WIFO

 

2004 Ergebnis aller Privatversicherungszweige stark verbessert

 

Die österreichische Versicherungswirtschaft entwickelte sich 2004 im internationalen Vergleich günstig. Während die Prämieneinnahmen in der Lebens- und der Nichtlebensversicherung 2004 weltweit real um 2,3% zunahmen, wurden sie in Österreich im Nicht-Lebensbereich um 3,1% und in der Lebensversicherung um 5,9% gesteigert. Gemäß den Ergebnissen einer WIFO-Umfrage dürfte die positive Tendenz 2005 anhalten. Längerfristig könnten die Umstellung auf Rententafeln mit steigender Lebenserwartung und die ab 2006 gültige Senkung der höchstzulässigen garantierten Gewinnbeteiligung das Wachstum der Lebensversicherung dämpfen.

 

Begutachtung: Josef Baumgartner • Wissenschaftliche Assistenz: Ursula Glauninger • E-Mail-Adressen: Thomas.Url@wifo.ac.at, Ursula.Glauninger@wifo.ac.at

 

INHALT

Wertschöpfungsanteil der Versicherungswirtschaft deutlich unter Durchdringung

Ab 2005 neue Rechnungslegungsregeln für börsenotierte Versicherungsunternehmen

Versicherungsprodukte auch 2004 überdurchschnittlich verteuert

2004 wieder hohe Prämiensteigerungen in der Lebensversicherung

Krankenversicherung: sinkender Trend der Versichertenzahl gebrochen

Schaden- und Leistungsfälle in der Sachversicherung stark rückläufig

Veranlagungsrendite in allen Versicherungsabteilungen gesteigert

Literaturhinweise

 

VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

Übersicht 1: Abgegrenzte Bruttoprämien. 4

Übersicht 2: Stille Reserven in der österreichischen Versicherungswirtschaft 2004. 6

Übersicht 3: Privatversicherungsformen im Warenkorb des Verbraucherpreisindex 8

Übersicht 4: Lebensversicherung. 10

Übersicht 5: Private Krankenversicherung. 13

Übersicht 6: Schaden- und Unfallversicherung. 14

Übersicht 7: Renditen der versicherungswirtschaftlichen Kapitalanlagen. 16

Abbildung 1: Verteilung des Geldvermögens der privaten Haushalte 2004. 9

 

 

Nach der verhaltenen Entwicklung des Jahres 2003 hat sich in der Versicherungswirtschaft 2004 die Zuwachsrate der nominellen abgegrenzten Bruttoprämieneinnahmen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (von +2,9% auf +6,8%). Der Aufschwung wurde sowohl durch die Lebens- als auch durch die Schaden-Unfallversicherung getragen und mündete in einer weiteren Steigerung der Versicherungsdurchdringung. Diese erreichte 2004 ihren bisher höchsten Wert (Übersicht 1). Die Verteilung der Prämieneinnahmen auf die drei Versicherungsabteilungen verlagerte sich nach einer Unterbrechung von zwei Jahren wieder zugunsten der Lebensversicherung.

Für das Jahr 2005 erwartet der Versicherungsverband einen Zuwachs der Prämieneinnahmen um insgesamt 5,7%. Vor allem in der Lebensversicherung wird ein optimistisches Bild gezeichnet. 2005 dürften auch die Einmalerläge wieder einen positiven Wachstumsbeitrag stellen.

Für das Jahr 2005 erwartet der Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs eine Verflachung der Entwicklung. Der vom Verband prognostizierte Zuwachs der Gesamtprämieneinnahmen um 5,7% ist überwiegend auf die günstige Entwicklung der Lebensversicherung zurückzuführen. Vor dem Hintergrund der aktuellen WIFO-Konjunkturprognose (2005 nominelles Bruttoinlandsprodukt +3,5%) sollte die Versicherungsdurchdringung auch heuer steigen. Besonders hohe Zuwächse werden in der Lebensversicherung erwartet (+7,8%) vor allem bedingt durch einen dynamischen Aufschwung der Einmalerläge. Die Schaden-Unfallversicherung wird weiterhin von Preissteigerungen profitieren und die Prämieneinnahmen um 4,2% steigern. In der Krankenversicherung dürfte sich die Entwicklung der letzten Jahre mit niedrigen, aber stabilen Wachstumsraten fortsetzen (2005 +3,3%). Eine Umfrage des WIFO unter Versicherungsunternehmen bestätigte Ende August diese optimistische Einschätzung.

Weltweit wuchsen die Prämieneinnahmen in der Lebens- und in der Nichtlebensversicherung 2004 real um 2,3%. In Ost-Mitteleuropa wurde ihre Entwicklung durch Sondereffekte der Steuerreform in Russland gedämpft.

