Hedwig Lutz
Verdienstentgang von Frauen mit Kindern
Sobald Frauen Kinder haben, sind sie in ihren
Erwerbschancen erheblich eingeschränkt. Dies zeigt eine Bilanzierung der
Arbeitsverdienste von Müttern in Relation zu vergleichbaren kinderlosen Frauen.
Die größten Einbußen verzeichnen Frauen nach der Geburt des ersten Kindes, und
zwar bereits in den ersten Lebensjahren des Kindes. Dieser Verdienstentgang
kann eingeschränkt werden, indem die Unterbrechung der Erwerbstätigkeit kürzer
gestaltet wird; er lässt sich aber bis ins Erwachsenenalter des jüngsten Kindes
nicht mehr aufholen.
Der vorliegende Beitrag beruht auf einer Studie des WIFO im Auftrag des
Bundesministeriums für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz:
Alois Guger (Projektleitung), Reiner Buchegger (Universität Linz), Hedwig Lutz,
Christine Mayrhuber, Michael Wüger (WIFO): Schätzung der direkten und
indirekten Kinderkosten (2003, 163 Seiten, 30 €, kostenloser
Download: http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/
wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_language=1&pubid=24078; Bestellungen bitte an Christine Kautz, Tel.
(+43 1) 798 26 01-282, Fax
(+43 1) 798 93 86, E-Mail Christine.Kautz@wifo.ac.at) • Begutachtung: Alois Guger • E-Mail-Adresse: Hedwig.Lutz@wifo.ac.at
INHALT
Datengrundlagen und
Datenaufbereitung
Zur Methodik - Vergleichsgruppenansatz
Hinweise zur
Interpretation der Ergebnisse
Verdienstausfälle über die Zeit
Einfluss von Unterbrechungen am Beispiel von
Frauen mit einem Kind
Einfluss der Qualifikationsstruktur am Beispiel
von Frauen mit einem Kind
Änderungen über die Zeit am Beispiel der Frauen
mit einem Kind
VERZEICHNIS
DER ÜBERSICHTEN
Übersicht 1: Frauen der Geburtsjahrgänge 1957
und 1966
Übersicht 2: Tatsächliche und hypothetische
Erwerbseinkommen im Jahr 2000
Kinder sind für ihre Eltern mit zusätzlichen direkten
Kosten verbunden. Zugleich bedeutet der Zeitaufwand für Kinderbetreuung eine
Einschränkung der Erwerbsmöglichkeiten und damit des Erwerbseinkommens
(indirekte Kosten). Nach wie vor sind in der Regel Frauen davon besonders
betroffen.
Die Stellung der Frauen im Berufsleben ist allgemein
schwächer als jene der Männer. Darüber hinaus werden die Erwerbschancen von
Frauen mit Kindern gegenüber Kinderlosen durch folgende Faktoren
beeinträchtigt:
·
Unterbrechung
der Berufstätigkeit und Schwierigkeiten beim Wiedereinstieg,
·
Reduktion
der Wochenarbeitszeit zur besseren Vereinbarkeit von beruflichen und privaten
Verpflichtungen,
·
Wechsel
auf Arbeitsplätze mit geringeren Stundenverdiensten bzw. zu nicht
ausbildungsadäquaten Tätigkeiten, um trotz der Kinderbetreuungspflichten
überhaupt erwerbstätig sein zu können (Diskrepanz zwischen Betreuungsangeboten
und zeitlichen Arbeitsbedingungen auf dem bisherigen Arbeitsplatz),
·
Einschränkung
der Möglichkeiten zur Überstundenleistung,
·
Entgang
von Aufstiegschancen und Einkommensteigerungen wegen der ausgeprägten
Senioritätsregelungen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt.
Größer als die Einschränkungen bei Beschäftigung sind
jene bei Arbeitslosigkeit, Krankheit oder später im Alter, weil viele
Leistungen primär von den vorhergehenden Arbeitsverdiensten abhängen;
insbesondere im Pensionsversicherungssystem wird allerdings den
Kinderbetreuungszeiten zunehmendes Augenmerk geschenkt.
Vor diesem Hintergrund werden im vorliegenden Beitrag die
Arbeitsverdienste von Frauen mit Kindern (unselbständig Beschäftigte in der
Privatwirtschaft) mit den Erwerbseinkommen von kinderlosen Frauen verglichen.
Untersuchungen zu diesem Thema beruhen häufig auf der Analyse von
Querschnittsinformationen, die sich auf einen Erhebungszeitraum von einer
Woche, einem Monat oder einem Jahr beziehen. Dabei kann die individuelle
Dynamik der Beschäftigungs- und Einkommensverläufe nicht abgebildet werden. In
der vorliegenden Arbeit wird hingegen das Arbeitseinkommen von Frauen über
einen Zeitraum von bis zu 29 Jahren direkt verfolgt. Grundlage der
Untersuchung ist eine personenbezogene Längsschnittanalyse von
Erwerbsbeteiligung (Beschäftigung, Arbeitslosigkeit) und
Bruttoarbeitsverdiensten.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Höhe des
Erwerbseinkommensentfalls kumuliert über die Jahre seit der Geburt des ersten Kindes.
Dieser Einkommensentfall kann aus einer Einschränkung der Erwerbsbeteiligung
(Unterbrechungen), einer Zunahme der Arbeitslosigkeit, einer Verringerung der
Wochenarbeitszeit und/oder aus Einbußen an Stundenverdiensten resultieren. Da
keine Informationen über die Wochenarbeitszeiten vorliegen, lässt sich aber
weder der Einfluss der Arbeitszeit noch jener der Stundenverdienste ermitteln.
Datenbasis ist die Grundgesamtheit der Versicherungsdatei
des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger von 1972 bis
2000. Sie enthält zu jeder Person anonymisierte Personennummern und alle
versicherungsrechtlich relevanten Einträge für diesen Zeitraum. Dazu zählen
u. a. unselbständige und selbständige Beschäftigungszeiten, Zeiten der
Arbeitslosigkeit, des Wochen- sowie des Karenzgeldbezugs, des Bezugs von Eigen-
oder Hinterbliebenenpensionen sowie des Bezugs sonstiger Transferleistungen,
aber auch die Anzeige einer Lebendgeburt von Frauen (mit dem entsprechenden Datum).
Als Einkommensinformation stehen die Beitragsgrundlagen
zur Sozialversicherung (Bruttoverdienste einschließlich Sonderzahlungen) bis
zur Höchstbeitragsgrundlage zur Verfügung. Für eine bessere Vergleichbarkeit
der Informationen werden diese zu Preisen von 2000 ausgewiesen. Von einer
Diskontierung der Verdienste wurde abgesehen.
Die Ausgangsbasis bilden alle Frauen, die zwischen 1936
und 1976 geboren wurden und im Zeitraum 1972 bis 2000 vom Hauptverband
zumindest einmal erfasst wurden. Die Untersuchungspopulation wird nach
folgenden Kriterien eingeschränkt:
·
Berücksichtigt
werden ausschließlich Frauen mit österreichischer Staatsbürgerschaft, weil für
Ausländerinnen aus dem Datensatz nicht ersichtlich ist, wann sie nach Österreich
eingereist sind bzw. ob eine spätere Nichterfassung beim Hauptverband darauf
zurückzuführen ist, dass sie Österreich wieder verlassen haben. Zudem ist
gerade für Immigrantinnen die Zahl der Kinder nicht feststellbar, weil nicht
bekannt ist, mit wievielen Kindern sie bereits nach Österreich gekommen sind.
