternehmen, die im CIS enthalten sind, unterschiedliche Unternehmenseigenschaften regressiert. Die Indikatoren, die ein Innovationshemmnis abbilden, wurden so verändert, dass auf ein einfaches Probit-Modell zurückgegriffen werden konnte.

Exporthemmnisse

Zur Untersuchung unternehmensexterner Handelshemmnisse wurden branchenspezifische Indikatoren konstruiert, da die Europäische Innovationserhebung nicht abfragt, in welche Länder ein Unternehmen exportiert. Dabei wurde auf länderspezifische Indikatoren der Weltbank (World Bank Doing Business 2000, 2006), des World Economic Forum (WEF Executive Opinion Survey 2000, 2006) oder der Market Access Data Base der Europäischen Kommission zurückgegriffen. Diese wurden in der Folge unter Verwendung der UNO-Außenhandelsdaten (UN Comtrade) in einen gewichteten Indikator für jede Branche in jedem EU-Land umgewandelt.

 

Die Bestimmungsfaktoren der Exportintensität schwanken weniger zwischen den Branchentypen, unterscheiden sich aber zwischen den Ländergruppen. In den wirtschaftlich und technologisch höherentwickelten Ländern der Ländergruppe 1 erzielen Unternehmen, die regelmäßig F&E betreiben, einen größeren Teil ihrer Umsätze durch Exporte als Unternehmen ohne F&E. Auch Unternehmen, die ihre Innovationen besser schützen und sich dadurch höhere Erträge aus Innovationsaktivitäten sichern, weisen in diesen Ländern eine höhere Exportintensität auf als andere Unternehmen. Die Arbeitsproduktivität spielt eine weniger bedeutsame Rolle. Diese Ergebnisse gelten auch für innovationsintensive Branchen der Länderguppe 3, die vor allem südeuropäische Länder zusammenfasst. Für Unternehmen der Ländergruppe 2, deren Warenproduktion technologieintensive Investitionsgüter und Vorleistungen erfordert, sind kontinuierliche F&E und der Anteil innovativer Produkte am Gesamtumsatz ein wichtiger Bestimmungsfaktor der Exportintensität, aber vornehmlich für kleine und mittlere Unternehmen in Branchen mit mittlerer bis niedriger Innovationsintensität. Für Unternehmen aus der Ländergruppe 4 hingegen ist keiner der genannten Faktoren maßgeblich für die Höhe der Exportintensität. Vielmehr dürften Kostenvorteile ausschlaggebend sein, die weder mit einer hohen Produktivität noch einer hohen Innovationsleistung einhergehen.

Insgesamt dürften sich das Innovationsverhalten und die Bestimmungsfaktoren von Exportaktivitäten mit dem Grad der technologischen Entwicklung einer Volkswirtschaft und der Unternehmen verändern. Bei geringerem technologischem Potential ist Technologietransfer vornehmlich durch Technologieimporte ein wichtiger Innovations- und Exportfaktor (Girma Görg Hanley, 2008, für Irland und Großbritannien, Damijan Kostevc, 2010, für Slowenien). Je fortgeschrittener ein Unternehmen jedoch ist, umso wichtiger werden selbst entwickelte Technologien für den Innovationsprozess und im internationalen Wettbewerb. Damit steigt die Bedeutung kontinuierlicher F&E als Determinante des Innovations- und Exporterfolges (Baldwin Gu, 2004, für die USA).

Sowohl Innovationen als auch Exporte wirken sich in Unternehmen positiv auf Beschäftigungswachstum, Produktivität und Wertschöpfung aus. Die Bedeutung von Produktinnovationen steigt, je technologisch fortgeschrittener die Branche ist, in der ein Unternehmen tätig ist. In weniger fortschrittlichen Branchen und Ländern sind Prozessinnovationen der maßgebliche Einflussfaktor.