Weltweit nahm das Prämienvolumen 2004 sowohl in der Lebensversicherung als auch in der Nicht-Lebensversicherung real um 2,3% zu (Swiss Re, 2005). In Österreich wurden die Prämieneinnahmen im Nicht-Lebensbereich real um 3,1% und in der Lebensversicherung um 5,9% gesteigert. Der leichten Beschleunigung des Wachstums im Bereich "Leben" stand eine Abschwächung in der Nicht-Lebensversicherung gegenüber. Nach wie vor stechen die "emerging markets" durch die wesentlich stärkere Dynamik hervor (real +7,5%). Die für österreichische Versicherer besonders interessante Region Ost-Mitteleuropa zeigte 2004 ein gespaltenes Bild: Während die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung wegen einer Änderung der steuerlichen Rahmenbedingungen in Russland um 11,2% abnahmen, stiegen sie in der Nicht-Lebensversicherung um 13,5%.

Übersicht 1: Abgegrenzte Bruttoprämien

 

 

 

 

 

 

 

Alle Sparten

Lebensversicherung

Krankenversicherung

Schaden- und Unfallversicherung

Versicherungsdurchdringung1)

 

Mio. €

In % des gesamten Prämienvolumens

In % des BIP

 

 

 

 

 

 

2000

13.254

40,7

8,8

50,6

5,52

2001

13.975

41,4

8,7

49,9

5,73

2002

14.413

38,8

8,7

52,4

5,60

2003

14.826

38,2

8,8

53,0

5,72

2004

15.831

38,6

8,6

52,8

5,86

Q: Finanzmarktaufsicht Österreich, Statistik Austria. 1) Berechnung auf Basis verrechneter direkter, inländischer Prämien.

 

Wertschöpfungsanteil der Versicherungswirtschaft deutlich unter Durchdringung

Die Wertschöpfung der Versicherungswirtschaft wird am Nettoproduktionswert gemessen. Da der Wirtschaftsbereich Finanzdienstleistungen erbringt, besteht ein Großteil der Zahlungsflüsse aus Transaktionen zwischen den Versicherten, nämlich von der Gesamtheit aller Prämienzahler zu den geschädigten Versicherungsnehmern. Reine Finanztransaktionen bleiben in der Berechnung der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung unberücksichtigt.

Der Bruttoproduktionswert der Versicherungswirtschaft berücksichtigt die Leistungen der Versicherungswirtschaft zur Verwaltung der Versichertengemeinschaft. Durch Abzug der zugekauften Vorleistungen gelangt man zum Nettoproduktionswert. Der Anteil der Versicherungswirtschaft an der österreichischen Nettowertschöpfung betrug 2004 1,6%.

Grob vereinfachend werden zur Berechnung der Wertschöpfung in der Versicherungswirtschaft die Prämieneinnahmen, die Finanzerträge und die "Verminderung der versicherungstechnischen Rückstellungen" zusammengezählt. Von dieser Summe werden die ausgezahlten Leistungen und die "Steigerung der versicherungstechnischen Rückstellungen" abgezogen. Der Differenzbetrag sollte etwa dem Bruttoproduktionswert dieses Wirtschaftsbereichs entsprechen[a]), d. h. der Leistung der Versicherungswirtschaft zur Verwaltung des Versicherungskollektivs. Nach Abzug der Vorleistungen, die die Versicherungswirtschaft von anderen Sektoren zukauft, gelangt man zum Nettoproduktionswert des Wirtschaftsbereichs. Diese Größe ist mit dem Bruttoinlandsprodukt gut vergleichbar: Die Summe der Nettoproduktionswerte aller Wirtschaftsbereiche unterscheidet sich vom Bruttoinlandsprodukt nur durch die Gütersubventionen und Gütersteuern. Der Anteil der Versicherungswirtschaft an der gesamten Nettowertschöpfung beträgt rund 1,6% (2004). Die Quote des Nettoproduktionswertes der Versicherungswirtschaft am Bruttoinlandsprodukt weicht mit 1,4% davon nur unwesentlich ab.

Seit Anfang 2004 gelten für europäische Versicherer erhöhte Solvabilitätsanforderungen ("Solvabilität I").

Unter dem Stichwort "Solvabilität I" gelten seit Anfang 2004 EU-weit strengere und einheitliche Mindestanforderungen für die Berechnung der Solvabilitätsspanne von Lebens- und Schadenversicherungsunternehmen, die grenzüberschreitend auf dem Binnenmarkt tätig sind. Die Solvabilitätsspanne ist das Zusatzkapital, über das Versicherungsunternehmen für unvorhergesehene Schadenereignisse mit hoher Schadensumme bzw. für unerwartet schlechte Veranlagungsergebnisse verfügen müssen; sie ist als Prozentsatz definiert.

Zusätzlich zur Anhebung der Solvabilitätserfordernisse geben zwei EU-Richtlinien aus dem Jahr 2002 der Finanzmarktaufsicht Österreich stärkere Eingriffsrechte in die Geschäftsleitung.