Die Konzentration auf Österreicherinnen schränkt die Aussagekraft der Untersuchung
nicht ein, weil Ausländerinnen bei der Integration in den österreichischen
Arbeitsmarkt einer Reihe von Hindernissen gegenüberstehen, welche die
Erschwernisse durch die Kinderbetreuung überlagern.
·
Die
Untersuchungspopulation enthält nur jene Frauen, welche während ihrer
Berufslaufbahn niemals als Beamtinnen oder selbständig tätig waren: Für
Beamtinnen stehen keine Einkommensinformationen zur Verfügung, für Selbständige
ist der Gestaltungsspielraum relativ hoch, sodass die Aussagekraft der Daten
für die betreffende Analyse nicht eindeutig ist. Zudem erfasst der Hauptverband
pragmatisierte Beschäftigungszeiten erst seit den neunziger Jahren.
·
Die
Verdienstchancen werden ausschließlich für Frauen ermittelt, welche am Ende des
Beobachtungszeitraums noch nicht gestorben sind.
·
In
einem weiteren Schritt wurden jene Frauen aus der Untersuchungspopulation
ausgeschlossen, die nur eine geringe Bindung an das österreichische
Sozialversicherungssystem ausweisen[a]).
Die Verdienstausfälle durch Kinderbetreuung werden für
die Geburtsjahrgänge 1952 bis 1976 direkt ermittelt. Für ältere Kohorten kann
eine für die Fertilität wesentliche Zeitspanne vor Erreichen dieses Alters
nicht beobachtet werden, sodass die Zahl der Kinder nicht festzustellen ist.
Für die Geburtsjahrgänge 1952 bis 1960 ist die für Geburten relevante Periode
weitgehend abgedeckt: Sie waren am Beginn des Untersuchungszeitraums höchstens
20 Jahre, am Ende des Untersuchungszeitraums 40 bis 48 Jahre alt.
Die methodische Herausforderung zur Ermittlung der
Einkommensausfälle durch Kinder lautet: Wie lässt sich feststellen, welche
Verdienste Frauen erzielt hätten, wären sie nicht Mutter geworden? Die einzige
Möglichkeit besteht in der Ermittlung der Differenz zwischen den
Erwerbseinkommen von Frauen mit Kindern und Frauen ohne Kinder. Zu diesem Zweck
können aber nicht einfach die Verdienste der kinderlosen Frauen herangezogen
werden. Da die individuellen Verdienstchancen neben einer Fülle weiterer
Faktoren die Entscheidung von Frauen für ein Kind beeinflussen, unterscheiden
sich Frauen mit Kindern von den Kinderlosen bereits, bevor sie ihr erstes Kind
zur Welt bringen. Ohne Berücksichtigung dieser Unterschiede werden die Ergebnisse
verzerrt ("selection bias").
Aus diesem Grund wurde für die Ermittlung der
Verdienstausfälle durch Kinder ein Vergleichsgruppenansatz gewählt. Dabei wird
jeder Frau mit Kindern eine Frau ohne Kinder zugeordnet mit demselben Alter und
demselben Ausbildungsniveau[b]). Zudem muss die ausgewählte kinderlose Frau bis
zu jenem Zeitpunkt, zu dem die Mutter ihr erstes Kind zur Welt bringt, über die
gleiche Berufserfahrung verfügen. Dies wird an der Summe der
Beschäftigungstage, der Tage in vorgemerkter Arbeitslosigkeit sowie am
erzielten Arbeitseinkommen gemessen und mittels "Nearest-neighbour"-Methode
ermittelt.
Eine kinderlose Frau kann dabei als
Vergleichsgruppenperson für mehrere Frauen mit Kindern fungieren. Während für
ältere Kohorten die Vergleichsgruppe der kinderlosen Frauen mit hoher
Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft kinderlos bleiben dürfte, kann sich für
jüngere Kohorten ein Vergleich nur auf jene Frauen beziehen, die bis zum
betreffenden Lebensalter noch kein Kind geboren haben. Den betrachteten 663.755
Frauen mit Kindern aus den Geburtsjahrgängen 1952 bis 1976 konnten mit der
skizzierten Methode 239.761 kinderlose Frauen zugeordnet werden. Je jünger die
Frauen 2000 waren, umso seltener musste eine kinderlose Frau als
Vergleichsperson für mehrere Mütter herangezogen werden. Insgesamt fungierten
34% der kinderlosen Frauen als Referenzperson für jeweils eine Frau mit
Kindern, 22% für zwei Frauen mit Kindern, 16% für drei Frauen mit Kindern und
28% für mehr als drei Frauen mit Kindern (überwiegend für vier und fünf).
Ziel dieser Vorgangsweise ist es, die Effekte der
beobachtbaren Merkmale gering zu halten (Selektionseffekte), um somit bezüglich
der beobachtbaren Merkmale eine möglichst große Homogenität zwischen der Gruppe
der Frauen mit Kindern und der Vergleichsgruppe der Kinderlosen herzustellen.
Ausbildung und bisherige Berufslaufbahn beeinflussen nämlich nicht nur das
Fertilitätsverhalten, sondern über die Akkumulation von Humankapital auch die
künftigen Verdienste und damit die künftige Erwerbsbeteiligung. Damit lassen
sich Verdienstunterschiede, welche ab dem Zeitpunkt der Geburt des ersten
Kindes anfallen, auf das Vorhandensein von Kindern zurückführen.
Allerdings bleiben eine Reihe von potentiellen Einflüssen
auf die Verdienstchancen unberücksichtigt, etwa
·
die
lokale Arbeitsmarktsituation oder Unterschiede zwischen dem Erwerbsverhalten in
der Stadt und auf dem Land, die mangels Informationen über den Wohnort der Frauen
nicht berücksichtigt werden konnten;
·
die
persönlichen Lebensumstände der Frauen (alleinstehend oder mit Partner);
·
die
über das Erwerbseinkommen hinausgehenden finanziellen Rahmenbedingungen
(laufende Kosten und Kredite, Vermögen);
·
die
individuellen Präferenzstrukturen bezüglich Zeitverwendung, Erwerbsbeteiligung
und Konsum.
