Josef Baumgartner, Serguei Kaniovski, Ewald Walterskirchen
Wirtschaft schöpft ihr Potential
mittelfristig zunehmend aus
Prognose der österreichischen Wirtschaft bis
2008
Die österreichische Wirtschaft wird bis 2008
mit 2,3% pro Jahr etwas rascher als im EU-Durchschnitt wachsen. Sie schöpft
damit ihr Potential zunehmend aus, ohne in ernste Kapazitätsengpässe zu
geraten. Die Preise werden deshalb relativ stabil bleiben. Die Wachstumsdynamik
dürfte nicht ausreichen, um die Arbeitslosenquote signifikant zu verringern.
Begutachtung: Karl Aiginger, Marcus Scheiblecker • Wissenschaftliche
Assistenz: Christine Kaufmann • E-Mail-Adressen: Josef.Baumgartner@wifo.ac.at, Serguei.Kaniovski@wifo.ac.at, Ewald.Walterskirchen@wifo.ac.at
INHALT
Internationale Rahmenbedingungen
Auswirkungen der EU-Erweiterung
Mittelfristige Wachstumsprognose für Österreich
Arbeitslosigkeit geht kaum zurück
VERZEICHNIS
DER ÜBERSICHTEN UND ABBILDUNGEN
Übersicht 2: Internationale Rahmenbedingungen
Übersicht 3: Komponenten der realen Nachfrage
im internationalen Vergleich
Übersicht 4: Komponenten der realen Nachfrage
Übersicht 6: Arbeitsmarkt, Einkommen
Abbildung 1: Wirtschaftswachstum
Abbildung 2: Entwicklung des Arbeitsmarktes
Abbildung 3: Einnahmen, Ausgaben und
Finanzierungssaldo (laut Maastricht-Definition) des Staates
Die Konjunkturimpulse aus den USA werden auch in Europa
im Laufe des Jahres 2004 einen Aufschwung in Gang setzen, der die gesamte
Prognoseperiode anhält. Das größte Risiko bildet derzeit der hohe Euro-Kurs - er könnte die Dynamik der europäischen Wirtschaft
bremsen.
Das Bruttoinlandsprodukt wird in Österreich 2003 bis 2008
(zu konstanten Preisen von 1995) um 2,3% pro Jahr zunehmen. Das Wachstum fällt
damit etwas höher aus als in den Jahren 1997/2003 (+2,1% p. a.).
Die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft wurde in
den Jahren 2001 bis 2003 durch die Schwäche der internationalen Konjunktur
gebremst. In den kommenden Jahren wird sie angesichts der erwarteten
Verbesserung der Weltkonjunktur ihr Wachstumspotential zunehmend ausschöpfen
können. Das steigende Arbeitskräfteangebot bietet dafür hinreichend Spielraum.
Einige Faktoren sprechen dafür, dass das mittelfristige
Wirtschaftswachstum in Österreich etwas über dem Durchschnitt des Euro-Raums
liegt:
·
Die
Steuerreform wird das Wachstum 2005 um 0,3 Prozentpunkte und bis 2007
weiter um 0,1 Prozentpunkt beschleunigen[a]). Die Steuersenkungen werden allerdings das
Defizit der öffentlichen Haushalte 2005 auf etwa 1½% des BIP anheben; bis 2008
sollte es aufgrund der anhaltenden Konjunkturbelebung auf ¼% bis ½% des BIP
zurückgehen.
·
Die EU-Erweiterung
wird den Beitrittsländern wirtschaftliche Vorteile bringen (Breuss,
2001). Österreich als wichtiger Handelspartner dieser Länder profitiert davon
über den Export in besonderem Maß.
·
Die
schwache Performance Deutschlands zog die österreichische Wirtschaft in den
letzten Jahren in Mitleidenschaft. Wenn der Wachstumsrückstand Deutschlands wie
erwartet kleiner wird, wirkt sich das für Österreich günstig aus.
·
Die
Entwicklung im Wohnbau, die das Wachstum in den letzten Jahren bremste, wird
sich verbessern.
·
Die
wirtschaftspolitischen Bemühungen, Forschung und Entwicklung in Österreich zu
fördern, sollten sich allmählich positiv auswirken.
·
Die
preisliche Wettbewerbsfähigkeit (gemessen an den Lohnstückkosten) wird sich
weiter verbessern.
·
Das
Arbeitskräfteangebot -
insbesondere an ausländischen Arbeitskräften - dürfte in den kommenden Jahren weiter kräftig
steigen. Das stimuliert mittelfristig die Wirtschafts- und
Beschäftigungsentwicklung in traditionellen Branchen (nicht in
Zukunftsbereichen wie etwa Informations- und Kommunikationstechnologie und
Biotechnologie), vermindert aber gleichzeitig die Chancen auf eine Verringerung
der Arbeitslosigkeit.