Wirkung von Innovationshemmnissen

Da, wie oben gezeigt, Innovations- und Exporttätigkeiten eng miteinander verbunden sind, wirken sich Innovationshemmnisse auch auf die Exporttätigkeit aus. Innovationshemmnisse können einerseits durch die interne Organisation oder das Management eines Unternehmens entstehen, oder aber durch Faktoren, die außerhalb des direkten Einflussbereichs des Unternehmens liegen.

Nach Assink (2006) hängen unternehmensinterne Innovationshemmnisse eng mit dem technologischen und organisatorischen Entwicklungspfad in einem Unternehmen zusammen. Die damit einhergehenden fokussierten Lernprozesse und überkommene Denkweisen verhindern, dass wichtige Neuerungen im Umfeld des Unternehmens wahrgenommen werden und darauf angemessen reagiert wird. Damit ist die Fähigkeit etablierter Unternehmen, umwälzende technologische Neuerungen zu übernehmen oder gar selbst zu entwickeln bzw. das Verständnis von Produkten und Märkten zu revidieren, häufig stark eingeschränkt. Innovationshemmnisse können auch als unternehmensinterne Prozesse verstanden werden, die neue Ideen verzögern, verhindern oder an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dadurch wirken sie als Auswahlverfahren, das nicht erfolgversprechende Innovationsprojekte verhindert und damit die Innovationsleistung sogar verbessert (Mirow Hölzle Gemünden, 2007).

Unternehmensexterne Innovationshemmnisse hängen mit dem institutionellen Umfeld eines Unternehmens oder mit seinem Markt zusammen. Sie sind zumeist das Ergebnis von Marktversagen oder einem Versagen öffentlicher Institutionen und daher wirtschaftspolitisch relevant, da sie durch wirtschaftspolitische Maßnahmen beseitigt bzw. vermindert werden können. Aus diesem Grund beschränkt sich die vorliegende Analyse auf unternehmensexterne Innovationshemmnisse. Dabei wird zwischen Innovationshemmnissen unterschieden, die durch den Mangel an kritischen Ressourcen (z. B. qualifizierte Arbeitskräfte) entstehen, und solchen, die aus den rechtlichen Rahmenbedingungen resultieren (Abschwächung, Umlenkung oder Verhinderung von Innovationsanreizen; z. B. Regulierungen oder Standards). Reinstaller et al. (2010) behandeln beide Aspekte, der vorliegende Beitrag diskutiert jedoch aus Platzgründen nur die externen Innovationshemmnisse, die auf Ressourcenmangel zurückzuführen sind.

Die Analyse von Innovationshemmnissen muss immer die Eigenschaften der Unternehmen berücksichtigen, die darüber berichten. Wie Arundel (1997), Mohnen Rosa (2000), Galia Legros (2004) und Iammarino Sanna-Randaccio Savona (2007) für unterschiedliche Länder und CIS-Wellen zeigen, messen innovative Unternehmen Innovationshemmnissen wesentlich größere Bedeutung bei als nicht innovationsaktive Unternehmen, weil sie Probleme, die den Erfolg von Innovationsprojekten beeinträchtigen, bewusster wahrnehmen.

Da sich, wie oben diskutiert, das Innovationsverhalten mit dem technologischen Niveau eines Unternehmens verändert, verändert sich auch die Bedeutung bestimmter Innovationshemmnisse. Deshalb wurden hier die innovierenden Unternehmen danach unterschieden, ob sie F&E betreiben. Die Nichtinnovatoren wurden danach unterteilt, ob sie durch wahrgenommene Innovationshemmnisse an Innovationen gehindert werden oder keinerlei Innovationsaktivitäten anstreben (D'Este et al., 2008, 2009).

 

Abbildung 1: Verteilung der Innovatoren- und Nichtinnovatorentypen

2004/2006, Anteile an allen befragten Unternehmen in %

Q: CIS 2006, Mikrodaten; WIFO-Berechnungen. Nichtinnovatoren (H): Nichtinnovatoren, die Innovationshemmnisse wahrnehmen; Nichtinnovatoren (o. H.): Nichtinnovatoren, die keine Innovationshemmnisse wahrnehmen.

