Internationale Konjunkturflaute stellt Wirtschaft der MOEL auf die Probe

  • Josef Pöschl (Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche)

Die Wirtschaft wuchs 2002 in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) stärker als in der EU, und dies dürfte auch in den nächsten Jahren so sein. Dies gilt insbesondere für jene MOEL, die das BIP-Niveau von 1990 noch nicht wieder erreicht haben. In der Gruppe der wirtschaftlich fortgeschrittenen MOEL verlangsamte sich das Wachstum 2002 parallel zur internationalen Konjunkturflaute etwas, im 2. Halbjahr 2002 zeigten sich aber Aufschwungtendenzen. Unterschiedliche Faktoren spielten dabei eine Rolle – etwa ein Verschwinden des Aufwertungsdrucks auf einzelne Währungen, hohe Budgetdefizite oder hohe Lohnzuwächse. Eine Verbesserung der Handelsbilanzen zeugt von erhöhter Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in den MOEL; sie spezialisieren sich in ihren Exporten immer stärker auf technisch hochwertige Fertigprodukte. Es spricht für die wirtschaftliche Reife der künftigen EU-Mitgliedsländer, dass sie von der derzeitigen internationalen Wirtschaftsflaute nicht stärker in Mitleidenschaft gezogen werden.