WIFO-Weißbuch: Determinanten des Wirtschaftswachstums im OECD-Raum

Seit Anfang der neunziger Jahre nehmen die Wachstumsunterschiede zwischen den Industrieländern wieder deutlich zu. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den zentralen Determinanten des Wirtschaftswachstums und welche Faktoren im Zeitablauf an Bedeutung gewonnen haben. Die Untersuchung mit einem ökonometrischen Panelmodell zeigt für ausgewählte OECD-Länder, dass das Wachstum des BIP pro Kopf der Erwerbsfähigen primär pfadabhängig ist: Volkwirtschaften, die in der Vergangenheit überdurchschnittlich rasch wuchsen, werden vermutlich auch in Zukunft rascher expandieren als andere. Jedoch kann das Wachstumstempo über Investitionsquote sowie Forschungs- und Entwicklungsquote beeinflusst werden. Dabei nimmt die Wirkung der Investitionsquote über die Zeit tendenziell ab, die der Forschungsquote tendenziell zu. Vor allem die Konzentration von Forschung und Entwicklung auf Spitzentechnologie wirkt nachhaltig wachstumsfördernd, keineswegs hingegen eine Spezialisierung auf Mittel- und Niedrigtechnologie.