|
Veränderung des Erstgebäralters am Beispiel der Geburtsjahrgänge 1957 und 1966 |
Das Alter der Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes steigt unabhängig
vom Ausbildungsniveau der Frauen. Der hier verwendete Datensatz gibt diesen
allgemeinen Trend wieder: 21% der Frauen des Geburtsjahrgangs 1957 mit
Pflichtschulabschluss etwa brachten ihr erstes Kind vor dem
20. Geburtstag zur Welt, aber nur mehr 15% aus dem Geburtsjahrgang 19661).
Je niedriger das Ausbildungsniveau einer Frau ist, umso früher bringt sie
Kinder zur Welt. 56% der Frauen mit Pflichtschulabschluss aus dem
Geburtsjahrgang 1957 hatten ihr erstes Kind vor ihrem 25. Geburtstag
(Geburtsjahrgang 1966 49%), gegenüber 47% der Frauen in der mittleren
Qualifikationsstufe (Jahrgang 1966 38%) und 10% der Frauen mit
Tertiärausbildung (Jahrgang 1966 4%). Das steigende Qualifikationsniveau der
Frauen -
jüngere Kohorten verfügen häufiger über einen höheren Ausbildungsstand als ältere
- trägt zum Anstieg des
Alters von Frauen bei der Geburt des ersten Kindes bei. Der Anteil der Frauen mit geringem oder mittlerem Qualifikationsniveau
mit mindestens einem Kind sinkt wenig. So waren 22,0% der Frauen mit
Pflichtschulabschluss des Jahrgangs 1957 und 22,7% des Jahrgangs 1966 bis zur
Vollendung des 35. Lebensjahres kinderlos. Ähnlich waren unter den
Absolventinnen einer Lehre oder mittleren Schule 23,3% des Jahrgangs 1957 und
23,8% des Jahrgangs 1966 bis zum 35. Geburtstag kinderlos. Hingegen
steigt der Anteil der bis zum 35. Lebensjahr Kinderlosen unter den
Frauen mit Matura (von 35,3% des Jahrgangs 1957 auf 38,4% des Jahrgangs 1966)
und jenen mit Akademie- oder Universitätsabschluss (von 52,3% auf 54,6%). Die kinderlosen Frauen im Datensatz sind a priori nicht unbedingt
vergleichbar mit Frauen, die im Beobachtungszeitraum ein Kind zur Welt
gebracht haben; das unterstreicht die Notwendigkeit einer vergleichenden
Analyse, wie oben skizziert: ·
Besser
in das Berufsleben integrierte Frauen bringen laut Hauptverbandsdaten eher
ein Kind zur Welt als Frauen desselben Geburtsjahrgangs und gleicher Ausbildungsstufe.
Frauen mit Kindern sind daher bis zum Zeitpunkt der Geburt (in jeder
Ausbildungsstufe) stärker in das Beschäftigungssystem integriert als
gleichaltrige kinderlose Frauen: Der Anteil der Frauen mit
Beschäftigungserfahrung ist größer, die Summe der Beschäftigungstage ist
ebenso höher wie die durchschnittlich erzielten Tagesverdienste. Nur Frauen
mit mittlerem Qualifikationsniveau, welche ihr erstes Kind relativ früh zur
Welt bringen (vor dem 25. Geburtstag) erzielen durchschnittlich
niedrigere Tagesverdienste als kinderlose Frauen der gleichen Qualifikationsstufe.
Einkommenschwächere Frauen haben somit möglicherweise einen stärkeren Anreiz,
früh ein Kind zur Welt zu bringen (niedrige Opportunitätskosten). ·
Zweitens
bedingt das nach Ausbildungsstufen unterschiedliche Fertilitätsverhalten,
dass Frauen höherer Qualifikationsstufen bei den Kinderlosen überrepräsentiert
sind. 1) Das durchschnittliche Alter der
Frauen bei der Geburt des ersten Kindes (ohne Differenzierung nach der
Ausbildung, welche im demographischen Jahrbuch nicht erfasst ist) entspricht
im Datensatz den offiziellen Angaben von Statistik Austria; lediglich in den
letzten Jahren (weil nur Jahrgänge ab 1976 berücksichtigt sind) sind die
Angaben im Datensatz geringfügig höher. |
|
Aufgrund der Besonderheiten des Untersuchungsansatzes und
der Datengrundlage sind für die Interpretation der Ergebnisse folgende Aspekte
zu berücksichtigen:
·
Wegen
der Beschränkung der Analyse auf Frauen bleiben grundlegende
geschlechtsspezifische Benachteiligungen von Frauen gegenüber Männern in der
Entlohnung ausgeklammert. Nach Untersuchungen zum "gender wage gap"
(geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede) erzielen Männer mit Kindern höhere
Erwerbseinkommen als kinderlose Männer, während das für Frauen nicht gilt[c]).
·
Die
Berechnung des Verdienstentgangs basiert auf den Bruttobezügen. Eine
Nettobetrachtung würde absolut kleinere Unterschiede ergeben, die Differenzen
in Prozent würden sich in Abhängigkeit von der Progression des Steuer- und
Abgabensystems verringern.
·
Nicht
berücksichtigt sind Transferleistungen; sie kompensieren einen Teil des
Ausfalls an Arbeitseinkommen. Nicht berücksichtigt sind zudem die zeitlichen,
psychischen, physischen und finanziellen Belastungen erwerbstätiger Mütter.
·
Gemäß
einer wesentlichen Annahme im Zusammenhang mit der verwendeten Methodik (stable-unit-treatment-value
assumption - SUTVA; Rubin,
1980) haben die Entscheidungen anderer - hier in Bezug auf Zahl und Zeitpunkt der Geburt
von Kindern - keinen
Einfluss auf das erwartete Ergebnis. Diese Annahme wird in der Realität kaum
erfüllt sein. Haben etwa weniger Frauen Kinder, so steigt - ceteris paribus - das Arbeitsangebot. Dies wiederum dämpft die
Lohnentwicklung, sodass der Einkommensvorteil von kinderlosen Frauen sinkt.
Allerdings könnten umgekehrt mit zunehmendem Arbeitsangebot (von kinderlosen
Frauen und Männern) Frauen mit Kindern aus dem Arbeitsmarkt gedrängt oder
stärker auf weniger lukrative und qualitativ schlechtere Arbeitsplätze
eingeschränkt werden; das würde den Einkommensvorteil von kinderlosen Frauen
vergrößern. Welcher Effekt überwiegt, hängt von den jeweiligen ökonomischen und
sozialen Rahmenbedingungen ab und wäre in einer eigenen empirischen
Untersuchung zu überprüfen.
|
||||
Übersicht 1: Frauen der Geburtsjahrgänge 1957 und 1966 |
||||
Alter bei der Geburt des ersten Kindes nach
höchster abgeschlossener Ausbildung |
||||
|
|
|
|
|
|
Höchste
abgeschlossene Ausbildung |
|||
|
Pflichtschule |
Lehre oder
mittlere Schule |
Höhere Schule |
Universität |
|
Anteile an der
Zahl der Frauen einer Ausbildungsstufe in % |
|||
|
|
|
|
|
Geburtsjahrgang
1957 |
|
|
|
|
Unter 20 Jahren |
21 |
10 |
2 |
1 |
20 bis 24 Jahre |
35 |
37 |
27 |
9 |
25 bis 29 Jahre |
17 |
22 |
26 |
22 |
30 bis 34 Jahre |
6 |
8 |
10 |
16 |
35 Jahre und älter |
2 |
2 |
4 |
7 |
Kein Kind |
20 |
21 |
31 |
45 |
|
|
|
|
|
Geburtsjahrgang
1966 |
|
|
|
|
Unter 20 Jahren |
15 |
6 |
1 |
1 |
20 bis 24 Jahre |
34 |
32 |
16 |
4 |
25 bis 29 Jahre |
20 |
27 |
29 |
19 |
30 bis 34 Jahre |
8 |
11 |
15 |
22 |
35 Jahre und älter |
– |
– |
– |
– |
Kein Kind |
23 |
24 |
38 |
55 |
Q: WIFO auf Basis der Versicherungsdatei des Hauptverbandes der
österreichischen Sozialversicherungsträger. Abweichungen der Spaltensumme von
100 aufgrund von Rundungsfehlern möglich. |
||||
|
Die Verdienstposition von Müttern im Vergleich mit
kinderlosen Frauen im Jahr 2000 liefert Hinweise zur aktuellen Integration von
Frauen in das Beschäftigungssystem in Abhängigkeit von Zahl und Alter der
Kinder und erlaubt insbesondere auch einen Vergleich mit den Befunden zu den
direkten Kinderkosten (Guger, 2003,
Wüger, 2003).
