WIFO

Marcus Scheiblecker

Anhaltend flaue Konjunktur

 

Nach wie vor ist in Österreich kein Konjunkturaufschwung zu erkennen. Zwar zeigen die Konjunkturumfragen vom Februar für Österreich und Deutschland eine leichte Erholung der Stimmung unter den Unternehmen, doch beeinträchtigen die Risken im internationalen ökonomischen und politischen Umfeld die künftige Entwicklung. Die Weltkonjunktur wird durch die Unsicherheiten über eine militärische Auseinandersetzung mit dem Irak und die bereits im Vorfeld aufgetretene kräftige Erdölverteuerung belastet. In Europa bildet die Schwäche der Binnennachfrage bei gleichzeitig starkem Euro-Kurs ein zusätzliches Hindernis für einen baldigen Aufschwung. Substantielle Reaktionen der Wirtschaftspolitik bleiben nach wie vor aus.

 

Der Konjunkturbericht entsteht jeweils in Zusammenarbeit aller Mitarbeiter des WIFO. • Abgeschlossen am 6. März 2003. • E-Mail-Adresse: Marcus.Scheiblecker@wifo.ac.at

 

INHALT

Zuversicht der Verbraucher in den USA gebrochen

Kaum Dynamik im Euro-Raum

Günstigere Konjunktureinschätzung in der Sachgüterproduktion

Lage in der Bauwirtschaft verbessert

Konsumnachfrage wächst nur mäßig

Importschwäche bewirkt Leistungsbilanzausgleich

Tourismus von internationaler Konjunkturflaute noch kaum beeinflusst

Starker Euro-Kurs und Konjunkturschwäche bremsen inflationäre Kräfte

Beschäftigung wieder leicht gesunken

 

VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN

Abbildung 1: Internationale Konjunktur 4

Abbildung 2: Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests. 6

Abbildung 3: Wirtschaftspolitische Eckdaten. 8

 

 

[1] Das Umfeld für einen internationalen Konjunkturaufschwung hat sich in den letzten Monaten nicht verbessert. Das größte Risiko geht vom drohenden Krieg im Irak aus. Diese Unsicherheit bewirkt eine abwartende Zurückhaltung im Bereich der Investitionen, und die im Vorfeld der Auseinandersetzung beobachtete Verteuerung von Rohöl auf deutlich über 30 $ je Barrel belastet mehr und mehr die Wirtschaftsentwicklung. In Europa kommt hinzu, dass zum einen der Euro-Kurs gegenüber dem Dollar bereits seit drei Monaten erheblich über der Parität liegt: Dies wird sich mit einer Verzögerung von etwa drei Quartalen negativ auf die europäische Exportwirtschaft auswirken, korrigiert aber gleichzeitig einen großen Teil der Erdölpreissteigerungen. Zum anderen zögert die Wirtschaftspolitik, ausreichende Konjunkturimpulse zu setzen. Zur Erfüllung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes schlägt die Fiskalpolitik eher einen restriktiven als expansiven Kurs ein, und für die EZB scheint das Ziel der Geldwertstabilität kaum Konzessionen in zinspolitischer Hinsicht zu gestatten.

[2] Während sich die Stimmungsindikatoren in den USA jüngst beträchtlich eintrübten, erholte sich die Stimmung der Sachgütererzeuger in Deutschland und Österreich leicht. In der Konjunkturumfrage des WIFO vom Februar 2003 beurteilten die Unternehmen die aktuelle Auftragslage deutlich besser als in den Vormonaten. Auch die Erwartungen bezüglich der Geschäftslage in sechs Monaten haben sich merklich verbessert. Hingegen stagnieren die Produktionserwartungen für die nächsten Monate auf dem langjährigen Durchschnitt. Die aktuellsten Produktionsdaten beruhen auf dem um die Zahl der Arbeitstage bereinigten Produktionsindex von Statistik Austria; sie weisen für den Dezember 2002 einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um lediglich 0,8% aus (ohne Energie).