 

Über alle Ländergruppen hinweg stellen Nichtinnovatoren, die auch keinerlei Innovationsaktivitäten anstreben, den größten Anteil der befragten Unternehmen (Abbildung 1). In der Ländergruppe 1 ist der Anteil der F&E-Innovatoren erwartungsgemäß am höchsten, in der  Ländergruppe 4 am niedrigsten. Umgekehrt ist der Anteil der Nichtinnovatoren, die Innovationshemmnisse wahrnehmen, in der Ländergruppe 4 am höchsten und in der Ländergruppe 1 am niedrigsten. Die Innovatoren ohne F&E-Aktivitäten haben in der Ländergruppe 3 das größte Gewicht.

Innovationshemmnissen messen Unternehmen der Ländergruppen 3 und 4 die größte Bedeutung bei, in der Ländergruppe 1 die geringste, mit Ausnahme des Mangels an qualifiziertem Personal. Über alle Ländergruppen hinweg sind der Mangel an externen Finanzierungsquellen und der Mangel an qualifiziertem Personal die bedeutendsten Innovationshemmnisse. Erwartungsgemäß haben Innovationshemmnisse für Nichtinnovatoren, die keine Innovationsaktivitäten anstreben, wesentlich geringere Bedeutung als für Innovatoren oder für Nichtinnovatoren, die Innovationstätigkeiten anstreben (Übersicht 4). Letztere sehen die selben Hemmnisse wie Innovatoren, stufen sie aber als gravierender ein.

 

Abbildung 2: Bedeutung wichtiger Innovationshemmnisse

2004/2006, Häufigkeit der Nennung unter den befragten Unternehmen

Q: CIS 2006, WIFO-Berechnungen.

 

 

 

Übersicht 4: Bedeutung ausgewählter Innovationshemmnisse nach Ländergruppen

 

 

 

 

 

 

 

Alle Länder

Ländergruppe 1

Ländergruppe 2

Ländegruppe 3

Ländergruppe 4

 

Anteile an allen befragten Unternehmen in %

Innovatoren, die F&E betreiben

 

 

 

 

 

Fehlen externer Finanzierungsquellen

44

30

38

55

55

Mangel an qualifiziertem Personal

47

49

47

45

54

Mangel an technologischen Informationen

33

28

25

37

35

Mangel an Marktinformation

33

31

28

34

35

Schwierigkeiten Kooperationspartner zu finden

32

28

25

37

37

 

 

 

 

 

 

Innovatoren ohne F&E-Aktivitäten

 

 

 

 

 

Fehlende Finanzierung durch externe Quellen

38

19

30

43

48

Mangel an qualifiziertem Personal

42

42

35

42

45

Mangel an technologischen Informationen

34

23

19

38

32

Mangel an Marktinformation

30

22

20

32

30

Schwierigkeiten Kooperationspartner zu finden

26

20

20

27

36

 

 

 

 

 

 

Nichtinnovatoren, die durch Innovationshemmnisse behindert werden

 

 

 

 

Fehlende Finanzierung durch externe Quellen

62

37

57

69

73

Mangel an qualifiziertem Personal

61

59

49

64

60

Mangel an technologischen Informationen

49

33

32

57

48

Mangel an Marktinformation

47

33

33

52

45

Schwierigkeiten Kooperationspartner zu finden

45

34

37

48

52

 

 

 

 

 

 

Nichtinnovatoren, die keine Innovationen anstreben

 

 

 

 

 

Fehlende Finanzierung durch externe Quellen

20

9

17

22

27

Mangel an qualifiziertem Personal

24

17

16

25

28

Mangel an technologischen Informationen

20

10

11

23

22

Mangel an Marktinformation

18

9

12

21

21

Schwierigkeiten Kooperationspartner zu finden

17

10

14

18

24

Q: CIS 2006, Mikrodaten; WIFO-Berechnungen. Binäre Variable: 1 für hohe oder mittlere Bedeutung des Innovationshemmnisses, 0 für geringe Bedeutung oder "nicht relevant". Zur Definition der Ländergruppen siehe Übersicht 1.