Die neuen Regelungen sind Bestandteil des Aktionsplanes für Finanzdienstleistungen zur Schaffung eines einheitlichen integrierten Finanzmarktes in der EU. Der Mindestbetrag des geforderten Kapitals (Mindestgarantiefonds) wurde wesentlich erhöht (3 Mio. €); künftig ist er mit der Inflationsrate indexiert. Die Schwellenwerte für die höhere Solvabilitätsspanne nach dem Beitragsindex wurde von 10 Mio. € auf 50 Mio. € angehoben, jene nach dem Schadenindex von 7 Mio. € auf 35 Mio. €. Für besonders schwankungsintensive Versicherungszweige (Luft- und Seefahrt, allgemeine Haftpflichtversicherung) wurde die Solvabilitätsspanne um 50% hinaufgesetzt. Gleichzeitig wurde die Befugnis der Aufsichtsbehörden zum frühzeitigen Eingreifen in die Geschäftsführung von Versicherungsunternehmen ausgeweitet (Richtlinien 2002/13/EG und 2002/83/EG).

Ähnlich wie Kreditinstitute ("Basel II") sollen in Zukunft auch Versicherer durch internes Risikomanagement niedrigere Solvabilitätsspannen erreichen können ("Solvabilität II").

In den nächsten Jahren erarbeitet die Europäische Kommission zusammen mit dem Comittee of European Insurance and Occupational Pension Supervisors (CEIOPS) die Grundlagen für den Ersatz der einheitlichen und starren Solvabilitätsspannen durch ein stärker am individuellen Risikoprofil der beaufsichtigten Versicherungsunternehmen ausgerichtetes Solvenzkapital ("Solvabilität II"). Gleichzeitig sollen in Zukunft das Risikomanagement und die interne Kontrolle von Versicherern stärker in die Unternehmensführung eingebunden werden.

 

Ab 2005 neue Rechnungslegungsregeln für börsenotierte Versicherungsunternehmen

Mit dem 1. Jänner 2005 begann für börsenotierte Versicherungsunternehmen in der EU die Phase I der Umstellung auf internationale Bilanzierungsregeln entsprechend den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die neuen Regeln gelten auch für Versicherer, die börsenotierte Schuldverschreibungen emittieren. Für Unternehmen, die auch außerhalb der EU notieren, gelten bis 2007 Übergangsregeln. In der Phase I ist für die Rechnungslegung eine Trennung zwischen Versicherungsverträgen und Finanzinstrumenten vorgeschrieben. Versicherungsverträge unterscheiden sich dabei von Finanzinstrumenten durch einen signifikanten Risikotransfer vom Versicherungsnehmer auf den Versicherer. Weiters wurden die Offenlegungspflichten ausgeweitet, damit sich alle Anspruchsgruppen (z. B. Versicherungsnehmer, Makler, Investoren, Ratingagenturen usw.) besser über die Lage des Unternehmens informieren können. Vermögensgegenstände auf der Aktivseite der Bilanz müssen zum Fair Value bewertet werden. Diese Bewertung orientiert sich an Marktwerten und weicht somit deutlich vom bisherigen strengen Niederstwertprinzip des Handelsgesetzbuches ab. Auf der Passivseite müssen die Schwankungsrückstellung und die Rückstellung für Großrisken in das Eigenkapital übergeführt werden. Mit dem derzeit noch nicht festgelegten Beginn der Phase II wird das Prinzip der Fair-Value-Bewertung auch auf die Versicherungsverbindlichkeiten ausgedehnt werden (Swiss Re, 2004).

Die stillen Reserven in den Bilanzen österreichischer Versicherungsunternehmen umfassten 2004 insgesamt 12,8% der Bilanzsumme und sind auf Beteiligungen und den Immobilienbesitz konzentriert.

Die in Übersicht 2 wiedergegebene Hochrechnung der stillen Reserven in den Bilanzen der österreichischen Versicherungsunternehmen für das Jahr 2004 beruht auf einer Auswertung der Geschäftsberichte von Versicherungsunternehmen. Stille Reserven mussten schon bisher im Anhang zur Bilanz ausgewiesen werden. Sie entsprechen dem Unterschied zwischen dem zum Fair Value bewerteten Anlagevermögen (Zeitwert) und dem entsprechend dem Handelsgesetzbuch angesetzten Bilanzwert. Die Bewertung zum Fair Value wurde für das Geschäftsjahr 2004 bereits von zwei Konzernen in Österreich durchgeführt. Die stillen Reserven umfassen insgesamt 12,8% der Bilanzsumme und sind auf Beteiligungen und den Immobilienbesitz konzentriert.

 

Übersicht 2: Stille Reserven in der österreichischen Versicherungswirtschaft 2004

 

 

 

 

 

 

Bebaute und unbebaute Grundstücke

Beteiligungen

Andere Kapitalanlagen

Insgesamt1)

 

Mio. €

 

 

 

 

 

Stichprobe von 35 Unternehmen

 

 

 

 

Bilanzwert

3.302

6.941

46.490

56.733

Stille Reserven

1.631

3.754

1.894

7.279

In % des Bilanzwertes

49,4

54,1

4,1

12,8

 

 

 

 

 

Gesamte Versicherungswirtschaft

 

 

 

 

Bilanzwert

3.363

7.130

47.200

57.693

Geschätzte Stille Reserven

1.662

3.856

1.923

7.402

Q: Verschiedene Geschäftsberichte; Repräsentationsgrad: 98%. 1) Versicherungswirtschaftliche Kapitalanlagen ohne Depotforderungen.