[3] In Deutschland spiegelt die jüngste Unternehmensumfrage ebenfalls eine Verbesserung der Erwartungen wider. Dies gilt insbesondere für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, während die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten nur wenig günstiger eingeschätzt wird als zuletzt. Von einem beginnenden Aufschwung zu sprechen, ist noch zu früh. Neben den internationalen und europäischen Konjunkturproblemen kommt in Deutschland in den nächsten Jahren ein Sparkurs zur Sanierung der öffentlichen Haushalte hinzu, welcher eine Belebung der Binnennachfrage bremsen wird. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stagnierte im IV. Quartal 2002 gegenüber der Vorperiode.

Zuversicht der Verbraucher in den USA gebrochen

[4] Die Konsumausgaben der privaten Haushalte machen in den USA über zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes aus. Diese Nachfragekomponente erwies sich in den vergangenen Jahren als stabilisierende Größe und ließ die Wirtschaft trotz Investitionseinbruchs und schwacher Exportnachfrage wachsen. Auf ein deutliches Nachlassen der Konsumnachfrage in naher Zukunft weist der Konsumentenvertrauensindex des Conference Board hin. Im Februar gab der auf Umfragen basierende Index zum dritten Mal in Folge nach und erreichte den niedrigsten Stand seit Oktober 1993. Der Einbruch betraf die Beurteilung sowohl der aktuellen als auch der künftigen wirtschaftlichen Situation.

Der Konsumentenvertrauensindex für die USA brach im Februar zum dritten Mal in Folge ein. Der private Konsum, die wichtigste Nachfragekategorie der Wirtschaft der USA, könnte sich in naher Zukunft empfindlich abschwächen.

[5] Die Dynamik des Wirtschaftswachstums ließ in den USA im IV. Quartal 2002 nach. Saisonbereinigt betrug der reale Anstieg gegenüber der Vorperiode (Jahresrate) nur mehr 1,4% nach +4,0% im Quartal zuvor. Der private Konsum übertraf das Vergleichsniveau des III. Quartals aufgrund des starken Rückgangs der Nachfrage nach dauerhaften Konsumgütern (real -8,5%) um nur mehr 1,5%. Die Anlageinvestitionen wurden hingegen ausgeweitet (+4,5%), nachdem sie bereits seit geraumer Zeit rückläufig gewesen waren. Im IV. Quartal profitierten die Exporteure noch nicht vom niedrigeren Dollarkurs, die Ausfuhr sank real um 4,4% gegenüber dem Vorquartal. Im Import wurde dagegen ein reales Wachstum von 7,2% verzeichnet. Diese Außenhandelsentwicklung hatte im Jahr 2002 ein Rekorddefizit in der Handelsbilanz von 435,2 Mrd. $ zur Folge. Allein im Dezember betrug der Fehlbetrag 44,2 Mrd. $.

[6] Nachdem die Industrieproduktion im Dezember 2002 um 0,4% niedriger gewesen war als im Vormonat, übertraf sie das Vergleichsergebnis im Jänner wieder um 0,7%. Damit verbunden stieg die Kapazitätsauslastung in der Industrie von 75,2% auf 75,7%; sie liegt jedoch nach wie vor beträchtlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Kaum Dynamik im Euro-Raum

[7] Die Wirtschaft kommt in den Euro-Ländern nicht in Schwung. Die erste Schätzung von Eurostat für das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum zeigt eine Abschwächung von +0,4% im III. Quartal auf +0,2% im IV. Quartal (saisonbereinigt gegenüber der Vorperiode). Im Dezember sank der um Saison- und Arbeitstagseffekte bereinigte Produktionsindex der Industrie gegenüber dem Vormonat um 1,5%. Am deutlichsten fielen die Einbußen in der von der Nachfrageschwäche betroffenen Herstellung langlebiger Konsumgüter aus (-4,4%). Auch die Produktion an Investitionsgütern (-1,9%) und Vorleistungen (-1,5%) wurde eingeschränkt. Als einziges Land des Euro-Raums verzeichnete Portugal ein Wachstum der Sachgütererzeugung gegenüber dem Vormonat. In Belgien, Irland, Dänemark und Deutschland nahm die Produktion hingegen merklich ab. Die Umfragedaten zum Vertrauen in der westeuropäischen Industrie zeigen nach einer geringen Verbesserung im Dezember sowohl im Jänner als auch im Februar wieder einen leichten Rückgang.