 

Eine ökonometrische Analyse dieser Daten gibt weiter Aufschluss über die Eigenschaften der Unternehmen, die Innovationshemmnisse wahrnehmen. Für die Einschätzung jener Innovationshemmnisse, die auf Informationsmangel über Technologien und Märkte oder auf Mangel an Kooperationspartnern für Innovationsprojekte zurückzuführen sind, spielt die Unternehmensgröße eine wichtige Rolle: Kleine Unternehmen oder Unternehmen, die nicht Teil einer größeren Unternehmensgruppe sind, sind eher von diesen Innovationshemmnissen betroffen. Mit der Informationsbeschaffung sind hohe versunkene Kosten verbunden, die für kleinere Unternehmen schwieriger zu tragen sind. Wissensintensive Unternehmen oder solche, die bereits auf internationalen Märkten aktiv sind, stufen diese Innovationshemmnisse häufiger als wichtig ein. Der Mangel an Wissen über Technologien erscheint vor allem in Branchen mit mittlerer oder niedriger Innovationsintensität als bedeutsame Innovationshürde.

Das Fehlen einer externen Finanzierung von Innovationsvorhaben trifft vor allem kleine und mittlere sowie junge Unternehmen. Diese Hemmnisse sind gravierender für technologie- bzw. forschungsintensive Unternehmen oder Unternehmen, die neue Produkte eingeführt haben. Auch in diesem Fall sind größere Unternehmen oder solche, die Teil einer Unternehmensgruppe sind, im Vorteil. Sie können in der Regel eher externen Geldgebern Sicherheiten bieten bzw. Mittel für Innovationsvorhaben unternehmensintern umschichten. Intellektuelle Eigentumsrechte, wie Patente, können jedoch die Situation für stark betroffene Unternehmen abfedern: Kleine und mittlere Unternehmen, die Innovationen durch Patente absichern können, messen dem Fehlen externer Finanzierungsquellen weniger große Bedeutung bei. Von Finanzierungshemmnissen betroffen sind auch Unternehmen, die sowohl in Innovationsvorhaben investieren als auch auf internationalen Märkten aktiv sind. Beide Aktivitäten sind mit hohem Risiko verbunden und verschärfen Finanzierungsprobleme.

Die Wahrnehmung dieser Probleme hängt auch von den Rahmenbedingungen in einem Land ab. Insbesondere schnell wachsende Unternehmen in den Ländergruppen 1 und 3 bezeichnen Finanzierungsprobleme als wichtiges Innovationshemmnis. Ihr Wachstumsprozess ist in diesen Ländern durch Innovationsaktivitäten getrieben, die in hohem Maße auf immateriellen Anlagewerten und F&E-Aktivitäten aufbauen. In den Ländern der Ländergruppen 2 und 4 hingegen, die sich in einem wirtschaftlichen Aufholprozess befinden, baut der Wachstumsprozess schnell wachsender Unternehmen stärker auf anderen Wettbewerbsvorteilen auf, sodass der Bedarf an externen Finanzmitteln geringer ist.

Der Mangel an qualifiziertem Personal bildet vor allem für junge, innovative und wachstumsorientierte Unternehmen in den fortschrittlichsten Volkswirtschaften der EU ein wichtiges Innovationshemmnis, weil ihre Produktionsprozesse und Produkte überdurchschnittlich wissens- und technologieintensiv sind. Insgesamt sind die technologisch fortschrittlichsten Länder der EU, zu denen auch Österreich gehört, von dem Problem am stärksten betroffen. Die institutionellen Rahmenbedingungen spielen hier eine wichtige Rolle. Ein geringer Anteil an Personen mit tertiärer Ausbildung an der Erwerbsbevölkerung, ein dualer Arbeitsmarkt oder rigide Arbeitsschutzgesetze in Ländern ohne Berufsausbildungssystem verschärfen den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Im ersten Fall liegt ein Versagen des Bildungssystems vor, in den anderen zwei Fällen dämpfen widrige Anreize die Investitionen in Humankapital.

