This paper builds Distributional National Accounts (DINA) using household survey data. We develop a transparent and reproducible
methodology that uses only publicly available sources, provides highly comparable results well suited for policy analyses,
and can be applied when administrative tax data are not available for research. We apply this methodology to build synthetic
micro-datafiles for European countries that cover the entire distribution, include all income components separately, are consistent
with national accounts, and preserve the detailed socioeconomic information available in the surveys. We discuss the methodological
steps and their impact on the income distribution. In particular, we highlight the effects of imputations and the adjustment
of variables to national accounts' totals. Furthermore, we compare the different income concepts of the DINA and the EG-DNA
approach in a consistent way. Overall, aligning household incomes with national accounts' totals and imputing incomes from
other sectors increases inequality in most countries, which underlines the importance of reconciling income distributions
with macroeconomic aggregates.
Die vorliegende Ex-ante-Analyse untersucht die konjunkturellen, fiskalischen und verteilungspolitischen Wirkungen der im Zuge
der COVID-19-Krise beschlossenen Maßnahmen zur Stützung der Einkommen und der Investitionstätigkeit auf drei aufeinander aufbauenden
Ebenen: der Mikro-, Makro- und sektoral-regionalen Ebene. Durch Maßnahmen zur Unterstützung der Haushalte steigen die verfügbaren
Einkommen um 3,1 Mrd. €, wovon 23,0% auf das untere, 31,8% auf das mittlere und 45,2% auf das oberen Einkommensdrittel entfallen.
Die Lohnersatzleistung im Rahmen der Kurzarbeitsbeihilfe in Höhe von 4,3 Mrd. € fließt zu 15,4% den Haushalten im unteren,
37,6% jenen im mittleren und 47,2% jenen im oberen Einkommensdrittel zu. Durch die Kurzarbeit wurden rund 187.000, durch die
anderen Maßnahmen weitere 13.000 bis 21.000 Beschäftigungsverhältnisse gesichert. Das reale BIP ist insgesamt um 0,5 bis 1%
höher, als es ohne die Maßnahmen zu erwarten gewesen wäre. Von den Maßnahmen für private Haushalte profitiert am meisten der
Handel, von den Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen die Herstellung von Waren und das Bauwesen.
Der "Armutsindex" bildet erstmals die Lebensumstände auf kleinräumiger Ebene in den 2.122 Wohngemeinden in Österreich für
den Zeitraum 2010 bis 2017 quantitativ ab, indem er die auf Armut und soziale Ausgrenzung einwirkenden Faktoren wie Einkommen,
Erwerbsintensität, Alter und Qualifikation in einer Indexzahl bündelt. Aus diesem Aggregat lassen sich Rückschlüsse auf die
Lebensumstände auf Wohngemeindeebene in Österreich ziehen. Nicht nur werden die zwischen städtischen und ländlichen Regionen
bzw. dicht und dünn besiedelten Gebieten unterschiedlichen Lebensbedingungen aufgezeigt, zugleich wird auch Einblick in die
Heterogenität innerhalb der ländlichen Regionen geboten, wie der Blick auf die peripheren ländlichen Regionen auf der einen
Seite und die zentralen ländlichen Räume im Umland von Zentren auf der anderen Seite zeigt.
Wie die Analyse der Effekte einer Einführung des Familienbonus einschließlich des Kindermehrbetrages mit dem Mikrosimulationsmodell
WIFO-Micromod auf Basis der EU-SILC-Daten zeigt, steigt das durchschnittliche jährliche äquivalisierte Haushaltseinkommen
dadurch um 184 € bzw. 0,8%. Für die betroffenen Haushalte bewirkt die Reform einen Anstieg des entsprechenden Einkommens um
635 € bzw. 2,7%, während die Einkommensteuerbelastung durchschnittlich um 1.416 € im Jahr sinkt. Die Effekte sind in der Mitte
der Verteilung am stärksten ausgeprägt. Das Einkommensteueraufkommen der privaten Haushalte verringert sich laut Simulationsergebnissen
um 1,6 Mrd. € pro Jahr.
Daniela Kletzan-Slamanig, Angela Köppl, Franz Sinabell (WIFO), Sabine Kirchmayr, Stella Müller, Alexander Rimböck, Thomas Voit (Universität Wien), Martino Heher, Reinhard Schanda (Sattler & Schanda Rechtsanwälte)
Seit Jahrzehnten wird auf (internationaler) politischer Ebene und in der Wissenschaft über die Identifizierung und Reform
von Subventionen mit negativen Klimaauswirkungen diskutiert. Solche Subventionen konterkarieren Klimaschutzbemühungen, widersprechen
dem Verursacherprinzip und verstärken Marktverzerrungen und den "Carbon Lock-in". Die vorliegende Studie untersucht, welche
Subventionen mit negativen Klimaeffekten es in Österreich gibt. Basierend auf einer Literaturrecherche internationaler Studien
fasst das Papier die Ergebnisse einer umfassenden Bottom-up-Analyse von direkten Subventionen und fiskalischen Maßnahmen (indirekte
Subventionen), die auf Bundesebene gewährt werden, zusammen. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Energieerzeugung und
-nutzung, Verkehr und Landwirtschaft. Die Analyse berücksichtigt zum einen die rechtlichen Grundlagen und ursprünglichen Beweggründe
für die Subventionen, zum anderen werden die jeweiligen Subventionsvolumina quantifiziert und die begünstigten Gruppen identifiziert.