Der Anteil jener Frauen, welche im Jahr 2000 - zumindest kurzfristig - beschäftigt waren, hängt demnach vor allem vom
Alter des jüngsten Kindes ab, aber auch von der Zahl der Kinder insgesamt:
·
Ist
das jüngste Kind jünger als drei Jahre, so erzielen lediglich 54% der Frauen
mit einem Kind ein Erwerbseinkommen, 42% der Frauen mit zwei Kindern und 34%
der Frauen mit drei oder mehr Kindern.
·
Mehr
als 70% der Frauen mit einem Kind sind wieder erwerbstätig, sobald das Kind das
Kindergartenalter erreicht hat, aber nur 63% der Frauen mit zwei Kindern und
54% der Frauen mit drei oder mehr Kindern.
Die Entscheidung von Frauen für eine Erwerbstätigkeit
hängt - zumindest
bis die Kinder die Volksschule absolviert haben - mit ihren Verdienstmöglichkeiten zusammen: Die
hypothetischen durchschnittlichen Jahreserwerbseinkommen, also die von kinderlosen
Frauen der Vergleichsgruppe erzielten Verdienste, sind für nicht beschäftigte
Frauen, deren jüngstes Kind unter 10 Jahre alt ist, durchwegs niedriger
als für erwerbstätige Frauen mit Kindern. Sobald das jüngste Kind mindestens
11 Jahre alt ist, entsprechen die möglichen Erwerbseinkommen von nicht
beschäftigten Frauen denen der beschäftigten Frauen.
|
|||||||
Übersicht 2: Tatsächliche und hypothetische
Erwerbseinkommen im Jahr 2000 |
|||||||
Frauen der Geburtsjahrgänge 1952 bis 1976 |
|||||||
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|
|
|
|||
Alter des jüngsten Kindes |
Zahl der Frauen |
Hypothetischer Verdienst |
Tatsächlicher Verdienst |
Einkommensentfall |
|||
|
Insgesamt |
Beschäftigt |
Nicht beschäftigt |
Beschäftigt |
Beschäftigt |
Beschäftigt |
|
|
|
Anteile in % |
In € |
In € |
In € |
In % des hypothetischen Verdienstes |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ein Kind |
|
|
|
|
|
|
|
Bis 2 Jahre |
48.358 |
53,9 |
18.221 |
19.618 |
7.204 |
12.414 |
63,3 |
3 bis 6 Jahre |
54.497 |
76,1 |
17.815 |
19.048 |
12.569 |
6.479 |
34,0 |
7 bis 10 Jahre |
48.477 |
74,9 |
18.398 |
19.398 |
13.911 |
5.487 |
28,3 |
11 bis 15 Jahre |
59.137 |
71,3 |
19.270 |
19.644 |
14.641 |
5.003 |
25,5 |
16 bis 18 Jahre |
35.058 |
74,2 |
19.569 |
19.682 |
15.197 |
4.486 |
22,8 |
19 bis 24 Jahre |
51.483 |
69,3 |
19.399 |
19.877 |
15.484 |
4.393 |
22,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Zwei Kinder |
|
|
|
|
|
|
|
Bis 2 Jahre |
47.687 |
42,1 |
18.494 |
19.600 |
6.100 |
13.500 |
68,9 |
3 bis 6 Jahre |
65.171 |
63,1 |
18.549 |
19.624 |
10.735 |
8.889 |
45,3 |
7 bis 10 Jahre |
56.048 |
70,2 |
19.080 |
19.721 |
11.972 |
7.749 |
39,3 |
11 bis 15 Jahre |
46.290 |
74,9 |
19.974 |
19.983 |
13.520 |
6.463 |
32,3 |
16 bis 18 Jahre |
23.688 |
75,8 |
20.118 |
19.938 |
14.399 |
5.539 |
27,8 |
19 bis 24 Jahre |
26.565 |
73,4 |
19.840 |
19.925 |
14.517 |
5.408 |
27,1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Drei oder mehr Kinder |
|
|
|
|
|
|
|
Bis 2 Jahre |
16.374 |
34,4 |
17.829 |
19.293 |
5.645 |
13.648 |
70,7 |
3 bis 6 Jahre |
20.687 |
53,6 |
18.617 |
19.329 |
9.723 |
9.606 |
49,7 |
7 bis 10 Jahre |
15.940 |
64,3 |
19.008 |
19.236 |
11.325 |
7.911 |
41,1 |
11 bis 15 Jahre |
11.628 |
69,8 |
19.600 |
19.496 |
12.853 |
6.644 |
34,1 |
16 bis 18 Jahre |
4.899 |
72,7 |
19.854 |
19.607 |
13.570 |
6.036 |
30,8 |
19 bis 24 Jahre |
3.430 |
70,4 |
19.219 |
19.567 |
13.676 |
5.891 |
30,1 |
Q: WIFO. Hypothetischer
Verdienst . . . durchschnittliches Erwerbseinkommen der kinderlosen
Vergleichsgruppe (kinderlose Frauen gleichen Alters, gleicher Ausbildung und
gleicher Berufslaufbahn bis zum Zeitpunkt der ersten Geburt), hypothetischer
Verdienst der Nicht-Beschäftigten . . . durchschnittliches
Erwerbseinkommen von Frauen mit Kindern, die nach Geburt des ersten Kindes
nicht mehr erwerbstätig waren, wenn sie kinderlos geblieben wären,
hypothetischer Verdienst der Beschäftigten . . .
durchschnittliches Erwerbseinkommen von Frauen mit Kindern, die nach Geburt
des ersten Kindes wieder erwerbstätig waren, wenn sie kinderlos geblieben
wären. |
|||||||
|
Der Einkommensrückstand erwerbstätiger Frauen mit Kindern
gegenüber vergleichbaren kinderlosen Frauen ist am höchsten, wenn das jüngste
Kind jünger als 3 Jahre ist (durchschnittlich 12.400 € mit insgesamt
einem Kind bis 13.650 € mit drei oder mehr Kindern). Er verringert sich
mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes bis zu dessen 16. Lebensjahr und
bleibt dann konstant.