[8] Die anhaltende Schwäche der Konsumnachfrage dämpft die Einzelhandelsumsätze im Euro-Raum; im Dezember 2002 blieben sie real um 1,9% unter dem Vorjahresniveau. Insbesondere für Haushaltswaren und Bücher wurde weniger ausgegeben. Am stärksten sanken die Umsätze in Deutschland mit -5,0% vor Portugal (-4,9%) und Belgien (-3,5%). Gegen eine rasche Erholung des privaten Konsums in naher Zukunft spricht, dass der Indikator des Verbrauchervertrauens im Euro-Raum im Februar zum fünften Mal in Folge zurückging.

[9] Die nach wie vor bedenklich schwache Wirtschaftsdynamik in Europa wirft schwierige Fragen auf. Die Inflationsrate lag im Jahresdurchschnitt 2002 und im Jänner 2003 mit 2,2% nur knapp über dem von der EZB tolerierten Ausmaß. Die geringe Binnennachfrage lässt eine weitere Dämpfung erwarten. Der beträchtliche Anstieg der Rohölpreise wird im Euro-Raum teilweise durch die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar kompensiert. Die EZB will anscheinend Überwälzungsprozessen keinen Raum geben. Zwar senkte sie am 6. März ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte, doch wird dies wenig zu einer Konjunkturbelebung beitragen können.

Abbildung 1: Internationale Konjunktur

Saisonbereinigt, 1991 = 100

 

[10] Von der Fiskalpolitik sind derzeit ebenfalls kaum konjunkturstimulierende Effekte zu erwarten. Neben Deutschland und Portugal dürfte Frankreich als drittes Euro-Land im Jahr 2002 die im Stabilitäts- und Wachstumspakt vorgesehene Grenze für den Finanzierungssaldo der öffentlichen Haushalte der Mitgliedstaaten von -3% des nominellen BIP überschritten haben.

[11] Weiterhin wird eine Neugestaltung des Paktes diskutiert, einige Länder kündigten die Absicht an, im Falle eines Irak-Krieges eine Überschreitung der 3%-Marke heuer in Kauf zu nehmen; der fiskalpolitische Spielraum ist aber begrenzt.

Günstigere Konjunktureinschätzung in der Sachgüterproduktion

Wie in Deutschland beurteilen auch die österreichischen Sachgütererzeuger die Zukunftsaussichten wieder etwas besser.

[12] Der von Statistik Austria publizierte Produktionsindex zeigt für das gesamte Jahr 2002 eine Stagnation gegenüber dem Vorjahr. Im Dezember lag der um die Zahl der Arbeitstage bereinigte Index der Sachgüterproduktion ohne Energie um lediglich 0,8% über dem Niveau der Vorjahresperiode. Dies belegt die schlechte Verfassung der österreichischen Wirtschaft zum Jahresende. Im Februar haben sich jedoch die Konjunkturaussichten überraschend verbessert. Da die Jänner-Umfrage darauf noch nicht hingewiesen hatte und auch das internationale Umfeld eine Aufwärtstendenz nicht begünstigt, ist es sicher noch zu früh, von einer Erholung zu sprechen. Allerdings beurteilen gerade jene Branchen ihre Auftragsbestände günstiger, welche typischerweise als erste von einem Aufschwung profitieren. So meldeten die Hersteller von Vorprodukten, Investitionsgütern und auch von Kraftwagen und -teilen deutlich höhere Produktionserwartungen, während sich der Indikator für die Erzeugung dauerhafter Konsumgüter verschlechterte. Die zusätzlichen Aufträge stammen demnach primär aus dem Ausland. Die Bestellungen dürften einen längerfristigen Lieferhorizont aufweisen, da eine Verbesserung der Produktionserwartungen für die nahe Zukunft ausblieb, sich die Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten aber signifikant belebte.

Lage in der Bauwirtschaft verbessert

Die Bauunternehmen beurteilen ihre Auftragslage wieder günstiger. Unter anderem dürfte die Behebung der Hochwasserschäden vom Sommer 2002 dem Wohnbau zusätzliche Nachfrage verschaffen.