 

Versicherungsprodukte auch 2004 überdurchschnittlich verteuert

Die Preise von Versicherungsprodukten stiegen 2004 um etwa 0,8 Prozentpunkte stärker als der gesamte Verbraucherpreisindex (Übersicht 3). Die Verteuerung von Bündelversicherungen für Eigenheim und von Kfz-Teilkaskoversicherungen beschleunigte sich, während sich die Preisdynamik aller anderen im Index erfassten Versicherungsprodukte abschwächte.

Obwohl sich die Ertragslage 2004 verbessert hatte, wurden die Preise von Versicherungsprodukten bis Mitte 2005 weiter angehoben.

Seit 2002 sind die Preissteigerungsraten der Versicherungsprodukte in der Schadenversicherung, insbesondere in der Kfz-Versicherung, merklich höher als zuvor. Dies korrigiert den durch starken Wettbewerbsdruck entstandenen Prämienverfall in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, durch den sich das versicherungstechnische Ergebnis der Schadenversicherer beträchtlich verschlechterte. Im Jahr 2004 wurde der Abgang im versicherungstechnischen Ergebnis um 60 Mio. € auf insgesamt 243 Mio. € gesenkt. Weil die Nettofinanzerträge zunahmen, wurde das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nahezu verdoppelt (+306 Mio. €).

 

Übersicht 3: Privatversicherungsformen im Warenkorb des Verbraucherpreisindex

1996 und 2000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gewicht im Warenkorb

2000

2001

2002

2003

2004

20051)

 

Bis 2000

Ab 2001

 

 

 

 

 

 

 

In %

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tarifprämien für

 

 

 

 

 

 

 

 

Hausratsversicherung

0,653

0,650

+4,5

4,2

+2,5

+1,4

+1,3

+2,6

Bündelversicherung für Eigenheim

0,452

0,337

2,8

+2,7

+2,2

+3,0

+4,7

+5,5

Krankenzusatzversicherung

1,397

1,294

+2,9

+4,4

+3,3

+3,9

+2,9

+3,4

Kfz-Haftpflichtversicherung (Pkw)

1,091

1,150

+3,6

+2,3

+4,1

+5,2

+2,9

+5,8

Kfz-Rechtschutzversicherung

0,124

0,133

+2,9

+2,0

+3,3

+1,6

±0,0

+2,1

Kfz-Teilkaskoversicherung

0,473

0,352

+4,7

+7,5

+4,8

+2,4

+5,5

+0,3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Privatversicherungsformen insgesamt

4,190

3,914

+2,9

+2,4

+3,5

+3,6

+2,9

+3,8

Verbraucherpreisindex insgesamt

 

 

+2,4

+2,7

+1,8

+1,4

+2,1

+2,6

Beitrag der Privatversicherungs-
formen               Prozentpunkte

 

 

+0,12

+0,09

+0,14

+0,14

+0,12

+0,15

Q: Statistik Austria. 1) Jänner bis Juli.

 

Trotz der verbesserten Ertragslage wurden die Preise der Versicherungsprodukte bis Mitte 2005 weiter angehoben, sodass sich die Inflation in diesem Bereich neuerlich beschleunigte. Eine Ursache dieser Entwicklung allerdings wegen der geringen Bedeutung dieser Sparte mit wenig Gewicht ist die außerordentlich hohe Schadenquote der Einbruchdiebstahlversicherungen (sie nahm im Vorjahresvergleich um fast ein Viertel zu).

 

2004 wieder hohe Prämiensteigerungen in der Lebensversicherung

Das nominelle verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm 2004 um 3,5% zu, wobei die Sparquote von 7,8% auf 8,4% stieg. In Verbindung mit der günstigen Kursentwicklung auf den Anleihe- und Aktienmärkten erhöhte sich das Geldvermögen der österreichischen Privathaushalte 2004 um 6,7%. Nach wie vor halten Privathaushalte den Großteil ihrer Geldanlagen in Form von Bargeld und Einlagen (Abbildung 1). Der Anteil beider Anlageformen ist jedoch rückläufig, der bedeutende Aufbau an Liquidität der letzten Jahre ging also offenbar zu Ende. Das Interesse an Anteilsrechten einschließlich der Investmentzertifikate profitierte von den starken Kurssteigerungen an den Aktienbörsen. Ausländische Rentenwerte waren die bevorzugte Form der Neuveranlagung in Investmentfonds. In diesem günstigen Umfeld weiteten die privaten Haushalte ihre Forderungen aus Lebensversicherungen auf 14,3% des Geldvermögens aus.

Die "Pensionsharmonisierungsreform" bringt nahezu alle Berufsgruppen in ein einheitliches Pensionsgesetz. Leistungskürzungen werden für Erwerbstätige mit schwankendem Einkommen bzw. Lücken in der Erwerbstätigkeit auftreten.

