Kaufkraftparitäten des Dollars und des Euro

  • Stephan Schulmeister

Gemessen an der Kaufkraftparität auf der Basis von international gehandelten Gütern und touristischen Dienstleistungen war der Euro gegenüber dem Dollar Mitte 2000 um etwa 11% überbewertet, gemessen an der üblicherweise verwendeten Kaufkraftparität für das BIP hingegen in annähernd gleichem Ausmaß unterbewertet. Dieser Unterschied ist dadurch bedingt, dass international nicht gehandelte Dienstleistungen wie jene des Gesundheits- und Bildungswesens in den USA besonders teuer sind, Sachgüter sowie die touristisch gehandelten Dienstleistungen des Hotel- und Gastgewerbes aber relativ billig. Die Entwicklung der Exportmarktanteile von EU und USA stimmt in hohem Maß mit der Über- oder Unterbewertung des Euro bzw. ECU gegenüber dem Dollar auf Basis von Tradables überein. Dies verdeutlicht nicht nur den Einfluss nachhaltiger Preisvorteile bzw. -nachteile im internationalen Handel auf die relative Exportdynamik, sondern auch die Plausibilität der hier errechneten Kaufkraftparitäten.