Die touristische Bedeutung der Übernahme der EU-Präsidentschaft durch Österreich im Jahr 2006

  • Egon Smeral
  • Michael Wüger

Die gesamtwirtschaftlichen Effekte von Österreichs Vorsitz im Europäischen Rat im 1. Halbjahr 2006 waren positiv: Die präsidentschaftsrelevanten Einnahmen dürften auf Basis der Tourismusexporte mindestens rund 120 Mio. € erreicht haben. Der ableitbare temporäre Wertschöpfungseffekt beträgt im 1. Halbjahr 2006 knapp +100 Mio. € bzw. etwa +0,1% des BIP. Die temporären Beschäftigungswirkungen sind mit knapp 2.000 Vollarbeitsplätzen anzusetzen. Durch kreislaufbedingte Multiplikatoreffekte sind zusätzlich einmalige Einkommensteigerungen von 20% bis 40% möglich. Aufgrund der erfassbaren öffentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Präsidentschaft, positiver Image- und Werbewirkungen, wahrscheinlicher Wiederbesuche und der Steuerwirkungen der relevanten Ausgabenströme dürften die positiven Gesamteffekte der EU-Präsidentschaft deutlich über der ermittelten Untergrenze von 120 Mio. € an zusätzlichen Einnahmen liegen.