WIFO

 

Wirtschaftswachstum durch Erdölpreishausse gebremst, aber höher als im Euro-Raum

 

Prognose für 2005 und 2006

 

Das Wirtschaftswachstum wird heuer nur 1,7% erreichen, für das kommende Jahr wird eine geringfügig höhere Rate erwartet. Die hohen Energiepreise beeinträchtigen die verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte und damit die Konsumnachfrage. Jüngst zeigte sich eine Aufhellung der Stimmung in der Industrie, die eine Erholung der schwachen Ausrüstungsinvestitionen nach sich ziehen könnte. Die Ausweitung der öffentlichen Ausgaben für Infrastruktur, Forschung und Qualifizierung hat ein positives Wachstumsdifferential gegenüber dem Euro-Raum zur Folge. Sie bewirkt allerdings auch einen leichten Anstieg des Budgetdefizits.

 

Die Konjunkturprognose entsteht jeweils in Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des WIFO. • Abgeschlossen am 30. September 2005. • E-Mail-Adresse: Markus.Marterbauer@wifo.ac.at

 

INHALT

Energiepreishausse dämpft Konjunktur

Robuste Weltkonjunktur

Konsumschwäche hält im Euro-Raum an

Mäßiges Wirtschaftswachstum in Österreich

Hohe Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft

Leistungsbilanzüberschuss trotz Energieverteuerung

Erholung der Industriekonjunktur, Rückgang der Arbeitskosten

Investitionszurückhaltung

Bauwirtschaft profitiert von öffentlichen Aufträgen

Hohe Energiepreise, geringe Überwälzung

Konsumnachfrage anhaltend schwach

Qualifizierungsmaßnahmen dämpfen Arbeitslosigkeit

Budgetdefizit 2% des BIP

 

VERZEICHNIS DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN

Übersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose. 4

Übersicht 2: Annahmen über die internationale Konjunktur 7

Übersicht 3: Entwicklung der Bruttowertschöpfung. 9

Übersicht 4: Produktivität 13

Übersicht 5: Entwicklung der Nachfrage. 15

Übersicht 6: Löhne, Wettbewerbsfähigkeit 17

Übersicht 7: Konsum, Einkommen und Preise. 18

Übersicht 8: Arbeitsmarkt 20

Übersicht 9: Wirtschaftspolitische Bestimmungsfaktoren. 21

Abbildung 1: Indikatoren der Wirtschaftsentwicklung und der Wirtschaftspolitik. 11

 

 

Die österreichische Wirtschaft ist auf einen Pfad mäßigen Wachstums eingeschwenkt. Das reale BIP stieg im II. Quartal gegenüber der Vorperiode saisonbereinigt um 0,4%, in ähnlichem Ausmaß könnte es im 2. Halbjahr zunehmen. Die Konjunktur wird vor allem von den hohen Energiekosten gebremst, deren direkter Anteil an den Konsumausgaben 7% beträgt. Daraus ergibt sich ein Beitrag zum Anstieg der Verbraucherpreise von etwa ½ Prozentpunkt. Unter der Annahme, dass die Überwälzung der hohen Energiepreise auf die Preise anderer Güter und Dienstleistungen so verhalten bleibt wie bislang, wird die Inflationsrate heuer 2,4% und 2006 2,1% betragen. Das Wachstum der verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte beträgt nur gut 1½% pro Jahr und bedeutet eine Ausweitung des privaten Konsums um real 1,4%. Der Anstieg ist damit höher als im Vorjahr, aber zum fünften Mal in Folge merklich niedriger als im langfristigen Durchschnitt. Dies beeinträchtigt die Konjunktur im Handel und in anderen Dienstleistungsbereichen.

Der Sektor der exportorientierten Industrie wächst rascher als die von der Binnennachfrage abhängigen Wirtschaftsbereiche. Die heimischen Exportbetriebe erweisen sich als recht wettbewerbsfähig, sie steigern ihre Warenausfuhr nach dem besonders erfolgreichen Jahr 2004 (real +12,9%) heuer neuerlich um 4,2%. Besonders kräftig steigt dabei die Nachfrage der erdölexportierenden Länder, deren Einkommen sich merklich erhöht hat. Die Auftragseingänge aus dem Euro-Raum entwickeln sich weniger günstig, hier fehlen nach wie vor Impulse für die Binnennachfrage. Die Unternehmen der Sachgütererzeugung zeigten sich im WIFO-Konjunkturtest bislang unsicher über die weitere Entwicklung der Produktion; jüngst hellte sich das Geschäftsklima allerdings auf. Sofern sich dieses Signal für eine Besserung der Industriekonjunktur bestätigt, kann heuer mit einem Wachstum der Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung von real 2,7% gerechnet werden.

Eine Ausweitung der Produktion und eine Verbesserung der mittelfristigen Absatzerwartungen sind die Voraussetzung für eine Belebung der Ausrüstungsinvestitionen. Bislang blieb die Investitionstätigkeit trotz guter Gewinnlage sehr verhalten, im Jahresdurchschnitt 2005 zeichnet sich ein Rückgang ab (real 1%). Ein Großteil der Investitionsgüter (vor allem Maschinen und Fahrzeuge) wird importiert. Die Investitionsschwäche dämpft so in Verbindung mit der Zurückhaltung der Konsumenten in der Anschaffung von Pkw auch die Entwicklung der Warenimporte (2005 real +1,7%). Deshalb wird die Handelsbilanz trotz der hohen Energierechnung heuer einen leichten Überschuss aufweisen.

Die Bundesregierung hat seit dem 1. Mai eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, die das schleppende Wirtschaftswachstum beleben und den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit dämpfen sollen. So wurden die außerbudgetären Mittel für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und die Ausgaben für Forschung ausgeweitet sowie die Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik aufgestockt. Vor allem die öffentlichen Investitionen bringen einen Konjunkturimpuls mit sich, die Unternehmen des Tiefbaus melden eine deutliche Verbesserung der Auftragslage. Weil die Nachfrage auch im Wohnbau anzieht, sollte die Wertschöpfung in der Bauwirtschaft heuer real um 1,5% und 2006 um 2% zunehmen.