Die größten Verdiensteinbußen erleiden Frauen mit dem ersten
Kind: Bei insgesamt einem Kind beträgt der Einkommensrückstand zwischen 22%
(Alter des Kindes 16 Jahre oder darüber) und 63% (Alter unter
3 Jahren). Für Mütter von zwei Kindern macht der Verdienstentgang zwischen
27% (jüngstes Kind 16 Jahre oder älter) und 69% (Alter unter
3 Jahren) aus. Er ist damit um 5 Prozentpunkte höher als bei einem
Kind, wenn das jüngere Kind unter 3 Jahre oder über 15 Jahre alt ist,
und um 11 Prozentpunkte höher, wenn das jüngste Kind im Kindergarten- oder
Volksschulalter ist. Für Mütter von drei oder mehr Kindern ist der
Verdienstentgang - in
Abhängigkeit vom Alter des jüngsten Kindes - um 2 bis 4 Prozentpunkte höher als in Familien
mit zwei Kindern.
Dieser Rückstand der Erwerbseinkommen von beschäftigten
Frauen resultiert ab dem Kindergartenalter des jüngsten Kindes ausschließlich
aus einem geringeren Einkommen je Beschäftigungstag - also aus dem Zusammenspiel zwischen verringerter
Arbeitszeit und niedrigeren Stundenverdiensten. Wenn sich Frauen mit Kindern
für eine Erwerbstätigkeit entscheiden, verzeichnen sie mehr Beschäftigungstage
im Jahr als kinderlose Frauen der Vergleichsgruppe.
Für die Untersuchung des über die Zeit kumulierten
Entgangs an Erwerbseinkommen werden Frauen, die nach der Geburt des ersten
Kindes keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgingen, eigens ausgewiesen, weil für
sie die Verdiensteinbußen zwingend höher sind als für Frauen, die wieder ins
Erwerbsleben eintreten. Nur 8% der Frauen weisen laut Datensatz nach der Geburt
des ersten Kindes überhaupt keine Beschäftigungszeiten auf; insbesondere Mütter
mit geringeren Erwerbseinkommenschancen scheiden ganz aus dem Berufsleben aus.
·
Am
höchsten ist der durchschnittliche jährliche Erwerbseinkommensverlust der
Frauen bei der Geburt des ersten Kindes.
·
Den
absolut und relativ höchsten Verdienstentgang verzeichnen Mütter sehr kleiner
Kinder, bedingt durch die geringen Beschäftigungszeiten in diesem Zeitraum.
·
Dieser
relative Verdienstentgang kann langfristig nicht wettgemacht werden: Er beträgt
für (wieder) erwerbstätige Frauen noch zwischen 40% (insgesamt 1 Kind) und
50% (3 oder mehr Kinder), wenn das jüngste Kind bereits 19 bis 24 Jahre
alt ist.
·
Die
Unterschiede zwischen den absoluten jährlichen Verdienstausfällen von Frauen
mit unterschiedlicher Kinderzahl sind mit Vorsicht zu interpretieren, weil der
Untersuchungszeitraum von der Distanz zwischen der Geburt des ersten und des
letzten Kindes abhängt. Je länger diese Distanz ist, umso größer ist der
Rückstand der hypothetischen und tatsächlichen Verdienste von Müttern mit
mehreren Kindern gegenüber Frauen mit einem Kind allein wegen der allgemeinen
Reallohnsteigerungen sowie wegen Zunahme der Bedeutung der
Senioritätsorientierung in den österreichischen Entlohnungsschemata.
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Übersicht 3: Durchschnittlicher jährlicher Verdienstentgang
von Frauen seit der Geburt des ersten Kindes |
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Frauen der Geburtsjahrgänge 1952 bis 1976 |
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|
Alter des jüngsten Kindes |
|||||
|
Bis 2 Jahre |
3 bis 6 Jahre |
7 bis 10 Jahre |
11 bis 15 Jahre |
16 bis 18 Jahre |
19 bis 24 Jahre |
|
In € |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
Keine Erwerbstätigkeit nach der Geburt des
ersten Kindes |
||||||
1 Kind |
-16.900 |
-12.500 |
-12.800 |
-12.700 |
-11.700 |
-10.200 |
2 Kinder |
-14.500 |
-13.700 |
-12.600 |
-11.200 |
-10.900 |
-9.600 |
3 oder mehr Kinder |
-12.200 |
-12.500 |
-11.000 |
-10.000 |
-9.300 |
-10.700 |
|
|
|
|
|
|
|
Zumindest zeitweise Erwerbstätigkeit nach
der Geburt des ersten Kindes |
||||||
1 Kind |
-17.600 |
-9.800 |
-7.300 |
-6.300 |
-5.500 |
-4.800 |
2 Kinder |
-12.500 |
-11.000 |
-9.000 |
-7.200 |
-6.200 |
-5.200 |
3 oder mehr Kinder |
-10.400 |
-9.800 |
-8.300 |
-6.700 |
-5.600 |
-5.300 |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % des Erwerbseinkommens von Kinderlosen |
|||||
Zumindest zeitweise Erwerbstätigkeit nach
der Geburt des ersten Kindes |
||||||
1 Kind |
-70 |
-59 |
-48 |
-44 |
-42 |
-40 |
2 Kinder |
-74 |
-71 |
-62 |
-53 |
-49 |
-46 |
3 oder mehr Kinder |
-74 |
-73 |
-65 |
-56 |
-51 |
-50 |
Q: WIFO. |
||||||
|
Der seit der Geburt des ersten Kindes kumulierte
Verdienstentgang[d]) macht das Ausmaß des relativen
Einkommensrückstands besonders deutlich:
·
Bis
das (jüngste) Kind 10 Jahre alt ist, büßen Frauen Erwerbseinkommen von
durchschnittlich 65.000 € (1 Kind) bis 138.600 € (3 oder mehr
Kinder) ein. Wenn sie in diesem Zeitraum nicht erwerbstätig sind, liegt der
Verlust zwischen rund 114.900 € (1 Kind) und 165.500 € (3 oder
mehr Kinder).
·
Bis zu
einem Alter des jüngsten Kindes von 24 Jahren erhöht sich dieser Betrag
auf mehr als 100.000 €, für Frauen, die seit der Geburt des ersten Kindes
keiner Berufstätigkeit mehr nachgingen, auf mindestens 223.000 €.
·
Die
Einbußen von erwerbstätigen Frauen mit mehreren älteren Kindern sind niedriger
als jene von erwerbstätigen Frauen mit jüngeren Kindern. Den höchsten
Verdienstentgang verzeichnen unter den Müttern von zwei Kindern jene, deren
jüngstes Kind 15 bis 18 Jahre alt ist, unter den Frauen mit drei oder mehr
Kindern jene, deren jüngstes Kind 7 bis 10 Jahre alt ist. Diese Frauen
hätten auch ohne Kinder deutlich geringere Verdienstchancen - einerseits wegen des längeren
Beobachtungszeitraums, andererseits weil sie relativ jung Mutter wurden und
deshalb häufiger keine über die Pflichtschule hinausgehende Ausbildung
abgeschlossen haben.
