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Öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln in Österreich aus der Nachhaltigkeitsperspektive (Public procurement of food in Austria from a sustainability perspective)
Die nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln für öffentliche Einrichtungen unterliegt verschiedenen vergaberechtlichen Vorgaben
auf EU- und nationaler Ebene. Mit der Novellierung des europäischen Vergaberechts im Jahr 2004 wurde die Möglichkeit geschaffen,
neben dem Preis auch umweltbezogene und soziale Kriterien in öffentlichen Ausschreibungen zu berücksichtigen. Im Beitrag werden
die Ergebnisse einer explorativen "Mixed Methods"-Studie präsentiert, die der Frage nachging, wie die Praxis einer nachhaltigen
Lebensmittelbeschaffung im öffentlichen Sektor in Österreich aussieht. In der quantitativen Erhebung wurde erstmalig das Volumen
der öffentlichen Beschaffung von Lebensmitteln im Oberschwellenbereich (mehr als 100.000 €) analysiert und in der qualitativen
Erhebung wurden 12 Expertinnen und Experten zur Entscheidungsfindung bei Auftragsvergaben in Hinblick auf ökologische und
soziale Kriterien befragt. In ihrer Gesamtheit illustrieren die Ergebnisse, wie stark dezentral die Vergabestrategien für
Lebensmittel in Österreich ausgeprägt sind. Das Nebeneinander von politisch artikulierten, jedoch vielen und teils konkurrierenden
Vergabezielen in Bund und Länder, überlässt die Auslegung der Vergabeziele in hohem Ausmaß den dezentralen Auftraggebern.
Eine zentralere politische Strategiesetzung auf übergeordneter Ebene könnte jedenfalls für eine stärker abgestimmte Vergabepraxis
sorgen.
Forschungsbereich:Regionalökonomie und räumliche Analyse – Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie
Sprache:Deutsch
Public procurement of food in Austria from a sustainability perspective
The sustainable procurement of food for public institutions is subject to various procurement law requirements at EU and national
level. With the amendment of the European public procurement law in 2004, the possibility was created to consider environmental
and social criteria in addition to price in public tenders. This paper presents the results of an explorative mixed-methods
study that investigated the practice of sustainable food procurement in the public sector in Austria. In the quantitative
survey, the volume of public procurement of food in the upper threshold range (> 100,000 euros) was analyzed for the first
time, and in the qualitative survey, 12 experts were interviewed about decision-making in procurement with regard to environmental
and social criteria. In their entirety, the results illustrate how strongly decentralized the procurement strategies for food
in Austria are. The coexistence of politically articulated, yet numerous and partly competing procurement goals at the federal
and state levels leaves the interpretation of procurement goals to a large extent to the decentralized contracting authorities.
In any case, a more centralized political strategy at the higher level could ensure a more coordinated procurement practice.