 

Übersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

Bruttoinlandsprodukt

 

 

 

 

 

 

Real

+0,8

+1,0

+1,4

+2,4

+1,7

+1,8

Nominell

+2,6

+2,2

+2,8

+4,4

+3,5

+3,7

Sachgütererzeugung1), real

+2,3

+0,4

0,1

+4,6

+2,7

+3,0

Handel, real

+2,0

+2,0

+0,3

+1,9

+1,2

+1,5

Private Konsumausgaben, real

+1,0

+0,3

+1,6

+0,8

+1,4

+1,7

Bruttoanlageinvestitionen, real

1,5

5,0

+6,1

+0,6

+0,4

+2,4

Ausrüstungen2)

+1,9

8,2

+7,7

+0,8

1,0

+3,0

Bauten

4,2

2,3

+4,8

+0,5

+1,5

+2,0

Warenexporte3)

 

 

 

 

 

 

Real

+6,3

+4,3

+2,6

+12,9

+4,2

+5,2

Nominell

+6,5

+4,2

+1,9

+13,9

+5,6

+6,0

Warenimporte3)

 

 

 

 

 

 

Real

+5,5

+0,3

+6,5

+11,4

+1,7

+4,1

Nominell

+5,0

2,0

+5,0

+12,5

+4,6

+5,7

Leistungsbilanzsaldo              Mrd. €

4,13

+0,75

1,17

+0,75

+1,24

+1,07

               in % des BIP

1,9

+0,3

0,5

+0,3

+0,5

+0,4

Sekundärmarktrendite4)          in %

5,1

5,0

4,2

4,2

3,4

3,6

Verbraucherpreise

+2,7

+1,8

+1,3

+2,1

+2,4

+2,1

Arbeitslosenquote

 

 

 

 

 

 

In % der Erwerbspersonen (Eurostat)5)

3,6

4,2

4,3

4,8

5,1

5,1

In % der unselbständigen Erwerbspersonen6)

6,1

6,9

7,0

7,1

7,2

7,2

Unselbständig aktiv Beschäftigte7)

+0,4

0,5

+0,2

+0,7

+0,9

+0,9

Finanzierungssaldo des Staates
(laut Maastricht-Definition)       in % des BIP

+0,1

0,4

1,2

1,0

1,9

2,0

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Nettoproduktionswert, einschließlich Bergbau. 2) Einschließlich sonstiger Anlagen. 3) Laut Statistik Austria. 4) Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren (Benchmark). 5) Labour Force Survey. 6) Laut Arbeitsmarktservice. 7) Ohne Bezug von Karenz- bzw. Kinderbetreuungsgeld, ohne Präsenzdienst, ohne in der Beschäftigungsstatistik erfasste arbeitslose Schulungsteilnehmer.

 

Dem Arbeitsmarktservice stehen 2006 um etwa ein Drittel höhere Mittel für Qualifizierungsprogramme und Eingliederungsbeihilfen zur Verfügung. Der Schwerpunkt soll auf die Unterstützung von Wiedereinsteigerinnen und Jugendlichen gesetzt werden jene Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt, für die sich die Lage in den letzten Jahren besonders verschlechtert hat. Das WIFO erwartet, dass aufgrund dieser Maßnahmen im Jahr 2006 ein weiterer Anstieg der Arbeitslosenquote verhindert werden kann. Die Zahl der Arbeitslosen wird dann mehr als 250.000 erreichen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 7,2% der unselbständig aktiv Beschäftigten bzw. 5,1% der Erwerbspersonen laut Eurostat. Das generelle Muster der Arbeitsmarktentwicklung verändert sich nicht: Die Beschäftigung steigt trotz mäßigen Wirtschaftswachstums um etwa 1%; gleichzeitig erhöht sich das Arbeitskräfteangebot viel rascher als in der Vergangenheit.

Die seit Mai 2005 gesetzten Maßnahmen expansiver Budgetpolitik dürften überwiegend im kommenden Jahr wirksam werden und einen Wachstumsimpuls von etwa 0,3% des BIP mit sich bringen. Deshalb expandiert die heimische Wirtschaft etwas rascher als im Durchschnitt des Euro-Raums. Gleichzeitig bedeuten die Mehrausgaben einen leichten Anstieg des Budgetdefizits. Es wird 2006 2% des BIP erreichen und damit höher sein als im Bundesvoranschlag und im Stabilitätsprogramm erwartet.

Energiepreishausse dämpft Konjunktur

Der Anstieg der Erdölpreise belastet vor allem die Konsumnachfrage. Das Wirtschaftswachstum wird dadurch heuer und im kommenden Jahr im Euro-Raum um etwa ½ Prozentpunkt gebremst.

Die Weltmarktnotierungen für Rohöl stiegen seit dem Sommer nochmals kräftig. Sie waren im September mit über 60 $ je Barrel um etwa ein Fünftel höher als im Juni und fast drei Mal so hoch wie Ende 2001. Eine Abschwächung der Preishausse zeichnet sich nicht ab: Zum ersten ist die Nachfrage nach Rohöl und anderen Energierohstoffen ungebrochen stark, die anhaltend kräftige Expansion der Wirtschaft Chinas ist sehr energieintensiv. Zum zweiten spiegelt sich die weiterhin hohe Instabilität der weltpolitischen Situation in einem spekulativen Preisaufschlag; auch hier zeichnet sich keine Entspannung ab. Das WIFO unterstellt deshalb für die Konjunkturprognose einen durchschnittlichen Importpreis von Erdöl in den Industrieländern von 58 $ je Barrel im Jahr 2005 und 62 $ im Jahr 2006.

In den Industrieländern beeinträchtigen die hohen Energiepreise die Wirtschaftsentwicklung, weil sich die Terms-of-Trade zu deren Lasten verschieben. Allerdings ist der Einfluss auf die Konjunktur in Europa geringer als in den siebziger und frühen achtziger Jahren, weil sich die Erdölintensität der Produktion seither halbiert hat.

Der Anstieg der Energiepreise erhöht direkt die Inflation. Indirekte Effekte auf die Preise anderer Güter und Dienstleistungen ergeben sich aus dem Anstieg der Energiekosten, etwa im Transport. Aufgrund der Dämpfung der verfügbaren Realeinkommen der privaten Haushalte sinkt kurzfristig der Sparanteil am verfügbaren Einkommen. Personen mit niedrigeren Einkommen, die weniger sparen, werden ihre Ausgaben für Konsumgüter unmittelbar verringern, Angehörige anderer Einkommensschichten mit Verzögerung.

Mittelfristig werden in den Industrieländern auch positive Auswirkungen spürbar, wenn in den erdölproduzierenden Ländern dank der Einkommensteigerung die Nachfrage nach dauerhaften Konsum- und Investitionsgütern ausgeweitet wird. Die wachstumsdämpfenden Effekte überwiegen jedoch merklich.

Langfristig löst eine Energieverteuerung Substitutionseffekte aus etwa durch Veränderung der Konsummuster, Energiesparen oder den Einsatz neuer Technologien.