Wie schon 2003 wurde der Bereich der öffentlichen Altersvorsorge 2004 nachhaltig geändert (Pensionsharmonisierungsgesetz, BGBl. I Nr. 142/2004). Die Erwerbstätigen werden künftig in ein einheitliches Pensionsgesetz für alle Berufsgruppen (mit Ausnahme der Gemeinde- und Landesbeamten) einbezogen. Der zentrale Reformansatz besteht in einer schrittweisen Ausweitung des Durchrechnungszeitraums für die Bemessungsgrundlage auf 40 Jahre, sodass für die Berechnung der Pensionshöhe das letzte Aktiveinkommen eine immer geringere Bedeutung hat. Mit dem langsamen Auslaufen der Deckelung für daraus folgende Leistungskürzungen von Neupensionen steigt für Personen mit unregelmäßigem Beschäftigungs- bzw. Einkommensverlauf im Erwerbsleben der Unterschied zwischen dem letzten Aktiveinkommen und der Erstpension.

Abbildung 1: Verteilung des Geldvermögens der privaten Haushalte 2004

Q: OeNB. Privates Geldvermögen insgesamt: 329,7 Mrd. €.

 

Die Einzahlungen in Lebensversicherungen mit laufender Prämienzahlung entwickelten sich 2004 besonders dynamisch.

In diesem Umfeld reagierten die privaten Haushalte mit einer überdurchschnittlichen Ausweitung der Prämienzahlungen in Lebensversicherungen (Übersicht 4). Dabei entwickelten sich Einmalerläge und Lebensversicherungen mit laufenden Prämien unterschiedlich: Während die Einmalerläge auf niedrigem Niveau um nur 3,7% gesteigert wurden, nahmen die Prämieneinnahmen für Versicherungen mit laufender Prämienzahlung um 9,7% zu. Dieses Muster galt für fondsgebundene und nicht fondsgebundene Lebensversicherungen gleichermaßen.

 

Übersicht 4: Lebensversicherung

 

 

 

 

 

 

 

 

Bruttoprämien

Nettoprämien1)

Selbstbehaltquote

Überschuss aus der Finanzgebarung

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Erhöhung der versicherungstechnischen Rückstellungen

 

Abgegrenzt

 

Mio. €

In %

Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

2000

5.388

5.114

94,9

2.197

3.201

3.093

2001

5.785

5.495

95,0

1.988

3.915

2.555

2002

5.595

5.296

94,7

1.371

3.678

1.984

2003

5.659

5.346

94,5

2.019

4.379

2.132

2004

6.111

5.800

94,9

2.258

3.291

3.786

 

 

 

 

 

 

 

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

2000

+12,4

+12,7

+0,3

+7,6

+7,3

+9,8

2001

+7,4

+7,4

+0,1

9,5

+22,3

17,4

2002

3,3

3,6

0,3

31,0

6,0

22,4

2003

+1,1

+0,9

0,2

+47,3

+19,0

+7,5

2004

+8,0

+8,5

+0,5

+11,8

24,8

+77,6

Q: Finanzmarktaufsicht Österreich. 1) Geschätzt.

 

Versicherungsunternehmen dominieren den Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge: Von den 367 Mio. € an Prämieneinnahmen entfielen 300 Mio. € auf Versicherer.

Im Rahmen der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge wurden Ende 2004 insgesamt 460.000 Verträge verwaltet. Davon waren etwa 92% von der Versicherungswirtschaft gezeichnet und 8% in Form von Investmentfonds-Produkten von Kapitalanlagegesellschaften abgeschlossen worden. Das damit verbundene Prämienvolumen machte insgesamt 367 Mio. € aus; 300 Mio. € entfielen auf Lebensversicherungen.

Die Mindestlaufzeit der Verträge beträgt für dieses Vorsorgeinstrument 10 Jahre. Etwa ein Drittel der Vorsorgenden wählt eine Vertragslaufzeit von mindestens 30 Jahren, zwei Drittel schließen Verträge mit einer Laufzeit von mindestens 20 Jahren ab. Die durchschnittliche Jahresprämie der abgeschlossenen Verträge sinkt mit zunehmender Laufzeit. In Verträgen mit einer Laufzeit bis zu 20 Jahren lag sie 2004 bei 1.100 €, bei sehr langer Vertragsdauer betrug sie 500 €. Damit wurde auch 2004 der Höchstrahmen für die Prämienförderung (1.901 €) nicht vollständig ausgenutzt. Aufgrund der niedrigen Sekundärmarktzinsen wird der variable Teil der staatlichen Prämie für das Jahr 2006 auf voraussichtlich 3% gesenkt werden, sodass die Förderung insgesamt 8,5% betragen wird. Die Obergrenze für die Förderung wird 2006 auf etwa 2.050 € angehoben, die höchstmögliche staatliche Prämie wird damit 2006 etwa 174 € ausmachen.

Die Echoeffekte durch das Abreifen alter Lebensversicherungsverträge klangen 2004 aus. Hohe Erträge aus Kapitalveranlagungen erleichterten die kräftige Dotierung von Rückstellungen.

