Umverteilung durch den Staat: Heterogenität nach Haushaltstypen
Die Ungleichheit der Einkommen verringerte sich in Österreich sowohl vor als auch nach Umverteilung durch direkte und indirekte Steuern, Sozialbeiträge und öffentliche Geld- und Sachleistungen im Querschnitt über die gesamte Bevölkerung in der ersten Hälfte der 2010er-Jahre leicht. Dieser Entwicklung lagen gegenläufige Veränderungen in Haushalten mit unterschiedlichen soziodemographischen Merkmalen zugrunde. Die Einkommensposition der Haushalte mit über 45-jährigen Hauptverdienenden ohne unterhaltsberechtigte Kinder verbesserte sich vor und nach Umverteilung relativ zu den anderen Haushalten. Haushalte mit jüngeren Erwachsenen und unterhaltsberechtigten Kindern verlagerten sich hingegen in der Einkommensverteilung sowohl vor als auch nach Wirkung von öffentlichen Abgaben und Transfers deutlich nach unten. Die Armutsgefährdung nahm hier zu, während jene der Haushalte mit über 65-jährigen Hauptverdienenden merklich zurückging. Die Einkommen entwickelten sich in den Haushalten unterschiedlichen Typs nicht nur relativ zueinander gegenläufig, sondern auch absolut und real. Die Wirkung automatischer Stabilisatoren und deren Veränderung aufgrund soziodemographischer Entwicklungen hatten einen Anstieg des Ausmaßes der Umverteilung zur Folge.