Aus den Erfahrungen der Vergangenheit lässt sich ableiten, dass ein Anstieg der Rohölpreise um 10% das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum und in Österreich um etwa 0,1 Prozentpunkt dämpft. Die Rohölhausse dürfte das Wachstum heuer mit etwa ½ Prozentpunkt und 2006 in ähnlichem Ausmaß belasten.

 

Robuste Weltkonjunktur

Die starke Expansion in China trägt wesentlich zur kräftigen Entwicklung des Welthandels bei. In den USA wächst die Wirtschaft neuerlich um über 3%.

Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in einer Phase regen Wachstums, allerdings kühlt sich das Tempo ab. Die Zunahme der Produktion wird sich von 5% (2004) auf etwa 4% (2006) abschwächen, jene des Welthandels von 8% auf 7%.

Besonders kräftig wächst die chinesische Wirtschaft, die Produktion weitet sich um gut 9% pro Jahr aus. Export und Import nehmen mehr als doppelt so rasch zu. Dies spiegelt den raschen Fortschritt der Integration in die Weltwirtschaft wider. Die Expansion in China bildet den Motor für die Konjunktur in Asien. Vor allem die japanische Volkswirtschaft profitiert von der regen Nachfrage nach Investitionsgütern und dauerhaften Konsumgütern. Sie hat sich seit Anfang 2005 aus der Stagnation gelöst, das Wirtschaftswachstum wird heuer real 2¼% erreichen. Freilich ist die Phase des Rückgangs der Verbraucherpreise noch nicht überwunden.

Auch in den USA ist die Konjunktur aufgrund der starken Binnennachfrage kräftig. Die rege Investitionstätigkeit weist darauf hin, dass die Auslastung der Unternehmen und ihr Optimismus hoch sind. 2006 dürfte der Wiederaufbau in den vom Hurrikan im September betroffenen Gebieten die Entwicklung der Bauinvestitionen zusätzlich beschleunigen. Die Konsumnachfrage expandiert um mehr als 3%. Der Anstieg der Energiekosten trägt wesentlich zur Inflation von merklich über 3% bei. Sie wird das Konsumwachstum etwas dämpfen. Budget- und Leistungsbilanzdefizit bleiben sehr hoch. Die Überhitzung in wichtigen Segmenten des Immobilienmarktes bildet das wesentliche Risiko für die Konjunktur in den USA. Wenn dieses Risiko nicht schlagend wird, ist sowohl für 2005 als auch für 2006 ein Wirtschaftswachstum von mehr als 3% zu erwarten.

Übersicht 2: Annahmen über die internationale Konjunktur

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

Bruttoinlandsprodukt, real

 

 

 

 

 

 

OECD insgesamt

+1,1

+1,3

+1,9

+3,2

+2,4

+2,4

USA

+0,8

+1,6

+2,7

+4,2

+3,3

+3,3

Japan

+0,2

0,3

+1,4

+2,7

+2,2

+2,3

EU 25

+1,8

+1,1

+1,1

+2,4

+1,5

+1,6

EU 15

+1,7

+1,0

+1,0

+2,3

+1,4

+1,5

Euro-Raum

+1,7

+0,9

+0,7

+2,1

+1,3

+1,4

Deutschland

+1,2

+0,1

0,2

+1,6

+1,0

+1,1

Neue EU-Länder1)

+2,4

+2,4

+3,7

+5,0

+4,5

+4,5

China

+7,5

+8,3

+9,3

+9,5

+9,3

+9,0

Welthandel, real

+0,1

+3,4

+4,8

+7,9

+6,7

+7,0

Marktwachstum Österreichs2)

+2,3

+1,8

+5,1

+8,4

+4,5

+4,8

Weltmarkt-Rohstoffpreise3)

 

 

 

 

 

 

Insgesamt

8

5

4

+18

+41

+12

Ohne Rohöl

3

6

6

+18

+12

+11

Erdölpreis4)            $ je Barrel

23,6

24,1

28,4

36,3

58,0

62,0

Wechselkurs           $ je Euro

0,896

0,945

1,131

1,243

1,25

1,21

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern. 2) Veränderungsrate der realen Importe der Partnerländer gewichtet mit österreichischen Exportanteilen. 3) HWWA-Index, Euro-Basis. 4) Durchschnittlicher Importpreis der OECD (cif).

 

Konsumschwäche hält im Euro-Raum an

Im Euro-Raum bremst die Zurückhaltung der Konsumnachfrage die Konjunktur. Die Wirtschaftspolitik konzentriert sich auf die Verbesserung der Angebotsbedingungen und vernachlässigt das Setzen von zusätzlichen Nachfrageimpulsen.

Im Euro-Raum wuchs das BIP nach ersten Schätzungen im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr real um nur gut als 1%. Wie in den letzten fünf Jahren wird die Konjunktur vor allem von der Schwäche der Binnennachfrage gebremst. Im Euro-Raum fehlen aktive Impulse der Wirtschaftspolitik zur Stärkung der Nachfrage, und der Anstieg der Energiepreise trübt die Stimmung unter den Verbrauchern weiter. Deshalb erwartet das WIFO keine Belebung der Binnenkonjunktur in den Ländern der Währungsunion.

Allerdings profitiert der Euro-Raum vom regen Wachstum der Weltwirtschaft. Export und Industrieproduktion entwickelten sich im 1. Halbjahr günstig. Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar schwächte sich seit Jahresbeginn um 11% ab; dies verbessert die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produkte. In der Vergangenheit war freilich ein Anstieg der Erdölpreise oft mit einer Abwertung des Dollars verbunden. Eine weitere Aufwertung des Euro würde ein erhebliches Risiko für die Industriekonjunktur in der EU bilden. Die Umfragen der Europäischen Kommission unter den Industrieunternehmen lassen in den Sommermonaten eine leichte Aufhellung des Vertrauens erkennen. Insgesamt bleibt die Kapazitätsauslastung jedoch zu gering, um ein Anziehen der Investitionen zu ermöglichen.

Während Auslandsnachfrage und Industrie eine vorsichtige Erholung der Konjunktur widerspiegeln, wird die Konsumnachfrage der privaten Haushalte durch die hohen Energiepreise gedämpft. Das WIFO erwartet deshalb für die Jahre 2005 und 2006 ein Anhalten der Konjunkturschwäche im Euro-Raum. Das Wirtschaftswachstum dürfte real nur 1¼% bis 1½% betragen.