Der relativ hohe Lebensstandard wird sich in Österreich
im internationalen Strukturwettbewerb nur halten bzw. ausbauen lassen, wenn
sowohl von öffentlicher als auch privater Seite mehr in die Zukunftsbereiche
Bildung, Forschung und Entwicklung sowie in Informations- und
Kommunikationstechnologien investiert wird. Wenn Österreich hier den Rückstand
gegenüber den USA und den führenden Staaten Europas verringern kann, wird die
Wirtschaft mit großer Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich expandieren. Nach
der vorliegenden mittelfristigen Prognose dürfte das BIP 2003 bis 2008 im Euro-Raum
zu konstanten Preisen jährlich um 2,1%, in der EU 15 um 2,2% und in
Österreich sowie der EU 25 um 2,3% wachsen.
|
||||||||
Übersicht 1: Hauptergebnisse |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ø 1997/2003 |
Ø 2003/2008 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
|
Jährliche Veränderung in % |
|||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Bruttoinlandsprodukt |
|
|
|
|
|
|
|
|
Real |
+2,1 |
+2,3 |
+0,7 |
+1,7 |
+2,7 |
+2,5 |
+2,2 |
+2,4 |
Nominell |
+3,5 |
+3,9 |
+2,5 |
+3,2 |
+4,2 |
+4,1 |
+3,8 |
+4,2 |
Verbraucherpreise |
+1,6 |
+1,2 |
+1,3 |
+1,2 |
+1,4 |
+1,1 |
+1,2 |
+1,3 |
Lohn- und Gehaltssumme je Beschäftigten1) |
+2,1 |
+2,3 |
+2,2 |
+2,2 |
+2,6 |
+2,3 |
+2,2 |
+2,2 |
Unselbständig aktiv Beschäftigte2) |
+0,6 |
+1,0 |
+0,2 |
+0,6 |
+1,1 |
+1,0 |
+1,0 |
+1,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In % |
|||||||
Arbeitslosenquote |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % der Erwerbspersonen3) |
4,1 |
4,4 |
4,5 |
4,5 |
4,4 |
4,4 |
4,4 |
4,3 |
In % der unselbständigen
Erwerbspersonen4) |
6,6 |
6,8 |
7,0 |
7,1 |
6,9 |
6,8 |
6,8 |
6,6 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In % des BIP |
|||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Außenbeitrag |
0,4 |
1,9 |
1,7 |
1,9 |
1,7 |
1,7 |
1,9 |
2,4 |
Finanzierungssaldo
des Staates laut Maastricht-Definition |
-1,1 |
-0,9 |
-0,9 |
-0,9 |
-1,5 |
-1,1 |
-0,7 |
-0,3 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In % des verfügbaren Einkommens |
|||||||
Sparquote der privaten Haushalte |
8,0 |
8,5 |
7,9 |
8,3 |
9,1 |
8,9 |
8,4 |
7,9 |
Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen.
- 1) Brutto,
ohne Arbeitgeberbeiträge, je Beschäftigungsverhältnis laut VGR. - 2) Ohne Bezug von Karenz- bzw.
Kinderbetreuungsgeld, ohne Präsenzdienst. - 3) Laut Eurostat (Mikrozensus).
- 4) Laut
Arbeitsmarktservice. |
||||||||
|
Auch im letzten Jahrzehnt wurde für Österreich infolge
der Ostöffnung und des EU-Beitritts eine überdurchschnittliche Wachstumsrate
erwartet, seit l995 erreichte die BIP-Steigerung aber lediglich den
Durchschnitt der EU-Länder. Bezogen auf das BIP pro Kopf zu Kaufkraftparitäten
verringerte sich der Einkommensvorsprung seit 2000 infolge der hohen
Zuwanderung etwas[b]). In den Prognosen und Simulationsrechnungen war
die Entwicklung in Deutschland bedeutend günstiger angenommen worden, als sie
tatsächlich eingetreten ist. Berücksichtigt man diesen Effekt ex post, so
ergeben sich für Österreich nach wie vor positive Integrationseffekte (Breuss,
2003).
Die Wachstumsdynamik reicht in Österreich nicht aus, um
die Arbeitslosenquote in den nächsten Jahren spürbar zu verringern, zumal das
Angebot an ausländischen Arbeitskräften kräftig steigt. Auch am Ende des
Prognosezeitraums (2008) liegt die Arbeitslosenquote bei 4,3% (bzw. 6,6% nach
nationaler Definition). Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit dämpft weiterhin
die Lohn- und Preissteigerungen. Von den Rohstoff- und den Energiepreisen sind
in einer frühen Phase des internationalen Konjunkturaufschwungs keine
preistreibenden Effekte zu erwarten. Auch nachfrageseitig ist kaum ein
Preisauftrieb gegeben, da im Prognosezeitraum die "Outputlücke" (definiert
als Abweichung des tatsächlichen vom potentiellen Output) niedrig bleibt. Die
Inflationsrate dürfte deshalb in der Prognoseperiode zwischen 1% und 1½%
pendeln.
Die vorliegende mittelfristige Prognose für die
österreichische Wirtschaft wurde mit dem WIFO-Makromodell erstellt und baut auf
der kurzfristigen Prognose des WIFO vom Dezember 2003 auf. Im Gegensatz zur
Dezember-Prognose berücksichtigt sie die Auswirkungen der Steuerreform 2005.