Wie die ökonometrische Analyse der Wahrnehmung von Innovationshemmnissen durch unterschiedliche Typen von Unternehmen über alle Ländergruppen hinweg zeigt, geben F&E-Innovatoren, Innovatoren, die keine F&E betreiben, und Nichtinnovatoren, die aufgrund von Innovationshemmnissen keine Innovationen betreiben, Innovationshemmnissen wesentlich größeres Gewicht als Nichtinnovatoren, die kein Interesse an Innovationen haben; dieser Unterschied ist demnach auch größer als die deskriptive Statistik in Übersicht 4 vermuten ließe. Diese Unternehmenstypen stufen alle hier besprochenen Innovationshürden als bedeutsam ein. Nichtinnovatoren, die aufgrund von Innovationshemmnissen keine Innovationen betreiben, geben Hemmnissen durchwegs das größte Gewicht vor F&E-Innovatoren und Innovatoren, die keine F&E betreiben. Eine Beseitigung jener Innovationshemmnisse, die Unternehmen grundsätzlich von Innovationen abhalten, durch speziell auf sie zugeschnittene wirtschaftspolitische Maßnahmen würde somit die Zahl innovativer Unternehmen in der EU erheblich erhöhen.

Auch für schnell wachsende Unternehmen sind Innovationshemmnisse bedeutsam, doch mit unterschiedlichem Gewicht in den einzelnen Ländergruppen. In der Ländergruppe 1 geben sie allen hier untersuchten Innovationshemmnissen große Bedeutung, in der Ländergruppe 2 vor allem dem Mangel an qualifiziertem Personal, in der Ländergruppe 3 dem Mangel an externer Finanzierung. Der Grund liegt in der Struktur der Unternehmensgruppe: Mehr als 50% der schnell wachsenden Unternehmen in Ländergruppe 1 sind F&E-Innovatoren, in den Ländergruppen 2 und 3 nur rund 30%, in der Ländergruppe 4 nur 5% (Abbildung 3).

Abbildung 3: Schnell wachsende kleine und mittlere Unternehmen nach Innovatorentyp und Ländergruppe

2004/2006, Anteil der befragten Unternehmen in %

Q: CIS 2006, Mikrodaten; WIFO-Berechnungen. Nichtinnovatoren (H): Nichtinnovatoren, die Innovationshemmnisse wahrnehmen; Nichtinnovatoren (o. H.): Nichtinnovatoren, die keine Innovationshemmnisse wahrnehmen.

 

Exportbarrieren für innovative Unternehmen

Die Internationalisierung von Unternehmen ist in der Regel ein sehr langsamer Prozess, der in Phasen abläuft, da Unternehmen erst Kompetenzen aufbauen und Erfahrung auf internationalen Märkten sammeln müssen (Leonidou Katsikeas, 1996). Vor allem neugegründete Technologieunternehmen können diesen Prozess aber auch wesentlich rascher durchlaufen und sind häufig von Anfang an international aktiv, wie neuere Studien zeigen (z. B. Crick Spence, 2005).