Die Konjunktur verläuft innerhalb des Euro-Raums sehr unterschiedlich. Besonders ungünstig ist die aktuelle Wirtschaftslage in Italien: Das BIP war im 1. Halbjahr gegenüber dem Vorjahr unverändert. Italien leidet unter einem Rückgang der preislichen Wettbewerbsfähigkeit und geringer Handlungsfähigkeit der Wirtschaftspolitik. In Finnland schwächte sich die Konjunktur markant ab, das Wachstum lag im 1. Halbjahr real bei nur ½%. Ähnlich niedrig war die Rate in Portugal, den Niederlanden und Deutschland. Ein etwas höheres Wirtschaftswachstum (1½% bis 2%) verzeichneten Frankreich, Belgien und Österreich. In Irland, Luxemburg, Spanien und Griechenland expandierte das BIP deutlich kräftiger.

Die großen Unterschiede zwischen den Wachstumsraten zeigen, dass auch nach mehreren Jahren der Währungsunion keine Synchronisation des Konjunkturverlaufs eingetreten ist. Nationale Besonderheiten spielen weiterhin eine wichtige Rolle. Neben Aufholprozessen in weniger entwickelten Volkswirtschaften zählen dazu besonders die Unterschiede bezüglich der Entwicklung der Immobilienpreise und deren Auswirkungen auf Konsum und Bauinvestitionen sowie Unterschiede in der Budgetpolitik.

In den drei Ländern der EU 15, die nicht an der Währungsunion teilnehmen, war die Konjunktur in den letzten Jahren günstiger. Nun schwächte sich das Wachstum auf etwa 2% ab. In Großbritannien geht dies auf einen Rückgang der Immobilienpreise und eine Dämpfung der Industriekonjunktur zurück.

Die neuen Mitgliedsländer der EU bauten ihren Wachstumsvorsprung gegenüber der EU 15 deutlich aus, sie erzielen heuer und im kommenden Jahr Raten von rund +4½%. Nach dem EU-Beitritt verstärkten sich vor allem die ausländischen Direktinvestitionen. Auch die Binnennachfrage entwickelt sich günstig.

 

Mäßiges Wirtschaftswachstum in Österreich

Das Wirtschaftswachstum bleibt in Österreich verhalten. Zwar wirken zusätzliche öffentliche Ausgaben für Infrastruktur, Forschung und Qualifizierung expansiv, die hohen Energiekosten dämpfen aber den privaten Konsum beträchtlich.

In Österreich hat sich die Konjunktur nach dem günstigen Sommerhalbjahr 2004 auf einen verhaltenen Wachstumspfad abgeschwächt. Das reale Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich im II. Quartal 2005 saisonbereinigt um 0,4% gegenüber der Vorperiode und um 2,1% gegenüber dem Vorjahr. Für das III. und IV. Quartal erwartet das WIFO ein Wirtschaftswachstum von etwa 0,4% gegenüber dem Vorquartal. Daraus ergibt sich im 2. Halbjahr ein Anstieg um 1¼% bis 1½% gegenüber dem Vorjahr.

Die heimische Wirtschaft dürfte heuer mit real +1,7% und 2006 mit +1,8% den Durchschnitt des Euro-Raums etwas übertreffen. Dazu trägt vor allem eine expansivere Budgetpolitik bei. Nach der Senkung von direkten Steuern im Jahr 2005 wird 2006 die Ausweitung der Infrastrukturinvestitionen und der Forschungsförderung wirksam. Dies und die Erhöhung der Mittel für die Qualifizierung von Arbeitsuchenden dürften das Wachstum des BIP um etwa 0,3 Prozentpunkte beschleunigen.

 

Übersicht 3: Entwicklung der Bruttowertschöpfung

Zu Herstellungspreisen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2003

2004

2005

2006

2003

2004

2005

2006

 

Mrd. € (Referenzjahr 2000)

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Real (berechnet auf Basis von Vorjahrespreisen)

 

 

 

 

 

 

Land- und Forstwirtschaft

3,88

4,18

3,97

3,97

1,8

+7,7

5,0

±0,0

Sachgütererzeugung und Bergbau1)

40,12

41,99

43,12

44,42

0,1

+4,6

+2,7

+3,0

Energie- und Wasserversorgung

5,37

5,51

5,70

5,81

+0,7

+2,5

+3,5

+2,0

Bauwesen

15,25

15,39

15,62

15,94

+5,2

+0,9

+1,5

+2,0

Handel2)

26,06

26,54

26,86

27,27

+0,3

+1,9

+1,2

+1,5

Beherbergungs- und Gaststättenwesen

8,26

8,41

8,51

8,64

+1,7

+1,9

+1,2

+1,5

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

13,82

14,17

14,41

14,70

+0,1

+2,5

+1,7

+2,0

Kreditinstitute und Versicherungen

9,35

9,80

10,10

10,35

+5,9

+4,8

+3,0

+2,5

Grundstücks- und Wohnungswesen3)

33,64

34,06

34,91

35,72

+3,2

+1,3

+2,5

+2,3

Öffentliche Verwaltung4)

11,70

11,65

11,61

11,56

+1,0

0,4

0,3

0,5

Sonstige Dienstleistungen

27,61

28,11

28,47

28,76

+0,8

+1,8

+1,3

+1,0

Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche5)

195,00

199,74

203,23

207,04

+1,5

+2,4

+1,8

+1,9

Bruttoinlandsprodukt

217,19

222,49

226,23

230,29

+1,4

+2,4

+1,7

+1,8

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Einschließlich Gewinnung von Steinen und Erden. 2) Einschließlich Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern. 3) Einschließlich Vermietung beweglicher Sachen und Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen. 4) Einschließlich Landesverteidigung und Sozialversicherung. 5) Vor Abzug der Gütersubventionen und vor Zurechnung der Gütersteuern.

 

Die öffentlichen Investitionen wirken den konjunkturdämpfenden Effekten der Energieverteuerung entgegen. Der kräftige Anstieg der Erdölpreise drückt die verfügbaren Realeinkommen und begrenzt den Spielraum für die Ausweitung der Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Der private Konsum, mit 56% das größte Aggregat der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, expandiert 2005 neuerlich bedeutend langsamer als im langfristigen Durchschnitt, aber rascher als im Vorjahr. Seine Schwäche bremst die Konjunktur im Handel und in anderen Dienstleistungsbereichen. Ein weiterer Anstieg der Energiepreise bedeutet ein erhebliches Risiko für den Verlauf der Konjunktur. Deshalb sind die Aussichten für das Jahr 2006 gegenwärtig mit besonders großer Unsicherheit behaftet.

Export und Industrieproduktion entwickelten sich im 1. Halbjahr 2005 günstiger als die Binnennachfrage und die von ihr bestimmten Wirtschaftsbereiche. Der WIFO-Konjunkturtest zeigte von Jahresbeginn bis Juli eine Eintrübung des Geschäftsklimas, die jüngsten Umfrageergebnisse lassen aber eine Erholung erkennen. Die Prognose unterstellt deshalb für das 2. Halbjahr eine leichte Verbesserung der Industriekonjunktur.