[13] Laut Statistik Austria erhöhte sich die Produktion von Jänner bis November 2002 im Tiefbau nominell um 4,4%, während sie im Hochbau um 0,3% unter dem Niveau des Vorjahres lag. Nachdem sich in den vergangenen Monaten die Konjunktur im Tiefbau gefestigt hat, macht sich nun auch im Hochbau eine leicht optimistischere Stimmung breit. Im WIFO-Konjunkturtest vom Februar beurteilten die Hochbauunternehmen ihre Auftragsbestände deutlich besser als in der Jänner-Umfrage. Auch die Indikatoren "Bautätigkeit" und "Beschäftigungserwartung" stiegen erheblich. Dies gilt insbesondere für den Wohnbau, doch profitierte auch der sonstige Hochbau. Offenbar wird ein Großteil der durch das Hochwasser vom Sommer 2002 verursachten Schäden erst jetzt behoben. Im Tiefbau setzte sich die bereits in den vergangenen Umfragen beobachtete Erholung fort.

Konsumnachfrage wächst nur mäßig

[14] Nach Berechnungen von Statistik Austria erzielte der österreichische Handel im Jahr 2002 einen nominellen Umsatzzuwachs von nur 1% (real +1,2%). Der mäßige Anstieg der Konsumnachfrage spiegelt sich in geringen Zuwächsen der Einzelhandelsumsätze (real +0,8%, Dezember +0,9% gegenüber dem Vorjahr). Die Umsätze entwickelten sich damit deutlich günstiger als im EU-Durchschnitt (-1,9%). Im Großhandel wurde dank der relativ guten Entwicklung des Exportgeschäfts ein Anstieg von 2,6% verzeichnet. Der Kraftfahrzeughandel litt besonders unter der geringen Ausgabenbereitschaft der Konsumenten (-3,6%); die Zahl der Neuzulassungen von Pkw und Kombis war um 4,8% niedriger als im Vorjahr. Das Fehlen von Nachfrage dämpfte auch die Importe. Im Jänner wurden um 7,4% mehr Pkw zugelassen als im Vorjahr; die jüngste Verbraucherumfrage liefert allerdings keinen Anhaltspunkt dafür, dass dies als Trendumkehr in Richtung einer dynamischeren Ausgabensteigerung zu verstehen wäre.

Abbildung 2: Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests

Salden aus positiven und negativen Meldungen in % der befragten Unternehmen, saisonbereinigt

 

Importschwäche bewirkt Leistungsbilanzausgleich

Die Verringerung des Imports von Investitions- und langlebigen Konsumgütern sowie die Zunahme der Einnahmen aus dem Tourismus hatten 2002 einen Ausgleich der Leistungsbilanz zur Folge.

[15] Laut Statistik Austria lag im Gegensatz zum bisherigen Jahresverlauf im November auch die Warenausfuhr (-1,0%) unter dem Niveau des Vorjahres (Einfuhr -6,0%). Kumuliert bis November 2002 ergibt sich aufgrund der Exportzunahme um 4,2% und der Importdämpfung von 2,6% in der Außenhandelsstatistik laut Statistik Austria ein Nettoüberschuss von 0,8 Mrd. €. Im Vorjahr wurde in diesem Zeitraum ein Defizit von 4,0 Mrd. € verzeichnet. Die vorläufige Leistungsbilanz der OeNB auf Cash-Basis für das Jahr 2002 bestätigt diese Entwicklung. Das Defizit der Warenzahlungen verringerte sich um 3,8 Mrd. € auf 2,4 Mrd. €, der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz erhöhte sich dank der guten Entwicklung im Tourismus um 0,9 Mrd. € auf 5,6 Mrd. €. Für die gesamte Leistungsbilanz drehte sich der Saldo von einem Defizit in Höhe von 4,1 Mrd. € im Jahr 2001 in einen Überschuss von 0,8 Mrd. €. Vor allem die Importnachfrage nach Investitions- und langfristigen Konsumgütern ging 2002 wegen der Konjunkturschwäche deutlich zurück.