Als maßgebliche Einflussfaktoren des Internationalisierungsprozesses auf Unternehmensebene gelten Vorteile aus spezifischen Eigentumsverhältnissen, aus dem Niederlassungsort oder aus der Fähigkeit eines Unternehmen, Informationen über internationale Märkte zu verarbeiten und in eigene, erfolgreiche Internationalisierungsstrategien umzusetzen (vgl. Dunning, 1988, 2000). Eine ungünstige Ausprägung dieser unternehmensbezogenen Faktoren kann sich als Internationalisierungs- bzw. Exporthemmnis auswirken. In der Literatur wurden die Unternehmensgröße, der Zugang zu externen Finanzierungsquellen, die Fähigkeit, Informationen über Märkte oder Technologien zu erheben und zu verarbeiten sowie in internationale Märkte einzutreten und sich dort wirkungsvoll zu positionieren, als wichtige Einflussgrößen identifiziert. Andererseits wirken sich auch politische, rechtliche oder institutionelle Einflussgrößen, wie traditionelle Handelshemmnisse, auf den Internationalisierungsprozess von Unternehmen aus (Leonidou, 2004). Dies sind herkömmliche tarifäre oder nichttarifäre Handelshemmnisse, aber auch wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen auf den Zielmärkten sowie kulturelle und sprachliche Barrieren.

Etwas mehr als die Hälfte der in der Europäischen Innovationserhebung erfassten Unternehmen exportieren (Übersicht 5). Die Exportneigung unterscheidet sich aber in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße: Klein- und Kleinstunternehmen sind unter den Exporteuren wesentlich weniger vertreten als größere Unternehmen. Ähnlich variiert die Exportintensität (Anteil der Exporte am Gesamtumsatz) mit der Unternehmensgröße: Der Anteil der Unternehmen, die mehr als 50% ihrer Umsätze durch Exporte erzielen, steigt mit der Unternehmensgröße. Für Exportaktivitäten sind somit Größenvorteile von Bedeutung.

Die Untersuchung der Exportneigung gibt Auskunft über Markteintrittshemmnisse, während die Untersuchung der Exportintensität Aufschluss darüber geben soll, wie sich Hemmnisse auswirken, wenn der Markteintritt vollzogen wurde. Wie die ökonometrische Analyse zeigt, haben jene Handelshemmnisse, die auch wichtige Innovationshemmnisse sind, neben der Unternehmensgröße erheblichen Einfluss auf die Exportneigung der Unternehmen in der EU: der Mangel an externen Finanzierungsquellen, an qualifizierten Arbeitskräften oder an Information über Märkte. Die Zusammenarbeit mit EU-Partnern in F&E-Projekten steht hingegen in einem positiven Zusammenhang mit der Exportneigung. Diese Ergebnisse gelten ebenso für die Untergruppen der kleinen und mittleren Unternehmen bzw. der innovationsaktiven Unternehmen. Ähnliche Faktoren beeinflussen auch die Exportintensität. Innovationshemmnisse und Exporthemmnisse sind somit auf der Unternehmensebene eng miteinander verwoben. Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Förderung der Internationalisierung von Unternehmen sollten daher enger und systematischer mit Maßnahmen zur Stärkung der Innovationskraft von Unternehmen verbunden werden.

 

Übersicht 5: Exportneigung und Exportintensität von Unternehmen in der EU

1998/2000

 

 

 

 

Exportneigung

Exportintensität

Insgesamt

Exporteure

Unter 25%

25% bis 50%

Über 50%

In %

 

Alle Unternehmen

100,00

54,47

52,61

17,24

30,15

Kleine und mittlere Unternehmen

Bis 19 Beschäftigte

36,48

37,96

60,56

15,35

24,08

20 bis 50 Beschäftigte

23,28

54,27

60,58

16,09

23,33

51 bis 250 Beschäftigte

27,06

65,89

48,23

18,32

33,45

Q: CIS 3, Mikrodaten; Berechnungen von WIFO und ISI. Exportneigung: Anteil des mit Marktneuheiten erzielten Umsatzes am Gesamtumsatz. Exportintensität: Anteil der Exporte am Gesamtumsatz.