 

Abbildung 1: Indikatoren der Wirtschaftsentwicklung und der Wirtschaftspolitik

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Ohne Bezug von Karenz- bzw. Kinderbetreuungsgeld, ohne Präsenzdienst, ohne in der Beschäftigungsstatistik erfasste arbeitslose Schulungsteilnehmer. 2) Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren (Benchmark).

 

Hohe Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft

Nach der außergewöhnlich kräftigen Steigerung im Jahr 2004 wächst der Export auch heuer rege.

Im 1. Halbjahr blieb das Wachstum des Warenexports merklich hinter den hohen Raten des Vorjahres zurück. Nominell war die Ausfuhr um 5% höher als im Vorjahr. Besonders kräftig expandiert die Nachfrage aus den erdölproduzierenden Ländern und aus Südosteuropa, wo die heimischen Exporteure schon seit einigen Jahren Marktanteile gewinnen. Hingegen dämpft die Schwäche der Nachfrage im Euro-Raum die Entwicklung der Ausfuhr der zweitwichtigste Handelspartner, Italien, befindet sich in einer Rezession. Die Dynamik der Nachfrage aus den neuen EU-Ländern ließ merklich nach, für einzelne Länder (Ungarn) verzeichnet die Außenhandelsstatistik sogar einen Rückgang.

Trotz geringen Marktwachstums profitiert Österreich von der hohen preislichen Wettbewerbsfähigkeit der Exportbetriebe. Obwohl der Euro in den letzten Jahren merklich aufwertete, gingen die Lohnstückkosten gegenüber den Handelspartnern zurück. Das ist vor allem auf die rasche Steigerung der Stundenproduktivität in der Industrie zurückzuführen: Sie wird im Prognosezeitraum mehr als 4% pro Jahr betragen.

Das WIFO erwartet für heuer einen Anstieg des realen Warenexports um gut 4% gegenüber dem außerordentlich hohen Niveau des Vorjahres (2004 +12,9%). 2006 könnte sich das Wachstum etwas beschleunigen.

Leistungsbilanzüberschuss trotz Energieverteuerung

Aufgrund des zurückhaltenden Wachstums der Warenimporte und der Stagnation der Ausgaben österreichischer Reisender im Ausland ergab sich in der Leistungsbilanz ein leichter Überschuss.

Der Anstieg der Erdölpreise belastet die Handelsbilanz heuer merklich. Dennoch dürfte sich ihr Saldo gegenüber dem Vorjahr leicht verbessern, weil der Import von Investitionsgütern sinkt und jener von Pkw stagniert. Das Wachstum der realen Warenimporte bleibt heuer mit +1,7% sehr verhalten. Hingegen steigen die Importpreise, bedingt durch die Rohölpreishausse, kräftig (+2,9%). Die Terms-of-Trade verschlechtern sich merklich.

Die Leistungsbilanz wird heuer einen leichten Überschuss aufweisen. Dazu trägt die Schwäche der Warenimporte ebenso bei wie die zurückhaltende Entwicklung der Ausgaben österreichischer Reisender im Ausland. Die amtliche Statistik weist für 2004 einen Rückgang der realen Devisenausgänge um 11% aus, der schwierig zu interpretieren ist und auf Probleme in der Datenerhebung zurückgehen könnte. Unter der Annahme konstanter touristischer Importe wird die Reiseverkehrsbilanz heuer einen Überschuss von 3,4 Mrd. € erreichen. Der Reiseverkehrsexport könnte real um 1% höher ausfallen als 2004, weil trotz der Stagnation der Nächtigungszahlen die Umsätze im Tourismussektor leicht steigen.

 

Erholung der Industriekonjunktur, Rückgang der Arbeitskosten

Nach mehrmonatiger Eintrübung signalisiert der WIFO-Konjunkturtest vom September eine Verbesserung des Geschäftsklimas in der Sachgütererzeugung.

Die Wertschöpfung expandierte in der Sachgütererzeugung im IV. Quartal 2004 und zu Jahresbeginn 2005 nur schwach. Die vorläufige Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zeigt im II. Quartal eine Wachstumsbeschleunigung, der saisonbereinigte Anstieg gegenüber dem Vorquartal betrug real 0,8%.

Die im WIFO-Konjunkturtest befragten Unternehmen zeigten sich bis zum Sommer wenig optimistisch, sie beurteilten Auftragslage und Produktion von Mal zu Mal ungünstiger. Im September hellte sich die Stimmung merklich auf. Wenn diese Tendenz anhält, kann im Herbst mit einer Verbesserung der Industriekonjunktur gerechnet werden. Die Wertschöpfung könnte dann in der Sachgütererzeugung im Jahresdurchschnitt 2005 real um 2,7% und 2006 um 3% wachsen.

Die anhaltend starke Steigerung der Stundenproduktivität geht mit einem weiteren Rückgang der Industriebeschäftigung und einer neuerlichen kräftigen Senkung der Arbeitskosten einher: Die Lohnstückkosten verringern sich, nach 3,5% im Vorjahr, 2005 um 1%. Auch im Vergleich mit den Handelspartnern verbessert sich die Lohnstückkostenposition; sie wird heuer trotz der Aufwertung des Euro um etwa 2% günstiger sein als vor fünf Jahren.

Übersicht 4: Produktivität

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

Gesamtwirtschaft

 

 

 

 

 

 

Bruttoinlandsprodukt, real

+0,8

+1,0

+1,4

+2,4

+1,7

+1,8

Erwerbstätige1)

+0,6

0,1

+0,1

0,0

+0,4

+0,7

Vollzeitäquivalent

+0,5

0,2

+0,2

+0,2

+0,4

+0,6

Produktivität (BIP je Erwerbstätigen)

+0,2

+1,1

+1,3

+2,5

+1,2

+1,1

Vollzeitäquivalent

+0,3

+1,2

+1,2

+2,2

+1,3

+1,2

 

 

 

 

 

 

 

Sachgütererzeugung

 

 

 

 

 

 

Produktion2)

+2,0

+0,4

0,0

+4,7

+2,7

+3,0

Beschäftigte3)

+0,2

2,5

1,7

0,6

0,7

0,6

Stundenproduktivität4)

+2,2

+3,5

+1,3

+4,4

+4,3

+4,2

Geleistete Arbeitszeit je Beschäftigten5)

0,4

0,5

+0,3

+0,8

0,8

0,6

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Unselbständige (Beschäftigungsverhältnisse) und Selbständige laut Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung. 2) Nettoproduktionswert, real. 3) Laut Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger; 2005: bereinigt um Umschichtungen vom Fahrzeugbau zum Bereich Verkehr (unbereinigt: –2,1%). 4) Produktion je geleistete Beschäftigtenstunde. 5) Laut Konjunkturerhebung von Statistik Austria.

