Wer finanziert den Wohlfahrtsstaat?

Erkenntnisse aus der WIFO-Umverteilungsstudie

Laut WIFO-Umverteilungsstudie ist in Österreich der durchschnittliche Saldo aus empfangenen wohlfahrtsstaatlichen Leistungen und geleisteten Abgaben nur in den oberen beiden Zehnteln der Primäreinkommensverteilung negativ. Insgesamt waren 2019 37% der Bevölkerung Nettozahlende, davon entfielen 2% auf das zweite und 22% auf das oberste Einkommenszehntel. Die Konzentration der Nettozahlenden im oberen Zehntel wird durch die hohe Konzentration der Markteinkommen verursacht. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu beachten, dass der Saldo nicht alle öffentlichen Leistungen und Abgaben abbilden kann und ihm ein komplexes Zusammenspiel aus horizontaler, intertemporaler und vertikaler Umverteilung zugrunde liegt. In den untersuchten Jahren 2005, 2010, 2015 und 2019 blieben der Anteil der Nettozahlenden und das Verhältnis des Saldos zum Markteinkommen weitgehend stabil.