Tourismus von internationaler Konjunkturflaute noch kaum beeinflusst

[16] Angesichts der schwachen Konjunktur in den wichtigsten Herkunftsländern der Österreich-Touristen nahm die Zahl der Nächtigungen im Jahr 2002 beachtlich zu. Mit knapp 116,8 Mio. war sie um 1,4% höher als im Vorjahr und erreichte beinahe wieder das Niveau von 1995. Da diese Steigerung auf den regen Zustrom von ausländischen Gästen (+2,5%) zurückzuführen war (Inländer -1,4%), lieferte der Tourismus im Jahr 2002 einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Leistungsbilanz. Der österreichische Tourismus profitierte offenbar trotz der ungünstigen Konjunktur von einem kräftigen Substitutionseffekt: Statt teurer und eventuell riskanter Fernreisen wurden Kurzurlaube in Europa gebucht (vor allem "Autodestinationen").

Abbildung 3: Wirtschaftspolitische Eckdaten

1) Unselbständig Beschäftigte ohne Bezieherinnen und Bezieher von Karenz- bzw. Kinderbetreuungsgeld, ohne Präsenzdiener.

 

[17] Noch stärker als die Nächtigungen dürften die Einnahmen aus dem Tourismus gestiegen sein, da auch im abgelaufenen Jahr der Trend zu qualitativ höherwertigen Unterkünften anhielt. So verzeichnete die Fünf- und Vier-Stern-Kategorie einen Nächtigungszuwachs von 3,4% (Drei-Stern-Kategorie +0,8%), während die Nächtigungen in Privatquartieren um 2,3% unter dem Vorjahresergebnis blieben. Mit Ausnahme der USA (-15,1%) wurden auf den meisten Herkunftsmärkten sogar deutliche Zuwächse erzielt: Aus Deutschland kamen um nur 1,3% mehr Gäste als 2002, aus den Niederlanden aber um 7%, aus der Schweiz um 6,2% und aus Italien um 4,8% mehr Touristen. Am stärksten nahmen die Nächtigungszahlen in Kärnten (+2,7%), Tirol (+2,4%) und Salzburg (+2,2%) zu; nur in Niederösterreich (-3,8%), Oberösterreich (-1,6%) und Wien (-0,6%) waren Einbußen zu verzeichnen.

Starker Euro-Kurs und Konjunkturschwäche bremsen inflationäre Kräfte

[18] Im Jänner sank die Inflationsrate in Österreich wieder auf 1,7%, den Wert von Oktober und November 2002, nach einem Anstieg auf 1,8% im Dezember. Damit zählt Österreich nach wie vor zu den preisstabilsten Ländern in der Euro-Zone. Niedriger war die Teuerungsrate im Jänner nur in Deutschland (1,1%), Belgien (1,2%) und Finnland (1,4%). Starke Teuerungsimpulse gingen vom Bereich Verkehr aus: So erhöhten sich in Österreich die Preise von Kraftstoffen und Schmiermitteln um 7,6% gegenüber dem Vorjahr; auch die Prämien von Kfz-Versicherungen (+4,8%) und die Tarife im öffentlichen Verkehr wurden kräftig angehoben. Umfangreiche Preissenkungen wurden dagegen abermals für Telefondienstleistungen (-1,5%) und Telefonapparate (-15,2%) realisiert.

Beschäftigung wieder leicht gesunken

Aufgrund der anhaltend schwachen Konjunktur bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt.

[19] Im Februar nahm die Zahl der aktiv unselbständig Beschäftigten (d. h. ohne Präsenzdiener sowie Bezieher und Bezieherinnen von Karenz- und Kindergeld) gegenüber dem Vorjahr um 0,1% ab, nach einer Stagnation im Jänner. Die Arbeitslosigkeit erhöhte sich ebenfalls (+7.800 auf 294.800). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug 2,7% (Jänner +2%). Die Arbeitslosenquote nach AMS-Definition ging saisonbedingt von 8,9% im Jänner auf 8,6% zurück, auch saisonbereinigt ergab sich ein leichter Rückgang von 7,0% auf 6,9%. Nach Eurostat-Definition blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 4,1%.