·
Frauen
mit drei oder mehr Kindern entgeht ein Einkommen von rund 101.600 €, bis
das jüngste Kind drei Jahre alt ist, wenn sie inzwischen wieder einer
Beschäftigung nachgegangen sind.
Die skizzierten Befunde werfen eine Reihe von Fragen nach
den Ursachen der Einkommensverluste auf. Eine erschöpfende Behandlung dieser
Einflüsse sowie deren ökonometrische Spezifikation waren im Rahmen der
Untersuchung nicht möglich. Allerdings können einige Hinweise auf die Bedeutung
einzelner Faktoren am Beispiel von Frauen mit einem Kind geboten werden.
|
||||||
Übersicht 4: Durchschnittlicher kumulierter
Verdienstentgang von Frauen seit der Geburt des ersten Kindes |
||||||
Frauen der Geburtsjahrgänge 1952 bis 1976 |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
Alter des jüngsten Kindes |
|||||
|
Bis 2 Jahre |
3 bis 6 Jahre |
7 bis 10 Jahre |
11 bis 15 Jahre |
16 bis 18 Jahre |
19 bis 24 Jahre |
|
In € |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
Keine Erwerbstätigkeit nach der Geburt des
ersten Kindes |
||||||
1 Kind |
-20.800 |
-60.300 |
-114.900 |
-169.600 |
-202.600 |
-222.900 |
2 Kinder |
-51.800 |
-99.800 |
-137.400 |
-178.200 |
-216.500 |
-225.200 |
3 oder mehr Kinder |
-86.900 |
-127.100 |
-165.500 |
-195.700 |
-209.700 |
-268.600 |
|
|
|
|
|
|
|
Zumindest zeitweise Erwerbstätigkeit nach
der Geburt des ersten Kindes |
||||||
1 Kind |
-25.300 |
-47.500 |
-65.000 |
-84.600 |
-96.900 |
-103.100 |
2 Kinder |
-63.600 |
-94.500 |
-112.800 |
-121.700 |
-127.300 |
-123.900 |
3 oder mehr Kinder |
-101.600 |
-127.400 |
-138.600 |
-137.000 |
-131.600 |
-136.200 |
Q: WIFO. |
Der verwendete Datensatz enthält keine
Arbeitszeitinformationen. Dies erschwert eine präzise Untersuchung der
Auswirkungen unterschiedlich langer Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit auf
den relativen Verdienstentgang, weil Teilzeitbeschäftigungen in den letzten
Jahren deutlich zugenommen haben. Deshalb werden in Folge lediglich
Anhaltspunkte dafür geliefert, wieweit die relativen Verdienstausfälle durch
die Dauer der Berufsunterbrechung beeinflusst sind. Kehrt eine Frau bis zum
2. Geburtstag des Kindes ins Berufsleben zurück, so beträgt der absolute
Verdienstentgang gegenüber kinderlosen Frauen kumuliert zwischen rund
36.000 € (Kinder unter 11 Jahren) und rund 43.000 € (16 bis
18 Jahre).
Jedes weitere Unterbrechungsjahr erhöht den relativen
Verlust an Erwerbseinkommen. Am Beispiel der Frauen mit einem Kind zwischen 7
und 10 Jahren lässt sich dies folgendermaßen illustrieren: Dauert die
Berufsunterbrechung 2 bis 3 Jahre, so ist der damit verbundene
Einkommensverlust insgesamt um 17.200 € oder 16 Prozentpunkte höher
als jener von Frauen, die höchstens 2 Jahre nicht erwerbstätig sind. Wenn
die Mutter 3 bis 4 Jahre nach der Geburt des Kindes auf den Arbeitsmarkt
zurückkehrt, erhöht sich der Verdienstrückgang um 15.000 €. Insgesamt
macht der Unterschied zwischen einer Unterbrechung von höchstens 2 Jahren
und von 6 bis 7 Jahren bis zu einem Alter des Kindes von durchschnittlich
8,4 Jahren rund 64.700 € aus.
Bis zu einem Alter des Kindes von durchschnittlich
17 Jahren ist der relative Einkommensverlust von Frauen, die ihre
Erwerbstätigkeit 6 bis 7 Jahre unterbrechen, um 87.700 € höher als
jener von Frauen mit einer Unterbrechung von höchstens 2 Jahren.
|
||||||
Übersicht 5: Durchschnittlicher kumulierter
Verdienstentgang nach der Dauer der Unterbrechung der Berufstätigkeit |
||||||
Frauen der Geburtsjahrgänge 1952 bis 1976 mit einem Kind,
Bruttoverdienste |
||||||
|
|
|
|
|
|
|
Alter des Kindes |
Dauer der
Erwerbsunterbrechung nach der Geburt |
|||||
|
Unter
2 Jahren |
2 bis
3 Jahre |
3 bis
4 Jahre |
4 bis
5 Jahre |
5 bis
6 Jahre |
6 bis
7 Jahre |
|
In € |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
7 bis
10 Jahre |
-36.938 |
-54.154 |
-69.188 |
-83.531 |
-91.550 |
-101.599 |
11 bis
15 Jahre |
-42.083 |
-60.083 |
-74.781 |
-100.493 |
-110.321 |
-125.005 |
16 bis
18 Jahre |
-43.208 |
-64.748 |
-82.060 |
-101.206 |
-118.502 |
-130.948 |
|
|
|
|
|
|
|
|
In % des
Erwerbseinkommens von Kinderlosen |
|||||
|
|
|
|
|
|
|
7 bis
10 Jahre |
-24,9 |
-41,2 |
-55,7 |
-68,9 |
-77,0 |
-83,0 |
11 bis
15 Jahre |
-21,7 |
-34,1 |
-42,4 |
-56,8 |
-62,9 |
-69,2 |
16 bis
18 Jahre |
-18,3 |
-29,1 |
-37,1 |
-46,9 |
-52,9 |
-58,9 |
Q: WIFO. |
In der Regel sind mit unterschiedlichen
Ausbildungsniveaus von Frauen unterschiedliche Arbeitsplatz- bzw.
Einkommenschancen und somit verschieden hohe Opportunitätskosten einer
Erwerbsunterbrechung verbunden.