Die Aufwendungen für Versicherungsfälle nahmen 2004 erwartungsgemäß stark ab und lagen nur knapp über dem Niveau des Jahres 2000 (Übersicht 3). Die Einmaleffekte aus der Verlängerung der steuerlich anerkannten Mindestbindungsfrist von Einmalerlägen verebbten. Überaus dynamisch entwickelten sich 2004 die versicherungstechnischen Rückstellungen für Lebensversicherungen; sie umfassen die Verpflichtungen aus künftigen Leistungen an die Versicherten. Nachdem 2003 abreifende Altverträge, geringes Prämienwachstum und die Verschlechterung der steuerlichen Behandlung der Rückstellungsbildung eine mäßige Ausweitung der Rückstellungen bewirkt hatten, nützten die Versicherer die rege Nachfrage nach Lebensversicherungsprodukten und ihre hohen Erträge aus der Finanzveranlagung für eine kräftige Erhöhung der Rückstellungen. Die günstige Geschäftslage ermöglichte eine Steigerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 325,5 Mio. €. Dadurch nahm die Eigenkapitalrendite (EGT in Bezug zum Eigenkapital) auf 22,3% zu (2003 13,3%).

Die neuen Rententafeln berücksichtigen die erhöhte Lebenserwartung. In der Folge verteuern sich Neuabschlüsse von Rentenversicherungen, höhere Rückstellungen für Altbestände sind erforderlich. Der Höchstsatz für die garantierte Gewinnbeteiligung sinkt 2006 auf 2,25%.

In den nächsten Jahren dürften zwei Faktoren die Ausweitung der Prämieneinnahmen dämpfen: Erstens senkte die Finanzmarktaufsicht den gesetzlichen Höchstzinssatz für die garantierte Gewinnbeteiligung von 2,75% auf 2,25% (gültig ab 1. Jänner 2006). Zweitens müssen die neuen, von der Aktuarsvereinigung erstellten Rententafeln (AVÖ 2005 R) in die Kalkulationsgrundlagen für Rentenversicherungen eingearbeitet werden. Sie unterscheiden sich von den alten Rententafeln (AVÖ 1996 R) durch die Annahme einer weiter steigenden Lebenserwartung. In der Folge verteuern sich die Rentenzusagen für neue Rentenversicherungen und der Rückstellungsbedarf für bestehende Versicherungsverträge steigt (Wegenkittl, 2005).

 

Krankenversicherung: sinkender Trend der Versichertenzahl gebrochen

In der Krankenversicherung wurde 2004 erstmals seit 1991 ein Anstieg der Versichertenzahl verzeichnet: Die Zahl der versicherten Risken in der Einzelversicherung nahm um 1,3% zu. Wegen der geringeren Bedeutung der Gruppenversicherung schlug der fortgesetzte Abbau von Risken in diesem Bereich kaum durch. Die Zahl der Schaden- und Leistungsfälle entwickelt sich seit der Einführung der leistungsorientierten Krankenanstalten-Finanzierung sehr dynamisch (2004 +5%).

Die Abnahme der Schadenquote spiegelt die verhaltene Entwicklung der Leistungen in der Krankenversicherung wider. Bei steigender Zahl der Schaden- und Leistungsfälle sinkt die durchschnittliche Schadensumme.

Die Prämieneinnahmen wuchsen in der Krankenversicherung aufgrund der Zunahme der Versichertenzahlen sowie der Preiserhöhungen (Übersicht 3) rascher als die Leistungen an die Versicherten (Übersicht 5). Die Veränderungsrate der Leistungen blieb gegenüber dem Anstieg der Schaden- und Leistungsfälle deutlich zurück. Dieser Rückgang der durchschnittlichen Leistung je Fall ist ein Indiz für die geänderte Belagspolitik österreichischer Krankenhäuser. Die leistungsorientierte Krankenanstalten-Finanzierung macht die Unterteilung einer Behandlung in mehrere kleine Behandlungsschritte mit getrennten Krankenhausaufenthalten finanziell attraktiv.

 

Übersicht 5: Private Krankenversicherung

 

 

 

 

 

 

 

Bruttoprämien

Aufwendungen für Versicherungsfälle1)

Schadenquote

Überschuss aus der Finanzgebarung

Erhöhung der versicherungstechnischen Rückstellungen

 

Abgegrenzt

 

Mio. €

In %

Mio. €

 

 

 

 

 

 

2000

1.164

963

82,7

147

156

2001

1.212

996

82,1

142

176

2002

1.259

1.000

79,4

130

171

2003

1.306

1.029

78,8

111

174

2004

1.354

1.056

78,0

131

206

 

 

 

 

 

 

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

2000

+2,8

+3,6

+0,8

+16,5

+6,6

2001

+4,1

+3,4

0,7

3,4

+12,4

2002

+3,8

+0,5

3,2

8,8

2,7

2003

+3,7

+2,9

0,8

14,1

+1,7

2004

+3,6

+2,6

1,0

+17,3

+18,5

Q: Finanzmarktaufsicht Österreich. 1) Einschließlich Prämienrückerstattung.