Investitionszurückhaltung

Im 1. Halbjahr entwickelten sich die Ausrüstungsinvestitionen enttäuschend. Die Kapazitätsauslastung bleibt zu schwach, um eine Investitionskonjunktur auszulösen.

Die Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge und Elektrogeräte entwickelten sich im 1. Halbjahr 2005 enttäuschend, sie stagnierten auf dem Vorjahresniveau. Neben dem Auslaufen von Steueranreizen dürfte dafür auch Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf maßgebend gewesen sein. Der WIFO-Investitionstest, der vorwiegend die Konjunkturdeterminanten der Investitionstätigkeit erfasst, lässt keine Investitionskonjunktur erkennen. Trotz guter Gewinnlage schaffen die Unternehmen neue Anlagen erst an, wenn sich Absatzerwartungen und Produktion merklich erholen, während sie bei schwacher Wirtschaftslage die hohen Gewinne eher zu einem Abbau der Verbindlichkeiten nutzen. Das WIFO erwartet für heuer einen leichten Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (real 1%). Eine Verbesserung im Jahr 2006 ist unsicher.

 

Übersicht 5: Entwicklung der Nachfrage

Zu Herstellungspreisen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2003

2004

2005

2006

2003

2004

2005

2006

 

Mrd. € (Referenzjahr 2000)

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Real (berechnet auf Basis von Vorjahrespreisen)

 

 

 

 

 

 

Konsumausgaben insgesamt

162,36

163,69

165,67

167,80

+1,7

+0,8

+1,2

+1,3

Private Haushalte1)

123,09

124,01

125,75

127,88

+1,6

+0,8

+1,4

+1,7

Staat

39,27

39,68

39,91

39,91

+1,7

+1,0

+0,6

±0,0

Bruttoinvestitionen

48,32

48,84

48,98

49,98

+5,8

+1,1

+0,3

+2,1

Bruttoanlageinvestitionen

47,52

47,82

48,00

49,17

+6,1

+0,6

+0,4

+2,4

Ausrüstungen2)

21,48

21,65

21,43

22,07

+7,7

+0,8

1,0

+3,0

Bauten

26,03

26,17

26,56

27,09

+4,8

+0,5

+1,5

+2,0

Inländische Verwendung

211,68

213,60

215,34

218,48

+2,9

+0,9

+0,8

+1,5

Exporte

108,56

118,30

122,29

127,55

+2,3

+9,0

+3,4

+4,3

Reiseverkehr

13,50

13,51

13,65

13,84

+2,4

+0,1

+1,0

+1,4

Minus Importe

103,12

109,51

111,44

115,82

+5,6

+6,2

+1,8

+3,9

Reiseverkehr

8,56

7,62

7,62

7,74

+3,3

10,9

±0,0

+1,5

Bruttoinlandsprodukt

217,19

222,49

226,23

230,29

+1,4

+2,4

+1,7

+1,8

Nominell

226,97

237,04

245,32

254,29

+2,8

+4,4

+3,5

+3,7

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Einschließlich immaterieller Anlagen, sonstiger Ausrüstungen, Nutztiere und Nutzpflanzungen.

Bauwirtschaft profitiert von öffentlichen Aufträgen

Tiefbau und Wohnungsbau entwickeln sich günstig. Hingegen bleibt die Nachfrage im Industriebau schwach.

Der WIFO-Konjunkturtest zeigt für die Bauwirtschaft eine deutliche Verbesserung des Geschäftsklimas. Nach schwachem Jahresbeginn belebte sich die Baukonjunktur kräftig. Die Unternehmen beurteilen die Auftragslage merklich günstiger als im langjährigen Durchschnitt. Dazu trägt vor allem die gute Lage im Tiefbau bei, der von der Ausweitung der öffentlichen Mittel für Infrastrukturprojekte profitiert. Im Hochbau bleibt die Erholung etwas verhaltener. Im Wohnungsneubau und im Renovierungssektor mehren sich die Signale für eine Verbesserung. Hingegen spiegelt sich im Industriebau die Schwäche der Ausrüstungsinvestitionen, häufig werden Investitionsprojekte weiter aufgeschoben. Das WIFO erwartet für 2005 ein Wachstum der realen Bauproduktion von 1,5%, 2006 sollte es sich auf 2% beschleunigen.

Hohe Energiepreise, geringe Überwälzung

Die Inflationsrate wird heuer 2,4% erreichen. Im kommenden Jahr wird sie sich nur geringfügig auf 2,1% verringern.

In den letzten Monaten hat sich der Preisauftrieb, gemessen an der Vorjahresveränderung des Verbraucherpreisindex, verlangsamt. War die Inflationsrate zu Jahresbeginn noch bei knapp 3% gelegen, so betrug sie im August 2,0%. Dies geht zu einem erheblichen Teil auf den Wegfall des Basiseffekts einer starken Steigerung der Wohnungsmieten zurück, die den VPI von Juli 2004 bis Juni 2005 erhöht hatte. Hingegen haben die Energiekosten auch auf Verbraucherebene weiter steigende Tendenz. Die Ausgaben für Haushaltsenergie und Treibstoffe lagen im August deutlich über dem Vorjahresniveau. Für Jahresende sind weitere Preisanhebungen für Strom und Gas angekündigt. Der direkte Anteil der Energiekosten an den Konsumausgaben liegt bei 7%. Der Beitrag der Energieverteuerung zur Inflation dürfte heuer und 2006 mehr als +½ Prozentpunkt ausmachen.

In der Vergangenheit war zu beobachten, dass eine Energieverteuerung Folgeeffekte etwa durch Überwälzung eines Anstiegs der Transportkosten auf die Preise anderer Güter und Dienstleistungen hat. Die indirekten Effekte erreichten dabei etwa das gleiche Ausmaß wie die direkten Effekte. Im bisherigen Jahresverlauf war nur eine geringfügige Überwälzung der Rohölpreishausse zu beobachten: Industriell-gewerbliche Güter waren von Jänner bis August um ¼% teurer als im Vorjahr.

Von der Lohnpolitik werden aufgrund der sozialpartnerschaftlichen Tradition, die eine Berücksichtung makroökonomischer Rahmenbedingungen in der Lohnrunde ermöglicht, keine preiserhöhenden Effekte erwartet; der Lohnabschluss in der Metallindustrie (Kollektivvertragslöhne +3,1%) bestätigt diese Annahme. 2005 und 2006 dürften die Lohnstückkosten in der Industrie um jeweils fast 1% zurückgehen. Für die Gesamtwirtschaft wird ein Anstieg der (nominellen) Lohnstückkosten um 1,1% bzw. 1,6% erwartet. Die realen Arbeitskosten sinken weiter. Dies impliziert auch einen neuerlichen Rückgang der Lohnquote.

