Das österreichische Qualifizierungssystem im internationalen Vergleich. Ein Überblick

  • Lorenz Lassnigg
  • Wolfgang Pollan (WIFO)

Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung steht, wie die OECD seit Jahren betont, im Mittelpunkt einer Verbesserung der Wirtschaftsleistung und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Die höchsten Wachstumsraten werden in den Hochtechnologiesektoren der Industrie sowie in wissensintensiven Dienstleistungen, wie Finanzdienstleistungen und Kommunikation, erzielt. In den großen OECD-Ländern wird mehr als die Hälfte des BIP in wissensintensiven Bereichen erarbeitet. Wenn auch zunehmend Wissen zu einem Gut wird, das auf dem Markt produziert und gehandelt wird, bleibt die Verantwortung des Staates für die Förderung der wissensintensiven Wirtschaftsfaktoren weiterhin groß. Die Wirtschaftspolitik muß der Aufwertung des Humankapitals mehr Beachtung schenken, indem sie den Zugang zur allgemeinen Ausbildung sichert und erweitert sowie Anreize für eine ständige praxisbezogene Aus- und Weiterbildung schafft. Der Marktmechnismus dürfte hier vielfach nicht ausreichen. Allerdings genügt die einfache, undifferenzierte Ausweitung der öffentlichen Bildungsausgaben nicht, um wirtschaftliche und gesellschaftlichen Ziele zu erreichen. Der vorliegende Beitrag untersucht und bewertet einige Aspekte des österreichischen Ausbildungssystems in einem internationalen Vergleich, indem quantitative Informationen über die Bildungsbeteiligung, die Strukturen von Ausbildungssystemen und die Beschäftigung der Absolventen diskutiert werden.