Regionale Unterschiede der ökonomischen Betroffenheit von der aktuellen COVID-19-Krise in Österreich. Ein Strukturansatz auf Ebene der Bundesländer
Vor dem Hintergrund der massiven wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung bietet das vorliegende Papier eine Abschätzung der relativen Betroffenheit der Wirtschaft der österreichischen Bundesländer in der derzeitigen Krisenphase. Die Analyse basiert auf einer jüngst vom WIFO entwickelten Skala zur Betroffenheit der einzelnen Wirtschaftsbereiche im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Verbreitung und einer Übertragung dieser Skala auf die Branchenstruktur der einzelnen Bundesländer. Die ökonomische Beeinträchtigung tritt demnach in der derzeitigen Phase der COVID-19-Krise auf sektoral breiter Front auf. Über zwei Drittel der Erwerbstätigen sind in Österreich in Branchen tätig, die laut den zugrundeliegenden detaillierten Branchenbewertungen wirtschaftlich erheblich bis sehr stark von den Auswirkungen der derzeitigen Phase der COVID-19-Krise betroffen sind. Die Betrachtung der Bundesländer illustriert erstmals die regionalen Unterschiede der ökonomischen Betroffenheit in Österreich. Trotz beträchtlicher Unterschiede der regionalen Wirtschaftsstruktur zeigt sich für die meisten Bundesländer in Summe ein ähnlicher Betroffenheitsgrad. Vor- und Nachteile aus Spezialisierungen in unterschiedlich betroffenen Wirtschaftsbereichen heben einander also weitgehend auf. Verstärkt betroffen sind nach den vorliegenden Ergebnissen jedoch die Bundesländer Salzburg und Tirol.