Die Annahmen zur internationalen Konjunktur werden von Stephan Schulmeister (in
diesem Heft) ausführlich dargestellt. An dieser Stelle sollen nur die für die
Österreich-Prognose wichtigsten Entwicklungen kurz umrissen werden.
|
||||||||
Übersicht 2: Internationale Rahmenbedingungen |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ø 1997/ |
Ø 2003/ |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
|
Jährliche Veränderung in % |
|||||||
Bruttoinlandsprodukt, real |
|
|
|
|
|
|
|
|
USA |
+3,0 |
+2,9 |
+2,8 |
+3,8 |
+2,5 |
+2,3 |
+2,8 |
+3,0 |
EU 15 |
+2,1 |
+2,2 |
+0,8 |
+2,0 |
+2,5 |
+2,3 |
+2,0 |
+2,3 |
Euro-Raum |
+2,0 |
+2,1 |
+0,4 |
+1,8 |
+2,5 |
+2,1 |
+1,8 |
+2,1 |
Deutschland |
+1,3 |
+1,8 |
±0,0 |
+1,3 |
+2,2 |
+1,9 |
+1,7 |
+2,0 |
EU-Beitrittsländer |
+3,1 |
+3,5 |
+2,8 |
+3,5 |
+4,0 |
+3,5 |
+3,0 |
+3,3 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Dollar je ECU bzw. Euro |
|||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Wechselkurs |
1,01 |
1,12 |
1,13 |
1,16 |
1,14 |
1,12 |
1,10 |
1,08 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In % |
|||||||
Zinssätze |
|
|
|
|
|
|
|
|
Sekundärmarktrendite |
4,8 |
4,3 |
4,1 |
4,0 |
4,5 |
4,3 |
4,3 |
4,5 |
Dreimonatssatz (EURIBOR) |
3,5 |
2,6 |
2,3 |
2,0 |
3,0 |
2,5 |
2,5 |
3,0 |
Q: EU, OECD, WIFO-Berechnungen. |
||||||||
|
|
Abbildung 1: Wirtschaftswachstum |
Veränderung gegen das Vorjahr in % |
|
Q: EU, OECD, WIFO-Berechnungen. |
|
Die außenwirtschaftlichen Impulse werden sich in den
nächsten Jahren verstärken. In den USA zieht die Konjunktur deutlich an. In
Europa haben sich die Erwartungen zwar ebenfalls stark verbessert, die Dynamik
wird aber auch in den kommenden fünf Jahren geringer sein als in den USA:
Sowohl die Produktivitätssteigerung als auch die Arbeitskräfteexpansion bleiben
im Euro-Raum hinter den USA zurück. Der hohe Euro-Kurs bildet einen weiteren
dämpfenden Faktor.
Deutschland - der wichtigste Handelspartner Österreichs - wies in den letzten Jahren ein bedeutend
geringeres Wirtschaftswachstum auf als der Euro-Raum. Der Hauptgrund lag im
Einbruch der Bauwirtschaft, der Verunsicherung der Konsumenten und Investoren
durch die anstehenden Reformen im Sozialsystem und in der Attraktivität
alternativer Standorte (Übersicht 3). Die Exporte - sie gelten als Indikator der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit -
entwickelten sich in Deutschland günstiger als im Euro-Raum. Ohne den positiven
Außenbeitrag hätte das BIP in den letzten sechs Jahren stagniert, tatsächlich
wuchs es um 1¼% pro Jahr. Die Investitionstätigkeit und mehr noch die
Bautätigkeit blieben hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Dazu trug
auch bei, dass die Realzinsen in Deutschland als "Niedriginflationsland"
hoch waren, während die südeuropäischen Länder von niedrigen Realzinsen
profitierten. Der einheitliche Währungsraum begünstigte also die Exporte der
Länder mit niedriger Inflation, beeinträchtigte aber die Bautätigkeit und die
Investitionsbereitschaft. In den Jahren 2003 bis 2008 wird die Wachstumsdynamik
in Deutschland nur mehr geringfügig hinter jener im Euro-Raum zurückbleiben.
|
|||
Übersicht 3: Komponenten der realen Nachfrage im internationalen
Vergleich |
|||
1997/2003 |
|||
|
|
|
|
|
Österreich |
Euro-Raum |
Deutschland |
|
Durchschnittliche jährliche Veränderung in % |
||
Konsumausgaben |
|
|
|
Private Haushalte1) |
+2,0 |
+2,2 |
+1,3 |
Staat |
+0,8 |
+2,1 |
+1,2 |
Bruttoanlageinvestitionen |
+1,6 |
+2,1 |
-0,8 |
Ausrüstungen2) |
+3,0 |
+3,3 |
+1,9 |
Bauten |
+0,5 |
+1,0 |
-2,7 |
Exporte |
+7,0 |
+4,9 |
+6,0 |
Importe |
+5,9 |
+5,3 |
+4,8 |
Bruttoinlandsprodukt |
+2,1 |
+2,0 |
+1,3 |
Q: EU, OECD, Statistik Austria, WIFO-Berechnungen.
- 1) Einschließlich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck. - 2) Einschließlich sonstiger
Anlagen. |
Die EU-Erweiterung im Mai 2004 wird auf mittlere Sicht
das Wirtschaftswachstum in den Beitrittsländern beschleunigen.
