Themenplattform "Ageing"

Detailansicht

Update von Pflegekosten- und Pflegekräftebedarfsprojektionen (Projections of Long-term Care Costs and Long-term Care Personnel)
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Auftraggeber: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Abgeschlossen: 2023
In den kommenden Jahrzehnten wird sich die Zahl an älteren Menschen in Österreich demografisch bedingt sowohl absolut als auch relativ zu jüngeren Personen stark erhöhen. Dies hat einen Rückgang des Pflegepotenzials von Familien und Kostensteigerungen im Pflegesektor zur Folge. Die gesundheitliche Entwicklung von älteren Personen bringt einen etwas dämpfenden Effekt mit sich. Diese Studie führt die unterschiedlichen Effekte zusammen, um die zu erwartende Nachfrage im Bereich der Langzeitpflege und den daraus resultierenden Arbeitskräftebedarf bis zum Jahr 2050 abzuschätzen. Die Anzahl der pflegegeldbeziehenden Personen wird zwischen 2021 bis 2050 um 57% steigen und im Jahr 2050 mehr als 730.000 betragen. Die mit dieser Entwicklung verbundenen öffentlichen Kosten werden von 2,74 Mrd. € auf 9,17 Mrd. € steigen (real, jährliche Valorisierung des Pflegegelds berücksichtigt). Die Projektionen der öffentlichen Aufwandsentwicklung der Pflegedienstleistungen zwischen 2021 und 2050 zeigen einen klaren Anstieg der Nettoaufwände sowie der betreuten Personen. Während im Jahr 2021 die Nettokosten für alle Pflegedienstleistungen rund 2,71 Mrd. € betrugen, werden sich diese bis zum Jahr 2030 auf rund 4,22 Mrd. € (+56%) und bis 2050 auf 10,7 Mrd. € (+294%) erhöhen (zu Preisen von 2021). Korrespondierend dazu wird auch die Nachfrage nach Pflegekräften stark steigen. Ausgehend vom heutigen Personalstand, sind bis zum Jahr 2030 knapp 17.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig (in Vollzeitäquivalente über 12.000), um das Personalverhältnis von heute aufrecht zu erhalten. Bis zum Jahr 2050 sind knapp 77.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig (bzw. knapp 57.000 in Vollzeitäquivalenten). Ein notwendiger Ausbau aufgrund von etwaigen Unterversorgungen ist hier nicht berücksichtigt und würde den Pflegekräftebedarf nochmals erhöhen.
JEL-Codes:J14, I18, H53
Forschungsbereich:Makroökonomie und öffentliche Finanzen – Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

Projections of Long-term Care Costs and Long-term Care Personnel
For demographic reasons, the number of older people in Austria will rise sharply in the coming decades, both in absolute terms and relative to younger people. This will lead to a decline in the care potential of families and to cost increases in the care sector. The development of the health status of older people will have a somewhat dampening effect. This study brings the various effects together to estimate the expected demand for long-term care and the resulting labour requirements up to the year 2050. The number of people receiving long-term care benefits will increase by 57 percent between 2021 and 2050, reaching more than 730,000 in 2050. The public costs associated with this development will increase from 2.74 billion € to 9.17 billion € (in real terms, taking into account the annual valorisation of the long-term care allowance). The projections of the evolution of public expenditure on long-term care services between 2021 and 2050 show a clear increase in both net expenditure and the number of people receiving care. While the net cost of all long-term care services in 2021 is about 2.71 billion €, it will increase to about 4.22 billion € (+56 percent) in 2030 and 10.7 billion € (+294 percent) in 2050 (at 2021 prices). The demand for nursing staff will increase accordingly. Based on today's staffing levels, almost 17,000 additional care workers (more than 12,000 full-time equivalents) will be needed by 2030 to maintain today's staffing ratios. By 2050, just under 77,000 additional carers (or just under 57,000 full-time equivalents) will be needed. This figure does not take into account the need to expand the workforce to meet any shortages, which would further increase the demand for care staff.