Thomas Leoni
Soziale Unterschiede in Gesundheit und Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung (Social Differences in Health Status and Use of the Health Care System)
WIFO-Monatsberichte, 2015, 88(8), S.649-662
Online seit: 17.08.2015 0:00
 
Gemäß einem europäischen Vergleich anhand einer Reihe von Gesundheitsindikatoren ist der Gesundheitszustand der über 50-Jährigen in der Schweiz, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern am besten. Österreich rangiert in der Reihung der 15 Länder im oberen Mittelfeld. Sowohl für Österreich als auch für die anderen Länder ergibt sich anhand der Einkommensdaten ein positiver Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit. Auch die Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen weist zum Teil soziale Unterschiede auf. Nach Berücksichtigung des Gesundheitszustandes und somit des Bedarfes zeigt sich grob gesprochen eine horizontale Gleichverteilung der Inanspruchnahme von Hausarztbesuchen und Krankenhausaufenthalten. Facharztbesuche konzentrieren sich dagegen in vielen Ländern und besonders in Österreich überproportional auf sozial Bessergestellte.
Keywords:TP_Alterung_Gesundheit Gesundheit, Gesundheitsversorgung, Ungleichheit
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch

Social Differences in Health Status and Use of the Health Care System
A European comparison using several health indicators showed that the over-fifty-year-olds in Switzerland, the Netherlands and Scandinavia enjoy the best health. Austria ranks among the upper middle of the 15 countries examined. Based on income data, a positive correlation between a person's socio-economic status and health can be observed for Austria as well as the other countries. This also applies to some extent to the rate of availment of health care services. After accounting for health status and thus for demand, visits to general practitioners and stays in hospitals are more or less equally distributed between the strata of the surveyed age groups, while – in many countries and particularly in Austria – visits to specialists are disproportionately concentrated on better placed social strata.