Direktinvestitionen in diesen Ländern werden weniger risikoreich, und Mittel
aus den EU-Strukturfonds werden beim Aufbau der Volkswirtschaften hilfreich
sein. Der zunehmende Konkurrenzdruck in allen Wirtschaftsbereichen und die
Intensivierung des Außenhandels werden überdies den Produktivitätsfortschritt
beschleunigen (Breuss, 2001). Eine zu frühe Teilnahme der neuen EU-Länder
an der Währungsunion könnte den Aufholprozess jedoch behindern, da die
Erhaltung ihrer Konkurrenzfähigkeit auf Wechselkursanpassungen angewiesen ist (Fidrmuc, 2003).
Andererseits wird ihre Fiskal- und Geldpolitik spekulative
Wechselkursschwankungen hintanhalten.
Vom erwarteten verstärkten Wachstum der Beitrittsländer
wird Österreich besonders profitieren, weil es enge wirtschaftliche Beziehungen
zu diesen Ländern unterhält. Die kurzfristigen Wachstumseffekte dürfen aber
nicht überschätzt werden. Österreich erwartet Anpassungsprobleme in den
Grenzregionen, der Landwirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt; mittelfristig
sollten aus der EU-Erweiterung jedoch Nettovorteile für Österreich resultieren.
Der Aufholprozess der Beitrittsländer ist eine relativ kontinuierliche
langfristige Entwicklung. Die durch die EU-Erweiterung bedingten Reaktionen auf
dem Arbeitsmarkt werden großteils erst nach dem Ende der Übergangsfristen
eintreten (Mayerhofer
- Palme, 2002).
Die Entwicklung der Wirtschaft in den osteuropäischen EU-Beitrittsländern
ist maßgeblich durch jene in Westeuropa bestimmt: Mehr als 70% der Exporte
werden in die EU 15 geliefert. Die erwartete Wachstumsbeschleunigung in
der EU sollte deshalb auch den Beitrittsländern zusätzlichen Auftrieb geben.
Die österreichische Wirtschaft wird von der Erholung der
Nachfrage der wichtigsten Handelspartner begünstigt sein, denn die heimischen Exportunternehmen
verfügen aufgrund einer mäßigen Entwicklung der Lohnstückkosten über eine hohe
preisliche Wettbewerbsfähigkeit. Die realen Exporte steigen in den Jahren 2003
bis 2008 voraussichtlich um fast 6% pro Jahr. Die Ausweitung der Warenexporte
zieht erfahrungsgemäß eine Erholung der Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge
und immaterielle Wirtschaftsgüter nach sich. Die dadurch initiierte Steigerung
der verfügbaren Realeinkommen gibt dann dem privaten Konsum Impulse. Dieser
wird 2003 bis 2008 um 2½% pro Jahr
ausgeweitet. Gleichzeitig erhöht sich die Sparquote von ihrem historischen
Tief. In der Bauwirtschaft ist davon auszugehen, dass auf mittlere Sicht die
Nachfrage nach Wohnungen wieder etwas zunimmt und der Tiefpunkt der letzten
Jahre überwunden wird.
|
||||||||
Übersicht 4: Komponenten der realen Nachfrage |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ø 1997/ |
Ø 2003/ |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
|
Jährliche Veränderung in % |
|||||||
Konsumausgaben |
|
|
|
|
|
|
|
|
Private Haushalte1) |
+2,0 |
+2,5 |
+1,3 |
+1,8 |
+3,1 |
+2,9 |
+2,4 |
+2,3 |
Staat |
+0,8 |
+0,7 |
+0,5 |
±0,0 |
+0,0 |
+1,0 |
+1,0 |
+1,2 |
Bruttoanlageinvestitionen |
+1,6 |
+3,6 |
+2,5 |
+2,7 |
+4,5 |
+4,3 |
+3,3 |
+3,1 |
Ausrüstungen2) |
+3,0 |
+5,3 |
+3,5 |
+4,0 |
+7,2 |
+6,6 |
+4,5 |
+4,1 |
Bauten |
+0,5 |
+2,1 |
+1,7 |
+1,7 |
+2,2 |
+2,3 |
+2,3 |
+2,2 |
Inländische Verwendung |
+1,6 |
+2,4 |
+1,5 |
+1,6 |
+2,9 |
+2,8 |
+2,4 |
+2,3 |
Exporte |
+7,0 |
+5,8 |
+1,0 |
+4,8 |
+6,3 |
+6,0 |
+5,5 |
+6,5 |
Importe |
+5,9 |
+6,1 |
+2,4 |
+4,7 |
+6,9 |
+6,6 |
+5,9 |
+6,5 |
Bruttoinlandsprodukt |
+2,1 |
+2,3 |
+0,7 |
+1,7 |
+2,7 |
+2,5 |
+2,2 |
+2,4 |
Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen.