Neben der Quantifizierung des Subventionsvolumens bei den überwiegend indirekten Subventionen (z. B. Pendlerpauschale, Energiesteuerbefreiungen
und -ermäßigungen) werden auch relevante regulatorische Rahmenbedingungen mit Subventionscharakter (z. B. Stellplatzverpflichtungen)
untersucht. Unter Berücksichtigung der Umwelteffektivität, ökonomischer Kriterien (wie Verteilungswirkungen) und möglicher
rechtlicher Restriktionen werden Reformvorschläge für die ausgewählten Fördermaßnahmen entwickelt.
Die Studie analysiert die Auswirkungen des Wohlfahrtsstaates auf Einkommensungleichheit und die relative Armut in Österreich.
Ausgehend von den Markteinkommen werden die Verteilungseffekte von staatlichen Geld- und Sachleistungen in den Bereichen Gesundheit,
Bildung, Familie, Wohnen, Arbeitslosigkeit und soziale Ausgrenzung sowie von Sozialbeiträgen und (in)direkten Steuern untersucht.
Die jüngsten verknüpfbaren Daten für eine solche Analyse beziehen sich auf das Jahr 2019. Durch die Umverteilung sinkt der
Gini-Koeffizient im Jahr 2019 von 0,466 (Markteinkommen) auf 0,213 (Sekundäreinkommen), die Armutsgefährdungsquote sinkt zwischen
Markteinkommen und verfügbarem Einkommen um den Faktor 2,5. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich für die Jahre 2005, 2010 und 2015.
Den größten Umverteilungsbeitrag leisten die gesetzlichen Bruttopensionen, gefolgt von den öffentlichen Gesundheitsleistungen.
Im Zeitverlauf hat der relative Umverteilungsbeitrag der direkten Abgaben deutlich zugenommen. Hinter den stabilen Verteilungsmaßen
im Querschnitt der Bevölkerung in privaten Haushalten verbergen sich divergierende Einkommensentwicklungen zwischen Haushalten
nach Altersgruppen. Das Armutsrisiko ist in Haushalten mit Kindern und Hauptverdienenden unter 46 Jahren überdurchschnittlich
hoch und hat zwischen 2005 und 2019 zugenommen.
Die Studie untersucht die preisdämpfende Wirkung der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) auf das gewinnorientierte Wohnungssegment.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mietwohnungen. Neben einer konzeptionellen Einordnung der GBV als Non-Profit-Anbieter der
Wohnungswirtschaft, werden anhand eines Oligopolmodells Hypothesen für die Wirkung der GBV abgeleitet. Im empirischen Teil
der Studie werden zunächst die Meilensteine der österreichischen Wohnungswirtschaft der letzten 50 Jahre skizziert und anschließend
die Wohnbauzyklen der letzten Jahrzehnte herausgearbeitet. Auch das Verhalten der unterschiedlichen Anbietersegmente in puncto
Preis und Qualität wird auf Basis einer langen Zeitreihe des Mikrozensus abgebildet. Es folgt eine Darstellung der regionalen
Disparitäten von GBV-Aktivitäten. Eine abschließende statistische Analyse quantifiziert den preisdämpfenden Effekt der GBV
mittels ökonometrischer Methoden. Je nach Modell führt eine Steigerung des GBV-Anteils von 10% zu einem Rückgang im Differential
von 30 bis 40 Cent pro m2. Eine Erhöhung des GBV-Anteils zeigt jedoch eine stärkere Wirkung in Regionen, wo GBV bereits eine
substantielle Präsenz ausweisen.
This paper calculates the carbon footprint of private consumption in the EU 27 by five groups of household income, using a
fully fledged macroeconomic input-output model covering 59 industries and five groups of household income for the EU 27. Due
to macroeconomic feedback mechanisms, this methodology – besides induced intermediate demand – also quantifies: 1. private
consumption induced in the other household groups, 2. impacts on other endogenous final demand components, and 3. negative
feedback effects due to output price effects of household demand. The carbon footprint is calculated separately for the consumption
vector of each of the five income groups. The simulation results yield a non-linear income elasticity of direct and indirect
emissions at each income level: the value of the direct footprint income elasticity decreases from 1.32 (first quintile) to
0.69 (fourth quintile). The value of the indirect footprint income elasticity is always below unity and decreases from 0.89
to 0.62. The results in general reveal a relative decoupling effect: the share of the top income group in income (45 percent)
is much larger than its share in the carbon footprint (37 percent) and vice versa for the bottom income group (6 percent in
income and 8 percent in footprint).