Die regionalwirtschaftlichen Effekte der österreichischen Krankenanstalten

Der Gesundheits- und Pflegebereich hat in Österreich große gesellschaftliche Bedeutung: Durch ein hohes Niveau der Gesundheitsversorgung wird zum einen das Humankapital der österreichischen Wirtschaft produktiv gehalten, zum anderen wird durch eine humane Pflege alter Menschen die Lebensqualität der Bevölkerung wesentlich erhöht. Darüber hinaus ist dieser Sektor aber ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Sein Beitrag zur gesamten im Inland erwirtschafteten Bruttowertschöpfung betrug im Jahr 2009 mehr als 6%. Diese Studie beschäftigt sich mit der über diesen direkten Effekt hinausgehenden volkswirtschaftlichen Bedeutung der österreichischen Krankenanstalten als wichtigem Teilbereich des Gesundheitswesens. Durch Simulationen auf Basis des regionalökonometrischen Input-Output-Modells ASCANIO werden die von den Aufwendungen der Krankenanstalten ausgelösten indirekten und induzierten Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte geschätzt. Um auch die relevanten Opportunitätskosten im Zusammenhang mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen der Krankenanstalten zu berücksichtigen, wird zudem eine alternative Verwendung der in das Krankenanstaltensystem fließenden öffentlichen und privaten Gelder simuliert, die ebenfalls mit volkswirtschaftlichen Multiplikatoreffekten verbunden ist. Diese Effekte können mit den Ergebnissen der Modellsimulation der Krankenanstalten verglichen werden, um als Differenz der beiden Effekte einen "volkswirtschaftlichen Nettonutzen" zu errechnen. Die Studie geht weiters auf lokale Wirkungen der Krankenanstalten ein. Diese Effekte stehen in der öffentlichen Debatte oft im Vordergrund, weil die Bedeutung einer Krankenanstalt für das regionale Wirtschaftsgeschehen mit abnehmendem regionalem Aggregationsgrad notwendig zunimmt.