- 1) Einschließlich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck. - 2) Einschließlich sonstiger
Anlagen. |
||||||||
|
Die mittelfristige Wachstumsprognose für Österreich wird
entscheidend von der Wirtschaftsentwicklung im EU-Raum bestimmt. Die
Unsicherheiten des europäischen Konjunkturverlaufs sind damit auch für
Österreich zentral. Das größte Risiko für den Euro-Raum liegt wie erwähnt im
starken Anstieg des Euro-Kurses.
Gemäß den Erfahrungen der letzten zehn Jahre wächst die
Wirtschaft in jenen Ländern über dem OECD- bzw. EU-Durchschnitt, in denen
·
hohe
Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien, Forschung und
Entwicklung sowie Bildung getätigt werden (USA, Finnland, Schweden; siehe Aiginger,
2003),
·
die
Immobilienpreise eine Boomphase durchlaufen, die die Bauwirtschaft und den
privaten Konsum beflügelt und einen Rückgang der Sparquote der privaten
Haushalte begünstigt (USA, Großbritannien, Skandinavien; siehe Marterbauer - Walterskirchen, 2003),
·
die
Wirtschaftspolitik expansiv wirkt, z. B. durch massive Steuer- oder
Zinssenkungen (USA),
·
ein
reichliches Arbeitskräfteangebot zur Verfügung steht, sei es aus der
natürlichen Bevölkerungsbewegung oder durch Zuwanderung (USA).
Wie eingangs bereits ausgeführt, kann für Österreich in
den kommenden Jahren ein leicht überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum
angenommen werden. Die Steuerreform, die EU-Erweiterung und zu erwartende
immaterielle Investitionen in Zukunftsbereiche sollten dazu beitragen.
Im Zuge der Prognoseerstellung wurde - obwohl Details zur Steuerreform 2005 derzeit noch
nicht bekannt sind -
versucht, deren makroökonomische Wirkungen grob zu schätzen; eine umfassende
Analyse ist erst nach Vorliegen der genauen Ausgestaltung möglich. Nach
Berechnungen mit dem WIFO-Makromodell dürfte die 2005 in Kraft tretende zweite
Etappe der Steuerreform[c]) das BIP bis 2007 kumuliert um rund 0,4% erhöhen;
der Haupteffekt (+0,3%) ist im Jahr des Inkrafttretens zu erwarten (Aiginger - Kramer - Schratzenstaller, 2004). Selbst wenn die Steuerreform teilweise
durch Ausgabenkürzungen begleitet wird, sollten von der heimischen
Fiskalpolitik stärkere Wirkungen auf das Wachstum ausgehen als von der Politik
jener europäischen Länder, die wegen eines hohen Defizits größeren
Konsolidierungsbedarf haben (insbesondere Deutschland und Frankreich).
Nach der vorliegenden Prognose, die mit jener des
Finanzministeriums im Stabilitätsprogramm (Bundesministerium für Finanzen, 2003)
ausgabenseitig weitgehend übereinstimmt, wird das Defizit aller öffentlichen
Haushalte infolge der Steuerreform im Jahr 2005 auf 1,5% des BIP steigen und
danach bis 2008 auf 0,3% zurückgehen[d]). Das Defizit des Bundes wird 2005 deutlich über
der 2%-Marke liegen, die Überschüsse der Länder und Gemeinden drücken den
Finanzierungssaldo des Staates jedoch auf etwa 1½% des BIP. Im Durchschnitt der
Periode 2003 bis 2008 wird es rund 1% des BIP betragen; es weicht damit
allerdings vom Ziel eines über den Konjunkturzyklus ausgeglichenen Haushalts
signifikant ab.
|
||||||||
Übersicht 5: Staat |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ø 1997/ |
Ø 2003/ |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
|
Jährliche Veränderung in % |
|||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Laufende Einnahmen |
+2,9 |
+2,5 |
+1,7 |
+2,2 |
+1,0 |
+3,2 |
+3,0 |
+3,1 |
Laufende Ausgaben |
+2,6 |
+2,3 |
+2,9 |
+2,2 |
+2,3 |
+2,5 |
+2,2 |
+2,2 |
Bruttoinlandsprodukt, nominell |
+3,5 |
+3,9 |
+2,5 |
+3,2 |
+4,2 |
+4,1 |
+3,8 |
+4,2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In % des BIP |
|||||||
Finanzierungssaldo
laut Maastricht-Definition |
-1,1 |
-0,9 |
-0,9 |
-0,9 |
-1,5 |
-1,1 |
-0,7 |
-0,3 |
Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. |
||||||||
|
Durch Auslagerung defizitärer Bereiche aus den
öffentlichen Haushalten, Leasing-Finanzierung von Investitionen, Verlagerung
der Wohnbauförderung von Annuitätenzuschüssen zu Darlehen usw. wurde das
Defizit aller öffentlichen Haushalte seit Mitte der neunziger Jahre
beträchtlich verringert[e]). Längerfristig haben diese Verlagerungen im
Bereich der Gebietskörperschaften (insbesondere die Leasing-Finanzierung)
jedoch Belastungen zur Folge. Die Nachhaltigkeit der bisherigen
Konsolidierungsfortschritte muss deshalb mittelfristig noch besser abgesichert
werden. Sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite des Staatshaushalts
sind eine Reihe von Strukturproblemen zu erkennen, die ohne weitere Reformmaßnahmen
die Situation des Staatshaushalts wieder verschlechtern bzw. die
gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen könnten.