 

Aufgrund der divergierenden Entwicklung von Prämien und Leistungen sank die Schadenquote auf ihren niedrigsten Wert seit Anfang der achtziger Jahre. Sie ist als Verhältnis zwischen Prämien und Leistungen ein Maßstab für die Deckung der Leistungen durch laufende Einnahmen. Die zweite Quelle zur Finanzierung von Leistungen an die Versicherten ist der Überschuss aus der Finanzgebarung. Auch in der Vermögensveranlagung wurde das Ergebnis gegenüber den Vorjahren deutlich verbessert. Das gute versicherungstechnische Ergebnis und hohe Finanzerträge ermöglichten eine deutliche Ausweitung der Rückstellungen. Die Erwartung von Mehrausgaben nach der Berücksichtigung der neuen Rententafeln (steigende Lebenserwartung) war ebenfalls ein Motiv für die aktive Rückstellungspolitik. Gesteigert wurde 2004 auch das EGT. Die Eigenkapitalrendite (EGT in Bezug zum Eigenkapital) betrug 2004 21,2% (2003 16,7%).

 

Schaden- und Leistungsfälle in der Sachversicherung stark rückläufig

In der Schaden-Unfallversicherung verstärkte sich 2004 die bereits im Vorjahr beobachtete Zunahme der Zahl versicherter Risken bei gleichzeitiger Abnahme der Schaden- und Leistungsfälle. So wurden in der Sachversicherung um 2% mehr versicherte Risken und um 4,8% weniger Schäden verzeichnet. Weniger deutlich war diese Tendenz in der Unfallversicherung. Da die Sachversicherungsprodukte für den Großteil der Preissteigerung von Versicherungsprodukten maßgebend waren (Übersicht 3), entwickelten sich 2004 die Prämieneinnahmen noch dynamischer als im Vorjahr (Übersicht 6).

 

Übersicht 6: Schaden- und Unfallversicherung

 

 

 

 

 

 

Bruttoprämien

Überschuss aus der Finanzgebarung

Aufwendungen für Versicherungsfälle

Erhöhung der versicherungstechnischen Rückstellungen

 

Abgegrenzt

 

Mio. €

 

 

 

 

 

2000

6.702

712

5.390

35

2001

6.978

691

4.903

39

2002

7.559

565

6.011

27

2003

7.861

567

5.490

34

2004

8.367

648

5.550

56

 

 

 

 

 

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

2000

+3,2

+1,8

+20,4

10,3

2001

+4,1

3,0

9,0

+11,7

2002

+8,3

18,3

+22,6

31,5

2003

+4,0

+0,4

8,7

+28,4

2004

+6,4

+14,2

+1,1

+63,1

Q: Finanzmarktaufsicht Österreich.

 

Mit 66,3% lag die Schadenquote in der Sachversicherung 2004 erstmals seit 1997 unter dem langjährigen Durchschnitt. Nur die Einbruchdiebstahlversicherung verzeichnete 2004 einen sprunghaften Anstieg der Schadenquote.

Die verhaltene Zunahme der Leistungen entstand durch im Einzelfall höhere Schadensummen. Insgesamt ging die Schadenquote jedoch auch in dieser Versicherungsabteilung von 69,8% (2003) auf 66,3% (2004) zurück. Erstmals seit 1997 lag sie damit unter dem langjährigen Durchschnitt.

Nur die Einbruchdiebstahlversicherung verzeichnete 2004 einen sprunghaften Anstieg der Schadenquote auf 122,7%, rund das Doppelte des langjährigen Mittelwertes (62%). Die Steigerung der Anzeigen von Einbruchsdelikten in der österreichischen Kriminalstatistik bestätigt diese drastische Entwicklung. Dabei nahm das Risikobewusstsein noch nicht zu: Die versicherten Risken erhöhten sich in der Einbruchdiebstahlversicherung um nur 1,4% auf etwa 300.000. Wegen des geringen Gewichts der Einbruchdiebstahlversicherung schlägt dieser ungünstige Verlauf nicht auf die Kennzahlen der gesamten Sachversicherung durch.

Die Eigenkapitalrendite wurde in der Schaden-Unfallversicherung 2004 auf 10,9% gesteigert.

Vergleichsweise hohe Überschüsse aus der Kapitalveranlagung ermöglichten in der Schaden-Unfallversicherung sowohl eine Ausweitung der versicherungstechnischen Rückstellungen als auch eine deutliche Steigerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Gemessen am Eigenkapital der Branche folgt daraus für 2004 eine Eigenkapitalrendite von 10,9% (2003 6,4%).

