Beitrag für den SPID-Band: 'Beitrag des Wohlfahrtsstaats für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und stabile Staatsfinanzen' zum Thema 'Investiver Sozialstaat': Zur ökonomischen Notwendigkeit eines investiven Sozialstaats

Soziale Investitionen heute sind wesentliche Bestimmungsfaktoren für die ökonomische Entwicklung und die Höhe der sozialpolitischen Ausgaben von morgen. Unter sozialen Investitionen werden die Bereiche aktive und aktivierende Arbeitsmarktpolitik, qualitative Kinderbetreuung und frühkindliche Förderung, Bildung und Forschung sowie gesundheitliche Präventiv- und Rehabilitationsmaßnahmen subsumiert. Wie Analysen der Investitionen in frühkindliche Bildung deutlich zeigen, verursacht deren zu geringe Dotierung später langfristige volkswirtschaftliche Kosten. Wenn etwa Kinder von sozialen Randgruppen verstärkt bildungs- und arbeitsmarktpolitisch gefördert werden, wird der Sozialstaat in Zukunft geringere Ausgaben für Arbeitslosenunterstützung und Sozialhilfe für diese Personengruppen verzeichnen. Ssowohl die individuellen als auch die gesellschaftlichen Renditen von Bildungsinvestitionen sind, wie OECD-Berechnungen belegen, sehr hoch und übertreffen durchschnittliche Renditen auf dem Finanzmarkt. Eine passive, kompensatorische Sozialpolitik ist hingegen zu kurz gegriffen und muss durch aktive, präventive Elemente der Bildungspolitik, Frauen- und Familienpolitik, Arbeitsmarktpolitik und Migrationspolitik erweitert und ergänzt werden.