Eine wesentliche Herausforderung bedeutet die vor dem
Hintergrund zu niedriger Erwerbsbeteiligung ungünstige Struktur des
Abgabenaufkommens, die durch hohe Sozialversicherungsbeiträge und
Lohnsummenabgaben charakterisiert ist.
Langfristig sollte die Budgetpolitik einen Spielraum
schaffen für antizyklische Maßnahmen in der nächsten Rezession und für Aufgaben
der Pensionssicherung und Gesundheitspolitik, die aufgrund der demographischen
Entwicklung zwischen 2010 und 2030 zu bewältigen sein werden.
Die Entwicklung der Beschäftigung wird entscheidend vom
Wirtschaftswachstum geprägt. Bei einem durchschnittlichen BIP-Zuwachs von 2,3%
pro Jahr ist mit einer Beschäftigungsausweitung um etwa 30.000 Personen bzw. 1%
pro Jahr zu rechnen. Ein beträchtlicher Teil davon entfällt allerdings wie in
der Vergangenheit auf Teilzeitstellen. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes
setzt sich fort. Auf mittlere Sicht wird der Großteil der zusätzlichen Stellen
in den unternehmensnahen Diensten, im Gesundheits- und Pflegewesen sowie in
anderen privaten Dienstleistungen angeboten.
Besonderes Augenmerk ist mittelfristig der Entwicklung
der Produktivität zu schenken. In den kommenden fünf Jahren wird das reale BIP
je Beschäftigten wie im Zeitraum 1997/2003 um 1,2% p. a. steigen. Die Zunahme
der geringfügigen und Teilzeitbeschäftigung dämpft den
Produktivitätsfortschritt, die Stundenproduktivität nimmt deutlich stärker zu.
|
||||||||
Übersicht 6: Arbeitsmarkt, Einkommen |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ø 1997/2003 |
Ø 2003/2008 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
|
Jährliche Veränderung in % |
|||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Unselbständig Beschäftigte |
+0,7 |
+0,9 |
+0,9 |
+0,7 |
+1,1 |
+0,9 |
+0,9 |
+1,1 |
Summe Wirtschaftsklassen1) |
+0,6 |
+1,0 |
+0,2 |
+0,6 |
+1,1 |
+1,0 |
+1,0 |
+1,1 |
Arbeitslose |
+0,5 |
-0,3 |
+3,2 |
+1,5 |
-1,6 |
+0,3 |
+0,4 |
-1,9 |
Arbeitslosenquote |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % der Erwerbspersonen2) |
4,1 |
4,4 |
4,5 |
4,5 |
4,4 |
4,4 |
4,4 |
4,3 |
In % der unselbständigen
Erwerbspersonen3) |
6,6 |
6,8 |
7,0 |
7,1 |
6,9 |
6,8 |
6,8 |
6,6 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Arbeitsproduktivität4) |
+1,2 |
+1,2 |
+0,4 |
+1,1 |
+1,4 |
+1,3 |
+1,1 |
+1,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Lohn- und Gehaltssumme5) |
+3,0 |
+3,4 |
+2,6 |
+2,9 |
+4,0 |
+3,5 |
+3,3 |
+3,5 |
Je Beschäftigten6) |
+2,1 |
+2,3 |
+2,2 |
+2,2 |
+2,6 |
+2,3 |
+2,2 |
+2,2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Lohnstückkosten Gesamtwirtschaft |
+0,5 |
+1,0 |
+1,8 |
+1,0 |
+1,1 |
+1,0 |
+0,9 |
+0,9 |
Q: Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. - 1) Ohne Bezug von Karenz- bzw.
Kinderbetreuungsgeld, ohne Präsenzdienst. - 2) Laut Eurostat (Mikrozensus).
- 3) Laut
Arbeitsmarktservice. - 4) BIP
real je unselbständig Beschäftigten (Beschäftigungsverhältnisse laut VGR). - 5) Brutto, ohne Arbeitgeberbeiträge.
- 6) Beschäftigungsverhältnisse
laut VGR. |
||||||||
|
|
Abbildung 2: Entwicklung des Arbeitsmarktes |
|
Q: WIFO-Berechnungen. |
|
Der Anstieg der Beschäftigung
wird aber nicht ausreichen, um die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken. Die Zahl
der Arbeitslosen dürfte nur leicht von 240.000 im Jahr 2003 auf 237.000 im Jahr
2008 zurückgehen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,6% der
unselbständigen Erwerbspersonen bzw. 4,3% der Erwerbspersonen laut Eurostat im
Jahr 2008. Die Arbeitslosigkeit erweist sich vor allem deshalb als so hartnäckig,
weil das Arbeitskräfteangebot kräftig zunimmt (ausländische Arbeitskräfte,
Anhebung des Frühpensionsalters, prozyklische Veränderungen des inländischen Arbeitskräfteangebotes)
und Arbeitslose überwiegend Vollzeitarbeitsplätze suchen. Die mittelfristige
Prognose der Arbeitslosigkeit ist jedoch mit besonderer Unsicherheit behaftet,
da einander die Veränderungen über mehrere Jahre kumulieren und überdies die
Arbeitslosigkeit stark durch institutionelle Einflüsse (Schulungen usw.) bestimmt
wird.