 

Übersicht 6: Löhne, Wettbewerbsfähigkeit

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

Bruttoverdienste pro Kopf1)

+1,4

+2,2

+1,9

+2,0

+2,4

+2,7

Vollzeitäquivalent

+1,6

+2,3

+1,9

+2,1

+2,7

+2,9

Realeinkommen pro Kopf1)

 

 

 

 

 

 

Brutto

0,4

+1,2

+0,4

+0,0

±0,0

+0,6

Netto

0,8

+1,0

+0,1

+0,3

+0,9

+0,2

 

 

 

 

 

 

 

Gesamtwirtschaft

 

 

 

 

 

 

Lohnstückkosten

+1,0

+1,0

+0,6

0,3

+1,1

+1,6

Sachgütererzeugung

 

 

 

 

 

 

Lohnstückkosten

+0,2

0,3

0,1

3,5

0,9

0,8

Relative Lohnstückkosten2)

 

 

 

 

 

 

Gegenüber den Handelspartnern

2,4

0,1

+2,5

0,9

0,8

1,0

Gegenüber Deutschland

2,5

0,4

+0,9

+0,2

1,3

1,5

 

 

 

 

 

 

Effektiver Wechselkursindex Industriewaren

 

 

 

 

 

Nominell

+0,9

+1,3

+3,7

+1,2

0,5

0,3

Real

+0,5

+0,8

+2,9

+1,0

0,3

±0,0

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Je Beschäftigungsverhältnis (laut VGR). – 2) In einheitlicher Währung; Minus bedeutet Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

 

Das WIFO erwartet für 2006 eine Inflationsrate von 2,1%, nach 2,4% im Jahr 2005. Der Energiekostenanstieg ist ein wesentliches Element des Preisauftriebs auf Konsumentenebene. Die Kerninflationsrate ohne Energieträger und Saisonwaren wird 2006 bei nur 1½% liegen.

 

Konsumnachfrage anhaltend schwach

Die relativ hohe Inflation dämpft den Anstieg der verfügbaren Einkommen und der Konsumausgaben der privaten Haushalte.

Laut Jahresrechnung von Statistik Austria wuchs die Konsumnachfrage der privaten Haushalte im Jahr 2004 real um nur 0,8%, deutlich weniger als vom WIFO in seiner ersten Rechnung vom März angenommen. Die Dämpfung geht vor allem auf den in diesem Ausmaß nicht realistischen Rückgang der Ausgaben österreichischer Reisender im Ausland zurück (real 11%); er dürfte durch Erhebungsprobleme bedingt sein. Für ein höheres Niveau der Konsumausgaben als offiziell ausgewiesen spricht auch der unüblich kräftige Anstieg der Sparquote von 7,8% auf 8,4% der verfügbaren Einkommen.

Im 1. Halbjahr 2005 nahmen die Konsumausgaben der privaten Haushalte nur wenig stärker zu (real +0,9% gegenüber dem Vorjahr), vor allem weil die verfügbaren Realeinkommen durch die hohe Inflationsrate gedrückt wurden. Bei nachlassendem Inflationsdruck sollten sich die Realeinkommen im 2. Halbjahr günstiger entwickeln. Für den Jahresdurchschnitt wird eine Zunahme um 1¾% angenommen. Unterstellt man einen leichten Anstieg der Sparquote, dann könnten die Konsumausgaben heuer um real 1,4% ausgeweitet werden um etwa 1 Prozentpunkt schwächer als im langfristigen Durchschnitt. Für 2006 ist keine wesentliche Beschleunigung zu erwarten.

 

Übersicht 7: Konsum, Einkommen und Preise

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %, real

 

 

 

 

 

 

 

Private Konsumausgaben1)

+1,0

+0,3

+1,6

+0,8

+1,4

+1,7

Dauerhafte Konsumgüter

+0,2

+0,3

+3,2

+0,6

+2,1

+1,9

Nichtdauerhafte Konsumgüter und Dienstleistungen

+1,1

+0,3

+1,5

+0,8

+1,3

+1,7

Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

+0,1

+0,4

+1,5

+1,6

+1,7

+1,6

 

 

 

 

 

 

 

 

In % des verfügbaren Einkommens

 

 

 

 

 

 

 

Sparquote der privaten Haushalte2)

7,6

7,6

7,8

8,4

8,7

8,7

 

 

 

 

 

 

 

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

 

 

 

 

 

 

 

Direktkredite an inländische Nichtbanken (Jahresendstände)

+3,5

+1,2

+1,6

+5,0

+2,9

+2,7

 

 

 

 

 

 

 

 

In %

Inflationsrate

 

 

 

 

 

 

National

2,7

1,8

1,3

2,1

2,4

2,1

Harmonisiert

2,3

1,7

1,3

2,0

2,3

2,0

"Kerninflation"3)

2,3

2,0

1,3

1,6

1,7

1,5

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Private Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck. – 2) Einschließlich Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche. 3) Ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse).

 

Auch die Wertschöpfung des Handels entwickelte sich im 1. Halbjahr enttäuschend, sie war real um nur 0,8% höher als im Vorjahr. Im Kfz-Handel war sie neuerlich geringer als im Vorjahr, während das Vorjahresniveau im Einzelhandel real um 2% übertraf. Der Großhandel profitiert von der lebhaften Exportkonjunktur, steht allerdings unter dem Eindruck des Rückgangs der Investitionen. Für das gesamte Jahr 2005 geht das WIFO von einem realen Anstieg der Wertschöpfung im Handel um 1,2% aus; dies unterstellt eine leichte Erholung in der zweiten Jahreshälfte.

Weiterhin entwickelt sich die Wertschöpfung anderer privater Dienstleistungsanbieter günstiger als im Handel. Für das Kredit- und Versicherungswesen erwartet das WIFO das dritte gute Jahr in Folge, die Wertschöpfung könnte um 3% zunehmen.

Qualifizierungsmaßnahmen dämpfen Arbeitslosigkeit

Trotz der Konjunkturschwäche wird die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten heuer und 2006 um jeweils 0,9% bzw. etwa 28.000 steigen. Die Beschäftigung von Frauen wird stärker ausgeweitet als jene der Männer, der Zuwachs könnte also überwiegend Teilzeitarbeitsplätze betreffen. Die Beschäftigungsquote (aktiv Erwerbstätige in Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter) erhöht sich im Jahr 2006 auf 63,2%.