 

Veranlagungsrendite in allen Versicherungsabteilungen gesteigert

Die starke Zunahme der versicherungswirtschaftlichen Kapitalanlagen spiegelte 2004 den Aufbau versicherungstechnischer Rückstellungen in allen drei Versicherungsabteilungen wider. Mit +7,2% wurde die höchste Zuwachsrate seit 1997 verzeichnet. Die Struktur der Kapitalveranlagung verlagerte sich wie in den Vorjahren weg von Darlehenspolizzen und Immobilien hin zu liquiden Veranlagungsformen. Der Anteil von Wertpapieren an den Kapitalanlagen nahm durch diese Umschichtung um 2,5 Prozentpunkte zu. Anteilswerte wurden dabei von den Versicherungsunternehmen bevorzugt (+1,5 Prozentpunkte). Die Tendenz zur Auslagerung der Vermögensveranlagung aus Versicherungsunternehmen an Kapitalanlagegesellschaften blieb 2004 ungebrochen.

Professionellere Kapitalveranlagung und günstige Rahmenbedingungen trugen 2004 zur Ausweitung des Vorsprungs der Renditen versicherungswirtschaftlicher Kapitalanlagen gegenüber der Sekundärmarktrendite bei.

Die günstigen Bedingungen auf den Aktien- und Anleihemärkten und die professionelle Kapitalveranlagung hatten 2004 eine Steigerung der Renditen versicherungswirtschaftlicher Kapitalanlagen zur Folge. In allen Versicherungsabteilungen wurde das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessert (Übersicht 7). Den größten Abstand gegenüber der Sekundärmarktrendite für Bundesanleihen erwirtschaftete mit +2,5 Prozentpunkten die Lebensversicherung. Trotz der wesentlich kurzfristigeren Geschäftshorizonte in der Schaden-Unfallversicherung erzielte die Sparte ein ähnlich gutes Veranlagungsergebnis. Da höhere Kapitalerträge nur mit höherem Risiko bzw. geringerer Liquidität erreicht werden können, stellt sich die Frage, ob die Veranlagungspolitik in der Schaden-Unfallversicherung unerwartet große Schadenfälle ausreichend berücksichtigt.

 

 

Übersicht 7: Renditen der versicherungswirtschaftlichen Kapitalanlagen

 

 

 

 

 

 

 

 

Sekundärmarktrendite Bund

Lebensversicherung

Krankenversicherung

Schaden- und Unfallversicherung

 

 

Rendite in %

 

 

 

 

 

 

 

1998

4,3

7,7

6,2

4,4

 

1999

4,1

7,3

5,6

6,7

 

2000

5,3

7,3

6,6

6,8

 

2001

4,6

6,1

5,9

6,8

 

2002

4,4

4,0

4,9

5,5

 

2003

3,4

5,6

4,0

5,3

 

2004

3,4

5,9

4,3

5,8

 

Q: Finanzmarktaufsicht Österreich, WIFO-Berechnungen.

 

 

 

 

In 2004 Actuarial Results and Investment Earnings Soared for all Insurance Lines Summary

After a year of muted growth in 2003, insurers more than doubled their premium revenues in 2004. For 2005, WIFO surveys find a similarly optimistic outlook. The upswing was fuelled by life and property-liability insurance, resulting in a new record penetration rate. With echo effects abating, claims payments in life insurance were cut by almost a quarter, and in the property-liability line payments rose at a moderate pace only. For all lines, the excellent investment results enabled insurers to increase their allocations to actuarial reserves and still report excellent results from their ordinary activities. The additional funds thus obtained help insurers to meet the more stringent equity requirements (solvability I) applicable since the start of 2004.

Throughout 2004, Austrian insurers performed better than their international peers. Compared to a global rise in premium revenues from life and non-life insurance of 2.3 percent in real terms, Austrian insurers boosted their revenues by 3.1 percent for non-life insurance and by 5.9 percent for life insurance. WIFO surveys provide strong indications that the positive trend has been continuing in 2005. In the longer term some of the momentum may go out of life insurance due to the conversion to actuarial tables with higher life expectancy rates and the cut in the maximum permissible guaranteed profit sharing to 2.25 percent applicable as of January 2006.

Price increases of 2.9 percent for insurance products in 2004 contributed 0.12 percentage point to the rise of consumer prices by 2.1 percent. In spite of the improved profit situation in 2004, prices for insurance products continued to go up in the first half of 2005 (+3.8 percent in a year-on-year comparison). Putting capital investment on a more professional level and better financial market conditions helped extend the gap between the yield from actuarial investments and the secondary market yield in 2004. For life insurance, capital investment yielded an average of 5.9 percent, whereas the figures for property-liability insurance and health insurance were 5.8 percent and 4.3 percent, respectively.

 

Literaturhinweise

Swiss Re, "Die Auswirkungen der IFRS auf die Versicherungswirtschaft", Sigma, 2004, (7), http://www.swissre. com/.

Swiss Re, "Assekuranz Global 2004: Wachsende Prämien und verbesserte finanzielle Lage der Versicherer", Sigma, 2005, (2), http://www.swissre.com/.

Wegenkittl, K., "Neue Kalkulationsgrundlagen für Rentenversicherungen", Versicherungsrundschau, 2005, (5), S. 123-126.

 

 

 



[a])  Die wichtigsten zusätzlichen Korrekturfaktoren sind in die Leistungen einbezogene Schadenbearbeitungskosten (Begutachtung usw.) und die Rückversicherungsströme.