Exporte stützen Wachstum – Budgetkonsolidierung schwächt Inlandsnachfrage. Prognose der österreichischen Wirtschaft bis 1999

  • Fritz Schebeck

Unter Berücksichtigung der Konsequenzen des EU-Beitritts und der voraussichtlichen Auswirkungen der geplanten Budgetkonsolidierung dürfte die österreichische Wirtschaft bis zum Jahr 1999 im Durchschnitt um 2,4% pro Jahr expandieren. Wichtige Wachstumsstütze sind die Warenexporte. Die Sparmaßnahmen zur Budgetsanierung schwächen die Einkommen der privaten Haushalte und die Konsumnachfrage. Die Produktivität je unselbständig Beschäftigten nimmt im Konjunkturaufschwung kräftig zu und setzt der Beschäftigungsausweitung Grenzen. Die Arbeitslosenquote sinkt daher in Jahren guter Konjunktur nur wenig; sie wird im Durchschnitt 6,6% (nach konventioneller Definition) betragen. Weder die Arbeitskosten noch die Importpreise sollten die Inflation stimulieren. Wenn im Zuge der Budgetkonsolidierung außer der Erhöhung der Mineralölsteuer keine weiteren preissteigernden Maßnahmen ergriffen werden, könnte die Inflationsrate von 2,7% im Jahre 1995 bis 1999 auf etwa 2½% zurückgehen. In der Leistungsbilanz werden sich nach zunächst hohen Defiziten Tendenzen zum Gleichgewicht durchsetzen. Mit den geplanten Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung dürfte es gelingen, den Finanzierungssaldo des Staatshaushalts (Net Lending) von 4,6% im Jahre 1995 bis 1999 auf 2,6% des Brutto-Inlandsproduktes zu senken.