Eine Zwischenbilanz zu den Wirkungen des Programms der Ländlichen Entwicklung 2014-2020 (An Interim Assessment of the Impacts of the Rural Development Programme 2014-2020)
Mit dem Programm der ländlichen Entwicklung LE 14-20 wird die "zweite Säule" der Gemeinsamen Agrarpolitik in Österreich umgesetzt.
Dieses Programm hat ein jährliches Volumen von annähernd 1 Mrd. € und wird zur Hälfte von der EU finanziert. Die Maßnahmen
des Programmes zielen vor allem darauf ab, die landwirtschaftliche Produktion in Ungunstlagen aufrecht zu erhalten, die biologische
Wirtschaftsweise zu fördern und Investitionen in zeitgemäße Tierhaltungssysteme zu unterstützen. Weitere Maßnahmen betreffen
den Aufbau von Humankapital und die Etablierung sozialer Dienstleistungen in ländlichen Regionen. Die Ergebnisse zeigen, dass
nicht nur ländliche Regionen von dem Programm profitieren, sondern auch urbane Zentren, in denen nur wenige Begünstigte sind.
Da das Programm viele Ziele anstrebt, sind Zielkonflikte unvermeidbar. In Folgeprogrammen sollten diese nach Möglichkeit verringert
werden.
Forschungsbereich:Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie – Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit – Regionalökonomie und räumliche Analyse – Industrie-, Innovations- und internationale Ökonomie
Sprache:Deutsch
An Interim Assessment of the Impacts of the Rural Development Programme 2014-2020
The Rural Development Programme LE 14-20 implements the "second pillar" of the Common Agricultural Policy in Austria. This
programme has an annual volume of approximately 1 billion € and is half financed by the EU. The main objectives of the programme
are to maintain agricultural production in disadvantaged areas, to promote organic farming and to support investments in modern
animal husbandry systems. Other measures concern the development of human capital and the establishment of social services
in rural areas. The results show that not only rural regions benefit from the programme, but also urban centres with few beneficiaries.
As the programme has many objectives, conflicts of objectives are unavoidable. In subsequent programmes, these should be reduced
wherever possible.
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Abgeschlossen: 2019
Das österreichische Programm der Ländlichen Entwicklung ist eines der bedeutendsten Programme in Bezug auf den ländlichen
Raum in der gesamten EU. Das WIFO analysiert im Rahmen der Studie den Beitrag des Programmes zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung,
zur Umstrukturierung und Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, zur Erreichung der Ziele der Strategie Europa 2020
einer Erhöhung der Beschäftigungsquote und der Forschungsquote und zur Entwicklung von Innovationen, zur Verringerung des
Klimawandels, zur Verbesserung der Anpassung an veränderte Klimabedingungen und zur Erhöhung der Energieeffizienz und des
Anteils erneuerbarer Energiequellen, zur Verringerung der Zahl der von Armut Betroffenen, zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
der Landwirtschaft und zu einer ausgewogenen räumlichen Entwicklung sowie Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen. Die
Analyse basiert auf Befragungsergebnissen, Monitoringdaten und speziellen Auswertungen vorliegender Erhebungen und nutzt Methoden
der kausalanalytischen Untersuchung, und zwar sowohl ökonometrische Modelle als auch quantitative Modellanalysen.
Franz Sinabell (WIFO), Dagmar Henn (Landwirtschaftskammer Österreich)
Studie von: Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Auftraggeber: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Der Wert, den die Land- und Forstwirtschaft Österreichs in der Gesellschaft hat, kann nur schwer anhand konkreter Zahlen beziffert
werden. Die vielfältigen externen Effekte der land- und forstwirtschaftlichen Produktion interagieren in komplexer Weise mit
der übrigen Wirtschaft und der Gesellschaft. In dem Bericht werden Anhaltspukte aus verschiedenen Blickwinkeln beschrieben,
und es wird umfassendes Datenmaterial präsentiert.
Auftraggeber: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Online seit: 12.08.2019 0:00
Der "Armutsindex" bildet erstmals die Lebensumstände auf kleinräumiger Ebene in den 2.122 Wohngemeinden in Österreich für
den Zeitraum 2010 bis 2017 quantitativ ab, indem er die auf Armut und soziale Ausgrenzung einwirkenden Faktoren wie Einkommen,
Erwerbsintensität, Alter und Qualifikation in einer Indexzahl bündelt. Aus diesem Aggregat lassen sich Rückschlüsse auf die
Lebensumstände auf Wohngemeindeebene in Österreich ziehen. Nicht nur werden die zwischen städtischen und ländlichen Regionen
bzw. dicht und dünn besiedelten Gebieten unterschiedlichen Lebensbedingungen aufgezeigt, zugleich wird auch Einblick in die
Heterogenität innerhalb der ländlichen Regionen geboten, wie der Blick auf die peripheren ländlichen Regionen auf der einen
Seite und die zentralen ländlichen Räume im Umland von Zentren auf der anderen Seite zeigt.