Privatkonkurse in Österreich. Institutionen, Entwicklung und Charakteristika seit 1995 (Private Bankruptcies in Austria. Institutions, Development and Characteristics since 1995)
Der Privatkonkurs bietet überschuldeten Personen die Möglichkeit, eine Restschuldbefreiung zu erlangen. Von 1995 bis Ende
2021 wurden in Österreich insgesamt etwa 197.000 Privatkonkursanträge gestellt. Die jährliche Zahl der Anträge stieg bis Ende
der 2000er-Jahre kontinuierlich an. Seither lassen sich größere Sprünge in den Fallzahlen beobachten, vor allem im Zusammenhang
mit Reformen und Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen, wie etwa in der COVID-19-Krise. In der Analyse zeigen sich
auch Zusammenhänge mit der Konjunktur und der Bevölkerungsdichte, wobei die Konkursquoten vor allem in urbanen Gebieten hoch
sind. Zur Untersuchung detaillierter kausaler Zusammenhänge sowie der Auswirkungen der rezenten Teuerungswelle sind jedoch
vertiefende Analysen erforderlich.
JEL-Codes:D18, G51, K35
Keywords:Privatkonkurs, Überschuldung, Österreich
Forschungsbereich:Arbeitsmarktökonomie, Einkommen und soziale Sicherheit
Sprache:Deutsch
Private Bankruptcies in Austria. Institutions, Development and Characteristics since 1995
Personal bankruptcy offers over-indebted individuals the opportunity of residual debt discharge. From 1995 to the end of 2021,
a total of around 197,000 private bankruptcy petitions were filed in Austria. The annual number of filings rose steadily until
the end of the 2000s. Since then, larger jumps in case numbers can be observed, especially in connection with private bankruptcy
reforms and other changes in the policy framework, such as in the COVID-19 crisis. The analysis also shows correlations with
economic activity and population density, with bankruptcy rates being particularly high in urban areas. However, more in-depth
analyses are needed to examine detailed causal relationships as well as the impact of recent inflation dynamics.