|
||||
Übersicht 6: Durchschnittlicher Verdienstentgang seit der
Geburt des Kindes nach höchster abgeschlossener Ausbildung |
||||
Frauen der Geburtsjahrgänge 1957 bis 1976, mit einem Kind,
Bruttoverdienste |
||||
|
|
|
|
|
Alter des Kindes |
Pflichtschule |
Lehre oder mittlere Schule |
Höhere Schule |
Universität |
|
In € |
|||
|
|
|
|
|
Bis 2 Jahre |
-12.500 |
-16.300 |
-17.200 |
-17.200 |
3 bis 6 Jahre |
-7.900 |
-10.800 |
-11.100 |
-3.200 |
7 bis 10 Jahre |
-6.200 |
-8.700 |
-8.400 |
-5.900 |
11 bis 15 Jahre |
-5.400 |
-7.700 |
-8.000 |
-5.000 |
16 bis 18 Jahre |
-4.700 |
-6.800 |
-7.400 |
-4.500 |
|
|
|
|
|
|
In % des Erwerbseinkommens von Kinderlosen |
|||
|
|
|
|
|
Bis 2 Jahre |
-81,4 |
-80,3 |
-77,4 |
-70,3 |
3 bis 6 Jahre |
-63,9 |
-64,1 |
-58,7 |
-47,7 |
7 bis 10 Jahre |
-54,2 |
-54,7 |
-47,5 |
-34,0 |
11 bis 15 Jahre |
-48,4 |
-52,1 |
-47,2 |
-32,7 |
16 bis 18 Jahre |
-43,4 |
-48,6 |
-45,4 |
-37,7 |
Q: WIFO. Das Einkommen von nicht
berufstätigen Frauen wurde für die Ermittlung des Verdienstentgangs gleich
null gesetzt. |
||||
|
Die Qualifikation der Frauen mit einem Kind ist
tendenziell umso höher, je jünger das Kind im Jahr 2000 ist. Dies ist
einerseits die Folge der zunehmenden Bildungsbeteiligung von Frauen, durch die
der Anteil Höherqualifizierter in den einzelnen Jahrgängen steigt, andererseits
das Ergebnis des höheren Gebäralters von Frauen mit höheren
Bildungsabschlüssen.
Pflichtschulabgängerinnen ohne weiterführenden Bildungsabschluss
verzeichnen bis zu einem Alter des Kindes von 10 Jahren die geringsten
absoluten Einkommensverluste. Danach ist der durchschnittliche Verdienstentgang
von Pflichtschulabgängerinnen und Akademikerinnen etwa gleich hoch. Die
höchsten absoluten Einkommensausfälle sind für Frauen des mittleren
Qualifikationssegments und mit Matura zu beobachten.
Die relativen Verluste von Frauen mit geringem und mit
mittlerem Bildungsniveau (im Vergleich mit Kinderlosen) sind dagegen in den
ersten sechs Lebensjahren des Kindes ähnlich. Der Einkommensentgang von Müttern
älterer Kinder mit Abschluss einer Lehre oder mittleren Schule ist jedoch höher
als der von Frauen mit geringerem oder höherem Ausbildungsniveau. Die
niedrigsten relativen Einbußen verzeichnen durchwegs Akademikerinnen.
Um die Frage zu beantworten, ob die für Frauen mit
älteren Kindern ermittelten Einkommensverluste den zu erwartenden
Verdienstentgang für Frauen mit noch kleineren Kindern richtig wiedergeben,
müsste man die künftige Arbeitsmarktentwicklung und die Rolle von Frauen
berücksichtigen; das würde den Rahmen dieses Forschungsprojekts sprengen. Zwei
wesentliche Aspekte der Erwerbsbeteiligung und der Einkommenschancen von Frauen
mit Kindern im Vorschulalter können aber anhand des Datensatzes dargestellt
werden:
Der Verdienstentgang von Frauen mit Kleinstkindern hängt
in hohem Maße von den Transferleistungsregelungen ab. So erhöhte sich der
Einkommensentfall in den ersten drei Lebensjahren des Kindes im Zuge der
Verlängerung des Karenzgeldbezugs 1990 von zuvor rund 67% auf 75%. Die
Verkürzung des Bezugszeitraums 1997 dürfte sich hingegen in einem relativen
Rückgang der Verdienstausfälle niederschlagen[e]).
|
||||
Übersicht 7: Durchschnittlicher relativer Einkommensverlust
während des Kindergartenalters (3 bis 6 Jahre) nach der Ausbildung der Frau |
||||
Frauen der Geburtsjahrgänge
1957 bis 1976 mit einem Kind |
||||
|
|
|
|
|
Alter des Kindes 2000 |
Höchste abgeschlossene Ausbildung der Frau |
|||
|
Pflichtschule |
Lehre oder mittlere Schule |
Höhere Schule |
Universität |
|
In % des Erwerbseinkommens von Kinderlosen |
|||
|
|
|
|
|
Alle Frauen |
|
|
|
|
3 bis 6 Jahre |
-44,9 |
-46,5 |
-40,2 |
-27,8 |
7 bis 10 Jahre |
-46,8 |
-47,5 |
-40,0 |
-27,0 |
11 bis 15 Jahre |
-51,9 |
-55,1 |
-49,7 |
-34,8 |
16 bis 18 Jahre |
-55,5 |
-58,7 |
-53,6 |
-43,1 |
|
|
|
|
|
Erwerbstätige Frauen |
|
|
|
|
3 bis 6 Jahre |
-30,9 |
-34,8 |
-27,9 |
-12,5 |
7 bis 10 Jahre |
-30,0 |
-32,7 |
-24,7 |
-8,3 |
11 bis 15 Jahre |
-26,1 |
-28,2 |
-19,7 |
-0,9 |
16 bis 18 Jahre |
-27,3 |
-25,9 |
-17,0 |
+0,6 |
Q: WIFO. |
||||
|
Auf allen Ausbildungsstufen sinkt aufgrund der steigenden
Erwerbsbeteiligung der Frauen mit Kindern der durchschnittliche
Einkommensrückstand gegenüber Kinderlosen, wenn das Kind 3 bis 6 Jahre alt
ist. So waren 44% der Frauen, deren Kind heute 19 bis 24 Jahre alt ist,
während dessen Kindergartenalters nicht erwerbstätig, aber nur 38% der Mütter
von heute 16- bis 18-Jährigen und 17% der Mütter von 7- bis 10-Jährigen. Heute
sind unter den Frauen mit Kindern im Kindergartenalter noch knapp 15% nicht
erwerbstätig. Zugleich verringert sich der Abstand des Beschäftigungsvolumens
gegenüber Kinderlosen: Verzeichneten Frauen mit heute 15- bis 18-jährigen
Kindern, wenn sie während der Kindergartenzeit beschäftigt waren, noch um 15%
weniger Beschäftigungszeiten als kinderlose Frauen, so beträgt der Unterschied
heute nur noch 8%.
Durch die Ausweitung der Teilzeitmöglichkeiten wurde
allerdings der Einkommensverlust in jeder Ausbildungsstufe tendenziell etwas
größer, wenn lediglich die erwerbstätigen Frauen betrachtet werden. Am
deutlichsten wird dies für Akademikerinnen: Universitätsabsolventinnen mit
älteren Kindern verzeichneten, wenn sie während des Kindergartenalters
berufstätig waren, keine Einkommensverluste. Mittlerweile klafft auch hier - zumindest teilweise bedingt durch die
Verbreiterung der Teilzeitmöglichkeiten - die Einkommensschere zunehmend auseinander.
Die empirische Untersuchung zum Entgang von
Erwerbseinkommenschancen macht erhebliche Einkommensverluste von Frauen mit
Kindern deutlich. Der größte Verdiensteinbruch erfolgt mit der Geburt des
ersten Kindes, und da vor allem in den ersten Lebensjahren des Kindes. Die
Einbußen erreichen durchschnittlich bis zu 43.000 €, wenn die Frau nach
Geburt ihres ersten Kindes die Berufstätigkeit nicht länger als 2 Jahre
unterbricht, und steigen mit jedem zusätzlichen Unterbrechungsjahr. Die
Betreuung weiterer Kinder dämpft die Einkommenschancen von erwerbstätigen
Frauen zusätzlich, allerdings in geringerem Ausmaß. Der größte Verlust
entsteht, wenn Frauen wegen der Kinder ihre Erwerbstätigkeit aufgeben. Die
Wahrscheinlichkeit dafür ist umso geringer, je weniger Kinder eine Frau hat und
je höher ihre Einkommenschancen auf dem Arbeitsmarkt sind.