Die in den letzten Jahren hohe Nettozuwanderung von ausländischen
Arbeitskräften hält an. Sie verschiebt die demographische Wende weiter in die
Zukunft und schwächt sie tendenziell ab. Die überwiegend jungen Zuwanderer
erhöhen nicht nur die Bevölkerungszahl, sondern auf längere Sicht auch die Zahl
der Geburten. Die langfristigen Bevölkerungs- und Beschäftigungsprognosen, die
als Grundlage für die Pensionsfinanzierung und die Knappheit an Fachkräften
dienen, werden dadurch nachhaltig beeinflusst. Die Entwicklung der
Ausländerbeschäftigung hängt stark von politischen Entscheidungen
(Liberalisierung, Übergangsfristen) ab. Wie in den letzten Jahren wird ein
beträchtlicher Teil des Zuwachses an ausländischen Arbeitskräften aus dem
Potential jener Ausländer stammen, die schon eine Aufenthaltsbewilligung, aber
keine Arbeitserlaubnis in Österreich haben (Biffl - Bock-Schappelwein, 2003).
Da das Ausbildungsniveau der ausländischen Arbeitskräfte
und der älteren Arbeitnehmer meist niedriger ist als jenes der Jugendlichen,
werden Ausbildung und lebensbegleitendes Lernen immer dringlicher, will
Österreich seinen Vorsprung im Pro-Kopf-Einkommen sichern.
Der Preisauftrieb bleibt im Prognosezeitraum 2003 bis
2008 gering, da in der ersten Phase des Konjunkturaufschwungs noch hinreichende
Reserven an Maschinenkapazitäten und Arbeitskräften bestehen. Der tatsächliche
Output dürfte auch gegen Ende der Prognoseperiode den potentiellen Output nicht
wesentlich übersteigen. Größere Kapazitätsengpässe sind folglich nicht zu
befürchten.
Übersicht 7: Preise |
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ø 1997/ |
Ø 2003/ |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
|
Jährliche Veränderung in % |
|||||||
Implizite Preisindizes |
|
|
|
|
|
|
|
|
Privater Konsum |
+1,2 |
+1,2 |
+1,3 |
+1,2 |
+1,4 |
+1,1 |
+1,2 |
+1,3 |
Exporte |
+0,3 |
+1,2 |
-0,0 |
+0,3 |
+0,7 |
+1,1 |
+1,6 |
+2,0 |
Importe |
+0,1 |
+0,7 |
-0,6 |
+0,2 |
+0,6 |
+0,6 |
+1,0 |
+1,2 |
Bruttoinlandsprodukt |
+1,3 |
+1,5 |
+1,8 |
+1,4 |
+1,4 |
+1,5 |
+1,6 |
+1,8 |
Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. |
||||||||
|
|
Abbildung 3: Einnahmen, Ausgaben und Finanzierungssaldo
(laut Maastricht-Definition) des Staates |
|
Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. |
|
Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit wird die Lohnrunden
weiterhin dämpfen, und starke Energiepreissteigerungen erfolgen
nachfragebedingt eher in einer Spätphase des internationalen
Konjunkturaufschwungs.
Die Inflationsrate dürfte deshalb bis 2008 unter der 1½%-Marke
bleiben - wenn
nicht unvorhersehbare Ereignisse auf den internationalen Energie-, Rohstoff-
und Finanzmärkten preistreibende Effekte auslösen.
Abbildung 4: Output Gap |
|
Q: Statistik Austria, WIFO-Berechnungen. |
Aiginger, K., "A Three Tier Strategy for Successful European Countries in the Nineties", WIFO Working Papers, 2003, (205), http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_language=1&pubid=24422.
Aiginger, K.,
Kramer, H., Schratzenstaller, M., Erste Evaluierung der makroökonomischen
Effekte der Steuerreform 2004/05, WIFO, Wien, 2004, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_language=1&pubid=24819.
Biffl, G., Bock-Schappelwein,
J., Zur Niederlassung von Ausländern in Österreich, Studie des WIFO im Auftrag
des Bundesministeriums für Inneres, Wien, 2003.
Breuss, F.,
"Makroökonomische Auswirkungen der EU-Erweiterung auf alte und neue
Mitglieder", WIFO-Monatsberichte, 2001, 74(11), S. 655-666, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.
get_abstract_type?p_language=1&pubid=20937.
Breuss, F.,
"Österreich, Finnland und Schweden in der EU. Wirtschaftliche
Auswirkungen", WIFO-Monatsberichte, 2003, 76(7), S. 529-556, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_
abstract_type?p_language=1&pubid=24416.
Bundesministerium
für Finanzen, Österreichisches Stabilitätsprogramm, 2. Fortschreibung für
die Jahre 2003 bis 2007, Wien, 2003.
Fidrmuc, J., "Optimal Path into the EMU: Big Bang or Gradualism?", in Aiginger, K., Hutschenreiter, G. (Hrsg.), Economic Policy Issues for the Next Decade, Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, 2003.