 

Für die Untersuchung der Wirkung politischer, rechtlicher oder institutioneller Einflussfaktoren stehen auf Unternehmensebene keine Daten zur Verfügung. Daher wurde auf Indikatoren zurückgegriffen, die tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse sowie institutionelle und kulturelle Faktoren auf nationaler Ebene abbilden. Diese Indikatoren wurden für jede Branche mit dem Anteil der Exporte der Branche in ein Land gewichtet und aggregiert. Diese branchenspezifischen Indikatoren über Handelshemmnisse wurden mit Unternehmensdaten verknüpft. 

In einigen EU-Ländern sind demnach Unternehmen in innovationsintensiven Branchen stärker von tarifären und nichttarifären Handelshemmnissen betroffen als in anderen Branchen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie insgesamt stärker exportorientiert sind, aber auch mehr auf Märkte exportieren, auf denen solche Hemmnisse auftreten.

 

Übersicht 6: Externe Exportbarrieren nach Branchengruppen

2004/2006

 

 

 

 

 

Am stärksten betroffene Länder

Länder, in denen innovationsintensive Branchen stärker betroffen sind

 

Branchen mit hoher Innovationsintensität

Branchen mit mittlerer bis hoher Innovationsintensität

 

 

 

 

Zolltarife

LT, FI, FR, DE, UK, NL, IT, CY

ES, LV, MT, SE, AT, PT, DE, LU, SI

GR, ES, SI

Nichttarifäre Hemmnisse

UK, FR, LT, FI, GR, IE, NL, CY, BE

LU, ES, MT

ES, IE, SI

Transportkosten

SK, RO, SI, DE, PT, HU

LT

IE

Dauer von Zollprozeduren

LT, SK, FI, SI

CY, LV, SE

CY, GR

Gegenmaßnahmen (z. B. Antidumping, Ausgleichszölle)

UK, BE, FR, GR

LU, SK, MT, LV, ES, SI, PT, DE

IE, ES

Geschäftspraktiken und Geschäftskultur (Korruption)

LT

FI, LV, GR, SE

GR, BG, SI

Q: CIS 3, CIS 2006, Mikrodaten; Berechnungen von WIFO und ISI.

 

Die Wirtschaft der EU-Länder ist in Abhängigkeit von den jeweils wichtigsten Handelspartnern unterschiedlich stark von Handelshemmnissen betroffen. Im Export in die NAFTA-Länder (USA, Kanada und Mexiko) sowie in die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China) sind die Unternehmen besonders oft nichttarifären Handelshemmnissen ausgesetzt (Abbildung 4).

 

Abbildung 4: Bedeutung der nichttarifären Handelshemmnisse für Unternehmen aus der EU im Jahr 2006

Q: UN Comtrade sectoral export data 2006, Market Access Database Europäische Kommission, Berechnungen von WIFO und ISI. Intensität der Betroffenheit gemessen an der gewichteten Zahl der beanstandeten nichttariffären Handelshemmnisse, denen der Unternehmenssektor eines Landes im Export ausgesetzt ist. EU-Länder: dunklere Schattierung bedeutet höhere Betroffenheit der Unternehmen des Landes; Nicht-EU Länder: dunklere Schattierungen bedeutet größere Zahl der beanstandeten Handelshemmnisse.

 

Wie die Verknüpfung der branchenspezifischen Indikatoren mit den Unternehmensdaten der Europäischen Innovationserhebung zeigt, sind nichttarifäre Handelshemmnisse, unstabile politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie eine schlechte Zahlungsmoral im Zielland bedeutende Markteintrittsbarrieren. Die Exportneigung ist geringer, wenn das Zielland weit entfernt ist und es keine gemeinsamen Grenzen gibt.

Da einige internationale Märkte mit gravierenden Handelshemmnissen aber wirtschaftlich vielversprechend sind, überwinden Unternehmen diese Barrieren; ihre Exportintensität ist dann aber meist geringer. Die Beseitigung von Handelshemmnissen würde sich daher positiv auf die Exportumsätze auf diesen Märkten auswirken. Die "Born Globals", also neugegründete Unternehmen, die sofort auf internationale Märkte expandieren, messen sowohl unternehmensspezifischen als auch politischen, rechtlichen oder institutionellen Einflussfaktoren geringere Bedeutung bei.