Frauen ohne weiterführenden Bildungsabschluss nach der
Pflichtschule und Akademikerinnen verzeichnen einen absolut geringeren
Verdienstentgang als Absolventinnen einer Lehre bzw. einer mittleren oder
höheren Schule. Während das für Pflichtschulabgängerinnen primär auf ihre
niedrigeren hypothetischen Verdienstchancen zurückzuführen ist, verzeichnen
Akademikerinnen deutlich geringere Einkommensverluste gegenüber kinderlosen
Akademikerinnen.
Die immer kürzeren Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit
und die Zunahme der Zahl der Frauen, die nach längeren Unterbrechungen wieder
erwerbstätig sind, bewirken gemeinsam mit dem tendenziellen Rückgang der
Kinderzahl je Frau, dass immer mehr Frauen auf dem Arbeitsmarkt auftreten. Weil
sie aber relativ niedrige Erwerbseinkommen erzielen, hat dies nur eine geringe
Reduktion der Einkommensausfälle zur Folge.
Gemessen am Verdienstausfall ab einem Alter des jüngsten
Kindes zwischen 16 und 24 Jahren dürften Frauen mit Kindern in den
kommenden Jahren ihres potentiellen Erwerbslebens die bisherigen Einbußen nur
eingeschränkt aufholen können.
Datta Gupta, N., Smith, N., "Children and Career Interruptions: The Familiy Gap in Denmark", IZA Discussion Paper, 2001, (263).
Dex, S., Joshi, H., Macran, S., McCulloch, A., "Women's Employment Transitions Around Child Bearing", Oxford Bulletin of Economics and Statistics, 1998, 60(1), S. 79-98.
Europäische
Kommission, Employment in Europe 2002, Brüssel, 2002.
Guger, A.,
"Direkte und indirekte Kinderkosten in Österreich. Ein
Überblick", WIFO-Monatsberichte, 2003, 76(9), S. 693-698, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_language=1&pubid=24553.
Joshi, H., Paci, P., Waldfogel, J., "The Wages of Motherhood: Better or Worse?", Cambridge Journal of Economics, 1999, 23, S. 543-564.
Lutz, H.,
"Frauen im Spannungsfeld zwischen Mutterschaft und Erwerbstätigkeit",
WIFO-Monatsberichte, 2000, 73(5), S. 341-350, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_
language=1&pubid=19239.
OECD, "Women at Work: Who Are They and How Are They Faring?", OECD employment outlook, Paris, 2002, S. 61-126.
Rosenbaum, P., Rubin, D., "The Central Role of the Propensity Score in Observational Studies for Causal Effects", Biometrika, 1983, 70, S. 41-55.
Rubin, D., "Comment on 'Randomization Analysis of Experimental Data: The Fisher Randomization Test' by D. Basu", Journal of American Statistical Association, 1980, 91, S. 267-275.
Schulmeister, A.,
"Entwicklungen am Arbeitsmarkt und Gleichstellung von Frauen und
Männern", WISO, 2003, (2), S. 15-35.
Waldfogel, J., "Understanding the 'Family Gap' in Pay for Women with Children", Journal of Economic Perspectives, 1998, 12(1), S. 137-156.
Wüger, M.,
"Schätzung der direkten Kinderkosten in Österreich", WIFO-Monatsberichte,
2003, 76(9), S. 699-717, http://publikationen.wifo.ac.at/pls/wifosite/wifosite.wifo_search.get_abstract_type?p_language=1&pubid=24554.
Loss of Earnings Suffered by Women with Children - Summary |
Women in Austria suffer a substantial loss of earnings once they have children. By the time the youngest child has grown up, the loss accumulates to between € 103,000 (one child) and € 136,000 (three or more children), provided that the woman returns to gainful employment. If, however, the woman stops working after giving birth to her first child, her loss will rise to over € 200,000. The likelihood of such a loss will be the lower the fewer children a woman has and the higher her earning capacity is in the labour market. The sharpest dive in income thus occurs with the birth of the first child, and particularly in the first years of that child's life. Here, the woman's loss is up to € 43,000 on average if she does not suspend her gainful employment for more than two years, but it will rise with each additional year of being out of the labour market. Accordingly, the total loss could be limited by reducing the period during which a woman is not in gainful employment. Women who have completed statutory school only as well as female university graduates suffer a lower loss in absolute terms than women who have graduated from secondary school. For those of statutory education only, the reason is chiefly found in their lower hypothetical earning opportunity, whereas for university graduates the overall loss is limited by the fact that their earnings are more similar to those of their childless peers. If the loss of earnings as calculated at a time when the youngest child is between 16 and 24 years of age is taken as a measure for the further trend in arrears, it is found that women with children have little opportunity to make up that loss over the remaining years of their gainful employment. Ever shorter breaks in gainful employment and the rise in the number of women returning to work after long-term outages, combined with the trend towards a declining number of children per woman, have led to a growing rate of women entering the labour market. Considering that these women earn lower incomes, earning losses will, as a result, be cut only to a minor extent. |
|
[a]) Frauen, die insgesamt weniger als 12 Monate beim Hauptverband in irgendeiner Position erfasst waren; Frauen ab 44 Jahren, die insgesamt weniger als fünf Kalenderjahre im Hauptverband registriert waren; Frauen unter 44 Jahren im Jahr 2000, deren erster Eintrag nach ihrem 30. Lebensjahr erfolgte; kinderlose Frauen, die als Jugendliche beim Hauptverband gemeldet waren und dann nicht mehr in der Versichertendatei aufscheinen.
[b]) Ausbildungsinformationen sind allerdings nur für die Geburtsjahrgänge 1957 bis 1976 verfügbar, da nur für diese Altersgruppe die gesamte mögliche berufliche Laufbahn direkt beobachtet werden kann. Die Ausbildungsangaben stammen dabei für jene Frauen, die zwischen 1987 und 2001 mindestens einmal beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt waren, aus den Daten des AMS (SAMIS); für Akademikerinnen und HTL-Absolventinnen können sie zudem direkt der Statistik des Hauptverbands entnommen werden. Für die anderen Gruppen basieren die Angaben auf einer Ausbildungsschätzung aufgrund des Ersteintritts in das Beschäftigungssystem (laut Hauptverband).
[c]) Zum "gender wage gap" siehe z. B. Europäische Kommission (2002), OECD (2002), Schulmeister (2003).
[d]) Die kumulierte Summe ist damit das Produkt aus jährlichem Verdienstrückgang und Durchschnittsalter des (ältesten) Kindes.
[e]) Der Effekt dieser Neuregelung wird von den Daten noch nicht vollständig wiedergegeben.