2006 sollte die Arbeitslosigkeit aufgrund der beträchtlichen Ausweitung der Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik nicht weiter steigen.

Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wird erheblich vom kräftigen Anstieg des Arbeitskräfteangebotes bestimmt. Auch in den kommenden Jahren wächst die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter rasch[a]).

 

Übersicht 8: Arbeitsmarkt

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

Veränderung gegen das Vorjahr in 1.000

Nachfrage nach Arbeitskräften

 

 

 

 

 

 

Aktiv Erwerbstätige1)

+13,9

11,6

+8,5

+25,1

+33,0

+34,5

Unselbständig aktiv Beschäftigte1)2)

+12,4

15,0

+5,5

+21,1

+28,0

+29,0

Veränderung gegen das Vorjahr       in %

+0,4

0,5

+0,2

+0,7

+0,9

+0,9

Inländer

+3,0

20,1

10,4

+9,2

+16,0

+12,0

Ausländische Arbeitskräfte

+9,5

+5,1

+15,9

+11,9

+12,0

+17,0

Selbständige3)

+1,5

+3,4

+3,0

+4,0

+5,0

+5,5

 

 

 

 

 

 

 

Angebot an Arbeitskräften

 

 

 

 

 

 

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter

 

 

 

 

 

 

15- bis 64-Jährige

+36,3

+42,9

+37,7

+34,4

+12,7

+9,0

15- bis 59-Jährige

5,2

+13,4

+21,2

+35,6

+45,7

+40,5

Erwerbspersonen4)

+23,5

+17,0

+16,1

+28,9

+40,5

+36,5

 

 

 

 

 

 

 

Überschuss an Arbeitskräften

 

 

 

 

 

 

Vorgemerkte Arbeitslose5)

+9,6

+28,5

+7,7

+3,8

+7,5

+2,0

Stand  in 1.000

203,9

232,4

240,1

243,9

251,4

253,4

Arbeitslosenquote

 

 

 

 

 

 

In % der Erwerbspersonen6)

3,6

4,2

4,3

4,8

5,1

5,1

In % der Erwerbspersonen5)

5,5

6,2

6,3

6,4

6,5

6,5

In % der unselbständigen Erwerbspersonen5)

6,1

6,9

7,0

7,1

7,2

7,2

Beschäftigungsquote

 

 

 

 

 

 

Aktiv Erwerbstätige1)7)

63,2

62,5

62,2

62,3

62,7

63,2

Erwerbstätige6)7)8)

67,5

68,0

68,4

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Ohne Bezug von Karenz- bzw. Kinderbetreuungsgeld, ohne Präsenzdienst, ohne in der Beschäftigungsstatistik erfasste arbeitslose Schulungsteilnehmer. 2) Laut Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. 3) Laut WIFO. 4) Aktiv Erwerbstätige plus Arbeitslose. 5) Laut Arbeitsmarktservice. 6) Laut Eurostat (Labour Force Survey). 7) In % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15- bis 64-Jährige). 8) Geänderte Erhebungsmethode.

 

Die Zahl der Arbeitslosen steigt heuer weiterhin merklich. Sie wird im Jahresdurchschnitt mit 251.000 um 7.000 höher sein als im Vorjahr. 2006 wird ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm wirksam; es konzentriert sich auf die Förderung der Erwerbstätigkeit von Wiedereinsteigerinnen und Jugendlichen wichtige Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt. Wenn diese Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden, sollte die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr nicht weiter steigen. Das WIFO erwartet eine Arbeitslosenquote von 7,2% der unselbständigen Erwerbspersonen laut traditioneller österreichischer Berechnungsmethode bzw. 5,1% der Erwerbspersonen laut EU Labour Force Survey.

Budgetdefizit 2% des BIP

Der Finanzierungssaldo der öffentlichen Haushalte verschlechtert sich im kommenden Jahr leicht. Neben den Steuersenkungen trägt dazu die jüngst beschlossene Erhöhung der Investitionen und Qualifizierungsausgaben bei.

Das Steueraufkommen lag von Jänner bis Juli über dem Voranschlag. Neben der Steigerung der Einnahmen an Umsatzsteuer (die auch mit einer erfolgreicheren Betrugsbekämpfung zusammenhängen könnte) trugen dazu vor allem die Gewinnsteuern bei. Dies spiegelt die sehr gute Gewinnlage der heimischen Unternehmen wider. Der Finanzierungssaldo der öffentlichen Haushalte in der Maastricht-Abgrenzung sollte damit heuer unter der Marke von 2% des BIP gehalten werden können.

Im Jahr 2006 dürfte das Defizit etwas höher ausfallen als heuer. Die Schwäche des Wirtschaftswachstums dämpft die Steuer- und Beitragseinnahmen, und die Körperschaftsteuereinnahmen werden aufgrund der Steuerreform 2005 sinken. Zudem werden die Staatsausgaben über dem Voranschlag liegen. Dazu tragen auch die jüngst angekündigten zusätzlichen Qualifizierungsmaßnahmen und die Pensionserhöhung bei. Das Budgetdefizit wird damit höher sein als im Bundesvoranschlag und im Stabilitätsprogramm vorgesehen.

Übersicht 9: Wirtschaftspolitische Bestimmungsfaktoren

 

 

 

 

 

 

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

 

In % des BIP

Budgetpolitik

 

 

 

 

 

 

Finanzierungssaldo des Staates

 

 

 

 

 

 

Laut Maastricht-Definition1)

+0,1

0,4

1,2

1,0

1,9

2,0

Laut VGR

0,0

0,6

1,3

1,1

2,0

2,1

Primärsaldo des Staates laut VGR

+3,5

+2,7

+1,7

+1,9

+0,9

+0,7

 

 

 

 

 

 

 

 

In %

Geldpolitik

 

 

 

 

 

 

Dreimonatszinssatz

4,3

3,3

2,3

2,1

2,1

1,8

Sekundärmarktrendite2)

5,1

5,0

4,2

4,2

3,4

3,6

 

 

 

 

 

 

 

 

Veränderung gegen das Vorjahr in %

Effektiver Wechselkursindex

 

 

 

 

 

 

Nominell

+1,0

+1,4

+3,8

+1,2

0,6

0,3

Real

+0,3

+0,6

+2,8

+0,9

0,4

0,1

Q: WIFO-Konjunkturprognose. 1) Einschließlich Zinsströme aus Swap-Vereinbarungen, die der Staat abschließt. 2) Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren (Benchmark).

 

 

 

 



[a])  Die Prognose der Bevölkerungsentwicklung basiert wesentlich auf dem Melderegister. Diese Daten müssen allerdings als recht ungesichert gelten. Auf eine eigene Volkszählung sollte deshalb nicht verzichtet werden.