Zusammenfassung und wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen

Wie die Analyse des Zusammenhangs zwischen Exporten und Innovationserfolg von Unternehmen in der EU sowie der Bedeutung und Wirkung von Innovations- und Handelshemmnissen zeigt, exportieren innovative Unternehmen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit und erzielen einen größeren Teil ihrer Umsätze im Export als Nichtinnovatoren. Exportaktivitäten wirken sich wiederum positiv auf die Innovationstätigkeit aus. Innovations- und Exporttätigkeiten von Unternehmen sind somit eng miteinander verknüpft. Innovationshemmnisse wirken sich deshalb negativ auf die Exporte von Unternehmen aus. Umgekehrt können Handelshemmnisse die Innovationstätigkeit beeinträchtigen. Innovative Branchen sind von diesen Einflüssen insgesamt stärker betroffen. Maßnahmen zur Förderung von Innovationen und von Exporten sollten daher enger miteinander verknüpft werden. Da Innovationshemmnisse wie der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften oder an Risikokapital Unternehmen auch gänzlich von Innovationen abhalten können, würde der Abbau gerade dieser Hemmnisse die Zahl der innovativen Unternehmen erhöhen.

Die Exportneigung innovativer Unternehmen und ihr Innovationsverhalten unterscheiden sich systematisch zwischen den EU-Ländern in Abhängigkeit vom technologischem Entwicklungsstand der Volkswirtschaft. So ist in den südeuropäischen EU-Ländern der Anteil der Nicht-F&E-Innovatoren überproportional. In den fortschrittlicheren Volkswirtschaften der neuen EU-Länder kommt hingegen dem Technologietransfer im Innovationsprozess besondere Bedeutung zu, während in den weniger entwickelten Volkswirtschaften der neuen EU-Länder der Anteil der Unternehmen, die F&E betreiben, unterdurchschnittlich ist und einige Unternehmen auch Probleme in der Umsetzung von Innovationen haben. Diese Struktur beeinflusst die Wahrnehmung und die Bedeutung von Handels- und Innovationshemmnissen auf der Unternehmensebene in den einzelnen EU-Ländern. Maßnahmen zur Stärkung der Innovations- und Internationalisierungsaktivitäten sollten daher auf der EU-Ebene stärker ausdifferenziert werden.

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Barriers to Internationalisation of Innovative Firms in the EU Summary

The analysis of the relationship between internationalisation and innovation of European firms using CIS micro data for 21 countries shows that these two aspects are interdependent. Innovation activities are positively related to export activities, and exports stimulate further innovation. The removal of barriers to innovation encourages internationalisation efforts of innovative firms, and the elimination of barriers to internationalisation is likely to foster innovation activities of firms. Indeed, firm-specific barriers to innovation and firm-specific barriers to internationalisation are largely congruent. This implies that policies supporting innovation and internationalisation should be combined or designed in such a way that they stimulate innovation and internationalisation at the same time.

The results nevertheless also show that the perception of barriers varies across countries. Firms in technologically more advanced countries are more likely to perceive both innovation and internationalisation barriers as more pressing issues because they are also more heavily engaged in these activities, and also because the principal drivers of innovation differ across these country groups. This calls for a differentiated policy approach.

Another important conclusion emerging from the analysis is that there are a considerable number of players that engage in neither innovation nor internationalisation because they perceive the existence of certain barriers that force them to limit their involvement in these activities. These firms are distinct from non-innovators or firms that do not internationalise because they operate on local markets and have no intention to expand their activities beyond their regional or national reach. Hence, the former group represents an important target for specific policies that could lead to a substantial increase in the number of innovative companies in the EU.