Marterbauer, M.,
Walterskirchen, E., AIECE-Report 2003, Brüssel, Oktober 2003.
Mayerhofer, P.,
Palme, G., PREPARITY - Teilprojekt 15: Wirtschaftspolitische
Empfehlungen auf Basis der Analyseergebnisse, WIFO, Wien, 2002, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_
abstract_type?p_language=1&pubid=21120.
|
Economic Activity Moving Closer to its Potential in the Medium Term |
Projections for the Austrian Economy from 2003 to 2008 - Summary |
In the course of 2004, cyclical stimulus from the USA will lead to a recovery also in Europe that should continue over the whole projection period. The major risk derives at present from the high euro exchange rate which may hold back the momentum of the European economy. Under such external conditions, Austria's GDP, at constant 1995 prices, is expected to expand by 2.3 percent p.a. from 2003 to 2008. Growth should thus exceed somewhat the annual pace of 2.1 percent recorded over the period 1997-2003. From 2001 to 2003, activity in Austria was constrained by cyclical sluggishness abroad. Over the years to come, with the expected improvement in global economic conditions, it should be able to move towards its full potential. Rising labour supply in Austria will provide sufficient scope in this regard. A number of factors suggest that the medium-term trend of economic growth in Austria will lie somewhat above the average for the euro area: The tax reform will boost economic growth by 0.3 percentage points in 2005 and by a further 0.1 percentage point in each of the two subsequent years. While the tax cuts will raise the general government deficit to around 1½ percent of GDP in 2005, the sustained cyclical revival should allow the deficit ratio to abate to between ¼ percent and ½ percent of GDP by 2008. EU enlargement will give sizeable benefits to the accession countries. Austria, as a key trading partner of these countries, will take particular advantage from this via its exports. Germany's weak economic performance has weighed on Austria over the last years. If Germany, as can be expected, catches up towards the EU average, this will have a positive effect also for the Austrian economy. Residential construction, a dampening factor in the last years, is set to recover. Efforts undertaken by policy to promote research and development in Austria should start bearing fruit. Labour supply, notably of foreign workers, should continue to rise strongly over the next years. While stimulating growth and employment in the traditional sectors of the economy (not in frontier areas such as information, communication and biotechnology), it reduces at the same time the prospects for a decline in unemployment. In the face of global competition and structural advance, Austria will be able to maintain or even strengthen its position only if both private agents and public authorities are ready to invest more in education, research and development as well as in information and communication technology. If Austria succeeds in narrowing the technological gap vis-à-vis the USA and the major players in Europe, chances for an above-average pace of growth are good. The present medium-term projections are for growth of real GDP of 2.1 percent p.a. between 2003 and 2008 for the euro area, 2.2 percent for EU 15, and 2.3 percent for Austria as well as for EU 25. While also for the last decade the Austrian economy had been expected to grow above-average, on account of accession to the EU and the opening of Eastern Europe, GDP since 1995 rose actually no more than the EU average. In terms of the development of GDP per capita at purchasing power parities, Austria slightly lagged behind, due to the wave of immigration since 2000. One has to bear in mind, however, that the projections and ex-ante simulation exercises had expected economic developments in Germany much more favourable than they actually turned out. Allowing for this effect ex-post, one still obtains a positive impact of EU integration for Austria. The expected pace of growth in Austria will not allow the rate of unemployment to decline significantly in the next years, since at the same time foreign labour supply will rise strongly. At the end of the projection period (2008), the jobless rate will still amount to 4.3 percent (or 6.6 percent on national definitions). The persistent high unemployment will put a lid on wage and price increases. In the early stages of an international business cycle upswing, no major inflationary impact is to be expected either from raw materials and energy prices. Price stability should be preserved not only from the side of production costs, but also from the demand side as the output gap (defined as the deviation of actual from potential output in percent) will hardly turn positive over the projection period. Thus, the rate of inflation should hover between 1 percent and 1½ percent. |
|
[a]) Die Effekte der Steuerreform 2004
und ihrer Gegenfinanzierung werden hier nicht berücksichtigt, weil sie bereits
im Basisszenario (Konjunkturprognose des WIFO vom Dezember 2003) erfasst sind.
[b]) Nach ersten vorläufigen Berechnungen
der EU lag das BIP pro Kopf zu Kaufkraftparitäten in Österreich 2000 um 14,7%
über dem EU-Durchschnitt, 2003 um 11%; 2004 und 2005 beträgt der Abstand laut
Prognose +10%.
[c]) Die
Effekte der Steuerreform 2004 und ihrer Gegenfinanzierung sind bereits im
Basisszenario enthalten.
[d]) Während
sich die Einnahmenentwicklung bei gegebenen Steuersätzen im Wesentlichen aus
dem Modell endogen ergibt, wurden für die Ausgabenseite exogene Annahmen
getroffen, die sich am Stabilitätsprogramm orientieren.
[e]) Der
Anteil der öffentlichen Investitionen ging vor allem durch Auslagerungen von 3%
des BIP im Jahr 1995 auf 1,3% zurück.